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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1989
- Erscheinungsdatum
- 1989
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- Deutsch
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- A 812
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770835423-198900004
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1989
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Einführung neuer Studiendokumente im EIW wird erfolgreich gemeistert Prof. Dr. Dr. Peter-Klaus Budig, Dekan der Fakultät für Elektro ingenieurwesen. Die vor mehreren Jahren be gonnene Arbeit war zunächst da durch gekennzeichnet, daß in um fangreichen Diskussionen heraus gearbeitet wurde, welches die Aufgaben eines Ingenieurs in den nächsten 20 bis 30 Jahren sein werden. Es wurde dabei sehr deutlich, daß die Kunst im Neuen darin besteht, ein vernünftiges Maß zwischen Kontinuität und Dynamik zu finden. Ein Blick um 20 Jahre zurück macht deutlich, in welch hohem Maße die Entwicklung von Wis senschaft und Technik durch sol che Gebiete wie Informatik, Mi kroelektronik, Theorie der Infor mationstechnik, Theorie der Si gnaltechnik, Theorie der Rege lungstechnik geprägt worden ist, ebenso aber auch in welch hohem Maße neue Werkstoffe auf die Entwicklung von Erzeugnissen und Verfahren Einfluß ausgeübt haben. Das nach vorn zu projizie ren, war eine wichtige erste Auf gabe, die erfüllt werden mußte, und es zeigte sich sehr rasch, daß das Problem nur angehbar ist, wenn man sich auf das Theorie gebäude der Ingenieurdisziplin erneut besinnt und sich dazu ver ständigt, eine theoretisch breite und solide Ausbildung zu gewähr leisten, denn nur die ermöglicht es, eine hinreichende Flexibilität in der Qualifizierung des Kaders und auch für seine künftige Wei terbildung abzusichern. Als diese theoretischen Grund lagen wurden herausgearbeitet: die Gesellschaftswissenschaften, die Mathematik, Physik und die Werkstofftechnik ebenso wie die Theorie der Elektrotechnik, die Theorie der Systeme, die Theorie der Informatik, aber auch die mehr applikativ orientierten Gebiete der elektronischen Bauelemente und Schaltungen sowie die Ausbildung in Konstruktionslehre und Technologie. Wenn es gelun gen ist, im Rahmen des Grund studienplanes eine einheitliche Basis für die fünf erarbeiteten Fachrichtungen des Elektroinge nieurwesens herauszuarbeiten, so bleibt doch zu vermerken, daß es künftig immer wieder erforderlich sein wird, Studenten mit hoher Leistungsfähigkeit und theoreti scher Veranlagung eine weit über das abgesteckte Theoriegebäude hinausgehende grundlegende Aus bildung zuteil werden zu lassen, da sich immer mehr zeigt, daß die Verflechtung verschiedener Theo rien zur technisch-praktischen Nutzung auf allen Teilgebieten es erforderlich macht, Kader mit einer solchen breiten theorieorien tierten Ausbildung zur Lösung praktischer Aufgaben zur Verfü gung zu haben. Wie bekannt, schließt sich an den Plan der Grundlagenausbil dung der Komplex der fachrich tungsspezifischen Grundlagen und später der der Vertiefungs.ausbil- dung an. Um rechtzeitig zu einer weitergehenden Motivation der Studierenden zu kommen, haben wir uns in der Fakultät Elektroin genieurwesen dazu entschieden, große Teile der Grundlagenausbil dung auch durch die immatriku lierenden Sektionen durchführen zu lassen, wenn dabei gewährlei stet ist, daß die lesenden Hoch schullehrer auch auf diesen Ge bieten Forschungsarbeiten betrei ben und damit das Prinzip der Einheit von Lehre und Forschung gewährleistet ist. Ansonsten ste hen wir jedoch auf dem Stand punkt, daß die Lehrveranstaltun gen von den für das jeweilige Gebiet zuständigen Sektionen durchgeführt werden. Die Erarbeitung der Lehrinhalte ist nicht trennbar von der- der Lehrmethoden. Und es nimmt da her nicht wunder, wenn ich hier sage, daß in fast allen Gebieten trotz der ständigen Weiterent wicklungen und der ständigen Einarbeitung neuester Erkenntnis se nicht zuletzt auch vor dem Hin tergrund der Absicherung der Verflechtung zwischen den einzel nen Fächern inhaltliche, vor allem aber auch methodisch neue Ge danken herauszuarbeiten waren, denn es war klar, daß mit der neuen Ausbildung vor allem aber das Selbststudium, die wissen schaftlich-selbständige Tätigkeit der Studenten herauszufordern und stärker auszuprägen ist. Dabei sehen wir diesen Begriff des wissenschaftlich-produktiven Studiums insbesondere in der Aus legung, daß hier der Student ge fordert wird, das Wissen im Selbststudium sich anzueignen, die Vorlesung als Anleitung zum Handeln zu nehmen und dann mit Hilfe des Buches in die ganze Tiefe des Wissenschaftsgebietes einzudringen, so daß in Übungen und Praktika, aufbauend auf ho hen theoretischen Erkenntnissen, die praktische Arbeit und die praktischen Fertigkeiten und Fä higkeiten ausgeprägt werden. Erfahrungen aus der komplexen Erpro bung der Fachrichtung „Angewandte Mechanik" Prof. Dr. Helge Bergander, Direk tor der Sektion Maschinen-Bau- elemente. Der Politbürobeschluß über die Gestaltung der Aus- und Weiter bildung von Ingenieuren und Ökonomen 1983 forderte von den Hochschullehrern unserer Sektion ein sehr rasches und unmittelba res Reagieren: Bereits ab 1984 wurde in der Fachrichtung „An gewandte Mechanik“ ein Stun denplan erprobt, der nach den Forderungen des Beschlusses neu konzipiert war. Im Februar dieses Jahres erhiel ten die damals immatrikulierten Studenten ihre Abschlußzeugnise als Ingenieur und damit ihre Be rufsfähigkeit bestätigt' Zur Zeit arbeiten sie nach der neuen Di plomandenordnung im postgra dualen Studium an ihrer Diplom arbeit. Wenn diese Erprobung heute bewertet wird, so sind natürlich gerade die fünf Jahre geprägt von einer raschen Entwicklung unseres Standpunktes zur Hoch schulbildung überhaupt. Dabei sind die Erfahrungen der ver schiedenen Fachrichtungen und Hochschulen unseres Landes ein geflossen. Ich hatte Gelegenheit, in einer Arbeitsgruppe des Mini steriums für Hoch- und Fach schulwesen zur „Modernen Hoch schulausbildung“ mitzuarbeiten, die im letzten Semester solche Erfahrungfen verallgemeinert hat. Ich möchte den Versuch wagen, eine hier stark verkürzte Dar stellung der Grundpositionen die ser Arbeitsgruppe vorzustellen. Dabei bin ich mir der Gefahr einer, solchen Verkürzung be wußt, die nur die Auswahl eini ger Thesen gestattet: 1. Die Hauptfunktion der Hoch schulausbildung ist die Grund befähigung für den künftigen Be ruf, das heißt: Bereitschaft zur Leistung, Vermögen für profilbe stimmende Tätigkeit, für länger fristig stabile Denk-, Arbeits und Verhaltensweisen und Dis ponibilität und Weiterbildungs fähigkeit. Damit ist impliziert, daß kein Absolvent von Arbeits beginn an jede einzelne Tätigkeit beherrschen kann. Die Bestim mung der Grundbefähigung ist der wesentliche Ausgangspunkt jedes Studienplanes. 2. Der Grundlagenausbildung ist eine dominierende Stellung im Ausbildungskonzept einzuräu men. Sie bildet-die Grundbefähi gung in einer Qualität heraus, die den prinzipiellen Einsatz im Be ruf ermöglicht. Schwerpunkt der Ausbildung ist die Aneignung fundamentalen theoretischen und methodologischen Wissens und Könnens, welches keinem schnel- len Verschleiß unterliegt. 3. Eine am Befähigungsaspekt orientierte Studiengestaltung setzt neue Akzente in der Wahl der Methoden des Vermittelns und Aneignens von Studieninhal ten. Die Zahl der Lehrveranstal tungen muß verringert werden. Dagegen müssen die Anteile von Übungen, Problemseminaren und besonders der Praktika erhöht werden. Die Bedeutung von An leitung und Beratung im koope rativen Arbeiten wächst im Ver gleich zur Wissensvermittlung. 4 Es muß durchgesetzt werden, daß der Student verantwortlicher Mitgestalter Seines Studiums wird. 5. Das Bestimmen durchgängi ger Linienführungen ermöglicht es, auch Studieninhalte komplexer zu strukturieren, also z. B. Lehr gebiete zu größeren Komplexen zusammenzuführen. komplexe Lehr- und Arbeitsgebiete durch gängig zu konzipieren, komplexe Aufgaben zu stellen u. a. m. 6. Durchgängige Linienführung zur Berufsbefähigung bildet auch die Grundlage für auswählbare Strukturen. Dabei deutet sich im mer stärker eine modulare Struk tur an. Module können Teile eines Lehrgebietes wie auch Teilgebiete verschiedener Lehrgebiete oder Studienangebote für selbstän dige wissenschaftliche Tätigkeit darstellen. Wenn ich diese Überlegungen der Arbeitsgruppe zum Maßstab der Ergebnisse unserer Erprobung in der Fachrichtung „Angewandte Mechanik“ mache, so haben wir sicher die größten Fortschritte auf dem Gebiet der Grundbefähigung zum Beruf, der Grundlagenorien tierung und der Herausbildung komplexer Lehr- und Aufgaben gebiete sowie in der selbstän digen produktiven Arbeit erreicht. Ausgangspunkt unserer Überle gungen war, daß der „Angewandte Mechaniker“ ein Ingenieur ist, der über eine breite mathematisch physikalische Grundlagenausbil dung verfügt, mit den Mitteln der numerischen Mathematik und , Informatik sicher umzugehen weiß und der mit den Mitteln der Mechanik auf konstruktive Pro bleme der Materialökonomie, der Zuverlässigkeit und Schwingungs abwehr Einfluß nimmt. Das ist die Grundbefähigung zum Beruf. Neue Fachrichtung Ingenieurökonomie - Einheit von Ökonomie und Technik Doz. Dr. Claus Gröger, Sektion Wirt schaftswissenschaften. Ab Herbstsemester dieses Jahres bilden wir an der Sektion Wirt schaftswissenschaften in einem vier jährigen Ausbildungsgang Inge nieurökonomen des Werkzeug- und Verarbeitungsmaschinenbaus in zwei Seminargruppen und Inge nieurökonomen der Leichtindustrie in drei Seminargruppen aus. Es handelt sich hierbei tatsächlich um eine neue Ausbildung, die auch zu einem neuen Absolvententyp .füh ren wird. Das Neue ergibt sich aus einem erheblich veränderten Inhalt der Ausbildung und nicht aus einer neuen Berufsbezeichnung, denn wir entlassen gegenwärtig unsere Absol venten auch als Diplomingenieur ökonomen. Das inhaltlich Neue der Ingenieurökonomenausbildung be steht vorrangig in einem weseätlich höheren Anteil an naturwissen schaftlich-technischer Ausbildung als bisher. Dieser wird mit einem Gesamtstundenvolumen von 720 h gegenüber gegenwärtig 120 h etwas den gleichen Anteil am Studium ha ben wie die betriebswirtschaftlicn bezogene Ausbildung. Sowohl die be triebswirtschaftliche Ausbildung als auch die technische Ausbildung ent hält einen wahlobligatorischen An teil, der im vierten Studienjahr ent sprechend den zukünftigen Einsatz gebieten und den Interessen der Stu denten aus mehreren thematischen Blöcken ausgewählt werden kann. Zwangsläufig erfordert die we sentliche Erhöhung des naturwissen schaftlich-technischen Anteils an der Ausbildung eine Reduzierung des Anteils der gesamten ökonomischen Ausbildung. Diese Reduzierung des Stundenvolumens erfordert eine Themenreduzierung, und das ist. wie viele nachempfinden können, oft mit schmerzlichen Erlebnissen bei den Lehrenden verbunden. Uns muß da bei besser als bisher gelingen, alle Studenten zu motivieren und zu be fähigen, sich Stoffgebiete selbständig anzueignen und die verschiedensten Formen der selbständigen wissen schaftlichen Arbeit in engem Part nerschaftsverhältnis zwischen Hoch schullehrer und Student weiter zu entwickeln. In gleicher Weise voll zieht sich an einer Reihe anderer, vor allem technischer Bildungsein richtungen, wie der TUD, der TUM, den TH Zwickau, Leuna-Merseburg u. a. und auch an der FSU Jena die ser Neugestaltungsprozeß der Inge nieurökonomenausbildung, wobei für die o. g. Fachrichtungen nur bei uns die Ausbildung erfolgt. Um es noch deutlicher herauszuheben: Insbeson dere für die Leichtindustrie obliegt der TU alleinig die Verantwor tung, qualifizierte Ingenieurökono men für die Kombinate der Leicht- Industrie auszubilden. Warum sind wir und die genann ten anderen Bildungseinrichtungen diesen Weg gegangen und haben uns letztlich nicht für die Fachrichtung „Sozialistische Betriebswirtschaft/In- dustrie" entschieden? Unsere Absolventen sollen besser als bisher befähigt werden, aktiv auf die effektive Verwirklichung der ökonomischen Strategie durch die Lösung wissenschaftlich-technischer und ökonomischer Aufgaben in den o. g. Bereichen Einfluß zu nehmen. Es geht uns letztlich darum, Fähig keiten beim Absolventen auszubil- dn, kreativ in interdisziplinär zu sammengesetzten Arbeitskollektiven zu wirken. Die Reproduktionsbedingungen in den Industriekombinaten werden sich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten noch stärker dadurch auszeichnen, daß — einersets der Reproduktionspro zeß als Ganzes und in seinen Phasen immer schneller ablaufen wird, ins besondere durch die Automatisie rung sowohl bei den materiellen als auch bei den informationeilen Pro zessen und • — andererseits gleichzeitig auf Grund der Diversifikation und Dynamik des Bedarfs eine dynamische Erneu erung und Bedarfsgerechtheit der Erzeugnissortimente beachtet wer den muß. Diese komplizierten Reproduk tionsbedingungen können nur dann effektiv beherrscht werden, wenn das noch ausgeprägte Nebeneinander des Arbeitens von Technikern und Ökonomen zu einem Miteinander des Arbeitens wird. Magnifizenz hat soeben in seinem Referat Schlußfolgerungen für die in genieurökonomische Ausbildung aus der notwendigen Meisterung der au tomatisierten rechnerintegrierten Produktion gezogen, die ich nicht zu wiederholen brauche, die wir jedoch in vollem Umfang bei der wei teren Ausgestaltung der Lehre be herzigen werden, um zu einem, wenn ich es einmal etwas salopp formulie ren darf, „CIM-fähigen“ Absolven ten der betriebswirtschaftlichen Aus bildung zu kommen. Es geht zukünftig nicht mehr dar um, das objektiv notwendige Primat der Ökonomie dadurch durchsetzen zu wollen, daß immer mehr ökono mische Kennziffern gebildet und in terpretiert werden. Wir müssen viel mehr das ökonomische Denken und Handeln weiter entwickeln, Das setzt, vor allem auf die betriebliche Praxis bezogen, eine hohe Sach kenntnis der Erzeugnisart und des durch diese geprägten technologi schen Ablaufs voraus. Aus diesem Grunde haben wir uns für eine stark zweigorientierte Aus bildung nicht nur durch die techni sche Seite, sondern auch in der be- triebswirtschaftlichen Ausbildung entschlossen. Hieraus wird sich auch eine teilweise Neustrukturierung der Sektion Wirtschaftswissenschaften ergeben, die im kommenden Jahr realisiert wird und in deren Ergebnis zwei ausbildungsprofilbesimmende Wissenschaftsbereiche „SBW — Maschinenbau“ und „SBW - Leichtindustrie“) entstehen werden Es gibt einige Praktiker und Theo retiker, Ingenieure und Ökonomen, und das will ich hier offen ausspre chen, die sagen, ein Ingenieuröko nom ist weder „Fisch noch Fleisch“, weder ein richtiger Ingenieur noch ein vollwertiger Ökonom. Damit ist eine negative Wertung des Inge- nieurökonomen verbunden. Der größere Teil der Theoretiker und Praktiker sieht in der neuen In genieurökonomenausbildung jedoch gegenüber der bisherige wesentli che Vorteile. Wir an der TU nehmen folgende Position ein: Der Ingenieurökonom soll vom Grundtyp ein Betriebswirt schaftler sein, der überaus solide Kenntnisse, in der Beriebswirtschaft besitzen muß, die ihn befähigen sol len, den Reproduktionsprozeß und seine Phasen zu planen, ihn ökono misch zu analysieren, ökonomische Ziele zu formulieren und ihn effek tiv zu leiten. Der Ingenieurökonom soll jedoch als Betriebswirtschaftler diejenigen besonderen Fähigkeiten erwerben, die er für seine Einsatz gebiete benötigt. Klare Positionen der FDJ zu Erziehung und Ausbildung Gunter Stoll, 1. Sekretär der FDJ- Kreisleitung. Obwohl wir noch inmitten der Umsetzung unseres „FDJ-Aufgebotes DDR 40“ und damit auch unserer öf fentlichen Diskussion in Vorberei tung der Zentralen FDJ-Studenten- konferenz in Rostock im Oktober stehen, möchte ich versuchen, einige der wichtigsten Ergebnisse und wei tere Aufgaben, bezogen auf den Erzie- hungs- und Ausbildungsprozeß, zu sammenzufassen : 1. Das Verhältnis Hochschullehrer — Student als ein zentrales Problem zur weiteren Ausgestaltung Her. Leh re verbessert sich schrittweise. Er gebnisse des ständigen Dialoges zwi schen Lehrkörpern und Studieren den, wie sie die wissenschaftlich-me thodischen Konferenzen zum Bei spiel im Elektroingenieurwesen her vorbrachten, sind beispielgebend. Auch die wissenschaftlich-methodi sche Konferenz ML, die sich mit der übergreifenden Frage „Gestaltung des MLG“ befaßte, strahlte die ge meinsame Veranstaltung aus. I 2. Die eigene hohe Zielstellung der Kollektive bleibt eine erstrangige Voraussetzung für Spitzenleistun gen. Alle in diesem Jahr für die Ver leihung des Titels SSK vorgeschlage- nen Gruppen belegen das nachhal tig, ebenso die besten Jugendobjekte und Jugendforscherkollektive. Bei spielhaft und symbolisch für alle möchte ich solchen Kollektiven wie unserem frischgebackenen Hervor ragenden Jugendkollektiv der DDR aus der Sektion TLT oder den Ju gendobjekten „Stichplanoptimie rung“ (FPM) oder Softwarewerk zeuge (JF) danken. 3. Der rege Erfahrungsaustausch über Ziele, Wege und Ergebnisse der Ausbildung und der weiterführenden SWA wurde ausgebaut. Belege sind die vielfältigen Veranstaltungen, Er fahrungsaustausche und Leiterge spräche anläßlich unserer 20. FDJ- Studententage. Wie eng dieser Er fahrungsaustausch mit der Erläute rung der Politik der SED und der ge sellschaftlichen Entwicklung in der DDR verbunden werden kann, zeigte die thematische Mitgliederversamm lung April. Allen Hochschullehrern und Seminargruppenbetreuern, wel che den Jugendverband hier unter stützen, unser herzlicher Dank, ver bunden mit dem Wunsch, so weiter zumachen. 4. Schrittweise erweitern konnten wir die Möglichkeiten zur Zusam menarbeit mit unseren Partnern in der Industrie. Der Ausbau unserer FDJ-Vereinbarungen und die Aus richtung auf die gemeinsame Lösung von Aufgaben und den gezielten Ein satz von Praktikanten und Absol venten bleibt im Mittelpunkt unserer Arbeit. 5. Die kollektive Verantwortung der Gruppen für ein hohes Lei stungsniveau ist gewachsen. Noch nicht ausreichend, aber spürbar wei sen die Kollektive nach, daß es ihnen zunehmend nicht nur um die Her anführung der Leistungsschwachen ans Gruppenniveau, sondern auch um die Förderung der Besten geht. Wir hätten den großen Wunsch, däß der Anstoß zur engen Zusam menarbeit Hochschullehrer—Student von erfahrenen Dozenten oder Pro fessoren ausgeht. Das gilt nicht nur, aber vor allem für das Zusammen wirken mit den jüngsten Studenten. Die mitunter noch bestehende Hemmschwelle sollte so am besten überschritten werden. Als Erfahrung gilt, die frühzeitige gemeinsame Lö sung von Aufgaben hat den Vorzug gegenüber dem regelmäßigen Kon trollbesuch in der Gruppe. Wir möchten aber auch eine kritische Betrachtung, wenn sich Gruppen oder einzelne Freunde dieser Zusammen arbeit verschließen. In zahlreichen Gesprächen ist er kennbar: Viele wünschen sich als Element der Berufsvorbereitung eine stärkere Befähigung in Fragen der Leitungstätigkeit und der Organisa tion. Die Bekleidung von Leitungs funktionen in der FDJ oder in Ju gendobjekten und Jugendforscher kollektiven sollte sinnvoll durch die Vermittlung leitungswissenschaft licher Erkenntnisse ergänzt werden. Hierin fällt auch die Aufgabe, unsere Freunde noch mehr in die Lage zu versetzen, ihre fachlichen Ergebnisse entsprechend der gesellschaftlichen Bedeutung zu werten. So zum Bei spiel technische Lösungen nach öko nomischen und technologischen Ge sichtspunkten oder nach sozialen Wirkungen oder auch pädagogische Erkenntnisse nach politischen-erzie herischen Funktionen für die soziali stische Gesellschaft. Obwohl wir die vielen Probleme in der Studienorganisation kennen und anerkennen, muß es möglich wer den, alles Vorhandene auszuschöp fen. Wir knüpfen hier an die Aus führungen des Prorektors für Erzie hung und Ausbildung zu seinem Fo rum anläßlich der Studententage an. Jeder freie Raum zu einer günstigen Tageszeit ist nicht nur Anlaß zur Kritik, sondern eine ungenutzte Möglichkeit zur besseren Ausbil dung. Hier ist Verantwortungsbe wußtsein aller notwendig. Bei Übergabe von Aufgaben, ob im Studienprozeß oder der weiterfüh renden swA, muß noch mehr Wert auf Motivation gelegt werden. Es darf auch dem jüngsten Mitarbeiten den eines Jugendobjektes die Ge samtzielstellung nicht verschlossen bleiben. Überschriften müssen in konkrete Ziele und Aufgaben mün den. Den Leistüngsanforderungen sollten stets Stimulierungsmöglich keiten zur Seite gestellt werden. Der Studenten-Fonds u. a. Formen, wie Anerkennung wissenschaftlicher Leistungen als Prüfungsnachweis bleiben vorerst unausgeschöpft. Unsere Hauptaufgabe bleibt es, bis zum 40. Jahrestag der DDR und wei terführend bis zum XII. Parteitag und zum 13. Parlament alle einge gangenen Verpflichtungen einzulö sen. An vorderer Stelle dabei stehen unsere Parteitagsobjekte, denen jetzt unsere größte Aufmerksamkeit gilt. Entschließung des 20. Konzils (Fortsetzung von Seite 1) Die selbständige wissenschaftliche Arbeit mit all ihren Aspekten ist noch konsequenter in die lehrkon zeptionelle Arbeit und in das damit zu entwickelnde System steigender Anforderungen einzubinden. Ins besondere betrifft das die Gestaltung selbständiger wissenschaftlicher Ar beit im Rahmen planmäßiger Lehr veranstaltungen, der wesentlichsten Phase der Wissensaneignung. Bei der individuellen Arbeit mit allen Studenten geht es künftig dar um, den großen Spielraum bei mög lichen Abweichungen vom normalen Studiengang voll auszuschöpfen und Studiengänge individuell zu gestal ten. Besonders in der Durchführung wahlobligatorischer und fakultatvier Lehrveranstaltungen sehen wir noch Reserven, um mit einem größeren Kreis von Studenten differenziert arbeiten zu können. Unter Beachtung der Gesamtper sönlichkeitsentwicklung und der Einheit von . fachlicher und poli tisch-ideologischer Bildung ist die gezielte Förderung von besonders leistungsstarken und talentierten Studenten schrittweise auf die be stimmenden Wissenschaftsprofile der TU zu erweitern. Damit entspre chen wir noch besser dem Ziel der Talenteförderung, Spitzenkader für die Entwicklung und Überleitung von Hochtechnologien heranzubilden. Schwerpunkte beim Erreichen dieses Zieles sind: frühzeitige Forderung und Förderung im Studium, recht zeitige und zielgerichtete Vorberei tung des Absolventeneinsatzes sowie Weiterbildung und Höherqualifizie rung bewährter junger Kader. Eine zweckmäßige Form der Talenteför derung stellen Meisterklassen dar. Diese Ausbildungsform ist in Ver wirklichung der Einheit von Kon zentration auf Hochtechnologien und Durchgängigkeit der Talenteförde rung weiter zu profilieren. In der Arbeit mit individuellen Studienplänen sollten wir auf mehr kühne, originelle und unkonventio nelle Lösungen bei der Auswahl und Förderung besonders begabter und leistungsfähiger Studenten orientie ren, ohne jedoch dabei die Durch gängigkeit der Förderung während des Studiums und in wissenschaft licher bzw. praktischer Tätigkeit da nach zu vernachlässigen. Das stellt an die Absolventenvermittlung neue, höhere Anforderungen. Durch enges Zusammenwirken von Forschung und Weiterbildung ist gleichrangig zur Ausbildung auch die Weiterbildung auf ein hohes in haltliches Niveau auszunichten. Die sich aus dem Weiterbildungsangebot der TU ergebenden Weiterbildungs maßnahmen werden wir verantwor tungsbewußt wahrnehmen.
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