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Weiterbildungslehrgang Strömungs technische Wirk prinzipien im Maschinen-und Anlagenbau Dem Einsatz strömungsmecha nischer Wirkprinzipien kommt in verschiedenen Bereichen des Ma schinen- und Anlagenbaus, insbe sondere auch für neue Technolo gien, in wachsendem Maße eine große Bedeutung zu. In vielen Fällen, wie z. B. bei polygrafi schen Maschinen, kann damit zu einer Erhöhung von Produktivi tät und Funktionssicherheit bei getragen werden. An der TU Karl-Marx-Stadt wurde in der Zeit vom 26. bis 28. September 1988 vom Lehrstuhl Strömungstechnik, Sektion MB, ein entsprechender erster Weiter bildungslehrgang durchgeführt. Er wendete sich an Konstrukteure, Technologen, Entwicklungs- und Berechnungsingenieure/Hoch- und Fachschulkader. Mit dem Lehr gang sollte dazu beigetragen wer den, strömungsmechanische Wirk prinzipien gezielt zu nutzen, opti male strömungstechnische Ausle gungen vorzunehmen und geeig nete rationelle Untersuchungsver fahren unter besonderer Berück sichtigung moderner Rechentech nik zu verwenden. Auf technische Anwendungen ausgerichtet wurden u. a. Wirkun gen, Modellierungen und Berech- nungen technisch bedeutsamer Strömungen sowie die Gestaltung strömungstechnischer Bauele mente behandelt. Berücksichti- guhg fanden strömungsmechani sche Probleme sowohl Newton scher als auch nicht-Newtonscher Fluide und entsprechende in der Forschung gewonnene Ergeb nisse und Erkenntnisse. Für Strömungsprobleme erar beitete Software, insbesondere für numerische Untersuchungen von Strömungsfeldern in Durchström bauteilen, wurde vorgestellt. Die Lehrgangsauswertung mit den Teilnehmern bestätigte die Zweckdienlichkeit einer solchen Weiterbildung und den Bedarf an - einer Fortführung. Prof. Dr. sc. techn. H. Rumpel, Sektion MB Jugendforscher kollektiv im VEB dkk Scharfenstein Unter dem Thema „Untersu chung des Schwingungsverhaltens von Verdichterblöcken hermeti scher Kältemittelverdichter“ ar beiteten im Zeitraum von Juni 1987 bis August 1988 Studenten der Fachrichtung „Angewandte Mechanik“ gemeinsam mit Mitar beitern des VEB dkk Scharfen stein in einem Jugendforscherkol lektiv. Das Kollektiv wurde seitens der TU von Prof. Dr. sc. techn. H. Dresig und von seifen des Praxis partners von Dipl.-Ing. E. Günther ins Leben gerufen. Mit seiner Gründung wurde die jahrelange enge Zusammenarbeit zischen der Sektion MB und dem VEB dkk Scharfenstein auf eine neue Stufe gehoben. Unter Berücksichtigung der in dividuellen Interessen und Fähig keiten der 12 Kollektivmitglieder wurden gezielt Teilaufgaben ver geben. Dadurch gelang es, die Lö sung der konkreten betrieblichen Aufgabenstellung mit der gefor derten effektiven und praxisver bundenen Ausbildung der Studen ten zu verbinden. Das Ergebnis der Zusammenar beit kann sich sehen lassen: Eine Meßvorrichtung zur Ermittlung der Kenngrößen, die für ein spe zielles PC-Programm zur Schwin gungsberechnung der Verdichter blöcke notwendig sind, wurde von Studenten entwickelt und vom dkk Scharfenstein gebaut. Gleich zeitig entstand ein Programm zur Simulation des Schwingungsver haltens der Verdichterblöcke. Dieses Objekt wurde auf der Zentralen MMM in Leipzig mit dem Ehrenpreis des Ministers für Hoch- und Fachschulwesen ausge zeichnet. Für ein schnelles Überführen der Forschungsergebnisse in die Praxis ist es notwendig, die Meß einrichtung anzuwenden und mit Hilfe des Simulationsprogramms eine Optimierung der Aufhängung der Verdichterblöcke vorzuneh men. Die Lösung dieser Aufgabe hat sich ein neues, gemeinsames Ju gendforscherkollektiv der TU und des VEB dkk Scharfenstein als Ziel gestellt. Dadurch wird auch die jahrelange enge und erfolgrei che Zusammenarbeit fortgeführt. U. Deierlein, Forschungsstudent Dipl.-Ing. Andre Cajar, Dipl.-Ing. Torsten Lose und Diipl.-Ing. Uwe Rothe — Forschungsstudenten bzw. Assi- Programmierung des Roboters, dessen Doppelgreifer und Schwenkarm an stenten aus dem Wissenschaftsbereich Fertigungsmittelentwicklung — nehmen die Achskoordinaten des Roboters der Sektion FPM von Studenten unter Leitung von Doz. Dr. sc. techn. Man- im Arbeitsraum der Drehzelle auf. fred Kühnel entwickelt und vom Bereich Technik gefertigt wurden. Ein automatisierter Fertigungsabschnitt im zukünftigen CIM-Betrieb Thum wird zum 40. Jahrestag der DDR für den Dauerbetrieb übergeben Unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Rudolf Piegert und Doz. Dr. sc. techn. Rolf Wätzig erarbeitete ein Kollektiv von Studenten, Mitarbei tern und Hochschullehrern eine Automatisierungslösung für die Kleinserienfertigung, die im Be triebsteil Thum des VEB Werkzeug maschinenfabrik Saalfeld aufgebaut worden ist und sich zur Zeit in der Erprobung befindet. Diese Aufgabe wurde in enger und vertrauensvol ler Zusammenarbeit mit Facharbei tern und Ingenieuren dieses Betrie bes bewältigt. von erforderlichen Signalaustausch es Thum ist ein verständnisvoller verringern Ratgeber für die Studenten. anleiteten. koodinierten und und des dem die alle für In der Steuerzentrale des flexiblen Fertigungssystems überprüft Dipl.-Ing. Stefan Lohse — Absolvent der Fachrichtung Fertigungsmittelentwicklung der Sektion FPM — den DNC—Betrieb. Überprüfen der Positionierungsgenauigkeit des Greifers bei der Entnahme der Werkstücke aus der Werkstücktransportplatte. Doz. Dr. sc. techn. Chri stoph Ziegert (r.) ist einer der Hochschullehrer, die die Arbeiten der Studen- ten von der Projektierung bis zur Dauererprobung des Fertigungssystems bungsphase. Gemeinsam mit Betriebskollektiv unternehmen Wissenschaftler und Studenten Anstrengungen, um das Objekt den Dauerbetrieb anläßlich des 40. Jahrestages der DDR zu übergeben. Damit wird gleichzeitig die Kollek- tivverpflichtung erfüllt, das For schungsthema drei Monate vorfri stig abzuschließen. Mit der Realisierung des FMS- TV8 wurde eine im Hochschulwesen bisher nicht durchgeführte, kom plex« Aufgabenstellung von der Pro jektierung, der Konstruktion, dem Bau eigenverantwortlich gelöst: — Erarbeiten und Erproben CN C-Programmen, — Inbetriebnahme von CNC- IRS-Steuerungen einschließlich sich um 50 Prozen Durch den Einsatz von • zwei raum- wirksamen' Portalrobotern werden sechs Arbeitskräfte freigesetzt. Das Fertigungssystem ist im Betriebsteil Thum gegenwärtig in der Erpro- von Einrichtungen bis hin zur Inbe triebnahme des Systems durch ein Kollektiv von Wissenschaftler, Stu denten und Arbeitern der Sektion FPM bearbeitet. Bei der Inbetrieb nahme des Systems 1988 wurden durch den WB Fertigungsmittel entwicklung folgende Aufgaben Dipl.-Ing. Uwe Wildenauer — Ab solvent der Fachrichtung Instandhal tung der Sektion Tmvl 1981 und Hauptmechaniker im Betriebsteil zwischen Maschinen und Portalrobo- fern — Konstruktion, Fertigung und Ein bau von PEA-Karten zur Greiferan steuerung — Montage von zwei Doppelgreifern, — Bau eines Koordinatenrechners und Installation eines IFSR-Ringes — Implementierung von DNC- Schnittstellen. Das Steuerungssystem des FMS- TV8 beinhaltet den DNC-Betrieb mit den Steuerungen CNC-H645, CNC 600 und IRS 713 in online- Verbindung. Die DNC-Schnittstel- len für diese Steuerungen wurden in der DDR erstmalig zum Einsatz gebracht. Für die an der Systemerprobung beteiligten Studenten der Matrikel 84 und 85 wird eine unmittelbare pra xisbezogene Ausbildung gewährlei stet, da ■ in Diplomarbeiten. Inge nieurpraktikumsberichten und Be legarbeiten die betriebsspezifischen Bedingungen berücksichtigt werden ■müssen. Die Studenten sind dadurch am Ende ihres Studiums befähigt, CNC- und IRS-Steuerungen zu pro grammieren und zu bedienen sowie Softwareentwicklungen an moder ner Rechentechnik durchzuführen. Für die beteiligten Hochschullehrer und wissenschaftlichen Mitarbeiter bewirkt die praxisorientierte For schung die unmittelbare Einbezie hung gewonnenener Erkenntnisse in die Lehre. Dr.-Ing. Gert Teschauer, Sektion FPM Für die flexible Fertigung von Ro tateilen und kleinen Prismateilen in einem Fertigungssystem wurde vom Wissenschaftsbereich Fertigungs mittelentwicklung der Sektion FPM eine Beispiellösung geschaffen. Das FMS TV8 gewährleistet eine Kom plettbearbeitung für Drehteile im Durchmesserbereich bis 250 mm und für Prismateile mit Kantenlän gen bis 400 mm. Die Hauptkompo- nenten des Systems sind zwei Ferti gungszellen Drehen, eine Fertigungs zelle Fräsen, zwei Portalroboter, ein gleisgebundenes Transportsystem mit Transportroboter, Palettenhand- lingsystem und Steuerung, Sy stemsteuerung und Systemüberwa chung sowie Spezialeinrichtungen zur Erhöhung der Flexibilität und zur Optimierung des Werkstückflusses. Gegenüber Systemlösungen wie Elmo Dresden, Gorki u.' a. werden im FMS-TV8 hinsichtlich Erhöhung der Flexibilität, Verringerung be wegungsaktiver Einrichtungen, Opti mierung des Werkstückflusses so wie der Systemsteuerung weitere günstige Effekte erzielt. Die Arbeits produktivität wird mit dem FMS- TV 8 um 300 Prozent gesteigert. Die Durchlaufzeiten , in der Ferti gung und der Dispositionsaufwand U. Deierlein, Forschungsstudent Werkstückbereitstellungsplätzen. Während des Erprobungsbetriebes Umgriffsplätze für das Wenden der Futterteile mit Hilfe des Roboters und automatische Spannvorrichtungen sind werden die verschiedenen Parameter wichtige Bestandteile des automatischen Werkstückflusses im flexiblen Fertigungssystem, die im Vorrichtungs überprüft. beleg und als Ingenieur-Praktikumsarbeiten der Studenten der Fachrichtung entstanden.