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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1989
- Erscheinungsdatum
- 1989
- Sprache
- Deutsch
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- A 812
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770835423-198900004
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1989
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g Universitätszeitung / ORGAN OER SED-PARTEILEITUNG OER TECHNISCHEN UNIVERSITÄT KARL-MARX SAD) .ko, 8/ Nummer 23/24 4. Dezember 1989 20 Pfennig Außerordentliche Delegiertenkonferenz der Universitätsparteiorganisation Delegierte zum außerordentlichen Parteitag der SED gewählt Zu einer außerordentlichen Dele- giertenkonferenz fanden sich am Montag, dem 27. November 1989, Genossen der Universitätspartei organisation zusammen. Als Gäste konnte eine Delegation aus Mitglie dern und Mitarbeitern der Bezirks leitung und Stadtleitung Karl- Marx-Stadt sowie des ZK der SD unter Leitung von Genossen Dr. Hans Weiske. Sekretär der Bezirks leitung für Wissenschaft, Volksbil dung und Gesundheitswesen, be grüßt werden. Entgegen der vorgesehenen Tages ordnung machte es sich erforderlich, gleich zu Beginn der Konferenz die Wahlkommission zu wählen, um da nach über die Zusammensetzung des Präsidiums abzustimmen. Darin nahmen folgende Genossen Platz: Dr. Hans Weiske. Prof. Dr. Bernd Hommel, Sekretär der ZPL, Prof, Dr. Peter Wohlgemuth, Sekretär der GO PEB und Versammlungsleiter, Dr Gunter Spranger. Sekretär der GO FPM und Vorsitzender der Wahlkommission. Erika Würkert, Programmierer GO IF. Jens Masch. Student, GO IT, Susanne Thormann, Forschungsstudentin, GO TLT, und Anett Freudenberg, Studentin, GO VT. Genosse Prof. Dr. Hommel erstat tete den Arbeitsbericht der ZPL (siehe Seite 3). In der Diskussion und Abstim mung zur Wahlordnung einigten sich die anwesenden Genossen darauf, daß die als Kandidaten auf gestellten Genossen Studenten nicht gesondert zu werten sind und jeder Delegierte drei Kandidaten als Parteitagsdele gierte auswählen soll. Der Bericht der Mandatsprüfungs kommission ergab die Anwesenheit von 441 Genossen, 21 Genossen fehl- Gleich zu Beginn der außerordentlichen Delegiertenkonferenz mußte die Wahlkommission gewählt werden, um weiterhin demokratisch entscheiden zu können. Foto: Grunewald ten entschuldigt. 19 fehlten unent schuldigt. Dem folgte die Vorstellung der Kandidaten für den außerordentli chen Parteitag. Alle 24 Kandidaten, zwei davon kamen nachträglich auf die Kandidatenliste, erhielten die Möglichkeit, kurz ihren Entwick lungsweg in den Reihen unserer Partei, ihre berufliche Tätigkeit und die Standpunkte zu charakterisieren, die sie beabsichtigen, auf dem au ßerordentlichen Parteitag zu vertre ¬ ten. Die vorgegebene Redezeit wur de in der Regel eingehalten. Von der Möglichkeit, Fragen an die Kan didaten zu stellen, wurde Gebrauch gemacht. Nach dieser Vorstellung wurden in geheimer Abstimmung die drei Dele gierten zum Parteitag gewählt. Die Genossen der TUK werden dort durch die Genossen Doz. Dr.-Ing. Eberhard Fügert (225 Stimmen), Se kretär der GO IT, Dr. Jochen Mette (190 Stimmen), Sekretär der GO IF, und Frank Schniedemeyer (151 Stimmen), Student an der Sek tion AT. Matrikel 87. vertreten. Als Nachfolgekandidat wurde Dr. Peter Weigand (120 Stimmen). Wissen schaftlicher Sekretär der Sektion M.a. gewählt. In den von der ZPL in Vorberei tung des außerordentlichen Partei tages gebildeten Arbeitsgruppen wird zur Zeit eine Plattform erar beitet, die die Parteitagsdelegierten dann zu vertreten haben. 22. Konzilem 22. Novambar 1989 Zur Zukunft der Technischen Universität Kurl-Marx-Studt Der Rektor der TDK bei seinem Re ferat. Foto: Grunewald Am 22. November 1989 trafen sich Vertreter aller Sektionen und Be reiche in der Mensa Reichenhainer Straße zum 22. Konzil unserer Uni versität. Der 1. Prorektor, Prof. Brendel, erklärte eingangs, daß die ses Konzil der demokratischen Aus sprache aller Universitätsangehöri gen über die weitere Entwicklung unserer Lehr- und Forschungsstätte dienen soll. Für deren Zukunft ste hen Entscheidungen von großer Tragweite an. Der Rektor, Prof. Erfurt, führte in seinem Referat u. a. aus: Das Kernstück, um das wir uns heute Gedanken machen müssen, heißt, den künftigen Platz der TUK zu fixieren. Eine Fortschreibung un serer Entwicklungskonzeption steht auf der Tagesordnung. Die Basis ist vorhanden. Das Maß aller Dinge ist es, die Universität als jene kulturelle Insti tution zu gestalten, die sie von ihrem Anspruch her sein will und die sie sein muß. Die oft zitierte Forderung nach der Universität als geistig-kul turelles Zentrum gebietet eine grundlegende Erneuerung der Gei steswissenschaften. Gerade weil der Marxismus eine wissenschaftliche und humanitäre Lehre ist, muß er sich öffnen, braucht er den Wett bewerb mit anderen Ideen zu seiner Weiterentwicklung. Nur so erreichen wir Weltoffenheit, verlassen wir gei stige Enge. Es ist erfreulich, daß die Genossen der Sektion M-L hierzu bereits sehr konkrete Vorschläge ge macht haben. In unserer heutigen Zeit benötigt ein Absolvent auch in den Technik- und Naturwissenschaf ten eine gediegene gesellschaftwis senschaftliche Grundausbildung. Sie ist schlechtweg unverzichtbar. Viele Menschen beklagen den gro ßen Verlust an Moral in unserer Ge sellschaft. Wir haben uns zu fragen, wie dieses Defizit zu überwinden ist, wie wir wirksame ethische Prinzi pien annehmen lernen, aber auch tiefere Einsichten in die globalen Probleme der Menschheit vermitteln können. Das sind Forderungen, de nen sich ein künftiger Akademiker stellen muß. Diese Entwicklung geisteswissen schaftlicher Disziplinen, die heute an der Sektion M-L beheimatet sind, ist nur möglich, wenn in altbewährtem Humboldtschen Geiste die Lehre von entsprechender Forschung getragen wird. Stoff dafür gibt es wahrlich genug. Die Entwicklung unserer Pädago gik-Sektion ist eingebunden in eine Bildungsreform in unserem Lande. Verstärkte humanistische Bildung und weniger einseitige Ausbildung der Produktivkraft Mensch ist das Gebot der Stunde. Von unseren Päd agogen gibt es dazu seit längerem bereits fundierte Überlegungen. Die Ergebnisse der Begabungsforschung haben erstmals die Chance, in brei tem Umfang genutzt zu werden für das Heben und Veredeln jenes Schatzes, über den unser Volk ver fügt: die Entwicklung fleißiger und kluger Menschen. Was die Wirtschaftswissenschaften aus modernen bürgerlichen Wirt- schaftstheorien entnehmen können, müssen die Fachleute selbst ent scheiden. Die hohe Qualität betriebs wirtschaftlicher Planung und Lei tung in westlichen Konzernen für die Gestaltung einer neuen soziali stischen Betriebswirtschaft zu er schließen, erscheint als eine wesent liche wissenschaftliche Aufgabe. Auf dem Gebiet der Natur- und Technikwissenschaften wurde in der Vergangenheit konzeptionell viel ge tan. Ich halte es für nicht gut. hier alles in Frage zu stellen. Das schießt punktuell weitergehende Auffassungen nicht aus, im Gegen teil, es erfordert sie. Entscheidend wird sein, ob es gelingt, für die heut zutage sehr aufwendigen Forschun gen ausreichend Geld bereitzustel len. Daß man in der künftigen DDR für Geld auch etwas kaufen kann, setze ich voraus. Mit Dekan Prof. Budig war ich mir einig, daß wir künftig ein dreigeteiltes Finanzie rungsmodell der Hochschulen und Universitäten haben müssen: 1. eine staatliche Grundfinanzierung für die Lehraufgaben und eine die Ausbildung begleitende For schung 2. eine Finanzierung von Grundla genforschung über staatliche För derungsprojekte, die in erster Li nie über Geldvergabe durch das MWT gesteuert wird und 3. Auftraggeberfinanzierung für ap- plikativ orientierte, mit der Indu strie gebundene Forschung. Ich hoffe, daß sich Minister Prof Budig künftig dieser seiner Auffas sung erinnert. Wenn man Forschung weitgehend über Geld steuert und das Ergebnis vor sachkundigen Gre mien verteidigt, gelangen nach mei nem Dafürhalten automatisch An trags- und Berichtswesen in ein ver nünftiges Maß, bzw. wird dann auch nicht jeder auszufüllende Antrag von vornherein als überflüssig ge wertet. Eine Forderung, die von den Universitäten und Hochschulen un seres Landes gegenwärtig mit großer Heftigkeit v.orgebracht wird, ist, die Hochschulen aus der Pflicht eines Devisenbringers für die Volkswirt schaft zu nehmen. Wir erreichen in diesem Jahr ca. eine 3/4 Million Va luta-Mark an NSW-Exportleistungen. in erster Linie durch Lizenz- und Softwareverkäufe. Davon bekommen wir nur 130 TM. Gegen diesen Zu stand wenden wir uns, denn was könnten wir mit der vollen Summe nicht alles bewerkstelligen! In der sich anschließenden Diskus sion nahmen 10 Redner das Wort, um ihre Ansichten zur Thematik des Konzils darzulegen. So äußerte Prof. Tischendorf, Di rektor der Sektion FPM, sich u. a. zur Veränderung im Studienablauf, die mit einer Verlängerung der Se mester einerseits, der Absenkung der Wochenstundenzahl andererseits verbunden sein müßte. Doz. Dr. Müller (VT) sprach sich für die Einführung einer Grund lagenausbildung Ökologie und Um weltschutztechnik für Studenten der TUK aus, die ab Matrikel 90 begin nen sollte, eventuell unter Verant wortung der Gesellschaftswissen schaftler. Der Direktor der Sektion ML, Prof. Menzel, machte das Audi torium mit den Gedanken der auch weiterhin notwendigen gesellschafts wissenschaftlichen Ausbildung ver traut und umriß in diesem Zusam menhang die Konturen einer solchen Ausbildung in der Zukunft. Prof. Steinhöfel, Direktor der Sek tion E, stellte Überlegungen zur mo mentan überall stattfindenden Dis kussion über Inhalt, Rolle und Platz der Erziehungswissenschaften an. Prof. Hermanis (VT), der ebenfalls Veränderungen im Studienprozeß forderte, äußerte auch seine Un geduld darüber, daß dieser Prozeß zu langsam geht. Zur Empfehlung des Ministers und zur Forderung der Studenten, die Sportausbildung fakultativ durch zuführen, sprach der Leiter der Ab teilung Studentensport, Dr. Rudolph Mit Hinweis auf den Zusammenhang von körperlicher Leistungsfähigkeit und Gesamtleistungsfähigkeit eines Menschen sprach er sich für eine Beibehaltung der Sportausbildung aus, die jedoch künftig mehr auf die Interessen der Studenten zugeschnit ten sein sollte. Prof. Retzke (E) warnte davor, im Prozeß der Umwälzung Bewährtes über Bord zu werfen. Er sprach sich dafür aus, Ausbildungskonzeptionen von Überspitzungen zu befreien. Er- probungsphasen vor Festschreibung neuer Dinge seien angebracht. Dr. Hähle (MB) regte an, zu über denken, ob die an der Universität vorhandenen Gremien wirklicher Garant für echte Demokratie sind. Prof. Hommel. Sekretär der ZPL. äußerte sich zur veränderten Rolle der SED an der Universität. Der Vorsitzende der UGL, Doz. Dr. Knorr, berichtete über den Stand der Umgestaltung der Gewerk schaftsarbeit. Der 1. Sekretär der FDJ-Kreislei- tung, Dr. Butschke. sprach über den Erneuerungsprozeß der FDJ und ih re zukünftige Rolle an der Universi tät. In seinem Schlußwort ging der Rektor auf einige der angeschnitte nen Probleme ein. Er gab bekannt, daß ab sofort alle die Wissenschafts entwicklung betreffenden Entschei dungen ohne ZPL UGL und FDJ- Kreisleitung getroffen werden. Au ßerdem stehe die Neuwahl der Räte an der Universität an. Zu bedenken gab er jedoch, daß die Wissenschaft von Wissenschaftlern zu leiten sei. Eine Schwierigkeit der jetzigen Si tuation bestehe auch darin, daß zahlreiche Reformen der Gesell schaft auf die Universität einwirken und die Beherrschung der Gleich zeitigkeit sehr schwierig sei, zumal auch zahlreiche Widerstände gegen Veränderungen vorhanden seien. Bei allen Forderungen der Universität sei zu bedenken, daß sie im Gesamt gefüge der Gesellschaft eingebunden sei. _<iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiuiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiHuiiiiii>iii> I Die Letzte Heute erhalten Sie. liebe Leser, die letzte „Universitätszeitung“ | 1 für das Jahr 1989. Und es wird die letzte Zeitung mit diesem Namen, | i dem bekannten Gesicht und dem nicht selten kritisierten Inhalt sein, g Ab Januar 1990 wird es an unserer Universität eine neue Zeitung 1 | geben. Herausgeber dieser Zeitung wird nicht mehr die SED-Partei- | | Organisation der TUK sein. Das Gesicht der Zeitung wird verändert | | sein, inhaltlich soll das Positive weitergeführt werden, was in den f | letzten Ausgaben der „Universitätszeitung“ begonnen würde, und da- = | durch soll das Ansehen der neuen Zeitung wachsen. Die noch verbleibenden Tage des Jahres 1989 werden genutzt, eine i | Konzeption zur künftigen Zeitung zu erarbeiten, und das auch ge- I | meinsam mit neuen Leuten. In diesem Zusammenhang möchten wir i = noch einmal an unsere Aufrufe an Sie. liebe Leser, erinnern, uns i | Ihre Wünsche. Gedanken und Meinungen zur künftigen Zeitung zu f = schreiben. In diesem Sinne wünschen wir allen Lesern ein erfolgreiches Jahr i | 1990. Mögen uns alle Dinge, die wir im kommenden Jahr neu ange- f | hen wollen und müssen, in der gewünschten Weise gelingen!. Die Redaktion | TiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimumiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimimiiimimiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiinnmHiiiiiiiiiin Vertrauensleutevollversammlung an der TUK Beratung der nächsten Aufgaben der Gewerkschaftsorganisation Beschlußentwurf muß überarbeitet werden Am 30. November 1989 fand an der TUK eine Vertrauensleutevoll versammlung statt. Schon zu Beginn erklärte der Versammlungsleiter Dr. Lange, stellvertretender Vorsitzen der der UGL, daß die angekündigte Tagesordnung — 1. Auswertung der Sitzung des FDGB-Bundes Vorstandes und 2. Diskussion und Beschlußfas sung über die nächsten Aufgaben der Gewerkschaftsorganisation an der TUK — nicht vollständig reali siert werden kann, da es zu dem vorliegenden Beschlußentwurf viele Änderungsvorschläge gibt, die ge wissenhaft eingearbeitet werden müssen, bevor darüber beschlossen werden kann. Der Vorsitzende der UGL und Mitglied des Bundesvorstandes des FDGB. Doz. Dr. Henry Knorr, be richtete von der letzten Sitzung des Meinung, daß vorliegender Be schlußentwurf unbedingt zu über arbeiten sei, da er zu lasch und un präzise, an manchen Stellen auch einfach zu nichtssagend sei. Mehr fach wurde die Stärkung der Posi tion der Gewerkschaft Wissenschaft gefordert, die die Interessen der Wissenschaftler und ihre Stellung in der Gewerkschaft besser zu vertre ten habe. Auch eine exakte Klärung dessen, wann und wie der Gewerk schaftsfunktionär seinen Aufgaben nachkommen soll, muß erfolgen. Ebenso spielte die Tatsache, daß vie le Gewerkschaftsmitglieder nach Of fenlegung der Vergehen von Harry Tisch und der Verwendung von Soli daritätsgeldern keine Beiträge mehr zahlen, eine Rolle in der Diskussion. Zwei Gewerkschaftsfunktionäre aus der Sektion IF stellten gegen Heiße Diskussionsreden wurden auf der Vertrauensleutevollversammlung zum vorliegenden Beschlußentwurf über die künftige Arbeit der Univer- sitätsgewerkschaftsorganisation gehalten. Foto: Matschewsky Bundesvorstandes. Eine wichtige Frage war die Schaffung eines Ge werkschaftsgesetzes, welches auch das Verhältnis der Gewerkschaft zum Streik eindeutig klären muß. Informiert wurde darüber, daß ab Januar 1990 eine am Nettoeinkom men orientierte Beitragsrichtlinie in Kraft treten soll. An unserer Universität soll in al len Gewerkschaftsgruppen über de ren weitere Leitung beraten werden. Ebenso ist mit der Zusammenset zung der BGL zu verfahren. Über die Entscheidung, ob für die UGL sofort Neuwahlen erfolgen sollen oder sie in der derzeitigen Zusam mensetzung bis zu planmäßigen Neuwahlen arbeiten soll, findet am 8. und 11./12. Dezember 1989 eine Urabstimmung aller Gewerkschafts mitglieder der TU statt. Doz. Dr. Knorr wies weiter darauf hin. daß in di esdr V ertrauensleutevollversamm- lung die vom letzten Mal vertagte Abstimmung über die anstehenden Verteidigungen des Staatstitels er folgen muß. Ebenso müsse die weite re Beitragsentrichtung diskutiert werden. In der folgenden Diskussion wur den unterschiedlichste, teilweise ge gensätzliche Meinungen geäußert. Einhellig waren die Anwesenden der Ende der Diskussion fest, daß die ge samte Vertrauensleutevollversamm lung nichts Wesentliches bewegt ha be, da jetzt zwei Aufgaben zu klären seien: 1. Wie soll die Gewerkschaftsar beit zukünftig aussehen, wie sollen die Interessen der Werktätigen ver treten werden? 2. Was ist innerhalb der Universi tät zu lösen, wie sind die Rechte der Gewerkschaft hier zu gebrauchen? Die Grundlage müsse ein wesentlich besseres als das vorlie gende Positionspapier sein. An den bestehenden Strukturen herumzuba steln, bringe nichts. Am Ende der Vertrauensleutevoll versammlung wurde über drei Fra gen abgestimmt: Für die Durchführung der oben genannten Urabstimmung stimmte die Mehrheit der Stimmberechtig ten. Für die Aussetzung der Verteidi gungen des Titels „Kollektiv der so zialistischen Arbeit“ stimmten bis auf zwei alle Anwesenden. Für die weitere ordnungsgemäße Zahlung der FDGB-Beiträge spra chen sich ebenfalls bis auf zwei alle stimmberechtigten Anwesenden aus. Dr. Katja Schumann
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