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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1989
- Erscheinungsdatum
- 1989
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770835423-198900004
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1989
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uns den ist, in- die Für Be- Le- 'er- en- die cht ehe in er- zia- üt- mi- im, Ar- ler- md wir cht ind er- es- end er- im der hö- ög- bot ns- les eit er er- ar ten en ur ler en e- ti- .MARx-ss 10 Pfennig November 1989 Nummer 21 —Universitätszeitung , y/ ORGAN DER SED-PARTEILEITUNG DER TECHNISCHEN UNIVERSITÄT KARL-MARX-STADT vor Ort beraten Am 30. Oktober und 3. November 1989 fanden die in der „UZ“ 20/89 angekündigten Koordinierungsbe ratungen des Rektors statt. An den Beratungen nahmen die Prorektoren für Naturwissenschaft und Technik sowie Erziehung und Ausbildung, der Sekretär der ZPL, die Stellver treter des Vorsitzenden der UGL, der 1. Sekretär der FDJ-Kreislei- tung, der Verwaltungsdirektor und der Direktor für Technik teil. Eingangs betonte der 1. Prorektor, daß es Ziel dieser Koordinierungs beratungen ist, sich Fragestellungen erneut zuzuwenden, die das Gesche hen an der Universität maßgeblich beeinflussen. Es kommt darauf an, bestimmte Probleme neu zu bewer ten und unsere Kräfte neu zu ord nen. Genau gilt es zu prüfen, welche längst überfälligen Probleme aus ei gener Kraft zu lösen sind. Der Prorektor für Erziehung und Ausbildung wandte sich insbesonde re den Fragen des Studiums zu. Der Politbürobeschluß zur Neugestaltung des Studiums für Ingenieure und Ökonomen bietet für die sich not wendig vollziehenden Veränderun gen weiten Raum, so daß seitdem Begonnenes weitergeführt werden muß, auch wenn noch längst nicht alle damit verbundenen Fragen ge klärt sind. Der Prorektor verwies z. B. auf die Rolle des marxistisch- leninistischen Grundlagenstudiums im zukünftigen Studium. Spezifische Probleme an unserer Universität er wachsen aus der Tatsache, daß in den letzten Jahren die Zulassungs zahlen ständig gestiegen sind, aber beispielsweise keine neuen Interna te, aber auch keine Lehrgebäude mit dringend erforderlichen großen Hör sälen gebaut wurden. Letztgenannter Sachverhalt zwang auch zur Ein führung des Zeitblocksystems, wel ches auch viele Probleme mit sich bringt. Wir verfügen bereits über Erfahrungen, was sich bewährt hat und was weiterhin diskussionswür dig ist. Seit dem 12. Juni 1989 existiert ei ne Diskussionsgrundlage, die die Ba sis für eine breite Aussprache in den FD J-Gruppen zu allen damit im Zu sammenhang stehenden Problemen bilden soll. Ziel ist es, die Meinun gen und Vorschläge der Studenten bei der Planung des Stundenplanes für das Frühjahrssemester 1990 ein fließen zu lassen. Der Prorektor mußte jedoch einschätzen, daß bis her so gut wie kein Echo aus den FDJ-Gruppen dazu vorliegt. In der vorliegenden „UZ“ 21/89 veröffent lichen wir deshalb auf Seite 5 die er wähnte Diskussionsgrundlage mit der Bitte, sich schnellstens mit Hin weisen und Vorschlägen an uns oder den Prorektor für Erziehung und Ausbildung zu wenden. Diskutiert wurde zum Problem kreis Erziehung und Ausbildung, wie die Mitwirkung der FDJ bei Ent scheidungsfindungen zu Universi tätsproblemen als Interessenvertre ter der Studenten zu verbessern ist. Hinsichtlich der Durchführung des FDJ-Studentensommers wurde dar über informiert, daß ab dem Jahr 1990 unbedingt das Prinzip der Frei willigkeit zu wahren ist. Der Prorektor für Naturwissen schaft und Technik erläuterte, daß zukünftig drei Stoßrichtungen in der Forschung durchzusetzen sind. Es geht dabei um weitere inhaltliche Profilierung der Forschung, den wei teren Ausbau der Kooperation mit der Industrie und die Fortführung der Ökonomisierung der Forschung. Die weitere Profilierung der For schungsarbeit muß damit verbunden sein, genau zu prüfen, wo wirkliche Spitzenleistungen zu erwarten sind. Gute Ergebnisse liegen bei der Ko operation der Universität mit den Kombinaten der Industrie zur Er füllung von Forschungsaufgaben vor. Genau umgekehrt ist die Sach lage bei der Zusammenarbeit mit kleineren Betrieben des Territo riums. Hierfür sind neue Ideen ge fragt. Noch unzufrieden muß man mit den Einnahmen über die Nachnut zung der durch die TU erbrachten Forschungsergebnisse sein. Es ist zwar eine steigende Tendenz in die ser Frage zu verzeichnen, aber Re serven liegen z. B. auch darin, diese Leistungen der Wissenschaftler und Studenten materiell besser zu stimu lieren. Die Einführung der automatisier ten Informationsverarbeitung in die Forschungsplanung und -abrechnung hat letztendlich das Ziel, die Trans ¬ parenz dieser Prozesse zu erhöhen, sie damit zu entflechten und zu ent bürokratisieren. Aus diesem Grund wird im November 1989 darüber dis kutiert, wie der Aufwand insgesamt zu senken ist und es zu einer Ein sparung von Arbeitskräften kommen kann. Diskutiert wurde in diesem Zu sammenhang die Notwendigkeit der Erhöhung des Gemeinkostensatzes für natur- und technikwissenschaft liche Forschungen, die sich aus den notwendigen Kooperationsbeziehun gen zur Industrie ergeben. Damit könnte das Problem der steigenden Telefonkosten in eiher besseren Art und Weise gelöst werden, als das bisher versucht wurde. Zum wichtigsten Tagesordnungs punkt dieser Beratungen, den mo mentanen materiell-technischen Be dingungen an unserer Universität, sprach der Verwaltungsdirektor. Er verwies auf die komplizierte Ver flechtung vieler Prozesse, die eine Entscheidung erschweren. Tatsache ist auch, daß der Universität in der Vergangenheit auf Grund fehlender Investitionsmittel nur der Einsatz von Werterhaltungsmitteln möglich war und selbst bei vorhandenen Bi lanzen keine volle vertragliche Un tersetzung erfolgen konnte. Trotz dem konnten für die vergangenen Jahre eine Reihe realisierbarer Maß nahmen auf gezeigt werden. Nicht unerwähnt bleiben darf in diesem Zusammenhang aber, daß entschei dende Mittel der Werterhaltung in die Wissenschaftsstrecke geflossen sind, was in Abstimmung mit über geordneten Leitungsebenen geschah. Für die dort Beschäftigten stellen die Bäumaßnahmen jedoch auch ei ne Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen dar. Im weiteren Verlauf legte der Verwaltungsdirektor den momenta nen Zustand und die geplanten Maß nahmen für die Universitätsteile Wilhelm-Raabe-Straße, , Elsasser Straße, Erfenschlager Straße, Fried rich-Engels-Straße und die Wohn heime dar. Deutlich wurde, daß in kurzer Zeit keine grundlegenden Verbesserungen für die Arbeits-, Studien- und Lebensbedingungen für Mitarbeiter und Studenten unse rer Universität realisierbar sind. Viele Maßnahmen, wofür wir Ar beitskräfte haben, scheitern an der Bereitstellung von Material (Erneue rung der sanitären Anlagen). Teil weise sind für die Beseitigung von Schäden keine Bilanzen vorhanden (Gewölbeerneuerung Raabe-Straße). Auch für bilanzierte Maßnahmen ist es teils unmöglich, einen Baubetrieb zu finden, der die Arbeiten ausführt (Dachreparatur Engels-Straße). Alle an der Beratung Teilnehmen den waren sich einig, daß trotz aller vorhandener Probleme vor Ort ge nau geprüft werden muß, wo Dinge schnell und spürbar verändert wer den können, um zu verhindern, daß sich die unter unseren Universitäts angehörigen schon vorhandene Resi gnation bezüglich der Werterhaltung weiter ausbreitet. Es wurde festgelegt, daß in dieser Heizperiode für das Objekt Raabe- Straße keine Maurer in der Heizung eingesetzt werden, um sie für Mau rerarbeiten frei zu bekommen. Als erstes Objekt besuchten die Teilnehmer der Beratungen den Universitätsteil Raabe-Straße. Die dort arbeitenden Kollegen bestätig ten den Vertrauensschwund und die Resignation unter den Kollegen, ver wiesen aber auch auf die Bereit schaft, an der Beseitigung der Män gel mitzuwirken, und auf dabei er reichte konkrete Ergebnisse. Festgelegt wurde, daß die not wendige Begrenzung des Kohlehau fens durch eine Mauer realisiert wird. Die Funktionspläne der Haus meister werden überarbeitet und den derzeitigen Erfordernissen an geglichen. Die Kollegin der Pausen versorgung wird künftig nicht mehr in die Elsasser Straße „ausgeborgt“. Nichtbeantwortete Reparaturauf träge werden überprüft. Noch defekte Dachrinnen werden gelötet. Ein hin ter dem Haus befindliches Stahl gerüst wird zerlegt. Im Zimmer 46 wird der durch Wassereinbruch ent standene Schaden durch Malerarbei ten beseitigt. Im Objekt Elsasser Straße wurde die Beschäftigung mit diesem Uni versitätsteil begrüßt, da die Nicht beseitigung kleinerer Schäden meist größere nach sich zieht. Einbezogen wurde in die Diskussion vor Ort auch der Hausmeister, der zum Aus druck brachte, daß er sehr oft schlecht informiert sei und deshalb seinen Pflichten nicht genügend nachkommen kann. Er erklärte sich auch bereit, zusätzliche Reparatur arbeiten zu übernehmen. Festgelegt wurde, daß bis zum 30. November 1989 an der Rückseite des Hauses die Dachrinnen erneuert werden. Die notwendige Isolation des Hau ses sollte dahingehend geprüft wer den, ob nicht auch Studentenbriga den dafür eingesetzt werden kön nen. Im Mittelpunkt der Diskussion im Objekt Erfenschlager Straße stand das Problem der Pausenversorgung und der Mensa. Vertraglich ist die Lieferung von Gasbeton für Dezem ber 1989 vereinbart. Bei Realisierung sind die Voraussetzungen für den Baubeginn in der Mensa geschaffen. Als Termin der Fertigstellung wurde der 15. Juli 1990 festgelegt. Im No vember 1989 wird in einer Sektions vollversammlung der Sektion Tmvl und der Abteilung Ingenieurschule das Projekt der Mensa noch einmal vorgestellt. An Sofortmaßnahmen zur Ver besserung der Arbeits- und Lebens bedingungen wurde beschlossen, Heizung und Wände im Foyerbe reich zu streichen, auch wenn hier spätere bauliche Maßnahmen noch erforderlich sind. Die Decke in der Mensaküche wird mit einem neuen Anstrich versehen. Der Beseitigung des Wasserrohr bruches im Universitätsteil muß er höhte Aufmerksamkeit geschenkt werden. Zur Einrichtung einer öf fentlichen Fernsprechzelle muß ge prüft werden, ob durch Eigenbau ei ne Lösung gefunden werden kann. Im Sommer 1990 werden die Tafeln gestrichen. Malerarbeiten an Fen stern und in Seminarräumen sind ebenfalls geplant. Eine besonders kritische Situation herrscht im Universitätsteil Engels- Straße. Durch das defekte Dach, des sen Rekonstruktion seitens der Stadt nicht realisiert wurde, werden bau liche Maßnahmen im Haus wieder zerstört. So mußte schon ein Hörsaal für die Benutzung zeitweilig ge sperrt werden. Auch die Gewährlei stung ordnungsgemäßer Raumtem peraturen ist durch das defekte Dach im Obergeschoß gefährdet. Für das Jahr 1990 sind für die notwendige Reparatur wiederum Bilanzen vor handen. Das Problem besteht darin, einen Betrieb zu finden, der die Re paratur ausführt. Die Rekonstruktion der Wasser versorgung beginnt im Dezember 1989. Ein dringendes Problem besteht in der Veränderung der Mittagessen einnahme. Der zur Verfügung ste hende Platz ist zu gering. Gemein sam mit den Sportlehrern ist zu prü fen, ob dafür ein zusätzlicher Raum gewonnen werden kann. Die Beratung in den Wohnheimen, an der die Vorsitzenden der Wohn heimkomitees und die Hausmeister teilnahmen, begann mit der Besich tigung der grundlegendsten Mängel in den Internaten. Vor Ort wurde der Zustand der Duschräume, der Küchen und der Decken- und Wand risse in den Zimmern in Augen schein genommen. In dem danach stattfindenden Gespräch schilderte der Verwaltungsdirektor den er reichten Stand der Reparaturen und die vorgesehenen Maßnahmen. Deut lich wurde, daß die durchgeführten Reparaturleistungen nicht.mit einer Erhöhung der Qualität der Wohn heime verbunden waren. Angekün digt wurde auch, daß wegen auf tre tender Zerfallserscheinungen, z. B. an den Sohlbänken und in den Dusch räumen. ein Gutachten der Bauauf sicht zur Gebäudesicherheit ange fordert wird, Schwerpunkte der nachfolgenden Diskussion waren die Bildung von studentischen Repa raturbrigaden und deren Aufgaben sowie das, Problem des Tauchsieder verbotes in den Internaten. Die bis her in den Internaten Vettersstraße 52/54 installierten Kochendwasser bereiter sind auf Grund ihrer ge ringen Kapazität kein Ersatz. Aus diesem Grund wird ein Brief an den zuständigen Staatssekretär gesandt mit einer detaillierten Schilderung der Situation und der Bitte, die An weisung noch einmal auszusetzen und insgesamt neu zu durchdenken. Die „UZ“ wird sich in angemesse ner Zeit vor Ort von der Realisie rung getroffener Entscheidungen überzeugen. Gespannte Aufmerksamkeit bei allen Anwesenden der Vertrauensleutevollversammlung. Gewerkschaftsfunktionäre berieten ihren Beitrag zur Lösung aktueller Probleme Konstruktiv-kritische Atmosphäre kennzeichnete Vollversammlung Er wendete sich anschließend der Frage zu, wie die Arbeit der Univer- sitätsgewerkschaftsorganisation wei tergeführt werden soll, und erklärte, daß sich die Gewerkschaft an unse rer Universität für notwendige Ver änderungen einsetzen wird. Deshalb wird die UGL gemeinsam mit den BGL-Vorsitzenden ein Dokument darüber erarbeiten, welche Verände rungen notwendig sind. Es liegen da für bereits eine Reihe von Vorschlä gen vor. Der UGL-Vorsitzende schlug den Vertrauensleuten vor, ei ne Arbeitsgruppe zu bilden, die alle eingehenden Vorschläge, Hinweise und Kritiken zusammenfassen und deren Realisierung kontrollieren soll. Außerdem schlug er vor, den Entwurf des Betriebskollektivver trages in der „UZ“ zu veröffentli chen, um eine breite Diskussion dar über zu ermöglichen. Bei der Weiterführung des Wett bewerbes sollten alle eingegangenen Verpflichtungen zum XII. Parteitag der SED dahingehend geprüft wer den, daß für deren Realisierung kei ne zusätzlichen Mittel erforderlich sind. Wichtig ist es, alle Arbeitsauf gaben konkret aufzuschlüsseln, da mit jeder einzelne genau weiß, was er zu tun hat. Damit ist auch eine bessere Kontrolle möglich. Der Durchsetzung des Leistungs prinzips dient auch ein konsequente res Arbeiten mit variablen Lohn anteilen und eine Vergrößerung der möglichen Spannen. Im neuen BKV sollte die unmittelbarere Stimulie rung der Nachnutzungserlöse fest geschrieben sein. Der BKV-Teil, der sich der Werterhaltung widmet, sollte erst beschlossen werden, wenn alles bi lanziert ist. Alle. Probleme, die sei tens der Universität nicht- geklärt werden können, müssen an den Mi nister für Hoch- und Fachschul wesen bzw. den Oberbürgermeister der Stadt weitergeleitet werden. Auch vorhandene innere Reserven sind konsequenter aufzudecken. Die Gewerkschaftsmitglieder müs sen künftig besser über Grundsatz fragen informiert werden. Der Entwicklung der sozialisti schen Demokratie dient auch eine verbesserte Arbeit mit Vorschlägen, Hinweisen und Kritiken. Abschließend betonte der Redner, daß in der heutigen komplizierten Situation jeder das tun sollte, wofür er zuständig ist, und dafür Verant wortung tragen. In der nachfolgenden freimütigen und sehr kritischen Diskussion er griffen 15 Vertrauensleute und Gäste das Wort, manche davon mehrfach. Breiten Raum in der Diskussion nahm der Verlauf der Sitzung des Bundesvorstandes des FDGB ein. Eindeutig brachten verschiedene Diskussionsredner zum Ausdruck, daß sie Harry Tisch kein Vertrauen mehr entgegenbringen. Einmütig keit bestand auch darin, daß das Präsidium des Bundesvorstandes in nächster Zeit ausgewechselt werden muß. Pro und Kontra gab es in der Frage, ob nicht auch der - gesamte Bundesvorstand zurücktreten soll. Letztendlich einigte man sich dar auf, daß der Bundesvorstand nicht aus seiner Verantwortung entlassen werden darf und bis zur Neuwahl auf einem außerordentlichen Kon greß des FDGB im Frühjahr 1990 ar beiten sollte. Diskutiert wurde auch über das Verhältnis von FDGB und SED und die Gestaltung der gesell schaftlichen Arbeit in den Massen organisationen einschließlich der Be zahlung der Funktionäre. Zur Wei terführung des sozialistischen Wett bewerbes gab es mehrfach die Mei nung, daß diese Problematik neu durchdacht werden muß einschließ lich der Festlegung der Probleme, mit denen sich die Gewerkschaft zu künftig beschäftigen sollte. Angeregt wurde die Entscheidung darüber, ob im kommenden Jahr die Gewerk schaftskollektive den Staatstitel er neut verteidigen sollten oder dies ein Jahr auszusetzen ist, um sich ei nen Standpunkt zu bilden, wie der Titelkampf zukünftig zu führen ist. Auch die Effektivität der gewerk schaftlichen Massenkontrollen stand unter Kritik. Ein weiterer Dis kussionsschwerpunkt war die Durchsetzung des sozialistischen Leistungsprinzips an unserer Uni versität. Es muß genau festgelegt werden, was in die Bewertung ein fließen muß. Zu durchdenken ist die Anwendung des leistungsorientierten Gehaltszuschlages. Dieser muß auch Vertrauensmann Lorenz, Sektion FPM, Bereich Technik wirklicher Stimulus sein. Zur Dis kussion muß auch die Arbeitszeit regelung an der TU stehend Die Rea lisierung des Zeitblocksystems ver langt neue Regelungen auch für die Lehrkräfte. Viele Diskussionsredner äußerten sich auch zur Art.und Wei se der Solidaritätsspenden. Vorge schlagen wurde, zielgerichtet für ein bestimmtes Objekt zu spenden. Gefordert wurde die Offenlegung der Fehler, die unsere Universitäts gewerkschaftsleitung in ihrer Arbeit gemacht hat. Heftig diskutiert würden an der Universität vorhandene Privilegien. Dieses Problem wurde nicht aus diskutiert, es muß in Zukunft ge klärt werden. Zum Abschluß der Diskussion wurde über zwei Beschlüsse abge stimmt. Der Beschluß zur Bildung einer Arbeitsgruppe für die einge henden Vorschläge, Hinweise und Kritiken wurde mit einer Gegen stimme und einer Stimmenthaltung angenommen. Die Abstimmung über das Ver trauensmandat für Genossen Doz. Dr. Knorr als Mitglied des Bundes vorstandes des FDGB ergab eine Ge genstimme und fünf Stimmenthal tungen. Zwei Fragen (notiert in der Vertrauensleutevoll versammlung am 1. November 1989) Für das Betreiben der Hei zungsanlage im Universitätsteil Wilhelm-Raabe-Straße war der Einsatz von drei Maurern unse rer Universität vorgesehen. Die se sollen dort abgelöst werden, um Aufgaben der Werterhaltung zu erfüllen. WER KANN HELFEN? Am 16. Oktober 1989 fehlten für ausgegebenes Essen Marken im Wert von 375,20 Mark an den Essenschaltern der Mensa Rei- chenhainer Straße. Dafür waren teilweise alte Fahrscheine, Gar derobenmarken u. ä. vorhanden. MUSS SO ETWAS SEIN? Am 1. November 1989 fand an der TU Karl-Marx-Stadt eine Ver trauensleutevollversammlung statt, an der als Gäste u. a. die stellver tretende Vorsitzende des Bezirks vorstandes der Gewerkschaft Wis senschaft, ein Mitarbeiter der Ge werkschaftszeitung „Tribüne“, der ■ 1. Prorektor, der Sekretär der ZPL und der 1. Sekretär der FDJ-Kreis- leitung teilnahmen. Auf Grund der aktuell-politischen Situation wurde die angekündigte Kollegin Ketzscher (AT) sprach in Vertretung ihres Vertrauensmannes. Tagesordnung verändert. Der Vor sitzende der UGL, Genosse Doz. Dr. Henry Knorr, berichtete eingangs über den Verlauf und die Ergebnisse der Sitzung des FDGB-Bundesvor- Standes am 30. Oktober 1989. Er brachte zum Ausdruck, daß diese Sitzung vom Präsidium des Bundes vorstandes ungenügend vorbereitet war. Eine notwendige Unterbre chung der Sitzung und Fortführung der Sitzung am nächsten Tag war nicht möglich, so daß diese vertagt wurde. Genosse Dr. Knorr infor mierte darüber, daß er bei der Ab stimmung der Vertrauensfrage für Harry Tisch dagegen gestimmt hät te. ■ im hihi im ■
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