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Universitätszeitung
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- 1989
- Erscheinungsdatum
- 1989
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- Deutsch
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- A 812
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
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Universitätszeitung
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Band 1989
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„UZ"-INFORMATIV UNIVERSITÄTSZEITUNG 20/89, SEITE 2 Auszeichnungen Artur-Becker-Medaille in Silber Michel, Wolfgang (Breitenbrunn) Ehrennadel der Nationalen Front in Gold Dr. Morgner, Gerhard (W) Wir stellen Vok ProfDr. Siegfried Wagner Sektion PE&, Abgeordneter der Stadtbezirksversammlung Karl-Marx-Stadt Süd in Silber Fleischer. Winfried (ML) Ehrenplakette für Verdienste um die Entwicklung der Stadt Karl-Marx-Stadt anläßlich des 40. Jahrestag der DDR s D. Paul, Siegfried (FPM) Ehrennadel des DTSB der DDR in Gold Gramatzki, Erwin (Tmvl) Vorbildlicher Kampf- und Schiedsr richter des DTSB der DDR Paul. Iris (Ma) „UZ" gratuliert im November 1989 zum 35jährigen Betriebsjubiläum Andrä. Harti (AT) zum 25jährigen Betriebsjubiläum Hilber. Manfred (R/D) Stützer. Horst (PEB) Doz. Dr. Weinelt, Wilfried (Ma) zum 20jährigen Betriebsjubiläum Auerbach. Annemarie (E) Beyrich, Günter (IF) Bleidistel. Ekkehard (Studentensport) Jasansky, Dagmar (Studentensport) Dr. Köhler, Lothar (AT) Kretschmer. Christa (Ma) Meyer, Anneliese (PEB) Michael, Monika (DWS) Näser, Heiderose (UB) Oeser, Ruth (FPM) Rauer, Bernd (Allgemeine Verwal tung) Doz. Dr. Schmidt, Kurt (DSA) Schumann, Rainer (DT) Vetters, Ursula (UB) zum 15jährigen Betriebsjubiläum Csanyi, Helga (MB) Jäck, Gudrun (Mensa) Rackwitz, Dora (Mensa) zum 10jährigen Betriebsjubiläum Dr. Dempe, Stephan (Ma) Dettmeyer, Brigitte (IF) Keller. Käte (TLT) Strunck, Viola (PEB) Trenker. Heinz (IT) zum 65. Geburtstag Doz. Dr. Horst Elfers (MA) am 12.11. zum 60. Geburtstag Klaus Schlums (ML) am 22. 11. Dr. Herbert Dittmann (W) am 4. 11. Manfred Voigt (W) am 4. 11. Promotionstermine Promotion A Prof. Dr. Siegfried Wagner ist seit 1984 Abgeordneter der Stadtbezirks versammlung Karl-Marx-Stadt Süd mit dem Mandat des FDGB. Bis zu den Kommunalwahlen 1989 war er dem Wahlkreis 33 (Harthau) zuge ordnet, jetzt dem Wahlkreis 29, also dem Wohngebiet, daß der Universi tätsteil Reichenhainer Straße mit dem Weinhold-Bau, der Mensa und den Studentenwohnheimen wesent lich mit prägt. Im Wahlkreis Harthau half Prof. Wagner mit, eine ganze Reihe von Problemen zu lösen. So war bei- spielsweise nach dem Weggang einer Ärztin die zweite Ärztin erkrankt und damit eine medizinische Ver sorgung der vielen zumeist älteren Bürger vor Ort nicht mehr gewähr leistet. Mit Unterstützung u. a. des Stadtbezirksarztes wurde erreicht, daß im Feierabendheim Harthau ei ne Arztstation eröffnet werden konnte. Ein wichtiges Problem ist die In standhaltung bzw. Instandsetzung von Wohnungen und öffentlichen Gebäuden sowie des Straßennetzes. Prof. Wagner setzte sich in diesem Zusammenhang besonders für die Verbindung der Initiativen der Bür ger mit Maßnahmen der staatlichen Organe für eine enge Zusammen arbeit der entsprechenden Betriebe (zum Beispiel VEB Gebäudewirt schaft) mit den Wahlkreisaktivs in den Wohnbezirksausschüssen ein. Auf direktem Weg sollen noch bes ser anstehende Probleme rechtzeitig erkannt und mit Unterstützung der Bürger gelöst werden. Einige Erfolge auf dem Gebiet der Straßeninstand haltung konnten auch in seinem Wohngebiet in Adelsberg erreicht werden. Entscheidende Vorausset zung für eine effektive Zusammen- arbeit ist die rechtzeitige und gründ liche Information der Bürger, noch besser die gemeinsame Beratung der vorgesehenen Bau- und Instandhal tungsmaßnahmen von staatlicher Seite. Weitere Schwerpunkte seiner Ab geordnetentätigkeit sieht Prol. Wag ner in der Verbesserung der Stabili tät der Versorgung mit Waren des täglichen Bedarfes und mit Konsum gütern. Dabei geht es ihm nicht nur um die Erhaltung bestehender Ge schäfte durch Lösung von mitunter recht schwierigen Personalproble men (bis hin zur Übergabe an Kom missionshändler), sondern er gibt auch eigene Anregungen, wie die Produktion von Konsumgütern, be sonders den sogenannten 1900 klei nen Dingen“ effektiv und dauerhaft bis zur Bedarfsdeckung gesteigert werden könnte. Als Mitglied der Ständigen Kommission Volksbildung regte er die Gestaltung des Freige ländes hinter dem Pionierhaus Süd als Physik-Spielgarten an und setzte sich selbst sehr aktiv für die Realisierung ein. Durch die Über nahme von Patenschaften seitens der Betriebe und den durch diese aus geführten Bau von Experimentier anlagen konnte im August 1988 der Garten übergeben werden, ausge staltet mit Spielgeräten mit physika lischem Effekt: Ein „Flüsterrohr“, ein Drehsitz, auf dem die Erhaltung des Drehimpulses am eigenen Kör per erlebbar wird oder andere, an denen Kinder das Prinzip des Hebel gesetzes und die Sätze von der Er haltung von Energie und Impuls nachvollziehen können. Neben diesen speziellen Aktivitä ten nimmt Prof. Wagner natürlich regelmäßig an den Beratungen im Wahlkreis und im Stadtbezirk teil, mit zahlreichen eigenen Diskussions beiträgen. Und nicht zuletzt küm mert er sich um die Eingaben von Bürgern. Er gehört zu den Abge ordneten, die selbstverständlich nicht jedes Problem sofort lösen können, es aber ernst nehmen und den Bürgern gegenüber ihrer Ver antwortung nachkommen, indem sie helfen, zunächst mit den zuständigen Stellen Kontakt aufzunehmen und gemeinsam eine Lösung zu finden. Dazu gehören Wohnungsprobleme ebenso wie beispielsweise Versor gungsfragen oder Fragen von Lärm- und Staubbelästigungen von benach barten Betrieben. S. Reuter, Sektion PEB Dipl.-Ing.-Päd. Joachim Laßmann am Dienstag, dem 7. November 1989, 15.00 Uhr im Raum 1/349 des Eduard-Theodor-Böttcher-Baues: „Entwicklung einer Methodik zur diagnostisch orientierten Leistungs analyse im Lehrgebiet Technische Mechanik und ihre Anwendung“ Dipl.-Ing. Bernd Fischer am Mon tag, dem 13. November 1989, um 14.00 Uhr im Raum 131 im Institut für Mechanik, Reichenhainer Stra ße 70, Erdgeschoß: „Beitrag zur Ver besserung der numerischen Magnet feldberechnung durch einen grafik orientierten Preprozessor für das Multigridverfahren “ Dipl.-Ing. Ralf Werner am Mon tag, dem 13. November 1989, 11.00 Uhr im Raum 131 im Institut für Mechanik, Reichenhainer Stra ße 70, Erdgeschoß: „Digitale Simula tion des Systems Wechselrichter — Asynchronmaschine für dynami schen Betrieb“ Dipl.-Päd. Wolf Trampel am Frei tag. dem 10. November 1989, 13.00 Uhr im Raum 405, Universi tätsteil 4, Friedrich-Engels-Stra ße 85: „Zur Erkennung und Förde rung hochbegabter Kinder und Ju gendlicher in der Bundesrepubik Deutschland“ Wir waren mit der Kamera und dem Mitarbeiter für Ordnung und Sicherheit, Genossen Werner Illing, hinter den Universitätsgebäuden an der Reichenhainer Straße unterwegs und stellen die Frage: Muß es hier wirklich so aussehen? „Universitäts- zeitung" Herausgeber: SED-Parteiorga nisation der Technischen Univer sität Karl-Marx-Stadt. Redaktionskollegium: Dr. phil. Katjä Schumann, verantwort licher Redakteur, Dipl.-Phys. Hart mut Weiße, Redakteur, Hans Schröder, Bildredakteur, Marika Seidel, Sachbearbeiterin. Dr. sc. W. Förster, Doz. Dr.-Ing. habil. W Hartmann, Doz. Dr.-Ing. H. Hahn, Dipl.-Sportlehrer G. Hauck, Doz. Dr. sc. W. Leonhardt, Prof. Dr sc. K. Müller, Dr.-Ing. A. Oberreich, Dipl.-Biol. A, Pester, Dipl.-Ing. S. Reuter, Dr. phil. M. Richter, Dr. phil. B. Schauenburg, Dr.-Ing. B. Schüttauf, Dipl.-Ing. M. Steinebach, Pat.-Ing. E. Strauß, Dr. rer. nat. C. Tichatzky. Dr.-Ing Walter, Dr.-Ing. U. Wunderlich. 2735 Kolloquiumsreihe begonnen Am 14. September 1989 wurde an unserer Universität das I. Karl- Marx-Städter Kolloquiums „System analyse im Industriebetrieb“ zum Thema „Hard-, Software- und Orga- nisationsstrategien der 90er Jahre“ durchgeführt. Dieses Kolloquium wurde von der Sektion ' Wirtschaftswissenschaften. Wissenschaftsbereich V „Leitung und Organisaton des sozialistischen Betriebes“ realisiert. Es soll zu einer guten Tradition werden, jährlich ein solches Kolloqium mit verschiedenen Themenstellungen, gemeinsam mit Industrievertretern des Bezirkes und darüber hinaus sowie Vertretern an derer Bildungseinrichtungen, zu or ganisieren. Im Rahmen des I. Kolloquiums sprachen, aufbauend auf den Plenar vortrag von Ziegler, Richter, Jäckel zum Thema. Vertreter des VEB Werkzeugmaschinenkombinat „Fritz Heckert“, des Buchungsma schinenwerkes sowie der Sektion Wirtschaftswissenschaften zur Ge ¬ staltung von CIM-Betriebskonzep- ten, zur Effektivitätsbewertung von CIM-Bausteinen, zu Erfahrungen bei der Gestaltung von CIM-Bausteinen CAD und PPS einschließlich Ver netzung, zur Anwendung der Pro grammiersprache C und Prolog, zur Gestaltung wissensbasierter Soft ware und zu transnationalen Daten kommunikationsbeziehungen. Diese Beiträge sowie weitere Dis kussionsanträge werden im Ta gungsband des I. Kolloqiums im Ja nuar 1990 veröffentlicht. Die Beteiligung mit 41 Praxispart nern und 25 Vertretern anderer Bil dungseinrichtungen zeugt trotz kur zer Vorbereitungszeit (erst im März 1989 begonnen) vom großen Interes se an der Thematik. Das II. Kolloquium findet am 27. September 1990 zum Thema „20 Jahre Lehrstuhl Mathematische Methoden in der Wirtschaft“ statt. Doz. Dr. E. Ziegler, Sektion W Wir beteiligen uns nm Dialog In der „UZ“ 1989 riefen wir al le Universitätsangehörigen dazu auf, ihren Beitrag zum Dialog in unserer Zeitung zu leisten. Erste Meinungsäußerungen tra fen in der Redaktion ein, mit de ren Veröffentlichung wir begin nen. Wir verstehen diese Äuße rungen als von echter Sorge um den Sozialismus getragen und als Beitrag zu seiner Weiterentwick lung. Außerdem machen sie di rekt oder indirekt auf Probleme an unserer Universität aufmerk sam. So resultieren einige Mei- s weht ein neuer Wind in un serem Land, und der macht auch um diese Universität keinen Bo gen mehr. Noch vor wenigen Ta gen war jegliche unkontrollierte Meinungsäußerung an öffentli chen Wandzeitungen und derglei chen vom Rektor untersagt. So konnte man die entstehende Un ruhe unter den Studenten nicht beschwichtigen — ganz im Gegen teil. Wer solche Aktionen, wie die Entfernung eines durchaus kon struktiv-kritischen Artikels eines Gewerkschaftsfunktionärs der Sektion AT im neuen Sektions gebäude miterlebt hat und weni ge Tage später von oben schon erwähntem Veröffentlichungs verbot durch den Rektor er fuhr, der glaubte — wie wir — kaum an das Zustandekommen eines Dialogs an unserer Einrich tung. Aber dank dem Engagement vieler Studenten und Mitarbeiter und der Situation in unserem Staat ist es endlich gelungen, Ge sprächsrunden, wie den „Treff punkt Leiter“ im VT-Club, ins Leben zu rufen. Natürlich er warten wir nicht, daß ein Sek tionsdirektor konkrete Aussagen zu den nächsten Maßnahmen der Regierung machen kann. Aber es ist wichtig, daß man miteinander redet. Leider vermissen wir noch den Treffpunkt mit dem Rektor. Der Regierungswechsel in der vorigen Woche hat sicher nie manden verwundert; eher schon, daß der Name Egon Krenz auf tauchte. Fest steht: Seit diesem Mittwoch sind konkrete Verände rungen erkennbar. Die Regierung muß jetzt die Chance bekommen, verlorenes Vertrauen wieder zu gewinnen. Dazu muß sie dem Volk vertrauen und die von der Bevölkerung gestellten Forderun gen überdenken. Der Dialog mit den sich immer vielfältiger gestaltenden Reform gruppen läßt sich nicht vermei den, schon gar nicht mit dem blo ßen Verbot dieser. Es müssen Programme und Fakten genannt werden, um die Verwirrung in der Bevölkerung zu beseitigen. Es ist traurig, daß viele Zeitun gen — wir nennen hier die „Junge Welt“ und meinen auch mehrere Bezirksorgane der SED — offen sichtlich nach kurzer Unsicher heit ihre bisher praktizierte Si cherheit wiedergewonnen haben und ein verschobenes Bild unse rer Situation geben (wollen). Es wird anhaltend versucht, ver meintlich überkritische Meinun gen zurückzuhalten bzw, abzu schwächen, ohne sich durch man che erzwungene Richtigstellung beeindrucken zu lassen. Die Men schen dieses Landes sind doch in der Lage und kompetent genug, sich selbst ein Urteil zu bilden. Das Servieren unbearbeiteter ADN-Meldungen und passender Meinungen muß aufhören! Dabei soll natürlich in den Redaktionen differenziert werden, aber nicht nach angenehm und lästig, son dern nach wahr und falsch. Diese Probleme sind nicht alle, die derzeit aufgeworfen werden. nungen der Studenten aus der SG 13 VMV 87 aus dem ungenü gend funktionierenden Informa tionssystem an unserer Universi tät, insbesondere für Studenten oder auch daraus, daß Studenten immer eine nur relativ kurze Zeit Angehörige der Universität sind, denen gewisse, für Mitarbeiter selbstverständliche Dinge eben nicht selbstverständlich, ja un bekannt sind. Alle, die diesen Zu stand verändern können — dabei schließe ich die „UZ“ ein — soll ten ihren Teil dazu beitragen. Aber jetzt etwas zu dem, was uns als Studenten bewegt. Die öffent liche Gesprächsrunde mit dem Rektor wurde schon erwähnt. Wir wollen noch einige andere Punkte nennen: — Es soll effektiv gearbeitet wer den. Das ist richtig und kann für uns nur effektiveres Studie ren bedeuten. Angesichts dieser Feststellung hört man die Skeptiker rufen, daß solches schon lange gefordert wird und im Programm jeder Seminar gruppe steht. Zugegeben; aber es wird auch falsch interpre tiert. Effektiver heißt nicht mit mehr Aufwand, sondern mit dem gleichen oder weniger. Nur muß mehr dabei heraus kommen. Wie soll das gehen? Mit einer besseren Stunden planung, mit mehr individuel len Studienplänen, mit praxis nahen Belegthemen; jeder kann sich dazu etwas ausdenken. — Kreativität muß nicht nur in der technischen, sondern auch in der politischen Ausbildung gefördert werden. Wir brau chen keine Pseudophilosophen, -politökonomen und -gesell- Schaftswissenschaftler mit technischen Grundkenntnissen. Leistungen auf dem Gebiet der M/L-Ausbildung dürfen gegen über denen in den spezifischen Fächern nicht überbewertet werden (zum Beispiel bei der Leistungsstipendienvergabe und beim Abschlußprädikat). — Die FDJ-Versammlungen und -Studienjahresveranstaltungen dürfen keine schematische Fortsetzung der M/L-Ausbil- dung sein. Die Themen dazu müssen von den Gruppenmit gliedern kurzfristig und selb ständig eingebracht werden können und dürfen nicht von vornherein festliegen. — Es sollte über die ökonomische Stellung der Studenten nach gedacht werden. Wer kann von 190M ohne Unterstützung durch Eltern oder andere le ben!? Ist der Modus der Lei stungsstipendien-Vergabe, so wie er praktiziert wird, die op timale Motivation; und ’ wie sind die motiviert, die keins be kommen (können) oder die. die mehr leisten, aber nicht mehr bekommen könnten? — Wird es in der Zukunft FDJ- Studentensommer im kapitali stischen Ausland geben? — Können 6000 Direktstudenten auf einen Zentralen Studenten club von den räumlichen Aus maßen des „Fuchs“ stolz sein? Im Vergleich mit anderen in der DDR sieht's da nämlich schlecht aus. Es ist an euch, diese Liste fort zusetzen und — vor allem — schnelle Lösungen für viele die ser Fragen gemeinsam mit den Verantwortlichen der Universität und den staatlichen Stellen zu finden. Thomas Logisch, Christian Semm, SG 13 VMV 87 Zur geäußerten Kritik an den Medien sei mir aus persönlichen Gründen noch eine Bemerkung gestattet: Gute Information heißt sicher nicht, ausschließlich pas sende Meinungen zu unbearbeite ten ADN-Meldungen zu brin gen. Allerdings gewinnt die Qua lität der Medien auch nicht da durch, ausschließlich unpassende Meinungen zu den genannten Meldungen zu drucken. Dr. Katja Schumann An den Anfang meines Stand punktes stelle ich mein klares Bekenntnis zu unserem sozialisti schen Staat und meiner Partei, der ich seit über 30 Jahren an gehöre. So unterstütze ich auch vorbehaltlos die Bemühungen des ZK der SED und des neuen Gene ralsekretärs um Konsolidierung der entstandenen politischen La ge in unserem Lande. Ich teile die Auffassung, daß wir nur durch eigene Arbeit und Ent wicklung neuer Formen soziali stischer Demokratie schrittweise Verbesserungen der sozialisti schen Gesellschaft erreichen kön nen. Wir brauchen die sozialistische Leistungsgesellschaft, die Schluß macht mit Mangelerscheinungen, ungerechtfertigten Subventionen und Spielräumen, die es einigen gestatten, auf Kosten anderer zu leben. Bei der notwendigen Er neuerung der Gesellschaft muß die SED als revolutionäre Kampf partei an der Spitze stehen und dem Hegemonieanspruch gerecht werden. Wir brauchen in allen Berei chen weltmarktfähige Produkte, ein breiteres Waren- und Dienst leistungsangebot für die Bevölke rung und ein reiches geistig-kul turelles Leben. Die politischen Entscheidungen müssen der Ent wicklung von Initiativen auf die sem Gebiet dienen. Dabei sind mir die Ideen von Michail Gorba tschow sehr sympathisch, die darauf hinauslaufen, dem soziali stischen Bürger als Eigentümer, Nutzer und Verwerter des Volks eigentums dieses Eigentum stär ker zu übertragen, sei es durch neue genossenschaftliche For men, Aufteilung unrentabler Be triebe, Kreditierung neuer Fir mengründungen, Privatisierung des Dienstleistungs- und Gast stättengewerbes usw. Das Prinzip der Eigenerwirtschaftung der Mittel muß in allen Bereichen durchgesetzt und. die Ausgaben für Staats- und Verwaltungsauf gaben müssen reduziert werden. Dazu ist es meines Erachtens er forderlich, den viel zu großen Staats- und Verwaltungsapparat drastisch zu reduzieren und da mit produzierende und Dienst leistungsbereiche zu verstärken. Das gilt in gleicher Weise für unsere Universität, wo die leh renden. forschenden und versor genden Bereiche zu Lasten der Verwaltungsbereiche verstärkt werden sollten. Auch in unserem Haus ist es meines Erachtens not wendig. über demokratische For men des Umgangs miteinander und die Rolle der Gewerkschaft als Interessenvertreter der Werk tätigen weiter nachzudenken. Als Hochschullehrer werde ich meine ganze Kraft daransetzen, qualifizierte Rationalisierungs mittelkonstrukteure für die Be triebe der Textilindustrie aus zubilden und weiterhin überführ bare Forschungsleistungen mit meinem Kollektiv zu erreichen. Doz. Dr. Hagen, Sektion TLT Das interview Am 13. September 1989 wurde der Stadtverband Karl-Marx-Stadt der Freidenker der DDR gegründet. Un sere Medien haben in den zurück liegenden Wochen viel über Auf gaben und Ziele dieses Verbandes berichtet und so die Bürger unseres Landes mit dessen Anlieg.en vertraut gemacht. Jetzt kommt es darauf an, in unserer Stadt Schritte zu realer praktischer Verbandsarbeit einzu- leiten und die rund 150 Mitglieder der ersten Stunden zu aktivieren. Aus diesem Grund befragten wir den Vorsitzenden des Stadtverban des der Freidenker der DDR, Prof. Dr, Peter Schuttpelz, Sektion ML der TU. Karl-Marx-Stadt: Was sind die vordringlichsten Aufgaben in den nächsten Monaten? An erster Stelle wäre hier die Mit gliederwerbung zu nennen. Un sere gegenwärtige Mitgliederzahl reicht bei weitem nicht aus. um mit unserer Arbeit wirklich in die Breite zu kommen zu sichtbar etwas zu be wegen. Deshalb wenden wir uns an all jene, die von einer nichtreligiö sen Position aus an der Klärung weltanschaulicher. philosophischer und ethischer Fragen inferessiert sind, um eine wissenschaftlich be gründete Lebensposition ringen oder sich mit einer solchen vertraut ma chen wollen. Wir benötigen jeden, der von einer solchen Position aus durch Wort und Tat praktische Le benshilfe leisten oder solche ent gegennehmen will, der in Leid oder seelische Not Geratenen Stützte sein will und sich nicht nur von einer Beobachterposition aus darüber be klagt, daß in dieser Hinsicht bei uns noch viel zuwenig geschieht. Ein zweite, untrennbar damit ver knüpfte Aufgabe sehen wir darin die nominell konstituierten Interes sen- bzw. Mitgliedergruppen des Stadtverbandes mit Leben zu erfül len und sie zur Keimzelle der Grün dung von Mitgliedergrupen in den Wohngebieten zu machen. Dabei ist es unser Bestreben, zunächst mit wenigem einen guten Anfang zu machen, anstatt uns in vielem zu verzetteln. Folgende Interessengruppen sind im Begriff, ihre Arbeit aufzunehmen: — Philosophisch-ethische Fragen der sozialistischen Lebensweise und moralische Probleme individueller Lebensgestaltung und -bewältigung. — Lebenshilfe in Grenzsituationen und Lebenskonflikten; — Selbsthilfegruppen für krebs kranke Bürger. — Hilfe zur Selbsthilfe in den Wohngebieten. — Selbsthilfegruppen körperlich schwer geschädigter Bürger, — Betreuung alter und alleinste hender Kranker in Altersheimen und Krankenhäusern. — Interessengruppe Jugendarbeit. — Interessengruppe Umwelt schutz. Dies ist nicht als Einengung des Ak tivitätspotentials unseres Stadtver ¬ bandes anzusehen. Der Mannigfal tigkeit des Verbandslebens und der schöpferischen Inititative seiner Mitglieder zur Diskussion wesentli cher Lebensfragen in kleinen Grup pen sowie der weiteren Ausgestal tung sozialistischer Gemeinschafts beziehungen werden damit keine Grenzen gesetzt. Eine dritte wesentliche Aufgabe besteht in der Herstellung von Be- ziehungen zu anderen gesellschaftli chen Organisationen wie der Volks solidarität, dem Kulturbund der DDR. der URANIA, dem DFD und zu staatlichen Institutionen, um nicht im Nebeneinander, sondern ge meinsam mit ihnen für Frieden, Fortschritt, Bildungs- und Kultur gewinn der Menschen, die weitere Ausgestaltung der sozialistischen Le bensweise und für die Realisierung wahrer Menschlichkeit zu wirken. Wir wären dankbar, würden sich auch in unserer Stadt möglichst vie le solchen Aufgaben durch ihre ganz persönliche Tat verpflichtet fühlen. Wohin können sich die Bürger mit ihren Anfragen und Unterstützungs angeboten wenden? Wir sind über folgende Adresse erreichbar: Stadtverband des VdF Karl-Marx-Stadt PSF 452 Karl-Marx-Stadt 9010
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