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ZrMßirgWr AMHmick Tage- und Ämisblalt für die Gerichtsämter und Stadträthe Grünhain, Johanngeorgenstadt, Schwarzenberg, Wildenfels, Aue, Elterlein, Hartenstein, Lößnitz, Neustädtel und Zwönitz. ' ^z. . Dienstag, den 25. AM. , PreiS Vierteljährlich lS Ngr. — Jnseraten-Ännahme für die am Adend erscheinende Nummer dis Vormittags 11 Uhr. B e k a ll n t m a ch n n g. Auf daS Folinm Es de- hiesigen Handelsregister- sind heute, lt. Anzeige vom 19. diese- Monats, die neueröffnete Firma .Brauerei Fährbrücke. Beter Sf Landrock," zu Langenbach, und als deren Inhaber die Herren Christian Angust Beier, zu Härtensdorf, und Franz Camillo Land rock, zu Langenbach, eingetragen morden. « Lößnitz, am 20. März 1865. Fürstlich Schönburg. Justizamt Stein. - Vollert. — — Holz - Auctio n. " Im Gasthofe zu Erla sollen D o n n e r st a g, den Mai L 8 6 S, von Vormittags 9 Uhr ab, folgeirde im Crandorfer Forstrevier nufbereitete Hölzer, und zwar: 470 Stück weiche Stämme bis mit 8 Zoll Mittenstärke, 59 „ „ Stämme von 8^ bis 13 Zoll Mittenstärke, 101 „ „ wandelbare Stämme von allen Stürken, 9^ Schock weiche 5 bis 6zöllige Stangen, 24 Klftr. weiche Heilige Scheite, 29H „ „ „ Klöppel, 394 weiche Reißigklaftern, in den Bezirken „Hirtenberg, Zicgcngehan und Hintere Kohlung" einzeln lind partienweise gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auction bekannt zu machenden Bedingungen öffentlich versteigert werden. Wer diese Hölzer vorher besehen will, hat sich an den Herrn Oberförster Bachmann in Breitenbrunn zu wenden oder auch ohne Weiteres in die genannten Waldorte zu begeben. Königs. Forstverwaltungsamt Schwarzenberg, am 22. April 1865. 'C urti »S. Oese r. Tagesgeschichte Deutschland. Oesterreich. Wien, 20. April. Den mit Bismarck gehenden Berliner Blättern machen die österreichischen KiegSschiffe, die in der Kieler Bucht er scheinen sollen, viel zu schaffen. Kreuzzeitnng und Norddeutsche Allg. Zeit, wundern sich, daß mau überhaupt an dem Vorgehen Preußens in der Kieler- Frage etwas zu bekritteln finde. Preußen allein sei befähigt, eine Marine her- znstellen, und die Berechtigung hiezu sei ihm nie bestritten worden. Derglei chen zum Gegenstände langwieriger Unterhandlungen machen, würde einem Auf geben gleichkommen. Preußen habe Sonveränetäts-Rechte in de» Herzogthü- mern und Niemand könne ihm und Oesterreich verwehren, die Schiffe in den schleswig-holstein'schen Häfen zu vermehren, Kasernen zu kaufen rc. So die Norddeutsche. „Liegt in der Verlegung der Marine-Station nach Kiel eine Verletzung der österreichischen Mitherrschnft?" fragt die Kreuzztg., und ant wortet darauf: „Wer verhindert das Wiener Cabinet, ähnliche Einrichtungen mit gleich großen Geldopfern herzustellen, sei es in einer andern Richtung? Würden den Herzogthümern dadurch Lasten aufgelegt, so ließe sich eine Ein sprache des Wiener Cabinets hören; nun aber, wo Preußen aus eigenen Mitteln die Ausgaben deckt, wo Holstein ein bedeutender Gewinn aus den beabsichtigten Einrichtungen zufließt, hat die Klage der Blätter, daß Oesterreich nicht um seine Genehmigung angegangen sei, keinen praktischen Werth." Ein Telegramm der „Boh." aus Wien vom 21. April lautet: Der Con- flict wegen Kiel ist erledigt. Indem Preußen Oesterreichs Gleichberechtigung anerkennt, bedanert es, keine vorhergängige Rücksprache genommen zu haben, und erklärt auf das Bestimmteste, in Kiel iveder ein Defiuitivum schaffen, noch demselben präjudiciren zu wollen. Preußen. Berlin, 21. April. Unsere Offiziösen, die früher so bra- marbasircnd auftratcn und die Herzogthümer schon vollständig im Sacke hat ten, schlagen plötzlich einen etwas andern Ton an und nehmen wieder die Maske vor, seit Oesterreich, ganz wider ihr Erwarten und ihre Prophezcihnngcn, dem ins Stocken gebrachten Anncxionswagcn ernstlich einen Hemmschuh an- legcu zu wollen scheint. Man sicht allmählig ein, daß der Karren etwas ver fahren ist und daß man den Einfluß und den guten Willen (die Großprcußen sagen immer „die Schwäche") des „Mitbesitzers" doch unter- und überschätzt hat. Es kann aber auch nur einem dem Systeme Bismarcks dienenden und dessen Maximen huldigenden Beamten, Herrn Baron v. Zedlitz, passiren, daß cr die wichtigsten, und gerade nur die preußischen Interessen fördernden Maß regeln trifft ohne den gleichberechtigten österreichischen Collegen, so daß dieser erst, wol mit einiger Ueberraschung, aus den Spalte» der Zeitungen Kennt- niß von Maßnahmen enthält, die ohne seine Zustimmung null und nichtig sind. Die kräftige Einsprache Oesterreichs gegen die Anweisungen der von unserm Civilcommissar bestimmten Landesregierung gegen die preußischen Ma- rineprojecte in Kiel will hier natürlich gar nicht gefallen und nur nach hef tigen Kümpfe» hat ma» sich entschlossen, in den säuern Apfel zu beißen und jenen kühnen Anlauf des Herrn v. Zedlitz rückgängig zu machen. Auch kleine Klapse schmerzen manchmal ganz empfindlich. Spashaft macht sich der „Pu- blicist" in einem mol von oben inspirirteli Artikel, wenn er die Miene an- uimmt, als wenn Preußen sich nur herzlich freuen würde, wenn Oesterreich seine Truppen in den Herzogthümern verstärkte, da Preußen dann die Mög lichkeit Hütte, seine» Wunsch (!!) auf Verminderung seiner dortigen Truppei» in Ausführung zu bringen. Solche Heuchelei sieht nach den Altonaer und Rendsburger Vorgänge» und nach der Hast, mit welcher man die BundeS- truppen aus Holstein drängte, doch etwas zu plump aus. Dasselbe Blatt stellt ucbenbci dcu Herzogthümer», die sich so sehr nach dem Aufhören des Provisoriums sehnen, ein keiueswegS glänzendes Prognosticon. Die schleSwig- holstcinischen Stünde sollen, doch wol nur zu dem Zwecke um eine defini tive Regelung der Verhältnisse hcrbciznführen, erst dann einberufen wer den können, „wenn die camnninio pansesoionis anfgehört hat und be züglich des Bcsitztitcls eine Fusion zu Stande kommen wird", da- heißt im preußischen Sinuc: bis Ocstcrrcich seiuen Besitztitcl an Preußen abgetreten haben wird. Da werden die armen Herzogthümer mol noch lange warten müssen, wenn die Erfüllung ihrer Wünsche von der Realisirung der etwa- fusclhaften Fusionsmüusche des „Publicisten" abhängt! Und soviel steht doch nach der neuesten Rendsburger Manifestation der Schleswig-Holstein-Vereine fest, daß jeder Tag der Verzögerung die ohnehin nicht gerade dick gesäete Sym pathie für Preußen noch mehr vermindert. Frankfurt, 21. April. Wie wir vernehmen, sollen die neulichen Antrag steller, Baiern, Sachsen und Hessen-Darmstadt, an Oesterreich die vertrauliche Anfrage gerichtet haben: ob es geneigt sei, einem Anträge zuzustimmen, der dahin lauten würde: es möge den hohen Negierungen von Oesterreich und Preuße» gefalle», sich darüber zu erklären, was von ihrer Seite zur Erfüllung des BundeSbeschlufscs vom 6. d. M. geschehen sei; ferner, daß die Bundes- Versammlung sich darüber schlüssig machen möge, ob eS nicht den Verhält nisse» entspreche, die schleswig-holsteinischen Stände einzuberufen, zu welchem Zwecke die Bundes-Versammlung vertrauensvoll den beiden Vormächten die Initiative anheim stellen wolle. Wiesbaden, 20. April. Die Zweite Kammer wollte heute eine öffent- llche Sitzung mit der Tagesordnung „Wahlprüsnng" abhaltcu. Sämmtliche