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LMingS-Gesuch. Ein Knabe, welcher Lust hat, die Bäckerei erlernen;n wallen, kann unter sehr billigen Be^ dingungen ei» Unterkommen als Lehrling finden beim Bäckermeister Cdnaxd Fischer in Schwarzenberg. Em tüchtiger BückergeseUe findet sofort bei gutem Lohne dauernde Arbeit bet Eduard Wittig in Nnlerjnget Denn drüben an dem Berge, am grünen Ottenstein ort winkt ein freundlich' Hau» die Sieche« all hinein, Und wie der alte Ahnherr al« Sühnung e« «wollt, Schon Mancher hat Gesundheit und Kraft sich dort geholt. Seit diese« Bad entstanden, sagt S gläub'ge Mütterlein, Ging Otto « arme Seele zur ew'gen Ruhe et«. Dir Sage vom Todtcnstein bei Schwarzenberg. Da, wo im Erzgebirge, im liebe» SachscMand, Das Städtchen sich erhebet, das Schwarzenberg genannt, Da schaut ein grauer Felsen ehrwürdig in die Welt Und still den Fels betrachtend, da jeder Wandrer hält. Sonst wen» iui holden Lenze, zur schonen Maieuzeit Die Erke sich vernrute im kUstgen Blüthenkleid; Wen» rings die Vöglein sangen, so wonnig und so süh; Dan» war» an diese», Plätzchen schön wie im Paradies. Doch seit der Berg verwünschet, steht kahl er »nb entlaubt; Nur wild' Gestrüpp bedecket sein graues, ödes Haupt. Soll ich den Fels dir nenne», es ist der Lodtenstciu, Bon ihm erzählt die Sage dirS glänb'ge Mütterlein: Es stank vor grauen Jahren aus diesem Berg rin Schloss, Drinn' lebte, rings gefürchtet, Graf Otto und sein Trotz. Nichts war vor ihm mehr sicher: des Kaufmanns kostbar Gut, Deu Wein des nahen Klosters raubt er mit frechem Muth. Und wurke nicht gefehdet, so wurde doch gejagt; Dan» sah man wüste Zecher bis in die späte 'Nacht. — Einsam im stillen Gemache verweilt ein treues Weib, Und heitze Thränen netzen den kranke», siechen Leib. Siech war auch Berthas Seele; mit tiefem, herbem Schmerz Hat längst ste schon erfahre», dass Otto hat sein Herz Verschenkt an Kuuigunde, das Fräulein von Trakunt, DaS listig einst den Grafen mit liebcsühem Mund So wutzte zu bethören durch sütze Schmeichelei«, Daß er gab das Versprechen, vom Weib sich zn befrei«. Es tritt nun Mitleid heuchelnd der Graf zum Weibe hin Und spricht, sich tief verstellend, mit liebevoller Men': „Der fromme Klausner Urban schickt diese Arzenei. Lriuk, Bertha, und sei sicher, bald ist dein Schmerz vorbei!" Und froh, datz Otto wieder in Lieb' sich zu ihr kehrt, Hat sie, ihm arglos trauend, den Becher ausgeleert. Doch bald sinkt todesröchelnb sie auf das Lager hin, Gist hak der Graf gegeben mit frevelvollem Sinn. Frei ist er nun, ihm winket der Liebe volles Glück, Doch seht, wovor erbleichet, weicht jetzt der Graf zurück? Des Schlosses alter Ahnherr, der zürnend vor ihm stand, Sprach fetzt mit ernster Stimme, ihm drohend mit der Hand: „Weil frevelhaft geheuchelt der Kranken Heilung du, Drum finde deine Seele so lange keine Ruh', Bis eiust ein edler Mann, wo Urbans Zelle blitzt Die Heilkraft der Natur zum Wohl der Menschheit nützt!" — Und wie aus tausend Schlünde» am blut'gen Schlachtentag, So hallt es jetzt vom Berge, wie grauscr Wctterschlag. Den Graf mit seinem Trosse hat Niemand mehr gesehn lind statt de« schönen Schlosses nur kahle Felsen stehn. Oft nächtlich, wenn der llhu, die Enl' den Berg umflog, Vernahm das Ohr des Wandrers, der still vorüberzog. Ei» Aechzen u»d ei» Stöhnen, wie wen» a»s tiefer Gr»st Ein tirfbcgrabnes Wesen dumpf nach Erlösung ruft. Das kam vom Grafen Otto, der nirgends Ruhe sand, Den einst der eigne Ahnherr an diese» Fels gebannt. Doch Gott, er zürut nicht ewig; a»ch Otto litt genug. Längst schon ist weggenommen der grause, harte Fluch; . ' Man schreibt in den Blättern: „AuS Dessau hat man sich na^,Berli» ge wandt um Ueberlafsung eine« zum Berghauptmanu für das Herzogthrttn geeigneten Beamten. Autzer den in Preußen vorgeschriebeue» Eigenschaften wird bloß noch die verlangt, daß er adelig sei. wahrschciulich weil sonst der Bergbau lu.den anhal tinischen Staaten nicht gedeiht. Glückauf!" ' Während die Berge Italiens und Frankreich« anter Schnee liege« und e« auf den sonst so milden Balearen friert, laute» die Berichte aus Kaukasien üb«r di« Milde de« Winter« wahrhaft fabelhast. Zu Anfang Januar stände» Veilche^und Rosen au den Gestüten des Rio» in Blüthe und am 6. Fcbr. badeten nach dem Wafsersrge» am Tage Epiphania die Leute im Flusse. ' Haiti. An- Port au-Priuce schreibt man den „H. N": Am 28. Februar Abend« brach hier iu einem aus Holz erbauten Theater in der Mitte de« Stadt ei» Feuer an«, welches so rasch um sich griff, daß in weniger al« sechs Stunden fast ei» Drittel der Stadt ein Trümmerhaufe war. Da die meiste»' der Häuser lediglich au- Holz gebaut sind, so konnte» die Ätwobner flicht« vo» ihrer Habe^'rettew. Die Hanptstraße für da« Detailgeschäst ist total, mit Au-nahme von drei au« Backsteine» erbaute» Häusern und einigen ebenso construirten Magazinen, ausgebrannt. Der Gesammtschade ist auf 1,600,000 Doll. zu schätzen und trifft mit 400.0k« bis «00,000 Doll, unsre Man nfacturwaarenhändler und Lakeninhaber. ' Gepreßtes Heu. In vielen Gegenden Süddeutschlands zieht gegenwärtig ein neuer Jmportakttkel die Aufmerksamkeit von Pferdebesitzern, Landwirthen und Militärbehörden in hohe», Grade sich zu. Wie schon früher zu vereinzelten Versuchen, so geht jetzt in großen Quantstäte» und regelmäßigen Ecndnngeu gepreßtes Schweizer Heu nach Deutschland und «ich hier dem gewöhnlichen Landhru, mit dem es im Stande ist, in Betreff des Preise« vollständig zu conrnrriren, entschieden vorgezogen, da cS nach angestrllten Probe» und den Uitheilen Sachverständiger sowol kräftiger und nahrhafter wie jene« gewesen ist, als auch von Pferden und Rindvieh gleich gern gcfressr» wird und sich als Nahrung beider von vortbeUlmfter Wirkung erwie se» hat. Da« gepreßte Schweizer He» ist auch bereits bei Militärpfcrden in verfchie- denen Garnisonen, wie z. B. i» Bruchsal im Großherzogthum Baken bei denen des .". Dragoner-Regiments rc., mit bestem Erfolge ringcfübrt und gebt der Artikel wol bei den großen Vortheilen, die er bietet, einer immer weiteren Verbreitung entgegen. ' Kuhne Lebensrettnng. Aus Glückstadt in Holstein schreibt nmn^rinS: daß zu deu muthigen und humanen Thaten, welche schon wiederholt von östsrreichi- scheu, im Norden gelegene« Militärs au-geführt wnrken, eine neue binzugekvmuie» ist. Der Cadet Emanuel Müller vo» der Eck von Kheveohüllcr Infanterie befand sich in seinem Quartier am Elbeanal, al« er in letzterem einen mit den Welle« ringenden Knaben bemerkte. Blitzschnell stürzte der Wackere himmter, sprang in den von Eisschollen starrenden Canal und es gelang ihm, den Ertrinkenden glücklich an« llser zu bringen, wo sich inzwischen eine große Menschenmenge versammelt hatte," dte den muthigen österreichische» Cadeten mit deu lebhafteste» Zeichen von Sympathie begrützte. ' Irische Naubh unde. In der UuterhauSsitzung vom 2S. März beantragte Heyate bekanntlich die zweite Lesung einer Bil!. fiu welche die Bezeichnung Hnndebill wol die passendste ist. Es handelt sich nämlich um die Besteuerung der irischen Raudhunde, wahrscheinlich Bastard-Abkömmlinge jener nun ausgrstorbenen irischen Hirschhunke, die, wie die Hundegclehrten krzählen. eine Höhe von drei und einem halbe» bis vier und eine Länge von fünf bis sieben Fuß erreichte» uud also Niesen ihres Geschlechtes waren, wie gegenwärtig etwa die sibirischen Bluthunde, deren einer im vorigen Jahre, vier Fuß hoch unk sieben Fuß lang, iu Newyork uni 2000 Dcllarü verkauft wurde. Der Antragsteller bemerkt, er habe nicht den Schutz des Wildes, sondern das In teresse des Landwirthes im Ange. Durch die ungeheure Anzahl irischer Hunke werke furchtbarer Schaken angerichtet unk viele Leute schienen cs für unmöglich zu halten die gewöhnlichen LcbenSfnnctionen zu verrichten, ohne fortwäbrend einen Hund, auf den Fersen zn haben. Man habe den Hand mit dem Namen Freund des Mensch«» oder Menschenfreund belegt, und dieser Auffassung zufolge wüwe es einem-Jrlfinver nie an Freunden fehlen. Wol aber dürfe der Irländer anSrufen: „Herr, bewahre mich vor meinen Freunde»!" Diese nutzlosen Bestie» seien eine Landplage für Irland. Was nütze es, daß man die Wölfe ausgerostet habe, wenn man den Kötern gestatte, ihre» Unsug ungestört fortzntreiben? Er besitze Briefe vo» Aerzten, die sich darüber beklagten, kaß sie ihre Patienten nicht ohne Gefahr besuchen könnten, und wie unter den Schafen aufgeräumt werde, sei bei nahe mrglaublich. Im Jahre l8Vl seid», amtlichen Berichten zufolge, 8897 Schafe und im Jahre IM nicht weniger als 7324 Schafe von Hunden zerrisse» worden. Diese amtliche Zahl sei aber Mol zu niedrig gegriffen. Man nehme gemeinhin an, daß cs eine Million Hnnde m^irjand gebe. Dabei gehe man vo» der Voraussetznng aus, daß i» jedem bewohnt«» Hause ein Hund sei. (Wahrscheinlich doch zwei.» Nun ja, eS möchte» a»f je zwei Häuser drei Huude kommen. Schätze man die Zahl der Hunde auf blos eine Million, so komme ein Hund auf je 3l Stück Rindvieh, auf je 3s Stück Schafe und auf je ein Schwei». ES sei in hohem Grade wünschenSwerth daß die Schweine zu- und die Hunke ab nähmen. Irland sei vorzugsweise zur Erzeugung von Wolle und Fleisch geeignet, uud die Bill werde bekeutend zur Förderung dieser beiden Gegenstände beitrage».' Ein anderer Redner schätzte die Zahl dieser Hunde sogar auf zwei bis drei Millionen. Die Bill wurde schließlich zum zwcitcnmale verlesen. und eine Entschließung gefaßt? Laß mich nicht fürchten, daß d» die Freund« von dir stoße» wirst, welche dir brüderlich ihre Hände entgegenstrecken." „Rein, Edwin," erwiederte Adria« entschlossen, obgleich er innerlich doch einige« Herzklopfen über seinen Einschluß verspürte, — „ich erkenne an, daß dn nnd die Nebrigen freundlich gegen mich gesinnt n»d ich will dir gern versprechen, heute Abend wieder, wie früher, im Clnbb zuzubringen. Aber keine Thorheitcn mehr, wie sonst! A» Eurer Gesellschaft will ich mich freuen, aber bei Eure» Ansschwcifungcn dürft Ihr nicht auf mich rechnen. Ich habe mir früher derb die Finger verbrannt uud gebrannte« Kind scheuet da« Feuer." „Du magst Ihm» nnd lassen, was du willst, Niemand von nn« wird sich heranSnehmen, dir Vorschriften machen zn wollen," antwortete Edwin ruhig und ohne eine Spur von Spott. „Genug, daß du kommst, und niir hilfst, mein gestern Abend verpfändete« Wort cinznlösen. Anf Wiedersehen also heute Abend! Bi« dahin Adieu, mein Freund!" Die beiden jungen Leute, schüttelten einander die Hände, und Edwin ent fernte sich, indem er die Melodie einer Opcrn-Aric vor sich hin trillerte. Adrian schaute ihm gedankenvoll nach. Hatte er Recht grthan, die Einladung Edwin« anzunchmcn? Fast.ver spürte er eine Regung vo» Rene darüber, und Hütte Vieles darum gegeben, ivcnn er sein Versprechen wieder znrückgchabt Hütte. In, er stand sogar im Begriffe, Edwin nachzncilen, nnd ihn zu bitte», ihn sein Wort zurjickzugebe», aber ei» Gefühl von Schani hielt ihn wieder zurück. Er fürchtete, sich lä cherlich zu machen, lind was riskirte er dcun, im Grunde genommen, wen er sich gestattete, seit langer Zeit einmal wieder ein paar" fröhliche Stunden im Kreise fröhlicher Genossen zu verleben? War er nicht sei» eigener Herr? Konnte ihn Jemand zwinge», z» trinken, zu spielen oder sonst etwa« Unrechtes zn thnn? „Behüte!" murmelte er vor sich hin. „Edwin hat Recht, ich wäre em Starr, wen» ich mir jede Zerstreuung versagen wollte!" (.Fortsetzung folgt.) Das »«uvstv N«8t«rI»L6r von Vapetew ans der Fabrik von «««Lav LLttLsviroIS o IVrvsÄv» bictet nicht nur in den feinsten, svnkcm auch in den ganz wohlfeilen Tapeten (pr. Rolle von 3 Nur. au) dir rcichhalligstc Auswahl. Indem ich diese Collection einer geneigten Beachtung empfehle, ver sichere ich, dap hierauf, jowle auch auf gemalte Fenster-Rouleau^ eingehende Bestellungen prompt bcjorgt werde» von - (lv7l—72) . vart Meili»»»«. Kirchennachrichten aus Loßnitz. - , vom. Vorm. Confirmatiou.'Die Rede hält Hr. Sup. Nr. Meier. Eachm. Betstunde. Am Gründonnerstage prediget Vorm. Hr. It. 0. m. Schäcker. (dAr.-S, 14—20.) Nachm. Betstunde. Beichte — Hr. Snp. Ur. Meier. Am Chq»st«f«ge prediget Porm. Hr. Snp. 0». Meier, (Luc. 23, 44—48.) Nachm. 3 Uhr i» «it Hos pitalkirche Hr. Diak. Förster. Beichte Hr. Diak. Förster. Am I. Osterfciertage pre diget früh 6 Uhr in der Hospitalkirche Hr. N. n. c. >». Schäcker, um (0 Uhr in der Stadtkirche Hr. Snp. vr. Meier, (Marc, lv, l—8.) Nachm. l Uhr Hr. DPlk. För ster. Die Beichtrede hält Hr. Snp. <»>-. Meier. Am ll. Feiertage pttWa^Vorm. ! Hr. Sup. "r. Meier, (Luc. 24, l3 -3ä) Nachm. Hr. Diak. Förster.