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Erzgebirgischer Vollssreund. Tage-und ÄmtsbfM für die Gericht-Lmter Grünhain, Johanngeorgmstadt, Schwärzender, und Wildenfels; sowie für die Stadträche Aue, Elterlein, Srünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neufiädtel, Schwär» , zenberg, Wildenfels und ZwZnih. tzg «-«m. yMZ,Freitag, r-n 24. März. . !"'S"""'! tM. Drei« »tertelithrlich IS Rgr. — Jnseraten-Nnnabme für di« am Abrnd «rscheinm»« Rumm«r bi« Aormittag« 11 Mir. ' « u c t i o n. Künftigen Dienstag, - * « 28. März L 8 SS von Vormittags 9 Uhr an, sollen die zum Nachlasse de» begüterten Bürgers Johann Christian Auerswald hier gehörigen Mobilien, an Kleidern, Bet« ten, MeubleS, Acker- und WirthschaftSgrräthen und Erndtevorräthen, sowie 4 Kühe und der vorhandene Dünger im Nachlaßhause öffentlich versteigert werden. Lößnitz, am 20. März 1865. Fürstl. Schönburg. Justizamt Stein allda. Bollert. Nebel. (,sn-,s) Bekanntmachung. Bon dem unterzeichneten Justizamte soll -en S April L8«S das zu dem Nachlaß des Seifensieders Karl Theobald Meyers zu Hartenstein gehörige, unter Nr. 29 des DrandcatasterS zu Hartenstein gelegene, auf Folium 51 des dasigen Grund- und HypothekcnbuchS eingetragene HauSgrundstück, welches am 18. März 1865 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 1563 Thlr. —« — - gerichtlich gewürdert worden, auf Antrag der Erben der Erbtheilung halber freiwillig meistbietend an Ort und Stelle versteigert werden. Unter Bezugnahme auf den an hiesiger AmtSstelle und im Rathhause zu Hartenstein anShängenden Anschlag wird solches hierdurch bekannt gemacht. Hartenstein, am 22. März 1865. Fürstlich Schönbnrgisches Justizamt das. Neumann. Tagesgeschichte Die englischen Zeitungen über die Finanzlage Italiens. Die englischen Zeitungen beschäftigen sich fortwährend sehr an- gelegentlich mit dem jungen Königreiche Italien und seiner sehr trau rigen Finanzlage und geben sich babei alle Mühe, Italien anzu- rathen, unter jeder Bedingung eine Politik des Friedens zu be folgen, weil ein Krieg Italien mit seinen zerrütteten Finanzen ohUe Zweifel an den Rand des Verderbens bringen müsse. Ganz kürzlich hat iich die „Times" wieder herbeigelassen, eine längere Betrachtung über die Finanzpolitik Italiens anzustellen, und wir geben in folgenden Zeilen das Wichtigste aus dieser Be trachtung nach dem Dr. Journal. „Unter allen Ländern" sagt die Times, „die an stehenden De- ficitS leiden, ist Italien sicherlich das unglücklichste. . . . Die Art, wie fein Staatsschatz verwaltet wird, sollte seinen Nachbarn zur Warnung dienen. Man beharrt in einer Verausgabung, die das Einkommen um 10 oder 12 Millionen übersteigt, und die nothwen- dige Folge ist, daß ave anderthalb oder zwei Jahre eine Anleihe gemacht wird. Ein Minister nach dem andern befolgt dieselbe Po litik. Jeder beginnt mit denselben Versprechungen und schließt sei ne Verwaltung auf dieselbe Weise wie seine Vorgänger. Signor Sella spielt jetzt den zweiten Act seines Ministeriums ab und ist im Begriff, eine Anleihe zu rontrahiren, um den Staatsschatz von augenblicklichen Verlegenheiten zu befreien. . . . Bevor er im Amte war, stimmte er zwar nicht in das Geschrei der Kammer gegen Minghetti ein, vielleicht weil er bedachte, daß er eines Tages sich ähnlichen Anklagen aussetzen werde. Aber er bestand auf der Noth wendigkeit, die Ausgaben ohne Anleihe zu bestreiten, und machte den Vorschlag, das Nationaleigenthum zu verkaufen und eine dop pelte Grundsteuer au-zuschreiben, damit die Staatsschuld nicht ver- mehrt werden müsse. Aber der unvermeidliche Tag de» Borgens «ar nur aufgeschoben. . . Wenn der Betrag des Anlehen« erschöpft ist, so fürchten wir sehr, daß sich ein neues Deficit herausstellen wird. DaS junge italienische Königreich hat freilich noch keine langen Erfahrungen gemacht, aber man sollte denken, daß sie scharf genug gewesen sind, um die Nation zu einer Aenderung ihrer Polilik zu treiben. Die Schuld hat sich in einem unter den Verhältnissen bei spiellosen Maße gemehrt. . . . Ihre Haupteigenthümlichkcit besteht darin, daß sie in Jahren tiefen Friedens entstanden ist. ... Es ist anzunehmen, daß das italienische Königreich bald wenigstens 100 Mill. Pfd. St. erhoben und verausgabt haben wird, und der jähr liche Druck auf seine Finanzen wird daher ungefähr 7 Mill. Pfd. St. mehr betragen, als zur Zeit, da es ins Leben trat. . . . Die heutige Besteuerung Italiens ist größer als der Gesammtbetrag der von ihm gezahlten Steuern war, al» es aus mehrern unabhängige» Staaten bestand, aber die RegierungSauSgaben sollten geringer sein, da so viele Höfe abgeschafft worden sind. Es ist zweifelhaft, ob die Steuern ersprießlicherweise erhöht werden könnten, denn schon jetzt zeigen sie wenig oder keine Elasticität, aber daß die Ausgabe sogleich und bedeutend verringert werden kann, steht außer Zweifel. Ein Effectivstand von 375,000 Mann, nebst einer Nationalgarde von 132,000 Mann muß die Bedürfnisse Italiens übersteigen. Es hat keine Colonien zn vertheidigen, und keine Macht kann man be schuldigen, daß sie ihm Sardinien wegnehmen wolle. Wenn Italien wieder in Krieg geräth, wird es ein Krieg sein müssen, für welche» seine Herrscher sich Zeit und Ort selbst zu wählen im Stande sein werden, und unter solchen Umständen muß ee für Italien die rich tige Politik sein, seine Streitmacht aufzulöscn und feine Kraft für den Tag der Prüfung aufzusparen." Deutschland. Oesterreich. Wien, 21. März. Die französische Antwort auf die Anzeige, betreffend die interimistische Flagge Mr die schleswig-hol- steinschen Schiffe, ist eingetroffen. . Frankreich erkennt die JnterimS- flagge mit Vorbehalt der Bundesrechte an; aber die Fortbewilligung