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FrMöirgWer UMHmM - M, i Tage- und Lmtsblalt . für die Gerichtsämter und Stadträthe Grünhain, Johanngeorgenstadt, Schwarzenberg, Wildeuftls, Aue, Elterlein, Hartenstein, Lößnitz, Neustädtel und Zwönitz. 74.1 Freitag, den 31. März. ! I8»s7 ^Prci^v irrt» ljüh rlich^jS^N^^—^Jnsnaten-Anna^nesürdieE^A^nd^schemendeNummn 11 Uhr. Bekanntmachung. Z Nachdem zum Behuf der bevorstehenden Wahl für die Gewerbekammer durch Verordnung der Königlichen Kreisdirection zu Zwickau der KinÄÄÜ.-^ tungSbezirk deS unterzeichneten Gerichtsaintes unter Hinzuschlagung der Stadt Elterlein zu einer Wahlabtheilung bestimmt worden, ist mit AuStheiüuH Mi Wahllisten und der Stimmzettel an die Bctheiligten verfahren und L " -er I». April I8«S H als Termin, bis wohin die Wahlzettel entwender mit der eigenhändigen Namen-unterschrift versiegelt, anhero zu senden, oder an diesem Tage persiüHch .M Amtsstelle abzugeben sind, anberaumt ivorden. ' . . . < " Bei dessen Bekanntmachung werden diejenigen Stimmberechtigten, welche etwa keine Stimmzettel erhalten haben sollten, aufgefordert, solche in teil allhier abzuholen und bis zu gedachte,n Tage ansgefüllt anhero einzureichen. Gerichtsamt Grünhain, den 27. März 1865. — - von Scheibner. M. Bekan ütmachung. - Erstatteter Anzeige nach sind in der Zeit vom 6. bis 9. dieses Monats aus einem Wohngebäude zu Reinsdorf eine ziemlich neue, grünwolleUe MannS- jacke, ein blau und schwarz carrirtes, seidenes Halstuch, ein weißes, schmal gestreiftes Vorhemdchen, eine Mütze »von blauröthlichem Buckskin, mit Schirm' von demselben Stoffe, schwarzem Futter und einer Etiquette, auf welche der Name eines Schneeberger Kürschners gedruckt gewesen, versehen, eine Weste vo» grauem, klein schwarz punktirtem Buckskin, ein Vorhemdcheu von schwarzem Orleans, mit bunt carrirtem Zeuge gefüttert, Lin noch ziemlich neues, leinenes am Halse und den Aermeln znm Znknöpfen eingerichtetes Mannshemde, eine ebenfalls noch ziemlich neue, blauleineue Fraucnschürze und 35 Thaler — - Geld, aus 35 verschiedenen einchnlerigcn Kassenbillets, 8 Einthalerstücken und 3 österreichischen Gulden bestehend, auf bis jetzt unermittelte Weise spurlos ent-' wendet worden, was zu Ermittelung der Diebe und Wiedererlangung des Gestohlenen hierdurch veröffentlicht wird. Wildenfels, am 28. März 1865. Das Königliche Gerichtsamt -asel-st. Meusel. Scheidhauer.. - Bekanntmachung. Von dem unterzeichneten Iust/zamte soll -et, S. April L86S das zu dem Nachlaß deS Seifensieders Karl Theobald Meyers zu Hartenstein gehörige, unter Rr. 29 deS DrandcatasterS zu Hartenstein gelegene, auf Folium 51 deS dasigen Grund- und Hypothekenbuchs eingetragene Hausgrundstück, welches am 18. März 1865 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 1563 Thlr. —- —- gerichtlich gewürdert worden, auf Antrag der Erben der Erbtheilung halber kre!wiüig melstbietend an Ort und Stelle versteigert wn-stz«. Unter Bezugnahme aus den an hiesiger AmtSstelle und im Rathhause zu Hartenstein anShängrnden Anschlag wird solche- hierdurch bekannt gemacht. Hartenstein, am 22. März 1865. - ' - ' ! Fürstlich Schönburgisches Justizamt das. - Neumann. - - Tagesgeschichte Der mittelstaatliche Antrag am Bunde in der schleswig- holsteinischen Frage. Der in den Zeitungen seit Wochen vielfach besprochene mittelstaatliche Antrag am Bunde ist endlich am 27. Mürz in der Bundestagssitzung einge bracht worden. Der Antrag ist aber nur von Baiern, Sachsen und Groß- herzogthum Hessen gestellt. Die Königreiche Würtemberg und Hannover, sowie alle anderen kleinern Staaten Deutschlands haben den Antrag leider! nicht mit unterzeichnet. Durch diese Zerfahrenheit im Lager der Mittel- und Kleinstaaten wird eben Preußen in vielfacher Beziehung ein Uebergewicht, weit größer als eS sein sollte, bereitet. Und das ist aufrichtig zu beklagen. Der, die Herzogthümer-Angelegenheit betreffende Antrag lautet aber nach dem „Dresdner Journal" wörtlich also: „Seit mehr als einem Jahre ist Deutschland durch eine Frage von nationaler Bedeutung auf das Tiefste erregt. Eine Begeisterung uud eine Einmüthigteit der Gesinnung, wie sie feit den Befreiungskriegen nicht wieder hervorgetreten waren, hatte sich aller Klaffen der Bevölkerung bemächtigt. Getragen von dieser Stimmung haben sich die Bestrebungen aller deutschen Regierungen einem und demselben Ziele Zugewendet, der Befreiung deutscher Länder. Dio glanzenden Erfolge der österrei chisch-preußischen Waffe» und die beharrliche Abwehr fremder Einmischung habe» dazu geführt, daß Vte »renuung der Elbherzogthümer von Dänemark nunmehr auch völkerrechtlich feststeht. Und dennoch ist für Deutschland die Frucht, die jeder Sieg einer Nation zu bringen pflegt, noch nicht gewonnen. Die innere Befriedigung mW das gehobene Machtgefühl, welche zumal aus einem Stege des Rechtes hervorgeh«» sollen, sind nicht vorhanden, und das Gegentheil droht etuzutreten, wenn durch die Benützung des Siege« die innere Eintracht nicht gekräftigt, sondern erschüttert wird. Daß Deutschland heute dieser Gefahr gegenüber steht, ist ebenso gewiß, als daß eS derselben sehr leicht entzogen und in den Vovgcnuß aller Bortheue des errungenen Sieges gesetzt werden kann. Gleichwie aber der Wille hierzu auf allen Seiten un- zweifelhaft besteht, ebenso sicher ist es, daß längeres Zögern dessen Bollziehung und Bollbringung nur erschweren, ja vielleicht unmöglich machen wird. Die deutschen Mächte, welche in den Besitz der Herzogthümer getreten sind, be absichtigen, dieselbe» dem rechtmäßigen Regierung-nachfolger auszuantwortcn, und die Bundesversammlung hat durch ihr bisherige» Verfahren und alle ihre Beschlüße I) !» 2) ») ».würde, höchsten Daher stellen die Negierungen von Bayern, Sachse» und Großherzögthum Hes- Antrag: > Hohe BundeSvevsammlung wolle unter Vorbehalt weiteret Beschlußfassung dis^e^ ' trauensvoüe Erwartung anssprechen, eS «erde den höchsten Regierungen voll kuukgegeben, daß sie die valdmögiichfte Lösung der schwebenden Frage» in gleichem Sinne erstrebe. Die Erfüllung Lieser Absichten wird dadurch verzögert, daßver- schiedenc Ansprüche erhoben werden. So sehr nun der Gedanke, in solchem Falle einer rechtlichen Entscheidung nicht vergreifen zu wollen, Anerkennung - verdlsnt, so treten doch auf der audern Seite Betrachtungen entgegen, welche eia derartiges Znwarten nicht gerechtfertigt erscheinen lassen . . ' Ganz abgesehen nämlich von der weitaussehenden Zeitdauer eines proeessuälnchetr Verfahrens und den großen Nachtheilcn, welche aus der damit verbundenen lknstcher? hcit der Verhältnisse für Deutschland erwachsen, kann nicht unberücksichtigt bleiben: ' daß zur Zeit kein Gerichtshof besteht, welcher kompetent wäre, eiwproceffua- lischeS Verfahren cinzuleiteu und einen UrtheilSspruch zu fällen,! d«' die Bundesversammlung berufen ist, sich darüber schlüssig zu machey Prätendenten sie als den Bestberechtigte» erachte und demgemäß al» glied anerkenne, wozu ihr das genüaende Material bereits voMst: - daß der Bund und seine einzelnen Glieder einen begründete» Altspruch darauf M mache» habe», daß die »»«mehr seit läUger als Jahresfrist suSpeMirtt Stim me des engern NatheS uicht länger ruhen bleibe; - - daß die höchsten Negierungen von Oesterreich und Prellßell, iui" WM»0 ^it dem Deutschen Bunde, den Crbpriuzen von Augustenburg auf einer eurvpätfthen Konferenz als den Bestberechtigten proclamirt und füü denselbe» VieHerzoa- tbümer Schleswig-Holstein verlangt haben; , f 4) daß Lurch feine Einsetzung iu die Regierung des Hcrzogthum» Holstein, d unzertrennliche Verbindung mit Schleswig auf deutscher Sette »le in Zg gezogen worbe» ist uud gegenwärtig also keiner Anfechtung mehr üiMb kann, der rechtlichen Verfolgung anderer Ansprüche der Weg nicht ja vielmehr erst rechtlich, möglich wird, da für deu anacmeldetenMitwÄ« te» solchen Falles da» Besthreiteo de» Austrägalverfahre»« qffeu s Vorstehende Erwägungen berechtigen zu der VörauSsetzuug, pich; Regierunge»r von Oesterieich uud Preußen mit der alsbaldiae» EinsrP Prinzen Friedrich von Augustenburg in die Regierung des Herzoath». der Zustimmmm hoher Bundesversammluitg. zugleich aber des Danke«H lüenÜM» Nation nnd des Vertrauens der deutsche» Negierungen sich versichert r» halte»»», beu würden. ****"'*'