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Weißeritz-Zeitung : 22.12.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192212226
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19221222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19221222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-12
- Tag 1922-12-22
-
Monat
1922-12
-
Jahr
1922
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 22.12.1922
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Tageszeitung Ms Anzeiger M MWvlAsWM^ Schmie-Berg AU MrttNLNtPtK* Vierteljährlich '^Mk. ^agen. - Einzelne NuMMM s — Femsprecher: Amt Dippoldiswalde M. L ? G«meindtverbands-Girokonto M. 3. — VssMs-L« Konto r Dresden 12348, Arürste ZeNNUH WsZzxLK Kirkes Blatt enthüll Str «mWcher? -ex Amlshauplmannschafl, -es AmtsflexichiiK und -es Sla-lrats zu DiApslSiswal-e WL-MmwüMchN' MMMeuri Vom! 8ehne — Kruck Md Lark i§shve dr OiWsMiswalde» 7 M 387 Freitag den S2. Dezember 1922 88. Jahrgang OerMches urd Sächsisches Dippoldiswalde. Ein aut der Wanderschaft befindlicher Schuh macher Fischer, welcher von der Staatsanwaltschaft in Gera wegen Verbüßung von 1'/- Jahr Gefängnis steckbrieflich gesucht wurde, ist gestern hier aufgegrifsen und dem Amtsgerichte zugeführt worden. — Der in letzter Nummer gemeldete Treibriemendiebstahl ist nicht bei der Firma Blanke u. Rast, sondern im Weißeritztalwerk A.-G. vorgekommen. — Im Intereste der Eisenbahnreisenden wird mit Rücksicht auf den vor den Festtagen zu erwartenden starken Verkehr auf die Nachteile hingewiesen, die durch die Angewohnheit, vor den Fahrkartenschaltern erst einige Minuten vor Zugsabfahrt einzu- trefsen, entstehen können. Nach 8 14, 2 der Eisenbahnverkehrs- orönung erlischt der Anspruch auf Verabfolgung von Fahrkarten 5 Minuten vor Abgang des Zuges. Wenn aber bei starkem An drang Reisende ohne Fahrkarten und nur mit dem sogenannten weihen Ausweis für Nachlösung die Bahnsteigsperre passieren müssen, so erwächst nicht nur der Eisenbahnverwaltung auf der Ankunftssiation Mehrarbeit, sondern auch den Reisenden durch das Warten und die Nachlösung selbst ein Zeitverlust. Außerdem sind noch 10 M. Zuschlag zu bezahlen. Bei dieser Gelegenheit wird noch daraus hingewiesen, daß bei ganz besonders starkem Andrang in Dippoldiswalde ein zweiter Schalter vor dem Stations gebäude geöffnet ist, an dem aber nur Fahrkarten 4. Klasse nach allen Stationen bis Dresden einschl. verkauft werden. — Postdienst zur Weihnachtszeit. Am 24. Dezember: Schalter dienst und Orksbriesbestellung wie Sonntags, Geldbestellung wie werktags, Paketbcstellung einmal vormittags, Landbestellung wie werktags. Am 25. Dezember: Schalterdienst und Ortsbriefbe stellung wie Sonntags, Geldbestellung ruht, Pakelbeslellung einmal vormittags, Landbestellung wie Sonntags. Am 26. Dezember: Schalterdienst wie Sonntags, alle vorbezeichneten Bestellungen ruhen. — Wieviel Stunden können mit einem Kubikmeter Gas ge brannt werden? Die Preise für unsere Beleuchtungsmiktel, Gas uiw., haben eine ungeahnte Höhe erreicht, und kaum hat sich die Erregung über die alle Gasrechnung mit ihren vierstelligen Zahlen etwas gelegt, dann wird schon wieder bekanntgegeben, daß neue und dabei recht erhebliche Preise rückwirkend ab den und den in Kraft treten. Äiemandcm ist es möglich gewesen, sich mit dieser Preiserhöhung einzustellen, denn inzwischen hat man es guter Zugrundelegung des bisherigen Preises mit dem Verbrauch nicht so genau genommen. Die Verhältnisse zwingen nun aber zur Sparsamkeit, und da dürfte die Äeankwortung obiger Frage lehr willkommen sein. Mit einem normalen Glühlichtbrenner von 80 bis 100 Lichtstärken kann man 7 bis 8 Stunden brennen, mit einem von 60 Lichtstärken 11 bis 12 und mit einem von 25 Licht stärken 27 Stunden. .MunduSbrenner' von 90 und 50 Licht stärken sogar 11 bezw. 20 Stunden. Ferner ist in unserer brenn stoffarmen und -teueren Zeit die Nebenwirkung der Wärmeent- wimlung eines Gasbrenners für die Beheizung des betreffenden Lichtraumes ein willkommener Vorteil. Nach den heutigen Kohlen- presten kann durch gleichzeitiges Brennen einer Gaslampe für 9 Mark stündliche Kohlenersparnis erzielt werden. Ein normaler Gaskocher kann bei vollem Brand 2^2 Stunden brennen, ein kleiner 3 Stunden und ein Plättapparat rund 6 Stunden. — Was ist Friedensmiete von 1914? Durch Einführung des Aeichsmietengesehes hat sich in vielen Fällen die Notwendigkeit herausgestellt, die Friedensmiete von 1914, nach der die Grund miete zu berechnen ist, zu schätzen. Wo sich Vermieter und Mieter über die Höhe nicht einigen können, entscheiden darüber die Mleteinigungsämter. Es wird darauf hingewiesen, daß diese Entscheidungen gleich den sonstigen Entscheidungen der Mlek- einlgungsämter endgültig und unanfechtbar sind. Sie sind also auf jeden Fall für beide Teile bindend. Etwa dagegen eingelegte Beschwerden sind aussichtslos und verursachen dem Beschwerde führer nur unnötige Kosten. — Wie gewaltig die Kosten für Schulbedarfsartikel gestiegen sind, erhellt daraus, daß zurzeit die Ausrüstung eines Sextaners mit Büchern usw. rund 15 000 M. kostet, daß diese Kosten sich Ostern 1923 aber auf schätzungsweise 50 000 bis 60 000 M. steigern werden. — Staatliche Unterstützungen in Krankheitsfällen an die Be amten. Wie dem .Tsd." mitaeteilt, hat im Einvernehmen mit dem Ministerium des Innern sPersonalamt) das Finanzministerium für die Gewährung von Unterstützungen in Krankheitsfällen fol gende Richtlinien aufgestellt: Ausgaben unter 1000 M. bleiben außer Betracht. Bei Bewilligung ist der Grad der Bedürftig keit des Gesuchstellers maßgebend. Der Auswand, der über die Gebührnisse aus der Zugehörigkeit zu einer Krankenversicherungs- etnrichtung hinaus entsteht, muß unvermeidbar gewesen sein und darf über eine angemessene Höhe nicht hinausgehen. Als solche ist beispielsweise ein Betrag anzusehen, der erwachsen wäre, wenn der Beamte oder seine Angehörigen die VerpflegSklasse eines öffentlichen Krankenhauses ausgesucht hätten, die der Dienst stellung des Beamten entspricht. Bei besonders hohen Aufwen dungen wird die Gewährung einer Unterstützung davon abhängig gemacht, daß die Dienstbehörde schon während der Krankheit über Art, Höhe und Rotwendigkeit der Ausgaben unterrichtet worden ist. Schmiedeberg. Die nächste Mutkerberatungsstunde findet Mittwoch den 27. Dezember 1922 nachmittags 2—3 Uhr in der Schule statt. Kreischa. In Röhrsdorf bei Lockwitz wurden Mittwoch früh an zwei verschiedenen Stellen 7 Gänse sowie Handwerkszeug im Werte von 20 000 M. gestohlen. Eln Polizeihund verfolgte eine Spur bis Kreischa, wo als Täter drei Arbeiter festgestellk wurden, von denen einer noch flüchtig ist. Sie haben mehrere Diebstähle in Kleincarsdorf, Großölsa, Poßendorf und Hänichen ausgesührt. In den Wohnungen der Beschuldigten wurden außer Federn noch 9 Gänse, 4 Hühner, 8 Kaninchen oorgefunden und den Geschädigten zum Teil als Meihnachtsbraten ausgehändigt. — Die Mintersportabteilungen der .Raturfreunde'-Gruppen des 1. und 3. Bezirks im Gau Sachsen haben für den 14. Januar einen Propaganda-Skilauf im Gelände des Willsch vorgesehen. ! Glashütk. Gchlossermeister Max Leipnitz widerfuhr am Frei- j Zag abend bei Vornahme autogener Schweißungen ein schwerer I Unfall. Durch irgendeinen Umstand schoß dein ani Apparat Arbei tenden eine Stichflamme Ins Gesicht, die schwere Augen- und Gesichtsverbrennungen herbeiführte, sodaß die sofortige Ueber- führung des Schwerverletzten in eine Dresdner Klinik erfolgen muhte. Hoffentlich gelingt es der ärztlichen Kunst, dem jungen Meister das AMnlichk zu erhalten. Dresden. Ministerpräsident Buck hat vom Reichsministerium des Auswärtigen folgendes Telegramm erhalten: .Freue mich, in Verfolg Ihrer Anregung bei Ministerpräsidenten-Konferenzen, Mit teilen zu können, daß französische Regierung letzte 5 Toulonge fangene, darunter Otto Reuter aus Ehrenfriedersdorf und Erwin Schmidt aus Schleenhain, begnadigt und sofortige Helmsendung angeordnet hat.' Der Ministerpräsident hat den in Ihre sächsische Heimat Zurückkehrenden einen Willkommengruß und eine Weih- ! nachtsspende übermitteln lassen. — Zu der Arsenikvergiftung in Freital-Potschappcl wird ge- l meldet, daß die Staatsanwaltschaft jetzt die Herkunft des Giftes fest- gestellt hat. Der Geschäftsführer des betroffenen Geschäftes Halle im vergangenen Jahre bereits Gift gegen Natten aus Arsenik, oer- ! mischt mit Haferflocken, hergestellt und die Tüte mit einem Rest ' dieses Gemisches achtlos auf einer Fensterbank stehen lassen. Als i Frau Tischlermeister I. nun etliche Pfund Haferslocken kaufen wollte, s ergriff die Verkäuferin die gerade passende Tüte und füllte die neuen ' Haferflocken hinein. Daraus ward dann das Gericht bereitet, das ! einem jungen Menschenkinds das Leben kosten sollte. Für die er- § krankten Familienmitglieder besteht jedoch keine Gefahr mehr. s - Gestohlen wurde vom Friedhof Weißer Hirsch In der Nacht : zum 14. Dezember die Friedhofsglocke aus Bronze, etwa 20 Zenki- ! meter hoch und 18 Zentimeter Lichtweite, sowie 10 Meter Dach- s rinne ans Zink. — Amtshauptmann Dr. Knüpfer in Freiberg ist in das Finanz ministerium berufen worden, zunächst als Oberregierungsrak; dem Vernehmen nach Ist er für eine demnächst etatsmäßig zur Ver fügung stehende Ministerialratsstelle in Aussicht genommen. — Als am Dienstag abend ein in Giltersee, Dresdner Straße 21, wohnhafter Schlosserlehrling ein Grünwarengeschäft in Dresden- Coschütz betrat, bemerkte er eine dort angebrachte Alarmvorrich- kung gegen Einbrecher, die er in die Hand nahm. Plötzlich ging, während er sich daran zu schaffen machte, die Schußvorrichtung los, wobei er durch die Sprengmasse erhebliche Verletzungen im Gesicht und an der einen Hand erlitt. Nachdem er von einem Arzt verbunden worden war, wurde er nach dem Krankenhause Iohannstadt übergeführt. — Max Hölz, der sich jetzt in der Strafanstalt Breslau be findet, hat in einem Briefe den kommunistischen Landtagsabge- ordnelen Siewert gebeten, Erörterungen im Landtage darüber an zustellen, aus welchen Gründen der sächsische Iustizminister seine Aufnahme in Waldheim verweigert habe. Wahrscheinlich werden die Kommunisten, diesem Wunsche entsprechend, einen Vorstoß im Landtage unternehmen. — Nach dem Wochenbericht des Landesamks für Arbeitsver mittlung vom 10. bis 16. Dezember 1922 hat sich das Gesamtbild der sächsischen Arbeitsmarkklage auch in der Berichtswoche weiter zu seinen Ungunsten verschoben. Die Zahl der Arbeitsuchenden verzeichnete einen weiteren Zugang, während in der Zahl der gemeldeten Stellen ein Rückgang erfolgte und demzufolge auch eine Verminderung In der Zahl der bewirkten Vermittlungen. Die letzteren erfolgten hauptsächlich in Aushilfsstellen, wie ja bekannt lich jedes Jahr vor dem Weihnachksfeste Anforderungen in feste Stellen ausbleiben. Durch Entlassungen wurde namentlich der Arbeitsmarkt für weibliche Kräfte betroffen. — Beim städtischen Christbaumverkauf an Minderbemittelte in der Hauptmarkthalle benahm sich ein Teil der Käufer so rücksichtslos, daß mehrere Frauen umgerissen und niedergetreken wurden. Eine der Frauen erlitt einen Schlüsselbeinbruch und schwere Quetschungen. — In der Gesamkrakssihung am Dienstag genehmigte man den Plan des Lebensmittelamtes zur Einrichtung einer zentralen Ge meindeküche in dem außer Betrieb gesetzten Ortskraftwerk an der Terscheckskrahe, aus der eine warme Tagesmahlzeit zum Selbst kostenpreise abgegeben werden soll. Die Ausgabe der Spellen wird unter ehrenamtlicher Hilfe an verschiedenen Punkten der Stadt erfolgen. Zur Einrichtung und Beschaffung von Lebens mitteln werden 25 Millionen Mark aus dem Berechnungsgeld des LebenSmittelamteS bewilligt. — Der Bezirksausschuß DreSden-Altstadt setzte die Gebühren für die Leichenfrauen ab 1. Oktober in der Weise fest, daß zu den Grundgebühren von 200 bzw. 150 M. jeweils dle Teuerungs zuschläge für Gemeindebeamte treten. Die Vereinigung von Nöth nitz mit Bannewitz befürwortet der Ausschuß und empfiehlt der Bezirksversammlung eine Besteuerung der Hausschlachtungen. — Am Dienstag ist in Dresden die litauische Delegation unter Führung des litauischen Gesandten Schaulis eingetroffen, um mit Deutschland die Verhandlungen über den Abschluß eines direkten Abkommens zu beginnen. Die Verhandlungen werden deutscher seits von dem Ministerialdirektor im Auswärtigen Amt v. Stock- Hammern geführt. — Der Bürgermeister Lust von Tetschen, der mit der ersten Mädchenklasse der 49. Dresdner Volksschule gelegentlich deren Sommerpartie auf der Fahrt von Königstein nach Dresden zu sammenkam, spendete dieser Schule 150 OOOM. als Methnachtsgabe für arme Kinder. Pillnitz. Die Kleinrentner erhalten aus den durch Bezirks- und Gemeindemittel verstärkten Reichs- und Staatsmitteln je 1500 Mark, müßen aber nach einer Zeitungsmeldung die Versicherung abgeben, daß bei ihrem dereinstigen Ableben der Nachlaß zur Er stattung der Unterstützung mit verwendet wird. (Ob die Durch führung dieses Beschlusses rechtlich zulässig ist, steht dahin, denn es handelt sich nicht um Armenunterstützung. Der Gedanke, ° nach dem Ableben des Unterstützten die Sachwerte nicht an mehr oder weniger entfernte Verwandte fallen zu lassen, die sich jetzt um den Unterstützungsbedürftigen nicht kümmern, tauchte ja auch im Dippoldiswalder Stadtverordnetenkolleglum auf und hat zweifel los einen gesunden Kern. Seine Durchführung wird aber kaum so einfach sein, wie man in Pillnitz sich das gedacht zu haben scheint.) Pirna. Die Stadtverordneten beschloßen, von der allge meinen kostenlosen Tokenbeskattung durch die Stadt vorläufig abzu sehen, stimmten aber einem Ausschußbericht zu, der dahin geht, für die Bedürftigen die Bestattung aus Skadtkosten zu übernehmen. Die Grenzen der Bedürftigkeit wird der Rat festsetzen. Radeberg. Ein im Sachsenwerk beschäftigter Schlößer wurde auf dem Bahnhöfe Bischofswerda feskgenommen, weil man bei ihm Diebesgut vermutete. Man fand mehrere Metallstücke aus Kupfer bei ihm vor. Ein in Schmölln wohnender Abnehmer der entwen deten Sachen beging, als er von der Verhaftung des Diebes erfuhr, Selbstmord. Wie es heißt, dürfte die Angelegenheit noch weitere Kreise ziehen. Meißen. Wie jetzt bekannt wird, kommen als die Diebe, die seit fast zwei Jahren Gebrauchsporzellan aus der staatlichen Manu faktur stahlen, die beiden Porzellanmaler Rohleder und Leuteritz in Betracht. Eine Geschäftsinhaberin namens Müller, jetzt ver ehelichte Schmidt, nahm die gestohlenen Waren ab und betrieb mit ihnen einen schwunghaften Handel. Der Wert der gestohlenen Gegenstände überschreitet 5 Millionen Mark. Trebsen. Ein kommunistischer Antrag, der von der Stadt die Verteilung von Weihnachksgaben an alte Leute und Sozialrentner verlangt, wurde in der Skadtgemeinderatssitzung gegen dle Stimmen der Bürgerlichen angenommen. Armenunterstützungsempsänger sollen erhalten 1500 M. und 1 Zentner Briketts, Sozialrentner 1000 M. und 1 Zentner Briketts. Weiter wurde beschlossen, eine Klaviersteuer von jährlich 1000 M. zu erheben und eine Hockersteuer einzuführen, die betragen soll von 1 Uhr ab 100 M., von 2 Uhr ab 200 M. Oederan. Wegen Lohndifferenzen streiken hier die Leichen frauen. Döbeln. Am Sonntag abend erwischten Polizeibeamte einen 46 Jahre alten Klempner dabei, als er im Bürgergarten eine Edelfichte umhackte, die er als Chriskbaum mit nach Hause nehmen wollte. Dem gewissenlosen Schänder der städtischen Anlagen wird sicher ein richtiger Denkzettel gegeben werden. Brünlos. Dieser Tage stürzte das zweijährige Söhnchen des Gutsbesitzers Seidel vom Dreschboden herab und fiel in die Im Gange befindliche Strohpresse. Das unglückliche Kind wurde voll ständig zerquetscht und war, ohne einen Laut von sich zu geben, auf der Stelle tot. Mittweida. Dienstag früh beobachtete der bahndiensthabende Polizeibeamte auf dem Bahnhof einen verdächtig oussehenden Mann mit einem Sack auf dem Rücken. Es stellte sich bald heraus, daß der Sack eine in derselben Nacht einem Fleischermeister in Schweikershain mittels Einbruchs gestohlene Kuhhaut enthielt, die in Chemnitz veräußert werden sollte. Auch ein Komplize konnte verhaftet werden. Zwickau. Der sächsische Bergbau bringt allmonatlich 20 532 000 Mark für seine Knappschafts-Invaliden und deren Witwen auf und gewährt überdies für sie jährlich kostenlos je Kopf 30 Hekto liter 'Deoutatkohle im Werte von 800 000 M. Reuerdings haben die Kohlenwerke im Oelsnih-Luaauer Revier auch für bedürftige Nichtknappschaftsanaehörige 1,7 Millionen Mark und im Zwickauer Revier etwa 2 Millionen Mark gespendet. Netzschkau. Ein hiesiger Musiker ging am Sonntag mit zwei Kollegen weg, um Tanzmusik zu spielen. Abends gegen 10 Uhr fiel er vom Stuhl und war sofort tot. Der herbeigerufene Arzt stellte Gehirnschlaa fest. Gesund und munter war der 47 jährige Mann zu Hause fortgegangen. Plauen i. V. In der Wohnung seiner Mutter hatte ein 15 Jahre alter Kaufmannslehrling beim Anwärmen des Essens auf dem Gaskocher einen Schwächeanfall erlitten und dabei den Gas schlauch losgerissen. Tot fanden ihn seine Angehörigen vor. — In Plauen stürzte das 2^2 jährige Töchterchen eines Tam- bouriers aus der elterlichen Wohnung im 2. Stock auf den mit Ziegelsteinen gepflasterten Hof hinab. Außer Hautabschürfungen oberhalb der Stirn trug es keinen Schaden davon. Klingenthal. Eine Illustration zur Wohnungsnot gibt folgen des Inserat im „Klingenthaler Anzeiger': 50 000 M. Belohnung und höchste Miete demjenigen, welcher einem jungen Ehepaar zwei Zimmer und Kammer abgibt. Carlsfeld. Der in der Paopenfabrik von E. Friedrich in WilzschhauS beschäftigte Verwalter Paul Tauscher verließ am Freitag abend gegen 7 Uhr den Gasthof „WiesenhauS', um nach WilzschhauS zurückzukehren. Etwa 100 Meter unterhalb des Wiesenhauses fand man ihn am Sonnabend früh, seitlich der Straße und Bahnlinie, in der Nähe der Wilzsch erfroren auf. Wahrscheinlich ist der Bedauernswerte in der Dunkelheit vom Wege abgekommen. Bad Elster. Ein auS Oelsnih stammender Pascher wurde am Sonnabend hier mit drei seiner Komplizen von Grenzbeamten erwischt. Während die drei festgehalten werden konnten, gelang dem Oelsnitzer die Flucht. Er kam bis Bad Elster und versteckte sich, als er sich verfolgt sah, lm Abort eines Hauses aus der Äitter- straße. Der Grenzer postierte sich vor der Tür des Abortes und mußte dabei die Wahrnehmung machen, daß der Schmuggler sein Warenpaket mittelst .Rohrpost' nach unten beförderte. Darnach trat er mit unschuldigster Miene aus dem Gemach. Der Grenz beamte empfing ihn sehr freundlich und forderte ihn auf, selbst In die Grube zu steigen und das Paket herauszuholen. Da der Pascher die Kosten für Hebung und Reinigung nicht tragen wollte, blieb ihm nichts anderes übrig, als die verlangte Arbeit zu leisten. 15'/2 Meter feinstes Stangenleinen zog er aus der Grube und wusch es auf dem Zollamte säuberlich ab. Bischofswerda. Hier wurden drei Kuhmelker aus dem Früh- zuge nach Dresden geholt, die in der letzten Zeit in der Gegend zwischen Bautzen und Bischofswerda zahlreiche Geflügeldiebstähle verübt hatten. Sechs frischgeschlachtete Gänse konnten den Spitz buben abgenommen werden. Zittau. An der Grenze von Seifhennersdorf fand In der Nacht zum Sonnabend eine Schmugglerjagd statt. Auf drei über die Felder springende Pascher, die Pakete mit sich trugen, wurden 12 scharfe Schüsse abgegeven, wodurch Unbeteiligte In größte Ge fahr gerieten. Zwei der Pascher konnten festgenommen werden. Die Schießereien sind im Grenzgebiete beinahe etwas Alltägliches geworden. Drucksachen für Demeindebe-Srdeu druckt Earl Zeh«.
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