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Weitzeritz-Zeitung Tageszeitung un- Anzeiger sür Di-MMswal-e- Schmie-eberg a.A «««»»»»»» Dierkeljührlich ÄZMK.ob«e3«- — Einzelne Dummer» »'Pf. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Mr. L Aemeindrverbands-Giwkonto Dr. 3. — Postscheck konto: Dresden 12S48. Netteste Zeituny -es Bszi^L« Dieses Blatt enthött -le amMche» Bekauntmachm«K«r -er Amtshauptmannschaft, -es Amtsgericht im- -es Sta-trats zu Dtppot-lswal-e Verandvorklich«: Redakteur: Baut 8Äme» — Dnick und Verlas Lar! Tsvue in Nim»ot-lswat-e, Nr. 296 Donnerslag den 21. Dezember 1922 IMMMWWMWWWMWWWM^'. 88. Jahrgang Die Anzeigepflicht bei der Umsatzsteuer. Es wird hiermit darauf hingewiesen, daß nach § 30 des Umsatzsteuergesetzes alle Personen usw., die Lieferungen oder sonstige Leistungen innerhalb selbständig ausgeübter ge werblicher Tätigkeit — auch im Nebenberuf — gegen Ent gelt ausführen, verpflichtet sind, dem für sie zuständigen Finanzamt innerhalb zweier Wochen nach dem Beginn ihres Unternehmens schriftlich oder mündlich Anzeige zu erstatten. In der Anzeige ist anzugeben, ob Lurusgegenstände herge stellt, im Kleinhandel lnrnssteuerpslichtige Waren umgesetzt oder erhöht steuerpflichtige Leistungen (Uebernahme von An zeigen, Gewährung eingerichteter Schlaf- und Wohnräume zu vorübergehendem Aufenthalte, Aufbewahrung von Geld- und Wertsachen einschl. Pelzwerk und Bekleidungsstücken, Ver mietung von Reittieren) ausgcführt werden. Die Anzeige hat auch zu erfolgen, wen» ein bereits bestehender Betrieb auf die Herstellung der in 5 >5 des Umjatzsteuergesetzes bezeich neten Gegenstände oder auf den Kleinhandel der im § 21 bezeichneten Gegenstände oder auf die in Z 25 bezeichneten Leistungen erstreckt wird. Wer den vorstehenden Vorschriften zuwiderhandelt, wird mit einer Geldstrafe bis zu 100 000 M. bestraft. Umwandlung in Haft ist zulässig. Finanzämter Dippoldiswalde und Heidenau, am 19. Dezember 1022. Betr. Erhöhung der laufenden Tmerunaszuschüsse.L l. 1. Die laufenden Teucrungszuschüsse sind im Monat Dezember um rund 20 vom Hundert — der besondere Kinder- zuschlag um 25 vom Hundert - erhöht worden. 2. Die Nachzahlung der Mehrbeträge ist sofort in die Wege geleitet worden, sodaß ein großer Teil der Teuerungs- zuschußempfänger noch vor Weihnachten in den Besitz der Unterschiedsbeträge gelangen muß. II. Die Cinkommensgrenzen (8 4, Abs. 1 des Teuerungsge setzes vom 21. 7. 1922, RGBl. S. 650) werden den erhöhten Teuerungszuschüssen entsprechend erhöht. Bezirksamt für Kriegerfürsorge Dippoldiswalde, am 18. Dezember 1922. Oertliches und Sächsisches Dippoldiswalde. Beim Wirtschaftsministerium sind zahlreiche Klagen über mangelhafte Belieferung des Kleinhandels, der Kon sumvereine und der Verbraucher mit den für November ausge- gebenen 3 Pfund Mundzucker elngegangen, die erkennen lassen, daß vielfach die Bestimmungen nicht hinreichend bekannt sind. Es wird deshalb nochmals auf folgendes hingewiesen: Dem Lande war zwar eine Mundzuckermenge überwiesen, die für die Zeit bis Ende November die Ausgabe von 3 Pfund se Kopf der Bevölke rung gestattete. Diese Menge ist auch von den Fabriken abge nommen worden und in den Handel gelangt. Bei straffer Rege lung Hütte deshalb jeder Verbraucher 3 Pfund Mundzucker er halten können. Wo der fehlende Teil dieses Zuckers hingelangt fft, ist noch nicht restlos geklärt. Durch die kürzlich angeordnete Zuckerbestandsaufnahme beim Zwilchengroß- und Großhandel wird nach Möglichkeit versucht werden, festzustellen, in welche Hände der Zucker gelangt ist. Personen, die sich beim Absatz und Bezug des Novemberzuckers strafbar gemacht haben, werden unnachsichtlich zur Rechenschaft gezogen werden. Sicherheit sür ordnungsmäßige Versorgung und Gewähr dafür, daß jeder seinen Zucker bekommt, bietet einzig und allein die seit 1. 12. 22 eingeführte Zuckerkarle. — Tagesordnung für die 27. Stadlverordnetensitzung Donners tag den 21. Dezember 1922 abends 8 Uhr. vesfentliche Sitzung: Kenntnisnahme von einem Dankschreiben, von einer Mitteilung, Gaspreiserhöhung betr., und von einer Uebersichl über Benutzung von Schulräumen. — Erhöhung der Zählermieten beim Elektrizi tätswerk. — Beitritt der Stadtgemeinde zum Elektroverband. — Erhöhung des Hypothekenzinsfußes. — Gebührenerhökung bei der Spar- und Girokasse. — Erhöhung der Aufwandsentschädigung für Ratsmitglieder und Stadtverordnete. — Gesuch um Ueberlassung eines Schulraumes. — Erhöhung des Wassergeldes. — Uebersicht über Haushaltplan-Ueberschreitungen. — Freistelle an der Landes- schul«. — Ortsgeseh zur Durchführung des Reichsmletengesetzes. — Hierauf nichtöffentliche Sitzung. — 3m Betriebe der Firma Blanke u. Rast, Armaturenwerke, hier, ist in der Zelt von Sonnabend mittag bis Montag früh ein Treibriemen, 5,60 Meter lang, 75 Millimeter breit, 6 Millimeter stark, gestohlen worden. Besonderes Merkmal: mittels Stempel ist «ingeschlagen: Heinrich, G. m. b. H-, Dippoldiswalde. Für Her- beischasfung des Riemens oder Namhaflmachungdes Diebes seht die bestohlene Firma eine Belohnung von 5l>VO M. aus. — Beleuchtet die Treppen! Es mehren sich die Klagen über unbeleuchtete Hausfluren und Treppen, auf denen man Gefahr läuft zu stürzen. Die hohen Kosten für GaS und elektrisches Licht entbinden nicht von der Pflicht der Flurbeleuchtung, solange das Haus für den Verkehr nicht verschlossen ist. — Neujahrsreisen zum alten Tarif. Mit dem 1. Januar tritt bekanntlich wieder eine beträchtliche Erhöhung der Personen karlfe der Reichsbahn ein, die über 100 Prozent beträgt. Bisher hat bei einer Tariferhöhung das Reichsverkehrsministerium seit längerer Zeit, die dreitägige Gültigkeit einer gelösten Fahrkarte aufgehoben: die Fahrt mußte am letzten Tage des alten Tarifs angekreten werden. Mik Rücksicht darauf, daß die kommende Tariferhöhung mit den Weihnachts- und Neujahrskagen zusammen fällt, beabsichtigt das Reichsverkehrsmlnisterinm, diesmal die Vor- verkaufsmöglichkelt nicht einzuschränken. Es können also am 1., 2. und 3. Januar noch Reisen gemacht werden, für welche die Fahrkarten bereits im alten Jahre gelöst worden sind. — Der praktische Wert des Zeitungslesens. Dr. Kahler, Professor an der Technischen Hochschule und Handelsschule in Aachen, äußerte sich über den praktischen Wert des Zeikunas- lesens in einem .Leitfaden an seine Hörer' in folgender Weise: .Greisen Sie ruhig auch zu den Lokalblättern: sie werden Ihnen zur Charakteristik ihrer Umgebung schätzenswerte Beiträge liefern. 3m politischen, im lokalen, im geschäftlichen Teile haben Eie einen Ausschnitt der Sitten und Gedanken der Leser. Suchen Sie den politischen Standpunkt zu erfassen. Sehen Sie sich die Besonder heiten deS Geschäftslebens, wie es aus den Anzeigen spricht, an. Und behalten Sie dann diese Sitte deS kritischen Zeikungslesens auch später bei. Die so oft mißachtete Lokalpresse ist ein ge wichtiger Faktor der öffentlichen Meinung, ist sie doch ost das einzige Band, mit dem daS Gesamtleben in politischer und geistiger Hinsicht verbunden ist'. — Heimatdank. Am 14. dieses Monats fand unter dem Vorsitz des Amtshauptmanns v.d. Planitz eine Sitzung des Vereinsaus schusses deS Vereins Heimatdank sür die Amkshauptmannschast Dippoldiswalde statt. Vor Eintritt in die Tagesordnung sprach der Vorsitzende zunächst dem infolge Versetzung aus dem Amte scheiden den bisherigen Schriftführer, Oberregierungssekretär Arnold, für feine dem Verein geleisteten Dienste den Dank aus und stellte sodann der Versammlung den Nachfolger, Verwallungspraktikank Schmidt, vor. Den Hauptpunkt der Tagesordnung bildete die Ver teilung einer Weihnachtssoende an besonders bedürftige Kriegsbe schädigte und Kriegshinterbliebene. Die aus Vereinsmitkeln hierzu auSgeworfene Summe von 10 000 M. wurde an 11 Bedürftige ver teilt. Mit besonderer Befriedigung wurdeferner von der Zu weisung einer WeihnachtSgabe von 3000 M. aus Mitteln der Nalionalstistung, Berlin, sowie von einigen von der Stiftung und vom Kreisverband Heimatdank gewährten Sach- und Geldunter- stühungen Kenntnis genommen. — Die Klagen wollen nicht verstummen, daß Landwirte Kar toffeln zurückhalten, um später höhere Preise zu erzielen. Solche Landwirte verstoßen gegen die Verordnung gegen Preistreiberei vom 8. Mai 1918 und das Reichsgesetz vom 21. Dezember 1921 und können deshalb mit Gefängnis und mit Geldstrafe bis zu zwei Millionen Mark, in besonders schweren Fällen auch mit Zuchthaus bestraft werden. Das sächsische WirtschastSminifterium hat die Amtshauplmannschaften und Stadträte zu besonderer Aufmerk samkeit veranlaßt, damit sie ihnen bekanntwerdende Fälle sofort an die Strafverfolgungsbehörde weiterleiten. — Zuckerversorgung. Die Kleinhändler dürfen von der Zucker karte, die ihnen vom Verbraucher vor Beginn feder Versorgungs periode vorzulegen ist, stets nur den einen für die Periode gelten den Bezugsausweis abschneiden, nicht mehrere oder gleich alle vier Bezugsausweise auf einmal. Ein solches Verfahren ist straf bar. Es nimmt dem Verbraucher die Möglichkeit, in den künf tigen Versorgungsperioden den Kleinhändler, von dem er den Zucker beziehen will, frei zu wählen. Auch seht es ihn außer stand, im Falle des Wegzuges sich von der nächsten Versorgungs periode an in seinem neuen Wohnorte mit Zucker zu versorgen. Es ist ferner streng zu beachten, daß jeder einzelne der vier Be zugsausweise und ebenso die Stammkarte selbst auf der Rückseite mit der Unterschrift des Karteninhabers und der Wohnungsangabe zu versehen ist. Fehlen die Unterschriften, so darf die Karte vom Kleinhändler nicht beliefert werden. Es ist also unzuläsflg, daß der Karteninhaber nur einmal seinen Namen und seine Wohnung quer auf die Rückseite der Karte scheibt. — Der Handel mit Völkerschlachtstalern. Aus Zwickau wird gemeldet: Wie uns mitgeteilt wird, hat eine Anzeige im .Zwickauer Tageblatt', in welcher Völkerschlachtstaler gesucht werden, über 100 Offerten eingebrachl. Verschiedentlich wurden darin gleich mehrere Hunderte solcher Taler mit einem Male angeboken, ja in einer Offerte wurde sogar angefragt, wieviel solcher Münzen geliefert werden sollen. Daß bei einem solchen schwunghaften Mllnzhandel der Sammlerwert dieser Münzen beträchtlich fällt, steht wohl außer Zweifel. Ebensowenig aber auch der Verdacht, daß dieser Handel lediglich dazu dient, Deutschland noch ärmer zu machen, als eS ohnehin. schon ist, denn daß auch versucht wird, einen Teil dieser Münzen nach dem Auslande zu verschieben, braucht nicht erst erwähnt zu werden. Darum sei allen Besitzern solcher Münzen zugerufen: verschleudert eure Völkerschlachtstaler nicht! — Das Reichsgericht hat entschieden, daß bei der Preisbe rechnung der Waren der Wiederbeschasfungspreis nicht gefordert werden darf. Dagegen kann beim Verkauf die volle Geldent wertung seit dem Einkaufspreise berücksichtigt werden. Unter Anerkennung dieses Grundsatzes hat das Reichsgericht zwei Urteile des Landgerichts Gera ausgehoben, wodurch die Kaufleute Kurt Schade und Iakob Geller wegen Preistreiberei zu 30 000 M. und 1000 M. Geldstrafe verurteilt worden waren. — Als vor fast 25 Jahren das Elektrizitätswerk Elbtal' In Cossebaude errichtet wurde, vereinbarten die beteiligten Gemeinden, binnen 40 Jahren kein Gas einlegen zu lasten. Als man das später doch tun wollte, prozessierte die Werksverwaltung dagegen mit Erfolg. Daher haben Cotta, Briesnitz, Leutewih, Kemnitz und Stetzsch heute noch kein Gas, was besonders der Kochgelegenheit wegen allgemein bedauert wird. Wenn die Merksverwaltung sich jetzt nachgiebig zeigen will, wtrds nicht viel nützen. Das Gaslegen ist so teuer geworden, daß es kein Hausbesitzer riskieren kann. — hin Dippoldiswalde war eine Zeitlang nur der Gaskocher, nicht aber die GaSlamve gestattet. Damals gabs auch manchen Streit.) Reichstädt. Zwei größere Diebstähle wurden in der Nacht vom Montag zum Dienstag in unserem Orte ausgeführt. Durch ein offenstehendes Fenster stiegen die Diebe bei Gasthofsbeflher und Fleischermetsker Schuster (niederer Gasthof) ein und gelangten dann nach der Räucherkammer, die sie völlg ausraubten. Unter dem gestohlenen Gute im Werke von rund 200000 M. befinden sich auch Fleischwaren, die Sch. vom Schweizer des Rittergutes zum Räuchern übergeben waren. In gleicher Nacht wurde auch bet Gutsbesitzer Ernst Liebscher elngebrochen. Hier, wo erst vor kurzem geschlachtet worden war, stahlen die Diebe Fett und Well fleisch. Sie sind unerkannt entkommen. Für Heuke Mittwoch war ein Polizeihund zur Verfolgung der Spur herbeordert worden. Ueber das Ergebnis ist uns noch nichts bekannt. Vielfach ist man der Meinung, daß die Diebe von auswärts, aus dem Plauenschen Grunde, stammten. Reinhardtsgrimma, 20. Dezember. In vergangener Nacht wurde in der hiesigen Psarre der Hahnerstall erbrochen. Sämt liche Hühner wurden mitgehen geheißen. Ein Polizeihund wurde am Mittwoch nachmittag auf die Fährte geletzt. Falkenhain. Sonntag den 17. Dezember fand in der Schule hierselbst eine eintrittssreie Weihnachtsaussührung statt, ausge- führt von Schulkindern aus Falkenhain und Dönschten. Die Dar steller, vom kleinsten bis zum größten, erledigten die Aufgabe vorzüglich. Einzelne herauszuheben, ist unmöglich. Es wurde der Munsch laut, da sehr viele keinen Platz gesunden hatten, noch ein paar Wiederholungen folgen zu lassen, damit iedem Gelegen heit geboten wird, sich die Leistungen ansehen zu können. Lauenstein. Einer Einladung der hiesigen Schulleitung zu folge hatte sich am Sonntag abeno der Saal des Gasthofes .Zum goldenen Löwen' mit einer sehr großen Zuhörerschaft gefüllt, um einesteils der übergroßen Not der bedürftigen Alten zu begegnen, andernteils Gaben von Dichtung und Gesang aus Kindermund entgegenzunehmen. Von den drei lobenswert zur Ausführung ge langten Stücken fand das Naglersche .Klingelhäusl" den meisten Anklang und Beifall. — Die Meisterprüfung für Mechaniker legte dieser Tage in Dresden der in Glashütte bei der Firma Renner «. Sohn in Tätigkeit stehende Mechaniker Artur Mühle, Sohn des hiesigen Malermeisters Mühle, mit gutem Erfolge ab. Dresden. Wie die .Sächsische Skaakszeitung" meldet, sind Zweifel aufgetauchk, wann die 2. Ausführungsverordnung zum Reichsmiekengesetz in Kraft trete. Da die Verordnung selbst nichts darüber bestimmt, tritt sie gesehesgemäß mit dem 14. Tage nach Ablauf des Ausgabetages in Kraft, also am 14. Dezember 1922. Die neuen Hundertsähe der Zuschläge aber können nach den Ein gangsworten der Verordnung erst für die Zeit nach dem 1. Januar 1923 eingeführt werden. — Die Kartoffelpreisnokierungskommission hat in der Sitzung am Montag einen Erzeugeroreis von 500 M. für den Zentner sür weiße, rote und gelbfleischige Sorten notiert. — Wie bereits berichtet, ist unter Mitwirkung der Elektra- Aktiengesellschaft in Dresden (Staat), der Thüringer Gasgesell- schast in Leipzig und eines zu diesem Zwecke gebildeten Gasver- sorgungsverbanoeS Ostsachsen ein gemischtwirtschaftliches Unter nehmen als Aktiengesellschaft mit einem Grundkapital von 60 Millionen Mark mit dem Sitz in Dresden gegründet worden. Die neue Gesellschaft hat das bisher -er Thüringer Gasgesellschaft ge hörige Ferngaswerk Heidenau, das seit kurzem auch die Gemeinden des Plauenschen Grundes mit Gas versorgt, übernommen. An das Gaswerk sind bisher 83 Stadt- und Landgemeinden angeschloffen. Diese bemerkenswerte Neugründung hak ihre Bedeutung darin, daß sich erstmalig Staat (Elektra), Gemeinden (Verband) und Privatwirtschaft (Thüringer Gasgesellschaftl zusammengefunden haben, um einen der Allgemeinheit dienenden Großbetrieb, die Ferngasversorgung eines größeren Landesteiles, in die Hand zu nehmen. Dem Gemeindcverband werden eine noch größere Anzahl weiterer Gemeinden beikreken. Als Vorstand wurde der bisherige Leiter deS Gaswerkes Heidenau, Direktor Harnisch, bestellt. — Das Dresdner Zirkusgebäude, das in Sachsen seinesgleichen nicht hak, steht nunmehr 10 äahre. — Der sächsische Gewerbekammertag befürwortete eine Ein gabe der Leipziger Bäckerinnung, gewerbliche Grundstücke, insbe sondere Bäckereien, bei der Brandkaffe in die 11-Pf.-Klasse eln- zuordnen und die in Hebung befindliche Einschaltung in eine höhere Gefahrenklasse rückgängig zu machen. — Vom Rathaus in Ottendorf-Okrilla wurde eine Schreibmaschine gestohlen. Hainichen. Wie der .Hainichener Anzeiger' erfährt, ist in Hainichen der Verbrauch von Gas um 13A zurackgegangen. Es gibt hier Familien, die des Gaspreises halber schon abends um 7 Uhr zu Bett gehen. Oschatz. Seminar und Oberschule haben ihre Pforten bereits schließen müssen, weil wieder, wie im vorigen Winter, eine größere Anzahl der Schüler von der Grippekrankheit befallen ist. Leipzig. Am Mittwoch abend, als die .drei Siranus' im Battenberg-Varietee ihren Luftakt unter der Decke des Saales aufsührten, stürzte einer der Künstler kopfüber aus der Höhe ins Orchester, ohne sich erheblich zu verletzen. Der Artist hatte sich mit dem Rücken quer über die Stange des Trapezes gelegt un» hielt sich freischwebend in der Wage, verlor aber die Balance. Statt mit den Füßen, wie es die Ausführung des Tricks gebietet, sich an den Seilen im letzten Moment aufzusangen, ist er abge- rutschk. Ein Violinist hat durch den Sturz Verletzungen am Kopf erhalten, zwei Geigen und einige andere Streichinstrumente wurden zerschlagen. Lausa. Hier beträgt die Steuer für einen Zughund 200 M., kür einen anderen Huni 600 M., für den zweiten 2000 M. und für jeden weiteren 4000 M. Dahleu. Der Stadtgemeinderat stellt nur noch ein Rumpf parlament dar, das von den rechtsstehenden Abgeordneten gebildet wird. Die Linke befindet sich seit längerer Zeit In der Obstruktion, weil ihre Anträge auf Entfernung der Bilder und Büsten der Monarchen nicht vollständig angenommen worden sind. Dieser Konflikt hat jetzt eine neue Wendung bekommen. Das Rumpf parlament hat die Auflösung deS Stodkgemelnderaks beschlossen, die Zustimmung des Ministeriums steht jedoch noch aus. Wenn dieses die Genehmigung erkeilt, sind also hier Stabtverordneten- wahlen zu erwarten. Wildenau bei Schwarzenberg. Ein Arbeiter goß seiner Fra« Salzsäure in den Kaffee, um sie zu vergiften. Die Frau bemerkt« den Anschlag aber noch rechtzeitig.