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Weitzeritz-Jeilung Tageszeitung unö Anzeiger für Di-polüiswaUe, Schmieüeberg TN Merkellährlich ^MK-odneZ»» tragen, — Einzelne Dummem 5" Ulf. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Ar. S. Vtmrindeverbands-Girokonto Ar. S. — Vvslkdock» Konto: Dresden 12548. Aellesle Zellm,- -e» De-irk» DlaN eulhült die amtlichen Be-anntma<hmlD<» Der Amlshaiwrmarrnfchast, -es Amtsgericht» «n- -es Sta-trats zu Dtppot-tswat-e Derantworflicher Redakteur: Pani JÄche» — Druck und Verlag? Carl Sehne in Dinvot-iswal-e. Nr 281 Sonntag den 3. Dezember 1922 88. Jahrgang .. ——777—^ 777- -777- „ - . - - - 7 7 .77 .7 ' — Umlagegetreide. s Soweit Landwirte noch nicht im Besitze der Nachzahlung fir das gelieferte Umlagegetreide sein sollten, ist diese bei den Kommissionären anzufordern, durch die das Getreide zur Ab lieferung gekommen ist. Dippoldiswalde, am 30. November 1922. '7° Var Lowwua»Iv,rd,ack. Maul- und Klauenseuche. Die Maul- und Klauenseuche ist weiter ausgebrochen in Ii»vov>tr>!a und Vaitorsckort unter dem Klauenvühbestande der Landwirte Albin Bellmann, Bruno Richter bezw. Arthur Kühnel. > Als 8pvrrAvdist werden erklärt: in die Schlohstratze und die Gehöfte von Richard Eichler und Hugo Holzmüller, in Vultvnäort die Gehöfte von Leonhardt, Fraulob, Schmiedel und Reichel, als Laodkv-Iuogugadtat: der übrige Teil der Stadtgemeinde Lauenstein bezw. Walters dorf. Weiter verbreitet hat sich die Seuche in ^»doed»«- unter den Klauenviehbeständen der Landwirte Paul Bobe Nr. 54, Arthur Andreas, Paul Ehrhardt, Paul Bobe Nr. 83. Die verseuchten Gehöfte bilden 8pvrtd»lrlle, Beobachtungs gebiet ist weiter das Oberdorf. > Maul- und Klauenseuche herrscht nunmehr in Lavvvstslll, kürMevaa, Lodnsdred Svovaradsvd und VkUvnüorl ! Die Vorschriften in 88 162 flgde. der Bundesratsvorschriften zum Viehseuchengesehe (R.G.M. 1912 Seite 3) finden für die Sperrbezirke und Bcobachtungsgebiete sinngemäße Anwendung. Die Ortspolizeibehörden haben in Gemeinschaft mit den Gendarmeriebeamten die genaue Beachtung der Vorschriften strengstens zu überwachen. Zuwiderhandlungen werden bestraft. O3S 54 Lwi8k«aptm»vvsekl«tt VIpvoläkALlö», am 2.12.1922. ! Bekanntmachung. Die vsputels der in landwirtschaftlichen Betrieben be schäftigten Arbeitnehmer sind beim 8tsa»r»drui vom Lrdvlislolm VOIN I Vv»»i»»d»n 1822 «d mit folgenden Werten zu berücksichtigen: l Zentner Getreide 6000 M., 1 Liter Milch 70 M., 1 Pfund Butter 800 M., l Zentner Stroh 1800 M., 1 Zentner Kartoffeln 400 M., 1 Ei 40 M. Ein gemästetes Schwein ist mit 33000 M. für den Zentner Lebendgewicht zu bewerten. am 29. November 1922. 0*8 L8vck»»1ll>»v»»m1, Abteilung für Besitz- und Verkehrssteuern. Qsmsincjs- Lpsskssss Eifokagss 8cftmis6sbsr§ Orssäsn Kernsprechanschlutz: Schmiedeberg-Kipsdorf 27. — Postscheck- Konto: Girozentrale Sachten, Dresden, Nr. 16100 Dresden. Geschäftszeit: S—12 und 3—4 Uhr, vor Sonn- und Festtagen 8—12 Uhr. Tägliche Verzinsung der Einlagen. Aufbewahrung und Vermal- d»«s sowie Vermittlung des An- und Verkaufs von Wert- papirren und Aktien. ßll» Mitglied der öffentlichen Lebensversicherungsanstalt ist die Sparkasse Vermittlungs- PAle für Lebens- und Renteu- verjicherungen. Errichtung von Spareinlage- und Eröffnung von Girokonten gegen tägliche Verzinsung. — Ueberweisung von Zahlungen nach allen Orten Deutschlands und des Auslandes, in drin genden Fällen im Wege der Eilüberweisung. — An- und Verkauf von ausländischen Zahlungsmittel». — Ausstel lung von Reisekreditbriefen. — Einziehung von Wechseln, Schecks undPlatzanweisungen. > > -L-« Örtliches »»- Divooldiswalde. Der Wert der Deputate in landwirtschaft lichen Betrieben ist für Berücksichtigung beim Steuerabzug vom Arbeitslohn erneut erhöht worden. Wir verweisen auf die diesbe zügliche Bekanntmachung des Landesfinanzamtes in dieser Nr. — Seit langer Zeit schon hat der Turnverein .Jahn' tD. T.) sich den ersten Sonntag im Dezember zu seinem öffentlichen Unter haltungsabend erkoren und wird auch dieses Jahr daran festhalten, trotzdem die Zeit diesmal nicht günstig liegt. Es ist .zu viel los'. Ein Turnverein kann aber nicht von heute auf morgen ein Pro gramm fertig machen, die einzelnen Nummern brauchen Vorbe reitung. So war auch diese Veranstaltung von langer Hand vor bereitet, ein Verschieben anderer zu Liede war nicht angängig. Ein Turnerkonzert besitzt aber immer Anziehungskraft und so wtrds auch diesmal sein, ist doch das Programm wieder sehr gut zusammengestellt. Zn drei Teilen bringt es Freiübungen aller Abteilungen, Geräteübungen, Gesangs- und andere Vorträge, einen Neigen, Gruppenstellungen und zum Schluß ein Theaterstück, ein Lustspiel, sodaß alle Besucher auf ihre Kosten kommen werden. Man darf daher wohl annehmen, daß am Sonntag abend der Reichskronensaal wieder vollbesetzt sein wird. — Stern-Lichtspiele. Am Sonntag wird der große zweiteilige Ufa-Sensations-Abenteurerftlm .Seine Exzellenz von Madagas kar', I.Teil: Das Mädchen aus der Fremde', mit dem be rühmten jugendlichen Filmstar Eva May in der Hauptrolle, auf geführt. Das wurdervare Werk schildert ein herrliches Reise- Abenteuer in Europa, auf hoher See, in Griechenland und unter Schwarzen in Madagaskar. — Im heiteren Teil erscheint .Knoppchen'. — Die Frage der Brotversorgung hat in der Bevölkerung eine starke Erregung hervorgerufen. Wie der Telunion-Sachsendienst von zuständiger Seite erfährt, erscheint die Lage leicht gebessert, obgleich der Zustand noch nicht als befriedigend bezeichnet werden kann. Das erste Drittel der Getreideumlag«, dessen Ablieferungstermin am 20. November ablief, Ist in einer Menge von 603000 Tonnen bisher eingekommen. Diese Menge bedeutet etwa 72 Prozent der Gesamt menge. Hiervon hat beispielsweise Preußen 83 Prozent seines Ab lieferungssolls erfüllt. Altenburg und Anhalt haben sogar mehr als das Drittel abgeliefert. Mit einer Streckung des Brotgetreides wird aller Wahrscheinlichkeit nach im Frühjahre gerechnet werden müssen, obgleich die Reichsregierung sich nur sehr ungern hierzu entschließen wird. Die späte, schlechte Getreideernte und die gute Kartoffelernte legen eine Mischung des Brotgetreides mit Kartoffelmehl nahe. — Der Preis für ausländischen Weizen, der der Errechnung des Geld ersatzes bei nicht rechtzeitiger Erfüllung der Eetreideumlage zum Liefer termine vom 3l. Oktober 1922 zugrunde gelegt wird, ist, wie die Nachrichtenstelle in der Staatskanzlei mitteilt, auf Grund der Welt marktpreise auf 250000 M. für 1000 Kilogramm festgesetzt worden. — Die Gewinnliste der 10. Carola-Gedächtnislotterie liegt in unserer Geschäftsstelle zur Einsichtnahme aus. — Um das Verfahren bei der Erstattung von Fahrgeld zu be schleunigen und zu vereinfachen, hat der Aeichsverkeyrsminister nunmehr die selbständige Erledigung solcher Anträge den größeren Bahnhöfen übertragen. Hierdurch ist es den Reisenden möglich, ihre Anträge mündlich und unmittelbar im Anschluß an die Reise anzubringen. Die Dienststellen werden in den meisten Fällen in der Lage sein, die Anträge sofort zu erledigen und die Reisenden zu befriedigen, wodurch das jetzt übliche Schreibwerk sowohl für den Reisenden als auch die Reichsbahn erspart wird. Voraus setzung ist hierbei, dich die Erstattung auf der Station beantragt wird, auf der die Reise begonnen, beendet oder abgebrochen worden ist und daß das zur Berechnung erforderliche Tarif material zur Verfügung steht. Außerdem muß auf der Fahrkarte bahnamtlich einwandfrei bescheinigt sein, inwieweit sie nicht ausge nutzt worden ist. Von jedem aus Billigkeitsrücksichten zu. er stattenden Betrage werden 109L, mindestens 5 M., für Verwal tungskosten gekürzt, Restbeträge unter 5 M. werden nicht zurück gezahlt. — Aut der jetzt in Dresden statlfindenden 3. sächsischen Landes-Geflügelschau erhielten Schneidermeister Adler von hier auf Florentinertauben die goldne Medaille und Schühenhausbe- sitzer Börner einen Ehrenpreis für beste Leistung in Gold- wyandokkes. — Die Abschaffung des Pfennigs. Man muß lächeln, wenn einem das Sprichwort einfällt: .Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert.' Denn wer kennt heute noch den Pfennig. Im gemeinen Leben hat er schon seit geraumer Zeit aus gespielt. Er findet sich vielleicht noch in den Sparbüchsen der Kinder, sobald diese seit Jahren nicht geleert worden sind. Zum Einkauf braucht man ihn nicht mehr. Wo mögen die Millionen Pfennigstücke geblieben sein? Das ist tatsächlich ein Preisrätsel. Das Verschwinden des Pfennigs beweist, wie leicht ein Gegenstand, der Tausenden täglich unentbehrlich war, plötzlich ganz ver schwinden kann. Niemand weiß, wo er blieb. Der Pfennig ist beute eine Rarität und der, der ihn heute besitzt, beschaut ihn und denkt an seinen Münzwert. Nur bei den Behörden hat der Pfennig immer noch eine Rolle gespielt. Bei den Postscheck ämtern wird er regelmäßig gebucht. Zumeist freilich wird, wenn er ausgezahli werden soll, der Betrag abgerundet, weil eben keine Pfennigstücke vorhanden sind. Aber es ist dennoch in letzter Zeit wiederl-olt vorgekommen, daß St. Bürokratismus einiger Pfennige wegen große Untersuchungen anstellte und Briefe sandte, Mah nungen, und forderte, der fehlende Pfennig müsse nachgezahlt werden. Auch bei den Banken war die Psennigrechnung biS heute üblich. Jetzt aber gehen die Berliner Banken dem Pfennig auch zu Leibe. Sie schreiben an ihre Kunden, daß die Pfennigrechnung fortab aufhört. Es gibt keine Pfennigüberweisungen mehr, keine PsennigzinSrechnungen. Alles wird nach oben abgerundet. Der Pfennig war einmal. Inzwischen ist der Taler Kleingeld geworden, und man könnt« variieren: „Wer den Taler nicht ehrt, ist des Tausender nickt wert.' Indessen: Wer hat in letzter Zeit einen Taler gesehen? Auch er ist verschwunden. Seine Ausprägung erfolgte, aber er kam nicht In die Masse, obwohl eine große Menge hergestellt sein soll. Auch der kaum wieder erwachte Taler ist verschwunden. Das Geld ist wertlos und schließlich ist der Hundert markschein heute das kleinste Geld, mit dem man rechnen muß. — Verbesserung des Dresdner Vorortverkehrs. Die Reichs- eisenbahndirektion beabsichtigt eine vollständige Umwandlung des Dresdner Vorortverkehrs mit zeitweiligem 15-Minuten-Verkehx. Als Beginn der neuen Einrichtung wird der 7. Dezember genannt. Durch die Abwanderung von der Straßenbahn hat die Eisenbahn einen großen Znwacks im Vorortverkehr erhallen. Zur besseren Bedienung dieses Verkehrs sind bereits einige Entlastungszüge eingelegt worden. Die Reichseisenbahnöirektion prüft, ob durch weitere Maßnahmen der Vorortfahrplan dem Verkehrszuwachs angepaßt werden kann. <Ueber der Verbesserung des Vorortver kehrs der Großstadt sollte man aber nicht ganz vergessen, daß weiter draußen auch noch Menschen wohnen und deren berech tigten Wünschen nachkommen. Eine Verbesserung des Verkehrt auf der Linie Hainsberg—Kipsdorf, besonders die Späterlegung und der tägliche Verkehr des Nachkzuges muh immer wieder und für sofort gefordert werden. DR.) — In der Nacht vom Sonntag den 1V. zum Montag den 20. November kam einer Dame vom Freiberger Platze bis zur Aeuheren Bahnhofstraße ihre wertvolle Skunksboa abhanden. Trotzdem sie den Verlust sofort bemerkte und schnell die kurze Megestrecke zurückging, um ihre Boa zu suchen, war der Weg leider vergebens. Zur selben Zeit sind eine Anzahl junger Leute, vermutlich von Berreuth oder Reichstädt, den gleichen Meg ge gangen. Vermutlich haben diese die Boa gesunden. Sie ist aber bisher vom Finder noch nicht abgegeben worden und müßte dieser wegen Fundunterschlagung zur Anzeige gebracht werden. Schmiedeberg. Zu einer Butterdemonstration kam eS hier am Donnerstag nachmittag. Unter Begleitung von Schutzleuten wurden Haussuchungen in den Molkereien vorgenommen und wurde an einer Stelle, die am Vormittag hiesigen Einwohnern Butter vorenthalten hatte, der vorgefundene Bestand beschlag nahmt und dem Wohlfahrtsausschuß zur Verteilung an die Aerm- sten in der Gemeinde überwiesen. Dresden. Die Plünderungen, die kürzlich von radaulustigen Elementen erfolgten, haben, wie gemeldet wird, den sächsischen, be sonders aber den Dresdner industriellen Kreisen indirekt erheb lichen Schaden insofern gebracht, als seitens der Bestellerkreise in Deutschland und namentlich auch dem Auslande Bestellungen zurückgehalten bzw. annulliert wurden. Man hegt ein starkes Mißtrauen gegen die Lieserungsmöglichkeit bezüglich gemachter oder beabsichtigter Bestellungen. Einen Niederschlag dieses an sich völlig unbegründeten Mißtrauens darf man auch an der Tatsache erblicken, daß die Anmeldungen zur nächstjährigen Iahresschau deutscher Arbeit, .Spiel und Sport , vom Tage der Plünderungen an vollständig aufyörken, weil in den Kreisen der an der Iahres schau für Spiel und Sport Interessierten Bedenken bezüglich des Schuhes ihres Ausstellungsgutes bestanden. Diese Bedenken konnten zerstreut werden, sodaß eine nachhaltige Schädigung ver mieden worden ist — Während der Besoldungsbedarf des sächsischen Staates 1921 nur etwas mehr als eine Milliarde Mark betrug, sind es gegenwärtig bereits 24,5 Milliarden, von denen das Reich bestenfalls 16,5 Milli arden zu übernehmen gewillt ist. Die Steigerung beträgt fast 2400 Prozent. — Die Dresdner Bank konnte am I. Dezember auf ein 50jähr. Bestehen zuiückbllcken. — Die Dresdner Stadtverordneten bewilligten 3'/- Millionen Mark zur Unterstützung des Philharmonischen Orchesters für die laufende Konzertperiode, lehnten aber Bindung für weitere Zu schüsse ab. Für Uebernahme der Bibliothek der Gehe-Sttflung. wurden 1900 000 M. bewilligt. Angenommen wurde in gleicher Sitzung auch eine Ratsvorlage, wonach durch Nachtrag zur Skif- tungsurkunde für die Geheimrat-Ilgen-Stistuna, deren Mittel nicht, wie ursprünglich vorgesehen, zur Beschaffung eines Zier- brunnens auf dem Rathausplahe, sondern zur Errichtung eines Stadions auf den Günhwiesen zwischen Leneestraße—Johann-Ge orgen-Allee—Albrechkstraße—Bürgerwiese verwendet werden sollen. Die zurzeit vorhandenen 1'/- Millionen Mark sollen zur sofortigen Beschaffung von Materialien bereitgestellt werden, da mit mit dem Bau, der etwa 30 Millionen Mark kosten wird und zunächst 20 000 Zuschauer fassen soll, sofort begonnen werden kann. Man hofft ihn vereits 1923 fertigzustellen. — Die erste Sitzung des neuegwählten Landtages war eine — wenn auch bedeutsame — reine Geschäftssitzung. Ehe dies« mit dem aus dem alten Landtage übriggebliebenen Rumpfpräsi dium eröffnet wurde, herrschte eine gewisse festliche Unruhe. Man machte sich mit den neuen Nachbarn bekannt — die alten Parlamentarier hatten zumeist ihren Stammsitz behalten — und sah sich auch sonst nach den .neuen Männern' im Saale um (zu denen diesmal auch zwei Frauen gehören). Ueber die Wahlvor schläge zu den Posten des Präsidenten, seiner Stellvertreter usw. hatte man sich nach parlamentarischem Brauche vorher geeinigt. So wurde für den Präsidenten selbst Einstimmigkeit erzielt. Ge wählt wurde Aba. Winkler (VSPD.). Ein gewisse- Aufsehen er regte es, daß sich bei der Wahl der beiden Vizepräsidenten nicht nur die Kommunisten auf einen Gegenkandidaten vereinigten, sondern auf diesen einige Stimmen mehr entfielen, als die kom munistische Fraktion zählt. Schon vorher hatte der Fraktions vorsitzende der KPD. für eine Belebung deS Bildes der Sitzung gesorgt, indem er ein .reines Arbeiterpräsidium' forderte und daS Volksbegehren auf Landtagsauslösung einen Schlag gegen di« Arbeiterschaft nannte. Da nach sestem parlamentarischen Brauche daS Präsidium »ach der Reihe der Parteistärke zusammengesetzt wird, und da die kommunistische Fraktion seinerzeit die Landtags auflösung selbst beantragt (Antrag vom 23. August 1922) und selbst mit beschlossen hat, so erregten diese Ausführungen im Hause all- ! seitig Erstaunen und^zum Teil Gelächter. Vizepräsidenten wurden die Abgeordneten Bünger (D. V.) und Dr. Eckardt (Dnat.V.j. Zu Schriftführern wählte man die Abgg. Lieberasch (Komm.) und Mucker (Soz.). Bei der Wahl der vier stellvertretenden Schrift führer mußte wieder Stimmzettelwahl erfolgen. Gewählt sind die Abgg. Wehrmann (Dem.), Herrmann (D. V.), RammelSberg (Dnat. V.) und Scknirch (Soz.). Einen wenigstens formell bedeutsamen. Abschluß erhielt die Sitzung durch die Regierungserklärung, mit der die Minister ihre Aemter in die Hand des Landtages zurück- ' legten. — Nächste Sitzung Dienstag 1 Ühr. Tagesordnung: 1. Wahk der Ausschüsse, 2. Wahl des Äüchereiausschusses, 3. Wahl deS Ministerpräsidenten, 4. Vereidigung des Ministerpräsidenten. — Die Stadtverordneten beschlossen die Wiederwahl deS Stadtrats Dr. Böhme aus ti Jahre und des Sladtbaurats Dr. Paul aus 12 Jahre unter Bewilligung des Titels .Generaldirektor der städtischen technischen Werk«'. Etzdorf. Bei einer hiesigen Gutsbesitzerin schossen Kinder mit einem Gewehr nach Sperlingen. Dabei wurde einem Jungen der Witwe Dittrich in die Augen geschossen, sodaß das eine Auge verloren und das andere gefährdet ist.