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Weißeritz-Zeitung : 26.11.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-11-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192211269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19221126
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19221126
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-11
- Tag 1922-11-26
-
Monat
1922-11
-
Jahr
1922
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 26.11.1922
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und von vornherein zu verhindern. Das Polizeipräsidium Hal nichts dergleichen getan, vielmehr durch die Einstellung des Slraßenbahnverkebrs sowie durch die Aufforderung an die Ge schäftswelt, die Läden zu schließen, die Unruhe in der Stadt erhöht und die Möglichkeit größerer Menschenansammlungen verstärkt. Ein Schuh wurde erst gewährt, als die Unruhen im Anschluß an die Demonstrationen bereits im Gange waren. Der Polizei präsident hat sich somit als für seine Stellung ungeeignet erwiesen. Wir verlangen daher die Absetzung des Polizeipräsidenten Thomas. So lange Herr Thomas an der Spitze des Polizeipräsidiums steht, ist eine Gewähr für die Sicherheit der Stadt, sowie für die Durch führung des Geschäftsbetriebes der ordentlichen Geschäftswelt nicht gegeben.' — Unter den 07 Verhafteten befindet sich eine Frau, die «inen Polizeibeamten gebissen hat, ferner ein Mann, der schon vielfach mit der Polizei und den Gerichten in Beziehungen ge treten ist und der die Demonstrationen dazu benützte, unter den Gästen des Hotels .Europäischer Hof' 100 000 M. zu .sammeln'. Auch ein Tscheche ist darunter, der einen Polizeibeamten mit einem Hirschfänger in den Rücken gestochen hak. Die unerfreu lichsten Erscheinungen bilden die unreifen Schüler und Lehrlinge, die ihrer Radaulust dadurch Ausdruck gaben, dah sie die Polizei mannschaften mit Steinen bewarfen. Bon diesen jugendlichen Taugenichtsen ist einer schon dreizehnmal wegen Diebstahl »nd Unterschlagung vorbestraft. — Die Gewerbekammer Dresden hielt am 23. November eine nichtöffentliche Gesamtsihung ab, in der vor Eintritt in die Tages ordnung Stellung genommen wurde zu den in den letzten Tagen in Dresden vorgekommenen Unruhen und Plünderungen. Als Er gebnis dieser Stellungnahme wurde folgende Eingabe an das Staatsministerium gerichtet: .Die in den letzten Tagen stattge fundenen Unruhen und Plünderungen haben besonders in den uns angehörenden Kreisen die größte Entrüstung hervorgerufen. Diese Entrüstung ist umso größer, nachdem durch die Mitteilung der Staakskanzlei bekannt geworden ist, dah die Plünderer in der Mehrzahl Jugendliche und noch der Fortbildungsschulpflicht unter liegende Personen waren, die !m Besitze gröberer Geldmittel ge wesen sind, sodaß ihre Handlungsweise nicht durch die Not ver ursacht wurde. Die wirtschaftliche Lage der Allgemeinheit wird durch solche nichtsnutzige Berbrechen arg geschädigt, die direkt Angegriffenen oder sonst von den Unruhen Betroffenen werden in ihrer wirtschaftlichen Stellung stark erschüttert, wenn nicht gar zu Grunde gerichtet. Wir machen uns zum Sprachrohr der von uns vertretenen Kreise, die einen wirksamen Schuh vor derartigen, die wirtschaftlichen Existenzen des Handwerks, Handels und Gewerbes auf das schwerste schädigenden zerstörungswütiaen Elementen ver langen, und fordern insbesondere schnelle und strengste Bestrafung aller Schuldigen, insbesondere auch der Anstifter. Wir erblicken darin ein sehr wirksames Mittel, in Zukunft die Lust zu solchen Gewalttätigkeiten zu unterdrücken.' Die städtischen Kollegien werden gebeten, diese Eingabe nachdrücklichst zu unterstützen. — Im weiteren setzte man noch, einem Anträge des Landesverbandes sächsischer Wagenbauer und Stellmacher-Innungen entsprechend, eine 3'/, jährige Lehrzeit im Stellmacherhandwerk fest und trat für die Erhöhung der Grenze der amtsgerichtlichen Zuständigkeit aus 100000 M. ein, sprach sich auch gegen jede Erweiterung des Preisauszeichnungszwanges für Schaufensterauslagen bei allen Waren des notwendigen Lebensbedarfes aus. Dresden. Der Landeskulturrat beabsichtigt, Beispielswiesen in ganz Sachsen einzurichten, durch die der Beweis geführt werden soll, dah der Ertrag unserer Wiesen erheblich gesteigert werden kann und dah die Landwirtschaft dadurch in der Lage ist, sich in Bezug auf die so nötige Beschaffung der Futtermittel vom Aus lande unabhängiger zu machen. Es wird angestrebt, möglichst in jedem Orte eine derartige Beispielswiese in Gröhe bis zu einem Hektar einzurichten. Für die Vorarbeiten werden die Oekonomie- kommissare des Landeskulturrates und die Wirtschaftsberater un entgeltlich zur Verfügung gestellt. Die Kosten der Einrichtung, eingeschlossen die Düngung des ersten Jahres, werden als Darlehen gegeben, das 3 Jahre zinsfrei bleibt und alsdann verzinst und in möglichst kurzer Zeit getilgt werden soll. Anträge für Einrichtung solcher Beisptelswiesen sind an den Üandeskulturrat zu richten. Niedersedlitz. Unter dem Verdacht, einen im Sommer aus gebrochenen Brand im Stallgebäude der Firma Manh, Richter u. Kuntz vorsätzlich angelegt zu haben, wurde hier eine Kutschers- Ehefrau verhaftet. Die Verhaftete hat die Tat eingestanden. Bischofswerda. Die Sammlung von Kartoffeln für die hie sigen Kleinrentner hat bisher 350 Zentner ergeben; davon haben die Landwirte von Burkau 170 Zentner und die von Geißmanns- dors 50 Zentner frei gespendet. Neustadt. Ein Gastwirt in unmittelbarer Nähe des Skadt- waldes betrieb schon länger einen einträglichen Holzhandel. Jetzt wurde ihm wertvolles Nutzholz beschlagnahmt und nachgewiesen, dah sämtliches Holz in fremden Waldungen gestohlen und mit einem Geschirr aus sein Grundstück gebracht war. Leipzig. Die Errichtung eines städtischen Wirtschafts- vmtes ist hier von, Rate beschlossen worden. Ihm sollen die Angelegenheiten der allgemeinen Wirtschasts- und Vcrkehrs- förderung obliegen. Zum Leiter des Amtes wurde der beim städtischen Statistischen Amt beschäftigte Dr. phil. Schöne be stimmt. Lunzenau. In der Familie eines hiesigen Einwohners kam > es am Buhtage zwischen den Eltern und den beiden Söhnen zu ' einer Auseinandersetzung, in deren Verlauf der eine Sohn auf Vater und Mutter Schüsse abfcuerke, glücklicherweise ohne zu , treffen. Beide Söhne kamen in Haft. s Waldenburg. Ein Unbekannter, der als Knecht beim Guts besitzer Erler in Gößnitz angetrcken war, verkaufte Magen und Pferd seines neuen Dienstherr» an einen auswärtigen Roh- schlächter und wurde sodann flüchtig. Plauen i. V. Der hiesige TheateranSschuh hat beschlossen, von Ausländern, ausgenommen Oeslerreicher und Ungarn, den zehnfachen Betrag des jeweiligen LinlriltSgeldes zu erheben. Aus länder, die ohne gültige Zuschlagskarte iw Theater angetrossen werden, zahlen eine sofortige Strafe von 10 000 M. und haben außerdem Anzeige wegen Betrugs zu newärtigen. Erlbach i. B. Für die kiesige M u s i k f a ch s ch » l e wird ein Mnsiklehrer gesucht, der als einziger Fachlehrer zur Erteilung des prakttschen und theoretischen Unterrichts für alle Streich- und Blasinstrumente bcfükigt sein muß. Gebalt nach Gruppe 6 der staatlichen Besoldungsordnung! Marku« ikirchrn. Das Psarcamt in Erlbach ist dis ruf weitere-, aescklossen. Der Pfarrer muß aus Arbeit gehen, nm seinen Lebensunterhalt zu verdienen; au Sonnwccn kält er aber Feinste Mare über Notiz. Die PrPx. ve,sieben sicb lür 50 Kilogramm. Notklee und Mekl in Mengen unter 50NN MW. mumm ab Lager Dresden; Heu und Sttok in Lc^u n n v,>„ etwa 5000 Kilogramm; alles andere in Ladungen von >0 000 Kilog-amm waggonftei Dresden. Morgan als Vertreter Amerikas in Brüssel. Paris. Nach der „Chicago Tribune" soll Pien ont Morgan Beauftragter der Bereinigten Slaatcn aus der Brüsseler Finanz- konserenz werden. Von Woche zu Woche. Randbemerkungen zur Zeitgeschichte. cs Der vierzehnte Kanzler des Deutschen Rei ches bat endlich nach vollen acht Tagen seine Mi> nisterltste fertiggestellt. Es sollte ursprünglich ein .Ka binett der Arbeit" werden, da- aus hervorragenden Sachverständigen des deutschen Wirtschaftslebens -w sammengesetzt sein sollte. Zunächst schien es auch, als ob anerkannte WirtschastSführer bereit wären, in ein Kabinett Cuno einzutreten. Die endgültige Minister, liste weist aber keinen der zu Anfang Genannten auf. Was Dr. Wirth bei Uebergabe der Geschäfte zu seinem Nachfolger gesagt hat, daß er sich vergeblich um Wirtschaftssachverständige bemüht hab«, trifft auch für diesen zu. Cunos Ruf an die WirtschastSführer, ihm bei der Bildung eines überparteilichen Kabinetts bei. zustehen, ist verhallt. Noch im letzten Augenblick ha ben die in Aussicht genommenen Persönlichkeiten ab- gelehnt, so daß, wenn er seinen Auftrag nicht zurück- geben wollte, ihm nichts anderes übrig blieb, als die Mnisterposten in der Hauptsache mit politischen Per sönlichkeiten aus den Parteien zu besetzen. Wenn nun auch in der neuen Regierung »licht die „erste Garnitur" der Wirtschaftssachverständigen vertreten ist, so muh man doch sagen, daß bei der Auswahl der neuen Minister die fachliche Eignung der Kandidaten in hohem Mähe berücksichtigt worden ist. Die Ressorts für Wirtschaft, Justiz, Landwirt schaft und Post sind mit Männern besetzt morden, die, wenn nicht gerade als besondere Koryphäen, so doch als tüchtige Kenner ihres Faches bekannt sind. Ob das in der Hauptsache wirtschaftlich orientierte Kabinett den schweren Aufgaben, die der Lösung har ren, gerecht werden kann, insbesondere ob es in der Frage der Markstabilisierung, dein brennendsten Pro- blem der Gegenwart, erfolgreiche Schritte zu tun ver mag, werden die kommenden Wochen zeigen müssen. An schweren Stunden und ernsten Entschei dungen wird es in der nächsten Zett überhaupt nicht fehlen. Das Reparationsproblem ist wieder in vollem umfange aufgerollt. Wir stehen vor einem neuen Abschnitt in der Reparationsfraae. Mitte Dezember wollen die Alliierten in Brüssel zusammen kommen und sich über die Festsetzung der deutschen Zahlun gen bezw. über die Gewährung eines Zahlungsauf schubs schlüssig werden. Ob wir in Brüssel auf das richtige Verständnis für unsere wirtschaftliche Not und Bedrängnis stoßen werden, ist höchst ziveifelhaft. Der unnachgiebige Poincare Hut in dem heißblütigen Ita liener Mussolini eine näh: zu unterschätzende Hilfe erhalten. „Deutschland kann und muh zahlen!" Die ser Ruf, den wir sonst nur aus Paris zu höreu ge wohnt waren, dringt nun auch von Nom aus über die Alpen zu uns. Und England? Optimisten verweisen auf das erhebliche Anwachsen der Arbeiterpartei — die be kanntlich den Versailler Vertrag verwirft und eine Herabsetzung der deutschen Neparationsverpflichtungen fordert — und erklären, dah die englische Negierung nicht gegen den Willen einer so starken Opposition den französisch-ilaiienischen NeParationSwahnjinn bil ligen könne. Demgegenüber muh man doch feststellen, däh Bonar Law nach seinem glänzenden Wahlsieg weit mehr als die Hälfte des Unterhauses hinter sich hat und sich jetzt weniger als zuvor durch den Pro test der Opposition in seiner Politik beeinflussen lassen würde. Tann darf man auch nicht vergessen, dah England auf die Zustimmung Frankreichs angewie sen ist, wenn es seine Politik im Orient ungestört verfolgen will. Und ein Poineare wird sich bei sei ner letzten Zusammenkunft mit dem englischen Autzcn- minister Lord Curzon in Paris und Lausanne nicht die Gelegenheit haben entgehen lassen, um sich seiner seits freie Hand am Rhein zu verschaffen. Noch wissen wir nicht, wie weit der Kuhhandel Rhein-Bosporus gediehen ist, aber so viel steht fest, das; der engli'^ französische Orient-Konflikt wieder einmal auf unsere Kosten ausgetragen worden ist. Cunos Programmrede. Deutscher Reichstag. — Berlin, den 24. November 1922. Am Negierungsti che Reichskanzler Cuno und die Mit glieder des neuen scaoinett». La» Haus sowie die Tribünen sind stark besetzt. Aus der Tagesordnung steht die Entgegennahme einer Erklärung der Reichsregierung. Neichrtanzler Dr. Cuno ergreift sofort da» Wort, stellt dem Home die neuen Mi nister vor und dankt dann dem zürn, geire cnen Z nki> tt Wirth für die dem Vaverlande gewißere» Lien-e. Eingel,end schildert der Kanzler die außerordentlich schwere Lage, in der sich Tcnftchiand luv ge des -„riesens von Per ni es besindet. Ler Reichskanzler »reist ferner msi die großen Kohlen- lieserunge» hin. ans die Ao: ennuug .i.g.-ge- landmirtkcrast- licher und indnstri. lwr Gr Feie im Open, Weiten und Nor den. an, die Wegnahme der den'ch-en An. Ano.Vermögen. der Kouuiim uno der Len- chen we- uw Pin enhandr .-- ftone, mrdm-ih Dentsch.ands Leistung. üZgkeit nass ri.Ple genhwächl sei. D'e Sk'mlrft-og-e. weiter sagt der .nan;e-: „Fm Vor^e'-g-nud unserer "wauu rrttü.g lind So g ' st.- t gl- ft > wraliou-Swge. Die -Tw w g r >r ch-g'ecnng ßw zu ist Nur und A-wch: dw iS.: i.l . - w : ,'0 i.ft.m, uo - . o d:r S.nlS, u L. wu r: ft >' ie ußftii F. . - ,7 ..- . -g e.v v ! st Kttst den: Be ,.ng von Ter ail es, >ir eu ßir .u vor a m der in den Wirt.chnflftge.e en heg. ündelen Not n ig' st. das; der Lchmdner von .ene.n A er eFt sc!-st Esten ums; mit Fm > i-' Gesinde und Ee.pouu, da : ee die Mittel _>: n muß, den '.'.an zu rFw Sn nnd zu ve ft ft m r. o ft ui erst von» Srcrrg seiner Wirts.Haft den Gtäustoee bezag.en kann." Die PPiki? der ,reuen P'Pew g. Laun tum der .ftnu„wr aus ren .Ner>w..ntP die Post.st seiner Ar iernua. zu w.cchen: »Gk ist — sagt er — dl« Politik der GettPnch»«»«,, Ver Ratto», der Stärkung der deutsche» Wirtschaft nm der bestmöglichsten Leistung aus de« Ueberschüssen, die sft «ach Deckm»g d«S dringe«» deutsch-« Padars- «r--le». «eh Gläubiger, de» die Reparatiouchrage «nie «irttchafttsraa ist, kau« dieser Politik «ntgegentret «. Pie »»«sicht vo, der Notwendigkeit ei«er leidenschaftslose« ««d nüchtern«, vehaudlunasweis« wird sich a«ch i« de» Länder« unser« frühere« »eg«er immer «ehr «ah« breche». ghMeso«dev wir» twn de« Bereinigte» Staate», -Hue deren Unter stütz«»« ei»e LSs«»g mir »icht dewkbar erscheint, die Lös»«, »v» wirtschaftlichen Standpunkt au» verftändniS stude» Lie bisherig« R«gi«r»«g hat kurz vor ih«m Rücktritt «in«, bedeutsamen Schritt »ach vorwärts geta« durch die letzt Rote a« die «charattouskommissio».- Die neue Regierung tritt ohne Einschränkung auf Lei Bod«n dieser Note und ist fest entschlossen, das in jhi enthaltene Programm tm vollen Umfang zu vertreten uni zur Durchführung zu bringen. Festigung der Mark. ES muß sofort eine vorläufige Aktion zu. Hebun, und Festigung der Mark eingeleitet und hierfür von d« Reichsbank ein Betrag von 500 Millionen Goldmark zu, Verfügung gestellt werden. Wir scheuen die damit verbu« denen Gefahren nicht, denn Iver wollte nicht die akute Ge sundungskrijis der schleichenden Verfalleskrisis vorziehen; Wir müssen aber auch mit allem Ernst alte Borausjetzungei der Note aufnehmen: insbesondere muß Deutschland au drei bis vier Jahre von allen Bar- und Sachleistungen au dem Versailler Vertrag befreit werden, wobei nur die Sach lieferungen für den Wiederaufbau insoweit ansgcnommei sein sollen, als sie ohne Vermehrung der schwebenden Schuft bestritten werden können. Wir brauchen .ferner für di< Stützungsaktion einen ausländischen Bankkredit von SO« Millionen Goldmark. Die Gleichberechtigung im Handels Verkehr müssen wir wieder erhalten. Für uns gilt es nun jeden Augenblick zu nutzen, um die Wirtschaft zu höhere» Leistungen zu führen. Wir erwarten die Steigerung de» Leistungen von allen Beteiligten. Die Bekämpfung dei Wuchers bleibt eine dringliche Aufgabe. Wo mächtig Vereinigungen von Industrie und Handel in Verbände» und Kartellen den Verarbeitern und Verbrauchern unge rechtfertigte Lasten au erlegen, soll deren Gegenwehr durä die Tätigkeit der Neichsregierung notfalls verstärkt werden Für das Handwerk soll di« Möglichkeit verbesserter Or- ganisation gesetzlich ge ichert werken. Die Neuregel nn, des Arbettszeitrechts und zwar unter Festhaltun, des Achtstundentages als NormalarbcitStag und unter Zu lassung gesetzlich begrenzter Ausnahmen auf tariflichem ode: behördlichem Wege ist eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Ein« Anspannung der Kräfte ist ange.ichcs der schwierigen Erncil» rungslage besonders drmgttch für unsere Landwirtschaft Der Kanzler mahnt die Landwirte zur Ablieferung der Ge treideumlage bei erhöhter Preitbesestigung. Sparsamkeit »nd erkM« Leistung. Die Grüadmhe höchster Leistung und höchster Evar- samkeit — so fährt der Kanzser fort — werden besonders tm öffentlichen Haushalt durchge'ührt werden. Steuer gesetzgebung, Steucivecanlaom g und Erh b org werte» vereinfacht werden muffen. Darüber, dah auch schwerst« Opfer der L e : st u n g S fü h i g e n nicht gescheut werde» -ürfen, sind wir uns einig. Dem nationalen und kulturel- en Zusammenhalt mit den abgetrenntcn Gebieten im Auge, oird die Regierung ihre Kraft dem friedlichen Zu.ämmen- eben mit den Böllern widmen. Mir persön ich wird es eine sreude jein, die vertrauensvollen Beziehungen, dir ich mit Lirftchastsfiihrern des Auslandes gewonnen habe, nun un- nittelbar für den Dienst des Reiches fruchtbar zu machen, das E n t sch ä d ig u n g s v e r f a h r e n für die AuSlauds- »eutschen muß auf eine möglichst gefchüfttiche Ba iS gestellt, »ercinsacht und beschleunigt werden. Wir wollen eine ehr- tche sch.ichte deutsche Politik treiben. Wa» Deutschland und >ie ganze Weit brauchen, ist Einigkeit und Arbeit. Loht wissen wir, da,; Deutschland deutsch bleiben wird und kines seiner Länder dem Herzen und dem Geiste nach« >on Deutschland abgetrennt werden kann. Aber mit Sorge ind gerade in diesen Tagen die Blicke auf die schmer- ;eprüfte Bevölkerung im rhein ischeu Ge- >iet gerichtet .Wir danken unseren Landsleuten für ihre dreue. Aus ganzem Herzen motten mir ihr Los nach trösten erleichtern. Der kommende Winter wird Not nid Verbitterung in unserem Volke steigern. Wir werden ttles anwenden, sie zu lindern. Alle müssen sich für die Erhaltung von Ruhe und Ordnung einsetzen. Reichs- vehr und Reichsmarine haben ein Recht auf Fürsorge tud Achtung, ebenso wie unser Beamtentum. Die Er- »altung einer unparteiischen Rechtsprechung st erstes Gedor. Die Negierung wird aus Ueberzeugunp die liechte der Länder, wie sie bestehen, wahren, ihre ver- assuugsmäßige Arbeit an den Angelegenheiten des Reiches »siegen und Wünsche nach freier Entsaltlmg nach Mvgttch- ien erfüllen. Dies ist der Geist, in dem wir die Arbeit beginnen, sfch suche Zustimmung und Mitarbeit hierfür als Pflicht ;egcnüber der Not des Vaterlandes. Wir matten arbeiten rn der Einheit unseres Volke» und der Tiichtigkeit seiner tzelstnngen. Was uns auch be-chieden sein mag. unsere tlioeft mird nicht vergebens sein: Deutschland kann be- irücct und bedrängt werden, aber es kann nicht untergeben, veun es sich nicht selbst aufgiüt. Die Rede des Reichskanzlers wurde mit lebhaftem Bei- Litt reglet.eft Skörung»versnche des iommuuistijchen Abge- .wdnclcn Koenen sau eu keinen Widerhall. Auch zum Schink rrnrele der Ka-.z'.er lebhaften Bei all in der Mitte, der .ich urch auf die Tribünen fortpfkanz^e. Nach der Kansierrc-de vurven die Be Handlungen auf zwei Stunden, a-so bis Ich ßhr, Verengt. ( » Zf Hfl Llugtisse fahrend-r Amerftnncr. Esewen"- an, der „Tiger", befindet sich bekannt-iH "PP ß, -h uns r>..er is..nldrcise durch die Vereinig ten < -.acift-.l i .'<) löst dort «ine .Hetzrede n: ch dei anderen r-, een 'Leut'ch.nnv ertönen. Damit ist er aste»
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