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AeHefte Heilung Str» Bezirke Wels WW«Msrl!ich«f Red<Lleun Banl Tebne. — Druck und Verlag Lari gehne ta Divpol-iswal-e» ES Nr. 273 Freitag den 24. November 1922 — durch Kleinigkeiten verteuert wird, zeigt Bezug von zwei Tausend Stück Weine! hülle setzte sich bedeutend zusammen. !en 'ge- wurden Poli- uinslatlen ver ¬ alten möglichen Gegenden angelockt Hal. In der zehnten Abend stunde gelang es der Polizei, die mehrtnusendköpsige Menge auf dem Altmarkt unter scharfer Anwendung des Gummiknüppels nuseinanderzutreiben und die Auhe einigermaßen in der Stadt herzuslellen. — Dienstag und Mittwoch sind ruhig verlausen. Kleinere Zusammenrollungen wurden mühelos zerstreut. hMptmannschM L km amtliche« UM v«k iSehürden) die Zeit« NeUIameu Pig, - »«»«»« 88. Jahrgang Zuckerversorgung betr. W Auf Veranlassung des Wirtschaftsministerlums wird hier durch nachmals auf die in der Staatszeitung vom 3. ds. Mir. veröffentlichten Sachs. Ausführungsbestimmungen zur Reichs verordnung über den Verkehr mit Zucker im laufenden Wirt schaftsjahre hingewiesen und insbesondere darauf aufmerksam gemacht, daß 2ai üekdLftllve van Ladbar ckarod ilaa Laaäak slralbsr Ist avck vaak Leklväaa ckaa La»od>aü vom Laabarllkvcka! rar ko xa dar Im übrigen werden Vorkehrungen getroffen werden, um zu verhindern, daß bei etwaigen Preiserhöhungen der zu niedrigeiem Preise bezogene Zucker zu diesem Preise mit in die neue Versorgungsperiode hinübergenommen wird. Stackrral vlpp«Ickl,v»lcka. Dieses Blatt enlhött -le amtlichen BekamilmachMM« -er Amlshauplmannfchaft, -es Amtsgerichte un- -es Sla-lrals zu Dippol-iswal-e , Maul- und Klauenseuche! Die Maul- und Klauenseuche ist weiter'ausgebrochen in küratavaa und in Fodvadaed unter dem Klauenviehbestande des Wirtschaftsbesitzers Carl Brauer Nr. 2l bezw. des Guts- besitzers Oskar Neubert Nr. 8l. Als 8parrr»dtat werden erklärt in küratsvaa: das ver seuchte Gehöft und die benachbarten Gehöfte von Gudde, Schmidt, Dietrich und Mühle,- in ^odoadaal»: das niedere Dorf von den westlich des Gasthofes gelegenen Gehöften an; als »avd»«lUav8»L«ch1»t: der übrige Teil der Gemeinde Fürstenau bezw. das Oberdorf in Johnsbach, als 8adatr- »ova die Stadt- und Landgemeinden Lauenstein, Geising, Löwenhain, Bärenstein (Stadt und Dorf), Luchau, Ober- und Niederfrauendorf, und Falkenhain. Die Vorschriften in §§ >62 flgde. der Bundesrats ausführungsvorschriften zum Viehseuchengesehe (N.E.Bl. >912, Sette 3) finden sinngemäße Anwendung. Die Ortspoiizeibehörden haben die Durchführung der Vorschriften zu überwachen. Zuwiderhandlungen werden bestraft. O 31/32 51. Lwl»d»vplwsvv»et«i1t ItlppotälrvLlck», am 2l. ll. 22 sich die Polizei sehen lieh, wurde sie n Pfeifen und mit Steinwürfen empfangen, vielfach zisten durch Messerstiche oder durch Schlüge mit Za! letzt, so daß mit der blanken Waffe oder mit dem 6 >rg>, ,v vu» «... ..... Gummiknüppel eingeschritten werden muhte. Auch unter den Demonstranten ist eine Reihe von Verletzten sestgestellt worden. Unter den Neuver- hafleken befinden sich viele Auswärtige und mehrere Ausländer, darunetr besonders Tschechen. Es scheint, als ob das Bekannt werden von den Unruhen in Dresden lichtscheues Gesindel aus — Bei der hier stattgesundenen Stadtverordneken- wahl haben von 9085 berechtigten Wühlern 7351 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, gleich rund 80 Prozent. Von 24 Sitzen haben erhalten die Vereinigten Sozialdemokraten 5, die Kommunisten 6, die parteilose Arbeitsgemeinschaft (bürgerlich) 7, die Demokraten 3, die Hausbesitzer 2 Sitze und die Mieter 1 Sih. Reu war diesmal die Liste der Hausbesitzer und Mieter. Rechnet man die Mieter und die Hausbesitzer zu den bürgerlichen Parteien, so stehen >3 bürgerlichen 11 linksparteiliche gegenüber. Bet der Wahl vor zwei Jahren war das Verhältnis 13 bürgerliche und 11 Sozialdemokralen. Das Verhältnis hat sich demnach nicht , verändert. Weitzeritz-Jeikmg Tageszeitung MS Anzeiger Kr DWvMsWMkx Schmieöeverg ».v durch Kleinigkeiten verteuert wird, zeigt die Tatsache, dah beim Bezug von zwei Tausend Stück Weinetiquetten sich der Preis der einzelnen Etiquette auf 7 Mark stellt. Für diesen Preis be kam man früher zwei Flaschen guten Qualitäiswein. Luchau bei Glashütte. Auch die hiesigen Gutsbesitzer haben sich zusammengetan und sind den hier wohnenden Kleinrentnern in dieser sorgenreichen Zett um das tägliche Brot zu Hilfe ge kommen. Es sind diesen insgesamt 15 Zentner Roggen unent- goltUch zur Verfügung »efiellt worden. AUenaera. Der Sonntag hatte uns einen Wintertag gebracht, der schon Rodelschlitten und Schneeschuhe in Betrieb setzen lieh. Montag ging die Witterung in Tauwetter über und die Schnee- DreSden. Wie die .Staatszeitung' meldet, hat die Vereinigte Sozialdemokratische Partei an die Kommunisten ein Schreiben ge richtet, worin sie einen Teil der bekannten kommunistischen For derungen annimmt und für einen andern Teil, der zur Zuständig keit des Reiches gehört, zu wirken verspricht, während sie die übrigen Forderungen ablehnt, so vor allem das Verlangen der Mitwirkung der Betriebsräte an der Gesetzgebung. Die Kommu nisten werden aufgefordert, eine klare Antwort zu geben, ob sie unter Anerkennung der Verfassung bereit seien, die Regierung mit zu bilden, damit dann in mündlichen Verhandlungen ein ge meinsames Regierungsprogramm ausgestellt weiden könne. — Am Montag kam es in Dresden zu erneuten großen Zusammenrottungen und Straßenumzügen, die an Aus dehnung die von Sonnabend noch weit übertrafen. Banken und Geschäftshäuser in der Stadt schlossen bereits in den Mittags stunden Ihre Räume. 3m Lause des Nachmittags schwoll die Menschenmenge, die eine teilweise recht bedrohliche Haltung gegen die Polizeimannschaften einnahm, noch mehr an. Die Polizei war aber überall Herr der Lage. Sie konnte, von einigen zertrüm merten Fensterscheiben abgesehen, Plünderungen größeren Stils verhindern. Die Demonstranten wandten sich deshalv mit schweren ' Ausschreitungen gegen die Polizeikräste. Die berittene Polizei mußte in förmlichen Attacken die Menschenmenge zurücktreibcn. Ueberall, wo sich die Polizei sehen ließ, wurde sie mit Zohlen und stellt sind und in denen ein eifriges, fleißig schassendes Leben herrschte. Mit Interesse verfolgte man die Fräß- und Bohr- maschinen, die Sägenschärfemaschine, das Nieten und all die Vor gänge, die nötig sind, um die weltbekannten Fabrikate der Firma herzustellen, und die anderseits in ihrer vollendeten Bauart viele Menschenhände ersetzen und schneller und vor allem viel genauer alt es Menschenhand und Auge möglich ist, die einzelnen Maschinenteile und -teilchen erzeugen. Im besonderen jede Maschine zu beschreiben, würde sa viel zu weit sichren. Riesig Interessant war zum Schlüsse noch die Besichtigung der Lehrlings- werkstätken, in denen der junge Nachwuchs, abgesondert vom Werkgetriebe, in die Arbeit und die Geheimnisse und Künste des LOerMches und Sächsisches Dippoldiswalde. In der Nacht vom Montag zum Dienstag worden aus der Stenzelschen Scheune an der Großen Mühlstrabe 9 Zentner Hafer gestohlen. Vermutlich haben die Diebe einen Teil der Menge ausgeschüttet, da mehrere Säcke leer zurückge blieben sind. Von den Dieben fehlt bisher jede Spur. Auch «in Polizeihund, der herangeholt worden war, konnte eine solche nicht verfolgen. — Aus dem Kaninchenstall eines Grundstücks an der Aue wurden in der Nacht vom Montag zum Dienstag zwei Tiere stöhlen, darunter ein Angorakaninchen. — Durch Vermittlung von SewerbeoberstEtNrak Meller «ar «i einer Anzahl hiesiger Herren, Vertreter der Behörden usw., vergönnt, am Dienstag das Werk Sporbih der Mühlenbauanslalt und Maschinenfabrik vorm. Grbr. Seck, A.G., zu besuchen und m besichtigen. Die Herren wurden bei ihrem Eintreffen von Prokurist Derschow willkommen geheißen und, da in der Fabrik Mittagspause war, ebenfalls zu Tisch gebeten. Hierbei begrüßt« sie Prokurist Derschow nochmals herzlich und wies dabei hin auf Vierteljährlich '^JMK.odmrZw- AMfANciS» Lagen, — Einzelne Nummrm - Pf. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswald« M- L. Gemeindeverbands-Girokonto Nr. 3. — PafMMs Konto: Dresden 12548. erwählten Berufs eingeführt wird, und daß die Unterweisungen des Meisters fördernd und der Fleiß der Schüler groß sind, das bewiesen die ausgestellten Lehrlingsarbeiten, die durchweg äußerst sauber, zu einem großen Teile kleine Kunstwerke waren. Ein Blick noch von dem hohen Standort (die Lehrlingswerkstätten be finden sich im Dachgeschoß des Hauptgebäudes) über das ganze große Werksareal, auf das Maschinenhaus, den Lagerschuppen, das neugebaute Gießerelgebäude, das alles noch zu besichtigen gar nicht mehr die Zeit war, und hinüber auf den Borsberg und das Elbtal, dann stieg man wieder hinab und machte sich reisefertig, denn der Seckzug, ein Sonderzug, -er morgens die große Zahl der In Dresden wohnenden Arbeiter hinaus ins Werk und nach mittags heimbefördert, fuhr schon am Werksbahnstela vor. Mit herzlichen Dankesworten, voll von vielen neuen Eindrücken, fast ermüdet von dem viel Geschauten, schied man von den liebens würdigen Führern durch das große, jetzt an 800 Arbeiter beschäf tigende Werk. Jeder, der an dieser Besichtigung teilnehmen konnte, wird noch lange das Gesehene wieder und wieder in Ge danken vorüberziehen lassen und dem großen Unternehmen weiteres Wachsen und Gedeihen wünschen. — Der Geflügelzllchterverein Dippoldiswalde und Umgebung hielt am Sonntag im Schlltzenhause eine gut besuchte Generalver sammlung ab. Bei der Neuwahl der ausscheidenden Vorstands- mitgleider wurden die Herren Schneidermeister Adler als 1., Guts besitzer Irmer—Malter als 2. Vorsitzender und Schühenhausbe- sitzer Börner als 1. Schriftführer einstimmig wicdergewählt und nahmen dieselben die Wayl an. Ferner wurde beschlossen, den Jahresbeitrag zeitgemäß zu erhöhen, er wurde auf 50 M. festge- seht. Eine längere und lebhafte Aussprache entspann sich wegen Abhaltung einer Ausstellung. Dieselbe findet trotz der äußerst ungünstigen Verhältnisse am 12. bis 14. Januar 1923 in gewohnter Weise im Schützenhause statt. Daß hierfür lebhaftestes Interesse vorhanden war, bewiesen die umfangreichen Zeichnungen in die ausliegende Ehrenpreisliste. — Tagesordnung für die 25. Stadtoerordnetensitzung, Freitag den 24. November 1922 abends 8 Uhr. Oeffentliche Sitzung: Veränderte Bedingungen für eine Darlehnsausnahme. — Bauliche Herstellungen lm städtischen Mietwohnhause und Darlehnsausnahme hierzu. — Bewilligung eines Sonderbeitrags für den Landesverein Sächsischer Heimatschutz. — Sonderaktlon „Altershilfe" betr. — Er gänzungswahl für das Natskollegium. — 8. Nichtöffentliche Sitzung. — Erledigt: ständige Lehrerstelle in Lauenstein: Besetzungs behörde: Oberste Schulbehörde; Gehalt nach den gesetzlichen Be stimmungen; Ortsklasse v. — Zeige an, was du zu verkaufen hast! Diese Mahnung an das Publikum ist besonders im Herbste am Platze. Das immer frischere Wetter erzeugt größeren Bedarf an allen möglichen Dingen, an Lebensmitteln, Kleidern, Licht, Feuerung, Schuhen, Büchern, Noten. Weihnachtsgeschenke werden bereits in Erwägung gezogen. And der immer längere Abend regt zu immer längerem Lesen an! AuS diesen noch vielen anderen Gründen sollte von der Zeitungsanzeige reichlich Gebrauch ge macht werden, und zwar vom Ankündiger wie vom ZeitungS- leser. Wir stehen gern mit Probenummern und Kostenanschlägen zur Verfügung. Hierbei bitten wir, jedes Inserat deutlich zu fassen und besonders Namen gut lesbar zu schreiben. — 7 Mark — eine Welneliquette. Wie die Ware die Beziehungen zwischen der Stadt Dippoldiswalde und ihrer Bürgerschaft einerseits und der Firma Gebr. Seck anderseits durch die Deutsche Müllerschule. Für diese Worte und die liebens würdige Gastfreundschaft dankte namens aller Amtsgerichts- -irektor Förster, der Firma ein weiteres Blühen wünschend. Alsdann wurde ein Rundgangdurch das Werk angetreten, bei dem Betriebsdirektor Baurat Müller und Prokurist Derchow die Führung übernahmen, und in liebenswürdigster Weise Er klärungen und Aufschlüsse gaben. Wähernd der KriegSjahre er- buu< und im Jahre 1918 bezogen, ist es nicht nur das modernste und besteingerichteke seiner Branche, sondern eines der modernsten deutschen industriellen Werke überhaupt. Vom Verwaltungsge bäude aus, in dessen einem Flügel auch ein großer Arbeiter- Speisesaal und ein Beamten-Speiseraum, sowie eine große Küche, die mit den ersten Hotelküchen konkurrieren kann, unlergebracht lind, ging man nach dem riesigen Holzlager, in dem ganz be deutende Werte investiert sind. Man besichtigte die Kraftwagen halle und das Fabrikseuerwehrdepot und anschließend die Holz- trockenräume und ging dann nach dem großen Fabrikgebäude. Wer mit der Eisenbahn von Dresden nach Heidenau fährt, dem wird sicher auch schon das Hauptgebäude in seiner einfachen und dich architektonisch schön wirkenden, wuchtigen Bauart ausgefallen sein. Von diesem Hauptgebäude, in dessen Kellergeschoß sich die Kleiderablagen, Wasch- und besteingerlchtele Baderäume befinden und das in einem weiteren großen Telle als Pack- und Versand halle dient, gehen vier riesige Hallen ab, In denen die vorzüglichst und sinnreichsten Holz- und Metallbearbeitungsma chlnen ausg. stellt sind und In denen ein eifriges, fleißig schaffendes Leben herrschte. Mit Interesse verfolgte man die Fräs- und Bohr- Der deutschnationale Abgeordnete Kuntzsch hat folgende An frage an die Regierung gerichtet, die sich mit den Vorgängen be schäftigt und die nach ihrer Begründung folgenden Wortlaut hat: .Was gedenkt die Regierung zu tun, um die Dresdner Geschäfts welt vor den In den nächsten Tagen zu erwartenden Demon strationen zu schützen? Warum hat die Regierung diesen Umzug, bei dem sie Plünderungen selbst erwartet hat, nicht verboten und warum bat sie nicht für rechtzeitigen polizeilichen Schutz gesorgt?' — In Dresden kostet ab Bahnlager der Zentner Steinkohle 1175—1481 M., Niederlausiher Brikette 890 M. — In den Lößnitzortschaften beträgt der Preis für Licht- und Kraftstrom für November 100 M. pro Kilowattstunde. — Die Endstrecke Köhschenbroda—Zihschewlg der Lößnitzbahn wurde wegen schwachen BerkehrS außer Betrieb gesetzt. — Beim Paschen von 20 Stückchen Butter und zwei Flaschen Likör wurde in Neujalza-Spremberg ein Gutsbesitzer abge- fangen. Bel der Personalfeststellung konnte er die Flucht ergeifen, da gerade In diesem Augenblick der elektrische Strom versagte. Wilsdruff. Es vergeht jetzt kein Tag, daß nicht hier oder da eingebrochen und gestohlen wird. Ein ganz verwegenes Stückchen ist dieser Tage in Kausbach passiert, wo man dem Gutsbesitzer Merbitz den — Kettenhund gestohlen hat. Wie man das bewerk stelligt hat, ist unerklärlich. Wilsdruff ließ berechnen, was der Umbau seines elektrischen Stromnetzes kosten würde. Ergebnis: 80 Millionen. Freiberg. Die Freiberger Glaserinnung erhielt lm Jahre 1622 die Genehmigung der Innungsmartikel. Die vor 300 Jahren zum ersten Male in Gebrauch genommene Innungslad« und dle Siegel werden noch heute benutzt. Radeberg. Auf dem hiesigen Babnhofe sind tn der letzten Zeit aus Personenwagen 2. und 3. Klasse, die auf den Abstell gleisen stehen, Türklinken und Griffe aus Messing abgeschraobt und gestohlen worden. Von den Sitzen der 2. Wagenklaffe baden die Spitzbuben di« Ueberzüge abgeschnitten und die Roß- yaarfüllung gestohlen. Pirna. Ein feines Geschäft machte ein Handwerker aus der Umgegend. Er kaufte seinerzeit eine Anzahl Munitions kästen, das Stück für 1,60 Mark. Bei dem Mangel an Brenn- und Heizmaterial zerschlug er dle Kästen zu Feuerholz. Da aber bekanntlich der metallene Verschluß und ole Beschläge nicht brennen, machte er sie ab und legte sic beiseite. Jetzt entdeckt« er nach näherer Inaugenscheinnahme, dah diese Verschlüsse «sw. aus Messing bestanden. Er schaffte sie in vergangener Woche zu einem hiesigen Handwerker und erzielte hieraus einen Erlös von 17 000 Mark. — Dieses Geschäft hätte auch der Fiskus machen können, und der Staat braucht auch Geld. RuglSwalde. Ein anscheinend In seiner geistigen Entwicke lung noch recht zurückgebliebener junger Mann namens Pater noster machte in einem hiesigen Gasthof eine unverhältnismäßig hohe Zeche. Die Wirtin war vorsichtig und ersuchte den jungen Schlemmer noch während der Zeche um Bezahlung. Da ver- brannte der hoffnungsvolle junge Mann vor den Augen der Gäste einen Taufendmarkschein, um seine Zahlungsfähigkeit zu beweisen. Dieser Vorfall gehört zu dem traurigen Kapitel: Zeitgemäße Jugend. Neustadt. Eine Ladendiebin wurde tn einem hiesigen Geschäft ertappt, als sie gerade dabei war, eine Wurst in ihr« Tasche verschwinden zu lassen. Anter Tränen bat sie, sie nicht zur Anzeige zu bringen, da sie nur aus bitterster Not so gehandelt habe. Es wurde ihr geglaubt und da -le Not der armen Frau den Geschäftsinhaber rührte, wurde sie auf freiem Fuß belassen. Kamenz. Die Braukommun e. G. m. b. H. ist durch die wirt schaftlichen Verhältnisse In Schwierigkeiten geraten. Der General versammlung wurde deshalb die Eingehung einer Interessen gemeinschaft mit der Brauerei zum Felsenkeller in Dresden vor geschlagen. Ein Ausschuß soll die Frage eingehend prüfen. «««-«,. Zu erregten Szenen kam es auf dem letzten Wochen markte. Die Kommunisten hatten schon im voraus einen gewissen „Ordnungsdienst" organisiert, der von früh 7 Uhr an bis in den Nachmittag hinein tätig war. Wo sich die Verkäufer, die sofort um ringt waren, nicht fügten, wurden sie dazu gezwungen, indem man ihnen kurzerhand ihre Waren, Körbe und Eimer wegnahm und nach dem Markte brachte. Dort ging ein regelrechter Sturm auf die Waren los, bei dem es zerrissene -Kleidungsstücke und dergl. mehr gab, so daß die Polizei einschreiten und den Butterverkauf selbst übernehmen mußte, weil sich infolge der hohen Butterpreise eine ge wisse Unruhe unter den Käufern bemerkbar machte, die Ausschrei, tungen befürchten ließ. Chemnitz Aus dem Wehr der Aktienspiunerei in Altchemnitz wurde der Kasten eines Händlers, sowie gegen 2000 M. in Reichs- banknoten, auf dem Wasser schwimmend, gefischt. In der Annahme, daß infolge des vom 14. bis 15. Nov herrschenden starken Nebels der Besitzer der gefundenen Sachen vom Wege abgekommen und verunglückt sei, wurde das fragliche Wehr abgelasscn und dabei der 49 Jahre alte Händler Ernst Mar Edel in Dittersdorf wohnhaft, tot aus dem Wasser gezogen. Falkenstein. Für unsere Alkersreniner und sonstigen Hilfs bedürftigen, deren es jetzt in unserer Stadt etwa 600 gibt, wird sür den WInler ein Betrag von rund 5 Millionen Mark not wendig, welcher durch freiwillige Spenden aufgebracht werden soll. Es ist schon eine hochansehnstche Summe aus Handels und Gewerbekreisen zusammengebracht, und es stiftete Direktor Schnell (Hamburg) 100 000 Mark und der Zeitungsverlegei Grüner in Amerika (ein Falkensteiner Kind) den Betrag von 450 000 Mark.