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tzeaVtmamtkhtW i V-, im WM WM ,,,„,,,7 1 Derk^dvor5icher Redcckleur: VmU Sebne. - Druck und Verlag- «arl Sekme ta DiVvol-l-wal-e. Sonntag den 19. November 1922 88. Jahrgang Nr. 270 «eles »la» enthält die amtlichen Dekanutmachm»»« der Amtshauptmannschast, -es Amtsgericht» «n- -es Sta-trats zu Dtppol-tswal-e Wmtzeritz-Jeikung LESZeiümg im» Anzeiger siir DippolSiswalüe, Schmteteder, ».» «eiteste Zett««« »e» Bezirk» — mm. Vierteljährlich ^WK-ohueZ»- ^eM85>NetS» tragen. — Einzeln« Nummer« lt Ps. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. S. 8 UeMeindeverbands-Girodonto Nr. 3. PoWc-tckd» Konto: Dresden 12S48. Errichtung von Spareinlage- und Eröffnung von Girokonten gegen tägliche Verzinsung. — Ueberweisung von Zahlungen nach allen Orten Deutschlands und des Auslandes, in drin genden Fällen im Wege der Eilüberweisung. — An- und Berkaus von ausländischen Zahlungsmitteln. — Ausstel lung von Reisekreditbriefen. — Einziehung von Wechseln, Schecks und Platzanweisungen. Tägliche Verzinsung der Einlagen. Aufbewahrung und Verwal tung sowie Vermittlung des An» und Verkaufs von Wert papieren und Aktien. W» Mitglied der öffentlichen Lrbensversicherungsanstalt ist di« Sparkasse Vermittlungs stelle für Lebens- und Renten versicherungen. 6smslncts- Lpsrkssss Sirokssss SclimisösbsrL Ssr. vrssäsn «erusprechanschlutz: Schmiedeberg-Kipsdorf 27. — Postscheck Lonto: Girozentrale Sachsen, Dresden, Nr. 16100 Dresden. Geschäftszeit: 8—12 und 3—4 Uhr, vor Sonn- und Festtagen 8—12 Uhr. ^^AWertttcheH und Sächsisches Dippoldiswalde. Die Wiederholung des öffentlichen Unter haltungsabends des Turnvereins Dippoldiswalde (D. T.) am Frei tag In der Reichskrone verlief in allen Teilen gleich schön wie am Sonntag. Alle Darbietungen klappten ebenfalls wieder tadel los. Nur wäre im Interesse des guten Zweckes ein noch besserer Besuch zu wünschen gewesen. Das schlechte Wetter mag manchen, vor allem auch die Bewohnerschaft der umliegenden Orte, abge halten haben. — Der Sprechsaal-Artikel in vorletzter Nummer, dem wir völlig fernstehen, scheint hie und da die Gemüter beunruhigt zu haben, ja, es scheint bald, als ob man seinetwegen «mit Kanonen nach Spatzen schießen wollte'. Wir möchten an dieser Stelle fest- slellen, daß uns gesprächsweise mitgeteilt wurde, die Angaben träfen insofern nicht zu, als Protokollgebühren auf Wunsch jeder zeit ausgezahlt würden und teilweise auch schon ausgezahlt worden wären: auch seien die Gebühren durch einen Beschluß in einer früheren nichtöffentlichen Sitzung bereits erhöht worden. Das wäre la nur zu begrüßen. 3m übrigen möchten wir weiter noch feststellen, daß ein städtischer Beamter als Verfasser des harmlosen Artikels nicht in Frage kommt, wie man ab und zu zu vermuten scheint und daß der Einsender am Schlüsse seines Artikels ja ganz ausdrücklich sagte, daß es kein Vorwurf, sondern nur eine An regung sein solle. — Herr Bernhard Pietzsch, der Letter des Gestüts Vogt land in Windhuk im elnstmallgen Deutsch-Südwestafrika, ein lieber und treuer Freund seiner Heimatstadt Dippoldiswalde und seiner Heimatzeitung, hat vor einiger Zeit einen Kamps mit einem Leoparden, der im Gestüt geräubert hatte, zu bestehen gehabt. In der deutschen «Windhuker Zeitung' finden wir darüber folgendes: «Ileberfa» durch einen Leoparden. Der Leopard in den Auas- bergen hat immer schon an den jungen Araberfohlen im Gestüt Voigtland Gefallen gefunden. Herr Pietzsch, der GMütsleiter, ist allerdings anderer Ansicht; aber die Katze läßt das Mausen nicht. Letzte Woche hat der Leopard wieder zwei junge Fohlen auf Voigtland geschlagen. Herr Pietzsch stellte die Falle und als er am nächsten Morgen aus seiner Mona Lisa nach der Falle ritt, um nachzusehen, sand er auch, daß der Leopard mit der linken Hinterpranke in der Falle saß. Beim Umhertoben kam aber der Leopard frei und versuchte nun Herrn Pietzsch anzugreifen; da dieser aber ohne Gewehr war, brachte ihn seine Mona Lisa in einigen guten Galoppsprüngen über die Klippen den Abhang hin unter in Sicherheit. Herr Pietzsch war aber keineswegs gewillt, das Rennen schon aufzugeben, sondern holte sich ein Schrotgewchr, einige Eingeborene und Hunde und suchte dann lange oben am Ostabhang des Auashornes den Leopard. Man wollte die Jagd schon aufgeben, als plötzlich der Leopard aus nächster Nähe Herrn Pietzsch ansprang, der ihm ober im Sprunge noch einen vollen Schrotschuß auf 2 Meter Entfernung belbringen konnte, Jmiker- hin durchbiß der Leopard Herrn Pietzsch den linken Arm und gab ihm reckts einen Pcankenschlaa, der jedoch nicht tief ging, wohl aber das Hemd ganz zersetzte. Der Leopard zog es jedoch vor, sich mit Herrn Pietzsch nicht weiter zu befassen und wurde bald darauf In einer Entfernung von 100 Meter ausaesunden. Der gutge gelte Schuß hatte ihm die untere Brust und den Bauch aufgerissen. 3eht liegt Herr Pietzsch mit Wundfieber zu Belt und vor ihm die Decke des großen Leoparden von 2,40 Meter Länge. Letzten Sonntag besuchten Herrn Pietzsch seine Nennfreunde, die ihn aber nicht dazu bewegen konnten, mit nach Windhuk zu kommen, trotz dem der Arm sehr geschwollen und bei großen Schmerzen An zeichen von Blutvergiftung zeigte. Hoffentlich tritt bald eine Besserung ein, damit beini nächsten Rennen Herr Pietzsch wieder seinen atten Platz auf der Bahn einnehmen kann.' — Wir schließen uns diesen Wünschen gern an. cr- X '-chtlp i E l e. Am Sonntag gelangt der zweite Teil und Schluß des ganz hervorragenden zweiteiligen Auslands- Großfilms der Ufa 3m Rausche der Mach»' zur Aussührung — 3m heiteren Teil erscheint Leo Peukert. Also wieder ein großes künstlerisches Programm. — Die Zahl der Arbeitslosen in Sachsen ist bei »4 be- richtenden öffentlichen Arbeitsnachweisen von 1N078 Anfang Oktober auf 24 71» Anfang November gestiegen, also um 4741. — Der Verein der Kaffeegroßröster und Kasseehändler in Hamburg setzte den Kasseepreis ans 2600 .Hüll M. ür das Pfund fest. Ein Pfund kostet jetzt »14 M. Zoll. siir die billigste ZIgare11e, so lauten die neuesten Elellungen der Zigarettenfabriken. Immer weiter wird die Schraube gedreht. — Dl« Postanstalken sind jehk angewiesen worden, Schilder sämtlicher Verkaufsstellen, die noch Hoheitszeichen der früheren Skaatsform (Adler, Krone, Band usw.) oder das Posthorn mit schwarz-weih-roter Schnur zeigen, sofort zu entfernen und durch einfache Schilder zu ersehen, die diese Zeichen nicht aufwelsen. Es ist ferner ungeordnet worden, daß von den gußeisernen Brief kästen alter Aussührung, die als Dachverzierung statt einer Rosette eine Krone tragen, diese zu entfernen ist, soweit die Aenderung ohne zu hohe Kosten oder Schaden für den Briefkalten vorge nommen werden kann. Auch dle in und auf zahlreichen Dienst büchern, Postleitkarten usw. noch befindlichen früheren Reichsadler mit Krone sollen, besonders soweit diese Bücher usw. zur Be nutzung an die Bevölkerung abgegeben werden, getilgt werden. /X Wohlfahrtsmarken. Die Rcichspostverwaltunx wird in der ersten Hälfte des Dezember zwei Wohl fahrtsmarken zugunsten der Alters- und Kinderhilfc ' der Deutschen Notgemeinschaft herauögeben, die nur § bis zum 15. Januar verkauft werde» sollen. Der Fran- kierungswert der beiden Marken wird 12 Mark (einfa- § cher Fernbrief) und 6 Mark (Fernpostkarte) betragen ! Die Marke zu 12 Mark soll für 20 Mark, di? zu 6 Mk ! für 10 Mark verkauft, der lleberschuh von 8 und ! 4 Mark soll für den genannten Wohlfahrtszweck ver- j wendet werden. Von jeder Sorte wird nur eine Auf lage von 5 Millionen Stück hergestellt. Die Marken erhalten ein besonderes Bild, das auf anderen Frei- l marken nicht erscheinen wird. Kreischa. Für die Orgel und die Kirchenfenster ' wurden gespendet: in Kreischa 48 »47 M., in Saida 10030 M., In Lungkwitz 7818 M., in Gombsen 5571 M., in Zscheckwih 5000 M., in Kautzsch 2050 M., in Hermsdorf 880 M., in WittgenSdorf ! 832 M. Dresden. Am Mittwoch nachmittag fand im Sitzungssaale des Ministeriums des 3nnern eine Pressekonferenz statt. Haupt mann Kästner von der Sicherheitspolizei, Abteilung Luftpolizei, sprach an der Hand von Lichtbildern über den Luftverkehr im engeren und weiteren Sinne. 3n sachkundiger Weise berührte er j dle Verbesserungen, die auf diesem Gebiete in den letzten Jahren eingetreken sind und wies auf die großen Enkwicklungsmöglich- keiten hin, besonders sobald nach dem 1. 3anuar 1923 die Ein schränkungen für den Luftverkehr auf Grund des Versailler Bei trages fortfallen. Geh. Rat Prof. Pöschel, Meißen, ergänzte diese ; Ausführungen und betonte besonders die Bedeutung der Flug häfen und Notlandsplätze. 3n Sachsen kämen Dresden und Leipzig als Durchgangsorte der großen Luftverkehrsstraßen Nord—Süd § von Stockholm nach Rom und West—Ost von Lissabon nach Warschau sowie von Madrid nach Petersburg in Frage. 3m 3uni nächsten 3ahres findet der Deutsche Lustfahrertag, der alle . im Lustsahrdienst tätigen Personen vereinigt, in Dresden statt. — Am gestrigen Freitag schnitten Spitzbuben im Anwalts- i I zimmer deS Dresdner Landgerichts am Münchner Platz, wo be- j kanntlich den Spitzbuben zu Gemüte geführt wird, wenn sie sich am j fremden Eigentum vergriffen, vom Sosa den Plüschbezug ab, und verschwanden hierauf mit der Beute. — Am Freitag nachmittag riß die Kuppelung eines Straßen- ! bahnlastzuges, der mit Schienen nach Weißer Httsch hinauf fuhr. Der schwer beladene Anhänger sauste an der Mordgrundbrücke den Berg herunter und rannte gegen einen nachfolgenden Per sonenwagen, der zufällig nur schwach besetzt war. Bei dein Zu sammenstoß wurde der Wagenführer Löffler und weiter der 13 Jahre aste, auf dem Vorderperron befindliche Schulknabe Wagner aus Weißig schwer verletzt, sie mußten von der Feuerwehr aus ihrer schlimmen Lage befreit und nach dem Krankenhaus gebracht werden. Die übrigen Fahrgäste kamen mit dem Schrecken davon, j im übrigen wurde großer Materialschaden angerichtet. s Dresden. Wie der Telunion-Sachsendienst erfährt, ist seitens der Zentrumsfraktion des Reichstages folgende Anfrage einge bracht worden: «Das sächsische Kultusministerium hat durch Ver ordnung vom 12. August 1922 bestimmt, daß an staatlich nicht an erkannten Feiertagen Lehrern und Schülern künftig In keinen« , Falle UnlerrichtSbesreiung zum Zwecke der Teilnahme an reli- j giöscn Fclertagsbandlungen erteilt werden dars. Eine weitere Verordnung verbietet jede Art religiöser Beeinflussung außerhalb des Religionsunterrichts und beschränkt die Zulässigkeit von An- : dachten, Gebeten und Kirchenliedern auf die Religionsstunden, s Diese Maßnahmen widersprechen der Reichsversassung. Sie ver- l letzen die dort gewährleistete Glaubens- und Gewissensfreiheit und haben weit über die Grenzen des Freistaates Sachsen hinaus Befremden und Entrüstung hervorgerufen. DaS bischöfliche Ordi nariat Bautzen hat gegen das verfassungswidrige Vorgehen des sächsischen Kutusministeriums pflichtgemäß Einspruch erhoben. Diese bischöfliche Kundgebung hat das Ministerium damit beant wortet, daß es die Einleitung eines Strafverfahrens gegen daS § Ordinariat ankündigte. Welche Schritte gedenkt die Reichsregie- rung zu unternehmen, um die Reichsversassung und der von Ihr feierlich gewährleisteten GewissenSsreiheit auch im Freistaate Sachsen Wirkung zu verschaffen und die bekenntnistreue Be völkerung vor Vergewaltigungen zu schützen. Wilsdruff. Der Sparkassenausschuß hat beschloßen, daß daS Einlegerguthaben auf ein Sparkassenbuch 175 MO M. betragen dars. — Lichtstrom kostet hier 70 M. — Kraststrom 65 M. — Der Rat beschloß den Erlaß einer Polizeicerordnung, nach der Per sonen, die über die gesetzliche Polizeistunde in Gastwirtschaften usw. betroffen werden, sofort mit 50 M. abgestraft werden können. Wilsdruff. Die Stadtverordneten gaben die Aenderung des ! Regulativs über Treppenbeleuchtung in der Stadt Wilsdruff ange nommen. Darnach müssen in Mietshäusern die Flur und Treppen vom Eintritt der Dunkelheit bis abends '/-8 Uhr beleuchtet sein. BiS zu diesein Zeitpunkte sind die Haustüren geöffnet zu halten, wenn in AuSnahmcfällen sämtliche Mieter nicht mit einer früheren Schließung einverstanden sind. Großenhain. DaS hiesige «Tageblatt' schreibt: Nur der bis herige Milchpreis — 53 M. pro Liter — ist zu zahlen! Der heute im SitzungSsaale der AmtShauplmnnnschast tagende BezirkSaus- j schuß bat sich in langer Aussprache mit den vorn Milchwirtschaft- - Uchen Landesverband festgeleglen MilchpreiSerhöhungeit befaßt. Auf Vorschlag des Herrn Amlshauptmanns Kühn wurde be schlossen, der geforderten Preiserhöhung für dle Amtshauptmann- schaft Großenhain nicht beizutreten, da sie als unangemessen zu betrachten ist und diese Stellungnahme in der Tagespresse mitzu teilen. Der Beirat der Preisprüfungsstelle soll strenge Anweisung erhalten, dort, wo er Wahrnehmungen über wucherisches Gebaren im Handelswesen, insbesondere beim Handel mit landwirtschaft lichen Produkten beobachtet, der Amtshaupkmannschast umgehend unter Beifügung von Unterlagen Anzeige zu erstatten. Nachdem die Milchproduzenten im Bezirk der Amtshauptmannschaft bis zur Stunde an diese wegen Milchpreiserhöhung nicht herange treten sind, Ist der bisherige Milchpreis Im Bezirk der AmtShauvl- mannschast als noch bestehend zu betrachten. Im übrigen sollen dle zugesagten Maßnahmen per Landesregierung abgewartel werden. Grimma. Die hiesigen Kinobesitzer halten eine Eingabe an den Stadtrat gerichtet, worin sie um eine Ermäßigung der Etn- triltskartensteuer und um einfachere Steuererhebung ersuchen. Diese Gesuche sind von den Stadtverordneten abgelehnl worden, weil die von den Gesuchstellern vorgeschlagenen Sähe unter dem Reichsminimum liegen. Leipzig, 18. November. Der 2. Strafsenat des Reichsgerichts verurteilte gestern den Angeklagten Karl Grüner, der während des Krieges einen belgischen Unteroffizier Im Lazarett von Charleroy überfallen und dessen Geldtasche mit 8000 M. geraubt hatte, zu 2 Jahren Zuchthaus. . 6 Monate der Strafe gelten als durch die Untersuchungshaft verbüßt. Bernstadt. Ein Schädling -er Allgemeinheit, eine Aufkäuferin aus der Dresdner Gegend, wurde, als sie hier wieder Eier, Butter und Geflügel aufkaufte, von den unwillig gewordenen Dorfbe wohnern recht kräftig verprügelt. Pegau, 17. November. Heute vormittag 11 Uhr entgleisten aus der Querbahn Pegau—Kieritzsch—Borna unmittelbar vor der hiesigen Haltestelle, 6 hinter der Lokomotive angeschlossene Wagen eines GüterzugeS, stürzten zum Teil um und machten das Gleis un sahrbar. Personen sind nicht verletzt worden. Der angerichtete Sachschaden ist bedeutend. Der Personenverkehr nach Borna wird aufrechterhalten, der Güterverkehr kann erst In einigen Tagen wieder ausgenommen werden. Mittweida. In der letzten Zeit sind hier zahlreiche Ein brüche mit umfangreichen Wäsche- und Kleidungsstümen-Dieb- stählen im Gesamtwerte von vielen hunderttausend Mark vorge kommen. Jetzt gelang es nun, die Diebe zu ermitteln. Es sind drei hier wohnhafte Steinarbeiter, die verhaftet und dem Gerichks- gefängnis zogeführt worden sind. Ein Teil der Beute konnte wieder herbeigeschafft werden. Den Tätern dürfte auch der Ein bruch in die Ringethaler Kirche zur Last fallen. Oberfrohna. Von einem infolge der Glätte ins Rutschen ge kommenen Transoortauto wurde ein junges Mädchen gegen einen eisernen Zaun gedrückt und sofort getötet. Annaberg. Stadthauptkassierer a. D. Börner feierte mit seiner Ehefrau das Fest der diamantenen Hochzeit. Rodewisch. Hier gehen als Opfer der Zeit zwei weitere öffent liche Lokale als solche ein. Das eine, «Hotel Sachsenhof', geht in Industriebetrieb über, der an der Mernesgrüner Straße stehende staatliche Neubau des «Bergkellers' ist von der Gemeinde er worben worden und soll als Rathaus eingerichtet werden. Plauen i. V. Am Mittwoch nachmittag ist der 82 Jahre alte Steinbrecher E. von hier an seiner Arbeitsstelle, einem Steinbruch, am Badeplatz, schwer verunglückt. Bei den Sprengarbeiten ver sagte ein Schuß, ging aber, als nach der Ursache des Versagens geforscht wurde, plötzlich los. Dabei wurde dem bedauernswerten Manne die linke Hand zerschmettert und an der rechten Hand wurden mehrere Fingerglieder abgerissen. Der Verunglückte wurde nach Anlegung eines Notverbandes dem Krankenhause zugeführt. Neustadt. Feueralarm schreckte unsere Einwohnerschaft Mitt woch Nacht ft-12 Uhr aus der Ruhe. Ein Deckenbrand war im Sparkassenzimmer des Rathauses ausgebrochen, der seine Ursache wahrscheinlich in glimmenden Balken an der Essenseite zu suchen patte. Eine ungewöhnlich starke Rauchentwicklung erschwerte die Äetkungsarbeiten der Feuerwehren ungemein. Auch auswärtige Feuerwehren waren zur Hilfeleistung erschienen. Der Brand konnte bald gelöscht werden durch vorheriges Aufhacken der Dielen. Einrichlungsgegenstände sind fast alle unbeschädigt geblieben, trotz dem ist der angerichtete Schaden ganz bedeutend und sehr leicht konnte unser altertümliches, schönes Rathaus ganz dein verheeren den Element zum Opfer fallen. Zittau. Auf dem staatlichen Kraftwerke Hirschfelde ist der wilde Streik, der gegen den Willen der großen Mehrheit der Belegschaft ausgebrochen war, nunmehr beendet worden. Die Arbeiter haben nach dein Ergebnis der im Finanzministerium ge führten Verhandlungen den Ausfall der Streiktage auS ihrer eigenen Tasche zu bezahlen und erhalten künftig die Löhne, die schon früher mit ihnen tariflich vereinbart worden waren. Die jenigen Arbeiter, die durch Beeinslussung zum Streik gegen das Staatsinteresse und daS Gesamlinteresse der Arbeiterschaft ver stoßen haben, werden nicht wieder eingestellt. Durch den Streik ist der Arbeiterschaft und der sächsischen Volkswirtschaft «in Schaden von vielen Millionen Mark erwachsen. Letzte Nachrichten 147 Millionen Mark Bergelohn. Hamburg, 18. November. Der Gerichtshof der britischen Admiralität hat dem Hamburger Dampfer «Fürst Bülow' 147 Millionen Mark Bergelohn zuaesprochen als Belohnung für die Bergung deS griechischen DampserS «Stratos', den der Dampfer auf See in Seenot gefunden und In den Hafen geschleppt hakle. Der Vorsitzende des Gerichtshofes fand anerkennende Worte für die Rettüngstat, die er eine ausgezeichnete Leistung nannte, da der schwer bedrohte Dampfer eine Ladung von 250 Millionen Pfund Sterling an Bord halte und in höchster Gefahr gewesen sei. Vertrauensvotum für Poincare. Paris, 18. November. Der Ministerpräsident erklärte am Schlüsse seiner gestrigen Rede, eS handle sich für ihn um die Ver trauensfrage. Die Kammer nahm mit 462 gegen 71 Stimmen die Vertagung an.