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Weitzeritz-Jeitung Tageszeitung mö Anzeiger jür MWvMsrvMe, Schmieöeberg N.N D44--4O4--4 2ü-Ikk1st1!stIPl^ Diertessährlich ^)MK. ohnr^N- z-agen. — Einzelne Nummem ^Ps. — Femsprecher: Amt Dippoldiswalde M° L I Gemeindeverbands-Girokonto Nr. 3. — PokssÄM- konto: Dresden 12548. AeNesle Zrlkung -e^ BezirLH Diefes Blatt enthält -le amtlichen DekannImachMWEK -er Amlshauplmannschafl, -es AmlsgerichSK un- -es Sia-lraks zu Dtppol-iswal-e WLk«MM!!ichs» Redakteur: Daul Jebne, — Druck Md D-rlua Earl Iehne tn Dtppol-lswal-e. Nr 268 s^i-rz Freitag den 17. November 1922 88. Jahrgang Ergänzungswahl für die Handelskammer. Bei der diesjährigen Ergänzungswahl für die Handels kammer zu Dresden hat die 14. Wahlabteilung, umfassend die Amtsgerichtsbezirke Altenberg, Dippoldiswalde, Frauen stein und Lauenstein, 2 Wahlmänner zu wählen. Der Wahlberechtigte kann seinen Stimmzettel nach Be lieben abgeben entweder Dienstag den 28. November d. I. im' Fremdenhof „Stadt Dresden" zu Dippoldiswalde oder Mittwoch den 29. November d. I. ini Vahnhotel zu Glashütte von vormittags 10 Uhr bis 12 Uhr mittags! er darf aber natürlich nur einmal seine Stimme abgeben. Der Stimmzettel ist durch den Wahlberechtigten per sönlich abzugebcn; jedoch können weibliche Wahlberech tigte ihre Stimme auch durch einen mit Vollmacht ver sehenen Vertreter abgeben lassen. Juristische Personen können ihre Stimme nur durch einen ihrer gesetzlichen Vertreter abgeben lassen. Als Wahlausweis dient insbesondere der Steuerzettel für die diesjährigen Handelskammer-Beiträge. Auf die einschlagenden Bestimmungen des Gesetzes vom 4. August 1900 (G. V. Bl. S. 805) in der Fassung des Ge setzes vom 15. Juli 1922 (G. Bl. S. 248) wird hingcwiesen und dabei bemerkt, daß diese Gesetze bei jeder Gemeinde behörde eingesehen werden können. 14/3« bk. LwttdLuptkrmLLvdstt SrppoMsvMs, am 14.1l. 1922. « L-ichM-S Dippoldiswalde. Wie in der ersten Sitzung beschlossen worden war, traten am Mittwoch die Mitglieder des .Sonderausschusses für Altershilfe' zu ihrer zweiten Sitzung zusammen. Bürger meister Herrmann leitete die von 11 Herren und 4 Damen be suchte Sitzung und konnte berichten, daß sowohl bereits Zeich nungen eingegangen seien sauf das Girokonto 1140 .Altershilfe'), als daß sich auch 12 Familien, eine 13. Anmeldung ging während der Sitzung ein, bereit erklärt hätten, alten Leuten, vei denen die Not zu Haus, Mittagstisch teils an einzelnen, teils an allen Wochentagen zu gewähren. Er begrüßte auch das Vorhaben des Turnvereins Dippoldiswalde (D. T.), die gesamte Reineinnahme der Wiederholung seines öffentlichen Unterhaltungsabends am nächsten Freitag der Altershilfe zusühren zu wollen. Hierauf er statteten die Vertreter Bericht über die Beratungen und Be schlüsse der einzelnen Berufsgruppen. Die Ortsgruppe Dippoldis walde der Reichs-, Staats- und Gemeindebeamten will ab 1. Dez. einen Betrag in Höhe von 526 des lOAigen Steuerabzugs Ihrer Mitglieder der .Altershilfe' zufahren; die Mitglieder des deutsch nationalen Handlungsaehilfenverbandes und der übrigen kauf männischen Verbände 426 des Steuerabzugs. Stadtrat Voigt be richtete, daß er zunächst nur mit den Betriebsräten und Gewerk schaftsdelegierten Fühlung nehmen konnte. Um schnell zu helfen, beschloß man dort, mittels Sammelliste mindestens '/, Etunden- lohn jedes Mitglieds, auch der nur hier Beschäftigten, nicht hier Wohnenden, eimuheben und über eine weitere laufende Abgabe in allgemeiner Versammlung zu beraten. Auf eine spätere An frage, ob die Arbeitgeber sich bereit finden würden, die Mehr arbeit bei einer laufenden Lohnabgabe zu übernehmen, konnte be jahende Antwort erteilt werden. Die Landwirtschaft will wöchent lich 120—150 Freiportionen gewähren und^iei Errichtung einer Volksküche Naturalien an diese liefern. S-lens des Handwerks und Gewerbestandes werden in Sammellisten Beträge an den Fonds abgesührt werden. Die Industrie konnte bereits einen großen Betrag übermitteln, der als s-conto-Zahlung anzusehen ist. Ein Schlüssel, in welcher Weise sie zur Allershilfe beilragen will, soll erst in der nächsten Sitzung ihrer Mitglieder gefunden werden. Eine lausende Zahlung wird geleistet werden. Bürger meister Hcrrniann gab seiner Freude über diese Resultate Aus druck und konnte mitteilen, daß von den von den städtischen Kollegien beauftragten Herren Halm und Niemand mit dem von der Stadt zur Verfügung gestellten Betrag von 100 000 M. Lebensmittel bereits eingekauft worden seien. Auch seien 100 Zentner Kohlen gestiftet worden. Nach einer bereits ausgestellten Liste kommen 102 zu versorgende Personen in Frage. Man ist damit einverstanden, daß die Verteilung durch den Rentner-Aus schuß, bestehend aus den Herren Gietzolt, Schwind, Dr. Magner, Heil, Tischler Weichelt und den 4 Bezirksvorstehern vorgenommen werden soll, zu dem noch von jeder Organisation ein Vertreter abgeordnet wird, seitens der «Industrie Fabrikbesitzer Rud. Reichel, seitens des Handwerks und Gewcrbeslandes Seilcrmeister Schmidt; Gewerkschaft, Beamtenschaft und Landwirtschaft werden noch ge eignete Personen Vorschlägen. Eine feste Summe, mit der bei Errichtung einer Notstandsküche gerechnet werden möchte, kann .tunlichst noch von keiner Seite genannt werden, auch wird größte Vorsicht bei Einrichtung einer solchen empfohlen und, besonders weil es hierorts auch an einer Wärmstube und geeignetem Raume dazu fehlt, vorgeschlagen, die gekauften Materialien zur Selbst- bereilung zu verteilen. Die nächste Ausgabe wird nun sein, daß der Verleilungsausschuß alsbald zusammenlrM und die bereits aufgestellte Liste genau durchprttst, woraus die Verteilung beginnen könnte, denn schnelle Hilse lut not. Hierbei wurde bedauert, daß noch recht wenige Familien sich bereit gesunden haben, alten Per sonen Mittagstisch zu gewähren und gehasst, daß noch zahlreiche Meldungen eingehen. Diese möchten bis Anfang nächster Woche im Rathaus, Zimmer 15, bewirkt werden. Es wurde dabei aus- geführt, daß es doch in vielen Familien möglich sein müßte, noch einen Tischgast auszunehmen und daß dort, wo 4 Personen satt würden, auch noch für eine fünfte übrig sei und daß, wenn diese dann komme, auch sich noch manches für deren weitere Unter stützung finden würde. Angeregt wurde, daß die Landwirtschaft kür solche Mittagsgäste verbilligte Kartoffeln liefern möchte. Ob dies möglich ist, blieb offen, da erklärt wurde, daß die hiesige Landwirtschaft in weitestem Maße Kartoffeln abgeliefert habe. Möchten "sich also noch recht viele zur Gewährung von Mittags kost an Bedürftige melden. — Der manchmal fast undurchdringliche Nebel in Verbindung mit der herrschenden niedrigen Temperatur hatte zur Folge, daß sich alsbald auf den Straßen und Wegen Glatteis bildete, so daß ein Begehen derselben mit der Gefahr des Ausgleitens und Niederstürzens verbunden war. Da, wie gesagt, die Bildung des Glatteises ganz unerwartet kam, war es den Landwirten nicht möglich, bei den Pferden für scharfe Eisen zu sorgen und so kam auch manches Tier zum Sturze. — Unsere Stadtverwaltung war alsbald besorgt, durch Streuen die Glätte zu beseitigen, und setzte dies auch heute Donnerstag fort. — Der Mädchenhandel blüht! Geradezu er schreckend Ist das Umsichgreifen des organisierten Mädchenhandels in Deutschland. Die Äachrichten über versuchte und gelungene Anschläge häufen sich. Insbesondere In den Seestädten. Aus Hamburäz. B. wir- In letzter Zeit das Verschwinden zahlreicher junger Mädchen, meist im Alter von 13 bis 15 Jahren, gemeldet: sie sind, wie Nachforschungen der Kriminalpolizei ergaben, von ausländischen Seeleuten nach Nord- und Südamerika verschleppt worden. Aber auch auf dem flachen Lande, wo sie auf ole Un wissenheit der Leute spekulieren, legen die abgefeimten Schurken meist Deutsche in fremden Sold, ihre Schlingen. Sechs Mädchen in Varel (Oldenburg) waren bereits geworben für Stellungen in Holland. Die Erkundigung einer der Mütter ergab, daß sie von Amsterdam aus verschleppt werden sollten. Unverständlich ist nur, daß es trotz dieser Vorkommnisse, trotz der Aufklärung der Oeffentlichkeit, trotz der vorzüglichen Beratung und Hilfeleistung, die seitens der Bahnhofsmission und des international organi sierten Vereins der Freundinnen junger Mädchen zur Verfügung steht, noch immer Eltern gibt, die tun, als ob es das alles nicht gäbe, die ihre Töchter in die Fremde ziehen lassen, ohne vorher gehende genaue Erkundigung, ohne Kenntnis der drohenden Ge fahr, die damit den Mädchenhändlern ihr niederträchtiges Hand werk erleichtern. — Das Zusammenlesen. Der Not gehorchend, nicht dem eigenen Triebe, haben sich die Zeitungsleser, denen bei der teuren Lebenshaltung daS Geld knapp geworden ist, entschloßen, wie in schon ziemlich langentschwundenen Tagen, mit einem der Nachbarn zusammen zu lesen. Dieses Zusammenlesen war in der Vorkriegszeit fast ganz abgekommen. Jeder wollte das Blatt zuerst und nicht zu spät haben, mancher wollte auch eine für ihn besonders interessante Nummer behalten, dann waren ost die Seiten beschmutzt, und endlich konnte man das Abonnement sehr gut allein bezahlen. Also wozu zusammen lesen, wje es in den 70er oder 80er Jahren der Fall gewesen war? Man las allein, befand sich wohl dabei, und es wurde nach dem Krieg erst recht so Sitte. Bis nun das Geld wirklich bei manchem Zeitgenossen knapp wird. Lange wird dies Zusammenlesen nicht dauern, jedenfalls nicht länger als nötig, denn es zeigt sich schon jetzt nach ein paar Wochen, daß die Frauen fast alle das Blatt zur selben Zeit — das heißt zu irgendeiner Mahlzeit oder zu einem freien Stündchen — haben wollen. Und da diese Zeiten in der Familie einer Kleinstadt so ziemlich zusammenfallen, so kommen die Frauen nur unter erschwerenden Umständen dazu, die Zeitung wirklich richtig' zu lesen. Das Zusammenlesen wird also sein beschränktes Terrain haben, und Geschäftsleute und Gewerbetreibende werden sich überhaupt nicht darauf einlassen. — Zum zweiten Mal ruft der Reichsbund der evangelischen Iungmännerbünde Deutschlands auf zu einem Werbetag. In Dip poldiswalde finden sich seit 31 Jahren christlich gesinnte junge Männer im Iünglingsverein zusammen. Meist ists stille Arbeit, die hier geleistet wird, ohne viel Aufsehen, und wird wenig be achtet. So wirds auch weiterhin sein, das Beste, was geschossen wird, geschieht in stiller Kleinarbeit Sonntag für Sonntag. Den noch bleibts der Oeffentlichkeit nicht verborgen, wie gerade durch die bewußt christliche Jugend heute ein frischer Zug geht. Davon soll auch der Werbelag Zeugnis ablegen, soll weiteren Kreisen Erwachsener zurusen: Klagt nicht nur über Verderbnis der Jugend, helft mit, sie in rechte Bahnen zu lenken, soll noch mehr junge Leute herbeirufen: Kommt, schließt euch uns an: ihr werdets nicht bereuen! Wie wir arbeiten und was wir wollen, davon mag der : Werbetag selbst reden, der Familienabend am Sonnabend 8 Uhr ! in der RcichSkrone. Herr Bundessekrctär Gröschel wird fprechen ! über .Die Jugend in den Wirren der Gegenwart', die jungen i Leute werden selbst zur Ausgestaltung beitragen durch ein Thealer- ! stück und anderes. Der Gemeindegottesdienst am Sonntag um , 9 Uhr ist als Fest- und Iugendgotkesdienst ausgestaltet. In beiden ! Veranstaltungen wird auch der freiwillige Posaunenchor mit- 5 wirken. Sonntag nachmittag 5 Uhr werden uns in der Vereins- versammlung Gäste, besonders junge, herzlich willkommen sein. Die Kollekte im Gottesdienst usw. soll dem Äeichsbund evange lischer Iungmännerbünde zufliehen. Die ganze Kirchgemeinde in Stadt und Land ist herzlich dazu eingeladen. Möchte der Tag nicht ohne Frucht und Segen sein! — Die Landes-Preisprüfunqsstelle fehle für November als Verkaufspreis für Zucker im Kleinhandel fest: Melis und ge mahlene Raffinade das Pfund 100 M., Puderzucker, Stücken- lompen und Brote 110 M., Würfelzucker 120 M. — Ein starker Förderungsrückgang ist im sächsischen Stein kohlenbergbau eingekrelen. Während der Förderung April bis September 1921 2,28 Millionen Tonnen betrug, sank sie in der gleichen Zeit dieses Jahres auf 2 Millionen Tonnen oder um 13 Prozent. Dem Hausbrand sind 51149 Tonnen verloren ge gangen, im Vergleich zu 1913 sogar 624 000 Tonnen! Während Deutschland übrigens früher monatlich 900 000 Tonnen Stein kohlen aus Oberschlesien erhielt, beträgt die Zufuhr jetzt nur noch 275 000 Tonnen monatlich. , Dresden, 15. November. Bei der heutigen amtlichen Fest stellung des Wahlergebnisses durch den Landes-Wahlausschuß er gab sich, daß das vorläufige amtliche Resultat insofern eine Aen- oerung erfährt, als die Sozialdemokraten nicht 41, sondern nur 40 und die Deutsche Volkspartei nicht 18, sondern 19 Mandate erhält. Die Verteilung der Mandate auf die einzelnen Parteien ist nun folgende: Deutschnationale und Deutsche Volkspartei je 19 Mandate Sozialdemokraten 40 „ Kommunisten ' 10 „ i. ist in Schloß Störm- u. a. eine große Anzahl >hlen worden. AIS Demokraten 8 „ Es stehen also 50 sozialdemokratisch-kommunistischen 46 bürger liche Stimmen gegenüber. Das der Deutschen Volksvartet mehr zufallende Mandat kommt auf den Wahlkreis Dresden, so daß noch Zimmermeister Noack als gewählt gilt. — Ilm rasch gesund zu werden, trank in Dresden eine Arbei terin eine ganze Flasche Medizin aus. Sie erkrankte darauf so schwer, daß sie dem Krankenhause zugeführt werden mußte. Leipzig. In deMNacht zum 12. d. M " - " " thal ein EinbruchMebstahl verübt und silberne Gegenstände und Tafelgeräte gestohlen worden. AIS Täter kommen drei Männer In Frage. Der Schloßbesther, durch ein verdächtiges Geräusch munter geworden, hat einen der Täler bei der Tat ertappt und sofort mehrere Schüsse auf den eiligst Fliehenden abgegeben, die von diesem erwidert wurden. Die Täter sind entkommen. Der Bestohlene hat Insgesamt 183660 Mark Belohnung ausgesetzt. Wahrscheinlich handelt es sich hier bei um Täter, die erst vor wenigen Tagen den Einbruch In das Rittergut Oelzschau ausgeführt haben, wo ebenfalls ein großer Posten Tafelslwer gestohlen worden ist. Leipzig. Am Dienstag nachmittag kurz vor 3 Uhr hörten die Bewohner des Grundstücks Sidonienstraße 28—30 aus dem Hinterhause einen lauten Knall. Nachforschungen ergaben, daß in der im Parterre gelegenen Wohnung des Rohprodukten- händlers Hertel eine Explosion erfolgt war. Nachbarn klopften an die Tür und an die Fenster, da es sicher war, daß die In Milte der 30er Jahre stehende Frau Hertel sich In der Wohnung befinden mußte. Erst nach langem Pochen öffnete Frau H. und taumelte den Eintrekcnden halb bewußtlos entgegen. Ihre Kleider und Haare waren total verbrannt, das Gesicht sah kohlschwarz aus und an Hals, Arm und Brust hatte die Frau mehrere blutende Verlehunegn. Die Stube bot ein Bild wüster Zerstörung. Der Ofen war vollkommen eingestürzt und ein Schrank lag völlig zerschlagen am Boden. Eine Türe, die zu einer Kammer führte, war eingedrückt. Frau H. hat vermutlich Feuer im Ofen ange brannt, und dabei einige Sprengkapseln mit in die Feuerung ge steckt. Es ist anzunehmen, daß sich die Sprengkapseln — es handelt sich um solche, die zum Ausroden von Baumwurzeln Ver wendung finden — im Moschpapier befunden haben und ahnungs los von der unglücklichen Frau in den Ofen befördert worden sind. Der Ofen ist kurz daraus unter donnerähnlichem Knall zusammen gestürzt und Frau H. stand im Nu In Flammen. Sie hat noch die Geistesgegenwart gehabt, in die Kammer zu lausen und sich auf das Bett zu stürzen, um die Flammen zu ersticken. Frau H. wurde in sehr bedenklichem Zustande in das Krankenhaus Et. Iakob gebracht. Ihr Mann befand sich gerade auf seiner ge schäftlichen Tour, als das Unglück geschah; er erfuhr erst davon, als er gegen Abend nach Hause zurückkehrte. Die hinzugerufene Polizei fand im Ösen Reste der verbrannten Sprengkapseln und beschlagnahmte noch ein vorgefundenes Paket Sprengkapseln im Gewicht von etwa 2 Kilo. Frankenberg. Vom Unglück geradezu verfolgt wird die Witwe Iunghaus in Neudörfchen, deren Ehemann im Kriege ge fallen ist. Während sie krank Im Bette lag, entstand am Freitag abend gegen 7 Uhr in der Scheune ein Schadenfeuer, dem die Scheune mit dem gesamten Getreide sowie mit landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten zum Opfer fiel. Die Entstehungsursache ist unhekannt. Schwarzenberg. Bei der ersten Sitzung des neugewählten StadtverordnetenkollegiumS, das aus je 13 bürgerlichen und kom munistisch-sozialistischen Vertretern besteht, wurde Fabrikbesitzer Pilz (bürgerlich) wieder zum ersten Vorsteher gewählt. Plauen i. V. Vor einigen Tagen wurde mitgeteilt, daß es der Kriminalpolizei gelungen ist, vier Schulknaben im Alter von 12—14 Jahren zu ermitteln, die in letzter Zeit aus einer Reihe von Mietsgärten am Kauschwitzer Weg, Preißelpöhl und in der Meß bücher Straße Dachrinnen und dergleichen gestohlen haben. Nach den bisherigen Feststellungen beträgt der Wert dec gestohlenen Gegenstände etwa 86 000 M. Sonderbarerweise haben die Bürsch chen das Diebesgut sehr rasch bei hiesigen Altwarenhändlern ab sehen können, wodurch immer neuer Anreiz zum Stehlen ge- geven wurde. Die Abnehmer werden sich jedenfalls mit den Dieben vor Gericht zu verantworten haben. Das erlöste Geld teilten die Bürschchen, die bei ihren DlebeSzügen außerordentlich frech auftraten. In Konditoreien und dergleichen wurden die Beträge möglichst schnell umgesetzt. Wie flott die Knirpse gelebt haben, geht daraus hervor, daß nur noch etwa 5000 M. gesichert werden konnten. In gegenwärtiger Zeit, wo so viel zuiammen- aestohlen wird, erwächst besonders den Altwarenhändlern die Pflicht, bei Ankauf verdächtiger Gegenstände sehr vorsichtig zu verfahren. — Der verführerische Harzer Käse. Am 7. November ist ein noch nicht ermittelter Mann unvermutet, aber auf unred liche Weise in den Belitz von 5 Kisten Harzer Käfe gekommen, die heute einen erheblichen Wert darstellen. Und das ging so zu: Der Verkäufer einer hiesigen Lebensmittelhandlung hatte den Auftrag erhalten, die 5 Kisten Käse, welche ein auswärtiger Kunde bestellt hatte, am Bahnhof abzuliefern. Da der Verkäufer den Besteller nicht kannte, so fragte er nach kurzem Suchen einen Un bekannten, aus den die Beschreibung ungefähr paßte, ob er der Empfänger der Sendung fei. Dies bejahte der Mann ohne Zögern und erhielt darauf unvorsichtigerweise den Käse ausge- händigk. Hinterher stellte sich' dann der Betrug heraus. Zittau, 15. November. Der Streik in Hirschfclde ist beendet. Heuke vormittag fand auf dem Merke die Abstimmung über Ab bruch oder Fortsetzung des Streiks statt. Für die Aufnahme der Arbeit stimmten 286 Personen, dagegen 163. Infolgedessen wurde die Arbeit in vollem Umfange wieder ausgenommen.