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kmupbnanuscha» > r V», tm amwchea D» h» »4»Ome^ Dieystag den 7. November 1922 88. Jahrgang Nr. 260 «-les Blatt enthält -ie amtlichen BekannlmachmeG« -er Amtshauptmannschaft. des Amlsgenchts und des Sladlrats zu Dippoldiswalde WetherGJeituug im» Anzeiger siir Dipp°lüiswal»e, Schmiedeberg ».U " Aelleste ZelluaA des BezirdK «- DEtWorklkch-rRedakteur: Vavl Sebne. - Druck und Vertag- Lark Sehne in Divvol-iswal-e. MerkeMrNck ^MK-obneZ-- oeWöSulelS» tragen. — Einzelne Dummem — Femsprecher: Amt Dippoldiswalde M. L. Aemeludeperdands^öirolwntV Ar. 3. PvittÄeÄ* Konto: Dresden 12548. Wegert. (l-8.) ^^ «ccrtlichcS «nd SSchfischeS VtppoMtmald« .U Wieder ist eine Landtagswahl vorüber. Nicht wie sonst wurden vorher große und wiederholte Wahl versammlungen der einzelnen Parteien abgehalten, jede be gnügte sich mit einer solchen und auch diese waren teilweise recht schwach besucht. Die Versammlungsmüdigkeit und Interesselosigkeit zeigte sich auch hier. Man konnte vielfach hören, daß man „seine politische Ueberzeugung habe" und darum nicht erst in die Wahlversammlung gehen brauche. Die Wahlzeit war in ortsüblicher Weise bekannt gemacht; sie Lauerte von 9 morgens bis 6 Uhr nachmittags, konnte aber für Gemeinden unter 1000 Einwohner auf die Zeit von 10 bis 5 Uhr gekürzt werden. Die Wahlbeteiligung war in hiesiger Stadt am Vormittag recht flau, hob sich aber in den Mittagsstunden und war auch in den letzten Wahlstunden, als noch Säumige herangeholt wurden, lebhafter. Im all gemeinen war sie wohl etwas besser als 1920. Eingetragen waren in der Wählerliste des 1. Bezirks 1184 Wähler, in der des 2. Bezirks 1432, Wahlscheine waren 28 bez. 21 aus gegeben worben, sodaß 86,3 ho bez. 87,3 ho zur Urne gekommen waren. Reger als am letzten Male war die Beteiligung aus Arbeiterkreisen. Das Wahlresultat aus der Stadt konnte gegen "r8 Uhr bekannt gegeben werden; aus dem Bezirk liefen die letzten Resultate gegen >/2>0 Uhr ein, bald nach her wurde das Gesamt-Resultat an den Wahlkreisleiter ge meldet. Stellt man einige Vergleiche an, so findet man die schon vor der Wahl ausgesprochene Vermutung bestätigt: eine Abwanderung nach rechts und links schon innerhalb der Scheidung zwischen bürgerlich und sozialdemokratisch-kom munistisch, die für die Vereinigte Sozialdemokratie durch all gemeinen Stimmenzuwachs ausgeglichen wurde. Die Deutsch- nationale Volkspartei hatte 1920 3 ?4 Wähler, diesmal 407, Li« Deutsche Volkspartei 728, diesmal 549, während die De mokraten 227 Stimmen gegen 133 (1920) erhielten. Das sind zusammen 1243 Stimmen gegen 1235 im Jahre 1920. In der Sozialdemokratie hat ja eine Vereinigung mit der USP. stattgefunden. Zählt man diese Stimmenzahlen von 1920 — 559-1-189 zusammen, so steht dieser Zahl von 748 diesmal eine solche von 817 gegenüber, zudem ist die Zahl der kommunistischen Stimmen von 43 auf 127 gestiegen. 2m Bezirke einschl. der Stadt sind die Zahlen folgende- Deutschnationale 1920 8992, diesmal 10032, Volkspartei ^311, diesmal 3592 und Demokraten 1641, diesmal 1939, das sind 1920 — 14944, diesmal 15563 bürgerliche Stimmen. Die Sozialdemokratie vereinigte 1920 — 6630-1-1760^-410 8800 Stimmen auf sich und erhielt diesmal 10918, die 448, diesmal 1319 Stimmen. Unter Verück- chtigung des bereits oben Gesagten, daß die Beteiligung aus § Bekanntmachung. 8t v 142/22 I^r 1 Strafbefehl. Sie werden beschuldigt, es vorsätzlich unternommen zu haben, Waren, deren Ausfuhr verboten war, ohne behörd liche Bewilligung aus dem Reichsgebiete auszuführen, insofern Sie sich am 16. August 1922 in Dippoldiswalde 2 goldene Ringe im Werte von zusammen 2000 Mark kauften, diese in Ihrer Wohnung versteckt verwahrt, um sie am 30. August 1922 bei Ihrer Rückkehr nach Dobrzan mit nach der Tschecho slowakei zu nehmen. Vergehen nach 88 1,7 der D.O. über die Außenhandelskontrolle vom 20. Dezember 1919 (R.G.Bl. S. 2128). Als Beweismittel ist bezeichnet: Ihr Geständnis. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wird deshalb gegen Sie unter Annahme mildernder Umstände eine Geldstrafe von 6000 (sechstausend) Mark — und für den Fall, daß die Geld strafe nicht beigetrieben werden kann, eine Gefängnisstrafe von 60 Tagen — festgesetzt. Zugleich werden Ihnen die Kosten des Verfahrens auferlegt. Dieser Strafbefehl wird vollstreckbar, wenn Sie nicht diovtm elvkr Vovd» vLvd ckor LustsUovk bei dem unter zeichneten Gerichte schriftlich oder zum Protokoll des Gerichts schreibers Einspruch erheben. Die Geldstrafe und die Kosten sind an die Gerichtskasse des unterzeichneten Amtsgerichts zu zahlen. Dippoldiswalde, den 2. September 1922. 0» Lmtse-rlvdt. Vr. Petri. An Herrn SodlsrI. Techniker, früher in Dippoldiswalde, Technikum-Allee 38. Ausgefertigt am 6. November 1922. vor S»r1vdk»vdretdor ävs AwtsxvrledtL vlppoIiU»v»lcko. Arbeiterkreisen diesmal reger war und daß diese Stimmen der Sozialdemokratie zugefallen sind und wohl auch damals zuge fallen wären, kann man behaupten, daß eine wesentliche Ver schiebung in der politischen Anschauung in unserem Bezirk nicht eingetreten ist. — Nachdem der Unterricht an der Deutschen Mittlerschule wieder begonnen hat, hat auch der Verein .Glück zu!' seine Zu sammenkünfte wieder ausgenommen und hielt Sonnabend abend in seinem Vereinszimmer im Bahnholel die Semester-Antritts kneipe ab. Präside Sasse, der gleich den übrigen Vorstandsmit gliedern Schläger, Barett und Schärpe trug, begrüßte die ver schiedenen Ehrenmitglieder, Alten Herren und sonstigen Gäste, darunler eine größere Zahl neuer Mitschüler, aufs herzlichste. Zm weiteren Verlauf der Kneipe sprach Oberstudienrat Direktor Meller, ausgehend von dem Liede „Laßt denken uns der alten Zeit', und betonte, daß es Aufgabe des Vereins sei, seine Mit glieder nach getaner Arbeit zu freudigen Stunden zu vereinen und ihnen zu lehren, daß auch sie in ferner Zeit noch sagen können: Wir sind ja noch die Zungen. Er nahm dann Bezug auf Umbau von Schule und Unterrichtsmühle und schloß mit dem Wunsche, daß der Verein weiter wachsen und blühen möge. Manch Lied erklang, manch harmloser Scherz wurde im Laufe des Abends xorgeführt, manche Rede wurde noch gehalten, bis gegen 12 Uhr die Kneipe ihr Ende erreichte. — Das Kirmes Konzert des Männergesangvereins, seit wohl 70 Zähren ein unentbehrlicher Bestandteil der Kirchweih, reihte sich auch diesmal ebenbürtig an seine Vorgänger. Der Beginn war auf 7 Uhr festgesetzt; aber wahrscheinlich hielt dos Abendbrot die Bürger mit ihren Gästen noch etwas zurück, dann aber füllte sich der SchühenhauSsaal, wenn auch nicht gestopft voll, so daß '/-8 Uhr die Sänger das Podium betreten konnten. Der Rezitator Karl Heinz Katterfeld aus Radeburg sprach folgen den selbstversaßlen Prolog: .Das Schönste, was das Herz empfunden, im deutschen Liede lsts enthalten; drum lastet uns zu allen Stunden getreu im Lied zusammenhalten! Hoch deutsches Lied mit hehrem Klang! Hoch edler, deutscher Männerfang! Was kann das Menschenherz erfreuen? Was stärkt uns nach des Tagen Mühen? Was kann die Lebensfreud' erneuern und läßt uns Rosen ohne Dornen blühen? Es ist das deutsche Lied mit hehrem Klang! Es ist der edle, deutsche Männerfang! Drum pflegt das deutsche Lied! Laßt weithin es erklingen, wenn froh ihr durch die Lande Zieht; stets wirds euch Freude bringen. — Hoch deutsches Lied mit hehrem Klang! Hoch edler, deutscher Männer fang!' Mit dem Neustädter Sängerspruch bekräftigten die Sänger das Gelübde, das Kleinod des deutschen Liedes zu bewahren. Die Vortragsfolge brachte nun 5 Männer- und 2 gemischte Chöre unter Leitung des Liedermeisters Kantor Herklotz, der eS meister haft verstand, die Sängerschar in geschickter Weise an seinen Taktlerstock zu fesseln und so die Gesänge textlich, rythmisch und mit feinfühliger Vortragsweise zu Gehör zu bringen, so daß es ihm und seinen Sängern und Sängerinnen alle Eyre machte und die Konzertbesucher voll befriedigte. Den Pilgerchor aus Wagners .Tannhäuser' leitete das Gesangvereinsmikglied Hans Barth, während Kantor Herklotz die Begleitung auf dem Flügel über nahm, wie er auch 2 Duette von Schumann, fein gesungen von Fräulein Ruhsam und Herrn Barth, begleitete. Einen hier noch nicht gehörten, wahrhaft künstlerischen Genuß bot das Spiel des Fräulein Anna Hofmann aus Lauenstein und des Herrn Kantor Herklotz auf zwei Klavieren. Kompositionen von Franz Liszt und Th. Kirchner stellten sehr schwierige Aufgaben, aber spielend in des Wortes wahrster Bedeutung lösten die beiden Virtuosen ihre Aufgabe, blieben immer auf der ihnen voraeschriebenen ebenen Linie und ernteten so großen Beifall, daß sie sich zu einer Beigabe veranlaßt fühlten. Ebenso stürmisch dankbar wurden die Rezi tationen Katterfelds ausgenommen, die anfangs in Brachvogels Der Sänger Meister' das deutsche Lied und in Küglers .Mozart' (mit Klavierbegleitung des Kantors Herklotz) die Musik überhaupt verherrlichten und dann in scherzhafte, aber immer feine Dekla mationen, eine vom Maler Foerster verfaßte, übergingen. Fast etwas zu reichlich war das abwechslungsvollc Programm ausge fallen, aber man wüßte nicht, welche Nummer man hätte ver missen wollen. Gegen >/,11 Ilhr schloß dos Konzert mit dem neuzeitlichen Männerchor .Deutsches Volksgebet', in dem über die gegenwärtigen Nöte Deutschlands geklagt wird, und mit dem Hilferuf endet: Hilf, Herr Gott im Himmel! — Dankbar muß man dem Männergesangverein sein, daß er nebst den anderen Gesangvereinen selbst die Kunst pflegt und auch auswärtigen Künstlern, ungeachtet der schwierigen Umstände, Gelegenheit bietet, den hiesigen Einwohnern hohe Kunstgenüsse zu bieten. Auf die aufgeworfene Frage: Warum einen neuen Kunstverein gründen? stellen wir den Gegenvorschlag: Wie wäre es. wenn die Gesang vereine sich korporativ an dem Kunstverein beteiligten, um das Engagement von Künstlern zu erleichtern? — Am 30. Oktober hielt die Barbier-, Friseur- und Perücken- macher-Innung Dippoldiswalde (Amtshauptmannschaft) ihre außer ordentliche Innungsversammlung im Gasthof .Goldne Sonne' ab. Außer einigen internen Innungsangelegenheiten, insbesondere die eventuelle Gründung einer Zwangsinnung, kann die große Not lage, in der sich der Beruf zurzeit befindet, zur Sprache. Das Ueberhandnehmens des Pfuschertums, welches von unvernünftigen, egoistischen Leuten unterstützt wird, die kolossale, beängstigende Steigerung aller Geschäftsunkosten, Materialien und aller Leoens- bedürsnisse können durch die Preise nicht ausgeglichen bzw. einge holt werden. Schon viele Meister mußten ihre Geschäfte schließen und anderweitig Arbeit suchen. Obermeister Hörl betonte, daß zähes Festhalten an der Organisation und große Einigkeit nölig ist, über diese schlechte Zeit yinweazukommen, und setzte bei dem Publikum die gesunde Urteilsfähigkeit voraus, bei kommenden Preisaufschlägen diese als völlig gerecht und absolut notwendig anzusehen. — Wer rastet, rostet. Wie im Geschäftsleben und im Handel, hat dieses Wort auch Gültigkeit im Vereinsleben. Wenn ein Verein oder eine Ortsgruppe einer größeren Vereinigung lebens fähig bleiben will, muß sie sich neue Mitglieder suchen und heran bilden, auf Erfüllung ihrer Ziele und Zwecke verpflichten. Auch eine Sanitätskolonne muß sich neue Mitglieder heranzichen, und die hiesige ruht darin nicht. In längerem Unterricht war durch Sanitätsrat Dr. Voigt eine größere Anzahl jüngerer und älterer Leute herangevildet worden, die am Sonntag vormittag in dem freundlichst zur Verfügung gestellten Packraum des Weiße- rihtalwerkes ihre Prüfung ablegte. Vom Direktorium des Landes verbandes vom Roten Kreuz war Sanitätsrat Dr. Menzel—Dres den als Inspizient erschienen. Außerdem waren zugegen Amts hauptmann v. d. Planitz, Medizinalrat Dr. Endler, Vorstandsmit glieder des Zweigvereins vom Roten Kreuz und verschiedene andere Herren. 27 Personen, 25 Herren, darunter ein Teil von der Straßenbauverwaltung, und 2 Damen unterzogen sich der Prüfung; die Mehrzahl der Mitglieder der Kolonne war zugegen. Zunächst wurden die Neuausgebildeten theoretisch durch den aus- bildenden Arzt geprüft, dann folgte eine praktische Prüfung, zu der je 4 Mann ein „Objekt' mit entsprechender Anweisung der Verletzung erhielten und nun sachgemäß Verbände anlegten und TranSportmaßnahmen trasen, wobei Sanitätsrat Dr. Menzel selbst eine große Reihe Fragen stellte. Als nach Marschabungen unter Leitung des Kolonnenführers Fickert die Mannschaften wieder an getreten waren, erklärte Sanitätsrat Dr. Menzel die Prüfung als bestanden, verpflichtete die Prüflinge durch Handschlag, die übernommenen Pflichten getreulich wahrzunehmen, die Hebungen regelmäßig zu besuchen und somit freiwillig Wohlfahrtspflege zu üben und überreichte einem jeden die weiße Armoinde mit dem roten Kreuz. Den beiden Damen konnte er sie nicht ausbändigen, da sich der Sächsische Frauenverein vom Roten Kreuz dies Vor behalten hat; er versprach aber, das Erforderliche zu veranlassen, daß auch sie bald die Binde erhielten. Im Anschluß hieran konnte er einer größeren Zahl älterer Mitglieder das für mehr als zehn jährige Dienstzeit vom Landesverband gestiftete Anerkennungs zeichen aushändigen und zwar den Kolonnenmitgliedern Verwal tungsinspektor Porttorfer, Schuhmachermeister "Florian, Seiler- meister Klotz, Ooerpostschasfner Donner, Fuhrwerksbesiher Schauer, Skraßenmeister Langer, Drogist Müller, Aandarbetter Mohr, Schlossermeister Bieberstein, Tischlermeister Otto Heinrich jun., Schmiedemeister Kreher—Niedersrauendorf, Packer Leichsen ring, Schmiedemeister Proft—Oberfrauendorf, Geschirrfübrer Pah litzsch, Maschinist Kreßner, Postschaffner Glasier und Baynarbetter Börner—Coßmannsdorf. Dr. Menzel tat dies in der Hoffnung, daß die Ausgezeichneten sich über die Anerkennung Ihrer Tätig keit freuen und daß die jüngeren Mitglieder ihren älteren nach eifern würden. Möchte jeder an seinem Teile beitragen zum Wiederemporstieg unseres Vaterlandes, auf das er ein Hoch aus brachte, dem sich die Anwesenden anschlossen. — In der Nacht vom Freitag zum Sonnabend wurden aus einem Hause an der Rosengasse durch Einsteigen in den Keller Lebens mittel entwendet. WlilkDrWSM — Dreimarkstücke aus Aluminium sind bereits über 10 Millionen in den Verkehr gebracht worden — aber sie werden überall zurückbehalten; die Wenigsten haben sie jemals zu sehen Abkommen. — Die Hauptkonferenz der Geistlichen unseres Be zirkes findet Donnerstag, den 9. November in Dippoldiswalde statt. Nach einer gottesdienstlichen Feier in der Stadtkirche hält bei der Tagung in „Stadt Dresden" Pfarrer Richter, Dittersbach einen Vortrag über „Luthers Stellungnahme zum alttestamentlichen Zinsverbot unter den heutigen Verhältnissen". — Der Zoologische Garten wurde am Neformations- fest geschlossen. Die letzten Besucher waren Zeugen von dem Verladen der prächtigen sibirischen Tigerin und weiblichen Leoparden, die nach auswärts gebracht werden, um im Früh jahr zur Neueröffnung hoffentlich mit Nachzucht wieder eln- treffen zu können. Reichstädt. Zur Landtagswahl waren 713 Wähler in die Liste eingetragen, von ihnen verlangten vier Wahlscheine. Gültige Stimmen wurden 552 abgegeben, außerdem waren 3 leere Um schläge und 2 ungültige Zettel vorhanden. Einer der ungültigen Zettel trug die Aufschrift: „Es ist hier kein Unterschied, sie sind allzumal Sünder.' Mit Wahlschein wählten 3, sonach wählten rund 80^. Altenberg. Auch in diesem Winter sollen die Gottes dienste mit Rücksicht auf die Kälte und Unmöglichkeit der Heizung gekürzt werden. Sie beginnen wieder >/rl0 Uhr. Lauenstein. Am Donnerstag wurde Stadtrat Kaufmann Albin Rehn zu Grabe getragen, der am vergangenen Mon tag unerwartet an einem Herzschlag verschieden war. Mit ihm ist ein Mann von uns gegangen, der sich durch seltene Treue und Gewissenhaftigkeit auszeichnete, der gern und freudig für das Wohl der Vaterstadt eintrat, der unermüd lich der Kirche, Schule und den Vereinen diente und ein Herz für alle Bedrängten hatte. Heidenau. Am hiesigen Postamtsgebäude ist auch der dort angebracht gewesene Reichsadler beseitigt morden, nachdem man ihm schon vor einiger Zelt die Krone abgeschlagen hatte. Grimma. Die Notstands küche, die hier von sozial gesinnten Kreisen eingerichtet worden ist, um den Bedürftigen über den Winter hinmegzuhelfen, hat ihre Tätigleit ausgenommen. Die Küche ist finanziell so gesichert, daß sie täglich bis zu 100 Portionen ausgebcn kann. Aus festen Beiträgen, zn denen sich industrielle und andere Kreise verpflichtet haben, kann die Küche mit 84000 M. monatlichen Einnahmen rechnen, aus einmaligen Spenden stehen ihr 15000 M. monatlich zur Verfügung. Hierzu kommen noch sehr reichliche Waren- spenden: Kartoffeln, Kraut, Obst, Mehl, Milch und Malzkaffee. Das Fleisch wird von den hiesigen Fleischcrmeijtern zu einem billigeren Preis geliefert. Die Portion Eßen wird von der Küche für Z Marl abgegeben. Gersdorf (Bez. Chemnitz). Mil Rücksicht auf die Finanz ämter der Gemeinde beschloß der Gemeinderat, die von der Regie rung abgelehnle Sozialabgabe erneut zu beantragen, um so einen Druck auszuüben.