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Beilage zur Weitzeritz-Zeitung Nl. 236 Sonntag den 8 Oktober 1922 88. Jahrgang e kritische Lage keiuesw n l Immer noch Lebensmittel spazierfahrten? Ein Mitglied des Reichs-Landbundes schreibt dem Landbnnd Provinz Sachsen: „Wie die Neichsgetreidestelle mit unserem Gelde umgeht und das Getreide unnütia verteuert, halte ich SSchfisches. 1 k '/X Kein Jnlanvzucker für Süßigkeiten. Der Reichs ; Minister für Ernährung und Landwirtschaft hat ein« Verordnung über Lebensmittel erlassen, der wir folgen des entnehmen: Tie Verwendung von inlän dischem Zucker zur gewerblichen Herstellung von Schokolade, Süßigkeiten, Branntwein und brannttveinhab igen Getränken aller Art ist verbo. ten. Ter vor Inkrafttreten dieser Verordnung gelie ferte Zucker darf noch verwendet iverden. — Die Her stellung von Starkbier ist ebenfalls verboten; so weit nrit der Herstellung schon begonnen worden ist, darf sie bis spätestens 1. November noch zu Ende geführt werden. Es darf nur Einfachbier, Schankbier und Voll bier hergestellt werden. Vollbier mit einem höheren Stammwürzegehalt als 10 Proz. dürfen die Brau ereien nur bis zur Höchstmenge von 25 Proz. des von ihnen in der Zeit vom 1. September 1922 bis 31. August 1923 im Inland insgesamt abgesetzten Bieres Herstellen. Die Herstellung von Branntwein ans verboten. Wer diesen Vorschriften zu- wlderhandelt, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahr und mit Geldstrafe bis zu cinhunderttausend Mark oder mit einer dieser Strafen bestraft. — Der Mißertrag der diesjährigen Ernte. Der Säch sischen StaatSzeitung wird aus Berlin geschrieben: Nach den statistischen Erhebungen ist die diesjährige Ernte, infolge der un günstigen Witterung, insbesondere des kalten Frühjahres und des übermäjziqen Regensalles im Sommer, ganz besonders schlecht aus gefallen. 'Während 1913 auf 1 670 575 Hektar 4 043 984 Tonnen Weizen geerntet wurden, erbrachte die jetzige Weizcnernte, auf 1 319 220 Hektar Anbaufläche, nur 1 895 723 Tonnen Weizen, was also, bei einer nur unwesentlich verringerten Anbaufläche, einen Rückgang des Ernteertrages aus nahezu ein Drittel ausmacht. Die Roggenernte brachte im äahre 1913, auf 5 295 187 Hektar, 10131 807 Tonnen. 3n diesem Erntejahr wurden, bei 4128084 Hektar, nur 5 322 090 Tonnen Roggen eingebracht, was ebenfalls einen Fehlbetrag von fast 50 v. H. ausmacht. Dabei mutz berück sichtigt werden, datz gegenüber dem Jahre 1913, wo nur 195 000 Tonnen Stickstoffdünauug zur Verfügung standen, in diesem Jahre von der Landmirtjchast rund 300 000 Tonnen Stickstoff 'und 900 000 Tonnen Kali verwendet wurden. Königsbrück. Nach 25 jährigem Bestehen stellte am l. Oktbr. die „Königsbrücker Zeitung" und der im gleichen Verlage er scheinende „Schwepnitzer Anzeiger" jein Erscheinen ein. Leipzig. Eine ungeahnte grotze Freude wurde in diesen Tagen der Familie Glotz, Fregestratze 8, zuteil. Nach mehr als acht wahren kehrte der nchtundzwanzigjährige Sohn Viktor aus russi scher Gefangenschaft in das Elternhaus zurück. Der längst Tot geglaubte und von der Familie aufrichtig betrauerte, hat vier Monate zu seiner Rückreise gebraucht und landete nun glücklich mit seiner Frau, die er vor zwei äahren in Rußland heiratete, in Leipzig. Die übergrotze Freude der Eltern und Geschwister über das unverhoffte Wiedersehen kann man sich leicht vorstellen. Grünhainichen. Am 29. September wurde der für die hiesige Kirchgemeinde abgeordnctc Pfarrvikar Carl Oskar Schulze aus Riesa, der hier am 8. Oktober seine Antrittspredigk halten wird, an Ephoralsteile verpflichtet und eingewiesen. Er ist bereits zehn Monate als Pfarrvikar in Zinnwald-Georgenseid und später am Diakonissenhaus zu Borsdorf bei Leipzig als Lehrkandidat tätig gewesen. Er hat auch vier äahre am Kriege gegen Rußland, zuletzt als Leutnant, teilgcnommen. Werdau. Die städtischen Kollegien haben einstimmig be schlossen, Regierung und alle Parteien zu bitten, für Durchführung des strengen Alkoholverbotcs in Deutschland nacy amerikanischem Muster einzutretcn, zum mindestens aber für strenges Unterbinden jeder Starkbierbrauerei und Schnapsbrennerei. 3n Werdau soll auch möglichst auf Verminderung und Beschränkung der be stehenden Konzessionen hingewirkt, vor allem aber sollen neue Konzessionen nur ganz ausnahmsweise in besonders begründeten Fällen erteilt werden. Aue. Die städtischen Kollegien haben beschlossen, für 80 Mill. Mark Notgeld in 200- und 590-Mark-Scheinen herauszugeben. Zunächst werden 40 Millionen Mark in Verkehr gesetzt werden. Reichenbach. Die Beseitigung der Monarchenstandbilder vom Ministerium verboten. Vor einiger Zeit war die Bürgerschaft stark erregt worden durch einen Beschluß des Stadtrotes, die beiden Mönarchendenkmäler auf dem Markt- und Postplatz ab zubrechen und zu entfernen. Auf eine Beschwerde des Bürger- bundeS untersagte die Kreishauptmannschaft einstweilen den Ab bruch. Jetzt ist der Bürgerbund dahin beschieden worden, daß der Abbruch der Denkmäler von der Kreishauptmannschast auf Grund ausdrücklicher Anordnung des Ministeriums des onnern endgültig untersagt worden ist. Der Suchende. Tief hängt der Nebel im Gebäum und Schweigen hängt in grauen Gassen. Laternen kleiner Schein Löscht müde aus. Och gehe unterm bleiern trägem Monde hin und suche Dich.' Die- Gasse» sind leer, und manchmal flattern aus gedämpften Fenstern Stimmen her Du? — Nein In den Schlaf der Stadt fiel hart mein Schritt, der nun in weichen Feldern dumpf zerklingt, mich leise wieder tragend . in einen leeren Tag. Dich — sand ich nicht. — Hansachim Wolf. Das kann man „ihr" wahrlich nicht verdenken, -aß sie vor «mein solchen „Gedicht" Reißaus nahm! Vermischtes. * Kein Bürgermeister mehr in Thüringen. Mit dem 1. Oktober ist im Lande Thüringen die neue Gemeinde- und Kreis ordnung in Kraft getreten. Mit diesem Tage ist die alte deutsche Bezeichnung „Bürgermeister" verschwunden. So gibt es, wie die „Geizer Zeitung" feststellt, dort jetzt keinen Oberbürgermeister mehr, sondern einen Stadtdirektor. Die weiteren Mitglieder des StadtratS heißen nicht mehr Stadträte, sondern Beigeordnete, deren erster dort Bürgermeister Dietrich sein dürste. Wie in den Sladtratszeilen, gibt eS in Zukunst besoldete und unbesoldete Beigeordnete. Der Gemeinderat heißt in Zukunft „Stadtrat". unserer Industrien verwnnen, die überwiegend auslän dische Rohstoffe verarbeiten, bcher von ausländischen Währungen nbhängen und versuchen, ihre Preise für den Rohstofsanteil des tzertigfaürikatS der sinkenden Va luta anzupassen. Liber andererseits müssen wir das Bedenkliche der neuen Wertmaßstäbe, die da heißen Goldmark, Dollar usw., darlegen und vor einem Ueber- handuchmen der ValuiafakturiernnI im Inland, be sonders wenn tatsächlich fremde Geidsorten statt Pa- picrmark gefordert werden, warnen. Tic Mark muß im Jnlandsvcrkehr als Zahlungs mittel erhalten bleiben. Haben die dem entgegenge setzten Bestrebungen großen Erfolg, so büßt unsere Markvaluta den letzten Rest von Vertrauen ein, den sie noch besitzt. Teun die Bewertung der Valuta ist zum überwiegenden Teil bei uns heute eine Vertrauens frage. Wenn wir aber im Inland selbst durch jene Flucht vor der Mark unser schärfstes Mißtrauen gegen über der Mark bekunden, wie können wir dann vom Ausland erwarten, daß es überhaupt noch durch eine, wenn auch noch so geringe Bewertung der Papiermark einen Nest von Vertrauen zeigt'? Ter Währungszer- fall wäre vollständig da. Weiter ist zu beachten, daß die Nachfrage nach fremden Zahlungsmitteln, etwa nach englischen Pfund noten oder amerikanischen Dollarnoten, durch deren effektive Verwendung im Inland gewaltig wächst; daher muß durch diese Jagd nach fremden Devisen deren Kurs steigen, die Mark entsprechend sinken. Ferner darf man nicht die Spanne zwischen Bin- nenwert und Außcnwert unseres Geldes übersehen. Wie unsere Lage augenblicklich ist, darf sie nicht ge waltsam beseitigt werden. Tas geschieht aber, wenn sich Goldmark- und Tollarofferten in Industrie und Handel und im Kleinverkshr in weitem Umfange durch setzen. Die weitere Folge wären Goldmark- oder Dol larlöhne und -Gehälter. Heute bleiben die Löhne und Gehälter, Eisenbahn- und Posttarife u. a. weit hinter den Friedensbeträgen in Goldmark zurück. Wen» aber die Warenbesitzer ausländische Zahlungsmittel als Ent gelt verlangen oder soviel Papiermark als der tägliche Tollarstand angibt, so müßten auch Löhne, Gehälter usw. sich täglich der Goldmark oder dem Dollar anpas- scn. Die Neichsbank könnte nicht genug Noten drucken. Tie Kreditnot und der Geldmangel würden noch ver schärft. Jede Kursschwankung, herbeigeführt von einer wilden, ungezügelten Spekulation, fände ihren Aus druck in den Preisen und Löhnen und Gehältern. Tie Papiermark muß der allgemeine Wertmesser bleiben. Tas wird tatsächlich der Fall sein,' wenn die Valuta nicht mehr stark sinkt und eine Markfestigung herbeigeführt wird. Dafür ist aber eine ausgeglichene Zahlungsbilanz erste Voraussetzung. Diese aber er halten wir nicht durch mechanische Abwehrmaßnahmen selbstsüchtiger Machtgruppen; sie kann sich nur bessern,' nenn die Entente eine vernünftige Reparationspoli tik betreibt, das Ausland uns Kredit gewährt und oor allem und in erster Linie dadurch, daß wir unsere Produktion in Industrie und Landwirtschaft steigern, unsere Lebenshaltung der deutschen Notlage anpassen, rlso arbeiten, Waren und Werte erzeugen und auf nicht zum Leben notwendigen Konsum verzichten, also sparen." * Folgen der tschechischen Herrschaft in der Slowakei. Nach ' der „Narodni Demokracie sind seit dem Umstürze aus der Slo wakei 70 000 Slowaken auSgewandert. Kann es ein beredteres Zeugnis für die „konsilidierten" Verhältnisse der tschechischen Schreckensherrschaft in der Slowakei geben? * Der Minister, seine Frau und seine Kinder. Ein Akt be sonderer sozialer Fürsorge wird in der Tschecho-Slowakei aufge deckt. Mit einer Verordnung des Eisenbahnministeriums vom 6. März 1929 wird verfügt, daß den abtretenden Ministern, deren Frauen und Kindern auf allen Strecken der tschecho-slowakischen Staatsbahnen (lebenslänglich?) eine Fahrkarte erster Klasse ge bühre. * Was ist ein mäßiger Fahrpreis? Die staatliche ameri kanische Dampfschiffahrk (United Stakes Lines) entfaltet in Deutsch land eine sehr starke Reklame, durch die sie uns zum Besuch Amerikas einladet. Die amerikanische Schiffahrtsgesellschaft kann sich die Reklame leisten. Ob wir uns den Besuch Amerikas leisten können, ist eine andere Frage. Freilich wird unS versichert, datz der Fahrpreis für die Ueberfahrt trotz aller Bequemlichkeit und trotz der besten Verpflegung mäßig sei. Sicher aber sind die reinen Fahrkosten mit 190 Dollars noch nicht gedeckt. Sind 150- bis 209000 M. ein mäßiger Fahrpreis? Die Ansichten darüber können verschieden sein, genau so verschieden, wie leider der Wert der Mark von dem Werte des amerikanischen Dollars. Me Mark als Wertmesser. Aus volkSw wisch »stochen Kreise» wird uns fol- gcudcs geschrieben: „Tie Erfahrungen ter jüngsten Wochen belehren uns, daß umfangrewie und energisch.' Bestrebungen darauf hinarbeiten, die Papiermark MS Weltmaßstab zu entthronen. Im deutschen Julandsverkehr wird AuS- landSvaluta oder Goldmark a!ü Berechnungsgrundlage der Verkaufspreise und als Zahlungsmittel in weitem Umfang verwendet. Las geschieht sogar bis in den Kleinhandel hinein, nicht nur zwischen Ein- und Aus- fuhrhändleru und inländischen Fabrikanten oder zwi schen diesen und ihren unmittelbaren Abnehmern. Hierbei ist cs Plastisch gleichgültig, ob man wirk liche Zahlung in AuH.nü'sw^ sei cs in Dollar, Franken usw. beim Absch.uß Enes Geschäfts verein bart, oder ob man den Kaufpreis auf die Grundlage einer bestimmten Gowmarl'summe oder in Papiermark unter Bezugnahme auf einen bestimmten Devisenkurs, etwa des 'Toüacstandes, beim LiefernugStermin berech net. mich verpflichtet, Ihnen mitzuteilcn und gestatte Jhnen^ davon Gebrauch zu machen. In diesen: Monat hatte ich 200 Zentner Roggen als Umlagegetreide gekauft. Die Ladung stand in Magbcburg-Alt.-V. und wurde von der Reichsgetreidestelle nach Themar bei Meiningen gesandt. Ich höre heute,daß unsere Müller ebenfalls einen Wagen Roggen aus Schlesien erhalten haben, wofür 41 600 Mark Fracht gezahlt worden ist. Hätten » die Müller den von mir gelieferten Roggen erhalten, r so hätten dieselben nur die Fracht von Magdeburg f nach Barleben — 12 Kilometer — bezahlen brauchen, s Ein Kaufmann, der für eigene Rechnung liefert, würde ! jedenfalls eine solche Disposition nicht getroffen haben." Wir nehmen an, daß die R. G. St. sich hierzu äußern wird. Wenn nicht ganz besondere Gründe das Verhalten wider Erwarten rechtfertigen sollten, so wäre kein Ausdruck scharf genug, um dieses Verfahren j zu brandmarken. Vom Spazicrenfahren der Lebens- j mittel bei dem Mangel an Kohle und an Eisenbahn- j wagen haben wir genug! j — Sport und Verkehr. f X Neue Segelsiiigversuche im Harz. Die beiden ! hannoverschen Segelflieger Martens und Hentzen ! werden noch vor Beginn des Winters im Obcrharz einen - Flugversuch veranstalten. Sie beabsichtigen, von der f Jordanshöhe bei St. Andreasberg aus zu fliegen. i X Ein neuer Flngrclorv. Ter Schnelligkcitsrekord i tm Flugzeug, den der Franzose Sadi-Leeointe hielt, - wurde von dem Engländer 5 erbert Iain es gebrochen. Er flog 311,3 Kilometer in einer Stunde! ! — - Bus Stadt und Laud. ! ** Tödlicher Au-rweSttunsaK. Auf der zur Zeit : in Schlesien siattfindenden Reich.»fahrt des Allgemeinen ! Deutschen Automobil-Clubs ereigneten sich infolge des i regnerischen Wetters zahlreiche Unfälle. Ein Türrkopp- - Wagen fuhr in einen Graben, wobei ein Fahrgast, der ' holländische Journalist van Hooven tödlich ver- j unglückte. j ** Einem saubere« „Arzt" wurde durch die Haw- l burger Polizei das Handwerk gelegt. Es handelt sich : um einen „Tr." Zeid, der aus Aegypten stammt und - behauptet, Schifssarzt zu sein. Er benutzte seinen Arzt- ! titel jedoch nur dazu, um an sich ihm anvertrauenden ' jungen Mädchen unsittliche Handlungen zu begehen. " Tie gestohlene SchiMass«. In Wien wurde l ein griechischer Marineleutnant M. verhaftet, der die >. Kasse des Torpedobootes, auf dem er stationiert war, - gestohlen haben und darauf mit einer Soubrette nach ; Wien geflohen sein sollte. M. behauptet nun, sein i Kapitän habe die Kasse gestohlen und, um den Dieb- i stahl zu verbergen, das Schiff in die Lust gesprengt - und schließlich ihn, M., des Diebstahls beschuldigt, k ** Tie Goethe-Reliquien in Lyon. Die von deut- ! schen Museen der Lyoner Ausstellung 1914 auf drin gende französische Bitten geliehenen Goethe-Reliquien waren bis jetzt dort zurückgehalten worden. Ter Fran zose, in dessen Räumen sie gelagert hatten, will eine halbe Million Franken Lagergebühr dafür haben. Weil , die deutschen Stifter diese unverschämte Summe nicht ! zahlen können, wollte dieser Herr jetzt die kostbaren i und unersetzlichen Stücke in öffentlicher Versteigerung verramschen. Tas war selbst der französischen Oef- ! fentlichkeit, selbst Blättern von dem Kaliber des i „Temps" ein zu unverschämter Raub. Tas Lyoner Gericht hat daher auf Grund der Beschwerden der Ge schädigten die für den 28. Oktober angekündigte Ver steigerung untersagt. ; ** Ein neues Diamantenfeld wurd eim Urhburg- - Distrikt in Be t sch u a na la n d (Südafrika) entdeckt, i Das Lager soll recht ertragreich sein. Man sand 12- ' karätige Diamanten. ** Rockefeller und Ford sind nach der amerika- j Nischen Vermögensstatistik die reichsten Leuts der ; Welt. Ter eine hat ein jährliches Einkommen von ! 8 Millionen Dollar, Ford und sein Sohn zusammen > gar 10 Millionen Dollar (man rechne sich diese Summe j in Papicrmark um!). Außer , ihnen gibt es in den Vereinigten Staaten noch 33 Leute, die ein jährliches > Einkommen von mehr als einer Million Dollar haben, die zahlreichen „gewöhnlichen" Dollarmillionäre, die ? nicht über ein Millioneneinkommen, aber immerhin über f ein Millionenvermögen verfügen, gar nicht mitgerechnct. i ** Ucber 120t) Millionen Dollar soll nach der j Newyork World das amerikanische Privatpublikum in j den ersten Jahren nach dem Kriege, als der Dollar ! in Berlin noch nicht 150 stand, in deutscher Mark speku lativ angelegt haben. Diese Summen hätten jetzt einen Wert von 60 bis 70 Millionen Dollar, und der ging« noch Tag für Tag weiter zurück. Es liegen also drü ben Milliardensummcn von deutscher Papiermark in Privathand, die natürlich gewaltig aus den Kurs des deutschen Geldes drücken. Gerichtssaal. Bor dem Münchener BoMgcricht spielt zur Zeit ein neuer Hochverratsprozeß gegen den ein- stigen Sekretär Kurt Eisners, Fechenbach, den Lei ter der Berliner Agentur eines englischen Nachrichten büros, Gar gas,und dessen Münchener Kvrrespondcn ten Lembke, der zugleich auch eine große Berliner Zeitung in München vertrat. Tie Angeklagten Haber deutsche Geheimdokumente der Ententepresse zur Ver- - öffentlichung zugänglich gemacht. Tie Verhandlung, du ! mehrere Tage dauert, findet hinter verschlossenen Tü- ren, aber unter Zulassung eines Teils der Presse statt