318 Kirchenschmückung, Abendmahl, Festpredigken, Kirchenmusiken und Ab- singung des Lutherliedes festlich begangen. — 3n der Schmiede aus dem Hohlen Wege (Altenberger Straße) entstand am 9. November beim Schmied Wolf, genannt Quinger, nachmittags zwischen 3 und 4 Uhr ein Feuer in der Borstadt, das 14 Häuser und 4 Scheunen abermals ver nichtete. — Für das Amt wurde der Wildmeister Nicol Seifert einge wiesen. — 3n die Stadtkirche versetzte man die Kirchenstühle von Nicolai, teils ließ man neue anferkigen. Da durch den Brand im vorigen Jahre die Zunftgesetze in Quingers Schmiede mit verbrannt sind, suchen am 3. Februar 1356 die Schmiede um Bestätigung ihrer neu aufgestellten Satzungen an. — Am 9. Juli berichtet der Schösser nach Dresden, daß das Brunnenwasser wieder in der Stadt sei. Der Nat ist von jetzt ab schuldig, ein Biertel des Wassers an der oberen Bütte auf dem Markte abzuteilen und dem Schlosse zuzu führen. Dafür hat das Amt auch den vierten Teil an Kosten der Leitungsverbesserungen zu tragen. — Damian von Trota, genannt Treyden, ein livländischer Edelmann, kurfürstlich sächsischer Kammer junker und Pächter der Borwerksfelder, ward, als er eben furchtbar geflucht hatte, vom Blitze auf dem Felde erschlagen. — Am 8. Oktober starb Kurfürst Johann Georg I. «mitten unter andächtigem Gebet und Anrufung des Namens Christi" im 72. Lebensjahre. Bom 13. Oktober hakten 8 Mann der Bürgerschaft täglich auf 4 Wochen zu läuten. Auch sollten die Tuchmacher der Stadt zum Leichenbegängnis des Landesherrn in Freiberg schwarzes Tuch liefern. — Aus dem Jahre 1656 rührt ein Oelgemälde im Ratssitzungszimmer mit der Ansicht der Stadt (Seite 232). Den Posamentierern werden 50 zum Teil sehr engherzige Zunftsätze am 29. Mai 1657 auf Empfehlung des Schössers bestätigt. — 3n der Zeit vom 30. Juni bis 17. Juli fand Anlieferung, Auf- und Fertigstellung eines von Christoph Wießener in Struppen bei Pirna gelieferten neuen Altars statt. Das Altarblatt, von Jonas Eibich gemalt, zeigte den Heiland. Der Taufstein samt Deckel ward von demselben Künstler für 22 Taler gemalt und vergoldet. Die Gesamtkosten auf Altar und Taufstein hatten die bescheidene Höhe von 114 Gld. 11 Gr. 10 Pf. Ehe Eibich abreiste, nahm er noch einen Abschiedstrunk für 18 Gr. 8 Pf. — Zur Erbhuldigung erschien am 25. Juli 1657 Johann Georg II. zu Dippoldiswalde und nahm teils auf dem Schlosse, teils vom Rathause aus die Erbhuldigung der auf dem Marke versammelten Bürgerschaft und der Amtseingesessenen entgegen. — Basilius Dörner, Sohn des gleichnamigen Borwerksver walters zu Dippoldiswalde, hatte bei Matthias Günther in Freiberg ge lernt, war um 1650 hier Meister der Zinngießer geworden, lehrte von 1657 bis 1661 den Christian Schmidt und gehörte der Dresdner Zunft an. Ausbeuten der Sadisdorfer (vergl. 1660 und 1661) und Altenberger Zinn bergwerke lieferten die Rohstoffe. — Der 29. Juli brachte den Befehl, daß nur die Ansässigen der Stadt das Fischrecht haben und solches nur Mittwochs und Freitags von Sonnenaufgang bis mittags 11 Uhr von diesen ausgcübt werden solle. — Das beste Korn kostete 17, das geringere 13 Groschen auf den Scheffel. Am 10. Dezember 1657 brach am Abend kurz vor 5 Uhr im Hause der Michael Günkherin neben der Pforte durch Unvorsichtigkeit des Sohnes, der mit einem Talglichle fahrlässig umge-