Volltext Seite (XML)
MüMeichSrate nicht mehr die Rede sein. Die damals sälligeu zwei Millionen Pfund Sterling sind inzwi schen teils durch Barzahlungen, teil« durch Schatzwechsel gedeckt worden. Tas französische Amt hat die Schatz- Wechsel entgegengenommen und sich mit der Regelung einverstanden erklärt. Auch die endgültige Regelung mit dem englischen Ausgleichsamt steht bevor. Di« kommenden Berliner Besprechungen werden nur den zukünftigen Ausgleichszahlungen gewidmet sein. DaS alte AuSgleichSabkommen besteht nicht mehr. In den Berliner Besprechungen sollen neue Abmachungen an seine Stelle gesetzt werden. :: Reichstag und Nmlageprcis. Ter Reichstag Wirt nicht, wie ursprünglich geplant, erst Anfang November zusammentreten, sondern voraussichtlich bereits zum 17. Oktober einberufen werden. Tie Einberufung zu den früheren Zeitpunkt mutz deshalb erfolgen, da zur Si. cherstellung der Brotversorgung eine baldige Entscheid düng, über die Erhöhung des Preises für Umlagegetreid« unbedingt notwendig ist. Bisher sind nur wenig übe, 120 000 Tonnen Umlagcgetreide zur Ablieferung ge> langt gegenüber 400 000 Tonnen im gleichen Zeitraun des Vorjahres. Nach Erhöhung des Umlagepreiset dürfte die Ablieferung des Umlagegetreides rascher voi statten gehen. Wie verlautet, will die Regierung mb Rücksicht auf die bevorstehende Verteuerung des Brotei bei der Reparationskommission Schritte unternehmen um die Genehmigung zur Wiedereinführung bei Reichszuschüsse für Lebensmittel zu erhalten. Ti» Zuschüsse würden sedoch nur dem niedrigsten Einkomme» zugute kommen. — Nächst der Vorlage über den Um lagepreis werden den Reichstag noch andere wichtig« Vorlagen beschäftigen, so das Gesetz zum Schutz bei Kleinrentner und die Festsetzung des Termins für di» Wahl des Reichspräsidenten. * Der tschecho-slowakische Ministerpräsident Benesch wird am 9. Oktober mit dem italienischen Autzenminister Schanze« in Venedig zusammentreffen. Den Hauptgegenstand der Be sprechungen wird die österreichische Frage bilden. , k Lenin hat nach seiner Wiederherstellung seine Tätig keit im Nate der Volkskommissare wieder ausgenoiymen. ; Exkönig Konstantin von Griechenland ist zu Schiff in Palermo eingetroffen. * Zaimis hat die Uebcrnahme des Vorsitzes in dem neuen griechischen Kabinett abgelehnt. k Der größte Zeitungsverleger der Vereinigten Staaten, Hearst, ist bei seiner Kandidatur um den Posten des Gouver neurs des Staates Newhork geschlagen worden. Frankreich: Französische Angriffe gegen de» Reichs kanzler. ; Der den Pariser Negierungskreisen nahestehende Tempi beantwortet die vom Reichskanzler vorgetragcncn neuen Dar legungen und Belege zur Schuidfrage mit scharfen Angriffen gegen die deutsche Negierung. In einem in gehässigstem Tone gehaltenen Leitartikel wiederholt des Blatt die sattsam bekannte Anschuldigung, daß nur Deutschland den Krieg.ge wollt habe und ihn vier Jahre lang vorbereitet habe. Am Tage nach dein militärischen Zusammenbruch habe Deutschlan! einen Augenblick lang das Gefühl sür den wahren Zusammen hang der Dinge gehabt. Jetzt sei aber die Stimmung um- "geschlagen. Deutschland betrachte sich nicht mehr als besiegt und nicht als schuldig am Kriege, und es halte sich deshalb nicht mehr für verpflichtet, die ihm auferlegten Wiedergut machungen zu leisten. Die Gefahr der Kampagne, die bei deutsche Reichskanzler jetzt eröffnet habe, sei, daß sie ein« Bestärkung dieser Auffassung bilde. Jedesmal, wenn di« letzige deutsche Regierung von den Angriffen der Rechtspar teien gegen die sogenannte ErfMungspolitik bedroht fei. bemühe sich Herr Wirth, den Widerstand gegen die Entente anzufachen und die aus der Niederlage gezogene gehässige Gesinnung für sich zu benutzen. Frankreich halte die Wacht am Rhein, um das Land zur Erfüllung zu zwingen, und werde, wenn es die Torheit begehen sollte, einen Krieg im Westen noch einmal heraufzubeschwören, der zivilisierten Welt zu verstehen geben, daß es keinen anderen Frieden und keine andere Rettung für Europa mehr gebe, als durch das endgültige und unwiderrufliche Ende der deutschen Macht. — Durch derartige Wutausbrüche dürfte der Temps die Dar legungen des Kanzlers kaum entkräften. England: Ter Ruf nach dem Wirtschaftsfrieden. ; Die verhängnisvollen Auswirkungen des Versailler Gewaltfriedens werden in den Ententeländcrn, zumal in England, immer drückender empfunden. Es ist daher kein Wunder, daß die maßgebenden Wirtschaftskreise immer wieder aus eine Abänderung der Reparationsbedingungen drängen. Neuerdings sprach wieder eine Abordnung des Verbandes der britischen Handelskammern beim Schatzkanzler vor, uw die Regierung nachdrücklichst auf die Notwendigkeit einer baldigen Regelung der Reparationsfrage im Interesse des britischen Handels hinzuweisen. Der Schatzkanzler versprach, die Ansichten der Abordnung einer sorgfältigen Erwägung zu unterziehen. Amerieana. Was kostet eine Stelle als Bors enmakler? Am Stock Exchange, der Börse von Neuyork, ist jetzt eine freigewordene Stelle als Makler veräußert worden. Sie wurde mit 100 000 Dollar bezahlt. Der Preis einer solchen Stelle war im vorigen Jahre der gleiche, betrug jedoch 115 000 Dollar im Jahre 1920 und 110 000 Dollar im Jahre 1919. . * Der Traum im Dienste der Polizei. In Neuhork verschwand kürzlich ein Kind und sollte von der Polizei wiedergefundsn werden. An sich ist das in einer Millionenstadt etwas durchaus Alltägliches. Tas Besondere lag in diesem Falle dar an, dah die Polizei den Aufenthalt des Kindes aus Grund eines Traumes ausfindig zu machen suchte. Ter Mutter des Kindes, einer Italienerin, ward nämlich das Kind, ein Knabe namens Angelo, des Nachts im Traum erschienen, genau so angezogen, wie am Tage Wines Verschwindens, und hatte erzählt, cs sei vor Räubern nach einem Hause in einer Stratze von Neu- York verschleppt worden. Die Stratze und die Nummer des Hauses gab der Knabe genau an. Leider existiert aber in der Stratze gar kein Haus mit dieser Nunrmer. Und so wird der Polizei wohl nichts anderes übrig geblieben sein, als die untröstliche Mutter aufzufor dern, noch einmal, und zwar diesmal etivas zuverläs, figer zu träumen. Der Tanz-Waggon. Er wird als die neueste Errungenschaft im Lands der unbegrenzten Möglichkeiten angekündigt. Auf dei Slsenbahnllnie von Oklahoma nach Lawton soll der Zügen ein Wagen eingefttgt werden, der tm Jnnerr einen richtigen Ballsaal enthält. Die Ballmufik soll von Oklahoma aus auf radtotelephonischem Wege, gelte, fert werden. Bewährt sich diese Neuerung, so ist zv erwarten, dah, wenigstens solange die gegenwärtig« Tanzwut anhält, der „Tanz-Waggon" in den Luxus zügen nicht wenigfer selbstverständlich sein wird wi« der Speise- und Schlaftvagen . . . Vorausgesetzt, daß dei Plan zur Ausführung kommt. Eine seltsame Sammlung. In White Plans im Staate Neuhork lebt ein» nicht mehr ganz jugendliche Dame, die Lillian Delgar Powers heißt und auf irgend einer Universität bei Union den Grad als Doktorin erworben hat. Sie ff ! Naturwissenschaftlerin und ihre Spezialität ist — dal Eichhörnchen. In ihrem geräumigen Hause besitzt sh ! eine Sammlung von 350 dieser zierlichen Nagetier» , chen. Jedes von ihnen befindet sich in einem Käfig > der ,Mtt allem Komfort der Neuzeit" ausgestattet ist. * Ein Riesen-Tanzlokal. ' Tanz und Tanz und nichts als Tanz — danÄs - scheint den Menschen von heute der Sinn zu stehen ' „Clover GardenS" nennt sich ein Tanzlokal, das jüngs in Neuhork eröffnet wurde und von dessen Ausdehnung ! man einen Begriff gewinnt, wenn man sich vorstellt dah das Tanzlokal das ganze sechste Stockwerk dei f „Grand Central Palace" einnimmt, in dessen Erd j geschoß Ausstellungen von Automobilen, landwirtschaft - lichen Maschinen, neuen Bootsthpen usw. stattzufin ; den pflegen. Achtzehnhundert Paare können gleich j zeitig tanzen, ohne sich gegenseitig zu inkomodieren, uni : der Fußboden ist mit Hilfe eines neuen chemische« ? Verfahrens nach Aussage von Sachverständigen geradezu ideal, nicht zu sehr und nicht zu wenig glatt. Es is außerdem Platz für Tausende von Zuschauern, teil» , auf Sesseln im Saale selbst, teils in den Logen ober halb des Saales. Wenn der Mann zu schön ist. Mrs. Emily Stuart Jones in Michigan klagt ge ' gen ihren Mann auf Scheidung. Als Grund gibt sie an j daß er zu schön ist. Tie Natur schenkte ihm eine Go i stalt und ein paar Augen von so wunderbarem Reiz ' daß die Frauen und die Mädchen wie toll hinter ihn f her sind. Täglich schicken sie ihm Briefe, Blumen, Ge schenke. Und das Arge ist, datz Mr. Jones sich dies) Huldigungen mit Vergnügen gefallen läßt, statt si- l entrüstet zurückzuweisen. Mrs. Iones aber ist nich i gewillt, zu teilen. Sie will lieber überhaupt keine« Mam» als einen, der zu schön ist. ' Tr. A. v. W. ; V oW wir ts chaft. > Nur 11 VW Eru-erbsiose? Jin NcichstagsauSschust für soziale Angelegenheiten teilte das Reichsarbeitsministe- rium mit, daß nach der neuesten Statistik im ganzen Deut- - Pen Reiche insgesamt nur 11 000 Erwerbslose Unterstützuna ! beziehen. Sobald sich eine ungünstigere BcschäftigungSauote " »eige, werde die Reichsregierung der Anregung der Sozial- ' demokraten entsprechen und die Unterstützungssätze erhöhen § und nachträglich die Genehmigung des Reichstages einholen. - hierzu ist zu bemerken, daß die Zahl der Erwerbslosen, die i Unterstützung beziehen, stets geringer ist als die Zahl der tat- ! Lchlich Erwerbslosen. Immerhin bleibt natürlich für den ' Aimenblick ein sehr guter Stand des Arbeitsmarktes festzu- : stellen; alle Wirtschaftskenner sind sich darüber einig- daß > unter Umständen sehr schnell ein großer Umschlag eintreten ! kann. H Notmaßnahmen -er Zeitungen. In Weimar hat sich als G. m. b. H. ein Verband thüringischer Zsitungsver- , leger gegründet, um die angeschlosscnen Zeitungen vor dem . drohenden Zusammenbruch zu bewahren. Die Zeitungs- f zentrale wird ihre Tätigkeit am 1. November aufnehmen. , Die Gardelegener Zeitung „Altmark" hat ihr Erscheinen ein- i gestellt. ! H Berlin, 4. Oktober. (Börse.) Der scharfe Aufstieg ? in Devisen und Dollar setzte sich fort, Dollar erreichte und ! überschritt bald wieder den Kurs von 2000. Auch im Effek- tenverkehr zeigten sich entsprechend steigende Kurse bei leb- s hafterem Geschäft. H Der Stand der Mark. »Ls kosteten nach den amt- , lichen Notierungen der Berliner Börse am 1914 M- 6941 Amtliche 43745 56529 4. 10. 82397 9363 2127 100 100 100 100 100 1 1 3. 10. 72759 13458 38152 49188 8040 8270 1885 14307 35216 5943 100 französische Franken 100 schweizerische Franken 100 tschechische Kronen 167,— 80,— 112,— 112,— 80,— 20,— 4,20 80,- 80,— holländische Gulden belgische Franken dänische Kronen schwedische Kronen italienische Lire englisches Pfund Dollar H Berlin, 4. Oktober. (Warenmarkt.) Notierungen der Mittagsbörse für je 50 Kilo ab Stationen: Weizen 4000—4100. Roggen 3600-3800. Gerste 3500 bis 3850. Hafer 3900—4000. Mais 4100-4200. Weizenmehl (100 Kilo) 11 500—12100. Roggenmehl (100 Kilo) 9500 bis 10 200. Weizen- und Roggenkleie 2200—2250. Raps 4700—4900. Viktoriaerbsen 5900—6200. Kleine Speise erbsen 4700—5200. Futtererbsen 3500—3700. Peluschken 3500—3700. Ackcrbohnen 3500—3700. Lupinen blaue 2100 bis 2400, gelbe 2400—2500. Serradella 3700-4200. Raps kuchen 2400—2500. Trockenschnii-cl 2100-2150. Torstnelasse 1500—1550. — Heu und Stroh. Drahhgcpretztes Rog gen-, Weizen- und Haferstroh 1000—1050, bindfadengepreß- tes Roggen- und Weizenstroh 940—980, Nogaenlanastroh 1000—1050, gebündeltes Krummstroh 850—890, Hä tsel 1125 bis 1175, handelsübliches Heu 570—640, gutes Heu 640 bis 700 Mark. H Berlin, 4. Oktober. (Schlachtvieh markt.) Auf trieb: 2984 Rinder, 1230 Kälber, 59l0 Schafe, 6158 Schweine. Preise je Zentner Lebendgewicht: Rinder 4000 bis 8500, Kälber 7000—13 560, Schafe 4000—9500, Sch^ e ne 17 500—22 000. Marktverlauf fest, durchweg anziehende Preise. Gedenktafel für den 5. Oktober. 1609 " Der Dichter Paul Fleming zn Hartenstein in Sachsen (f 1640) — 1857 * Der Schriftsteller Fedor von Zobeltitz in Spiegelberg — 1864 ' Der Btldhaner Hugo Cauer in Kreuznach ff 1918) — 1880 -f Der Komponist Jacques Offenbach in Paris (* 1819) — 1908 Bulgarien wird Königreich — 1910 Portugal wird Republik — 1 Der Mediziner Ernst v. Leyden in Berlin (* 1832) — 1915 Abbruch der Beziehungen Rußlands zn Bulgarien. t Scherz und Ernst. tk. Bonmots von Lunte. Der Dichter der Götß lichen Komödie erfreute sich bei seinen Zeitgenossen del Rufs ungewöhnlicher Geistesgegenwart und unsehlba rer Schlagfertigkeit, Eigenschaften, die den reinblütigei Florentiner kennzeichnen. Man schrieb ihm daher aus eine Unzahl von schlagkräftigen Bonmots zu, und wen« man auch billig bezweifeln darf, ob diese wirklich vo> dem Dichter der Göttlichen Komödie geprägt wordei sind, so sind sie doch schon aus dem Grunde der Wie vergäbe wert, weil sie ein scharfes Licht aus die Stel lung werfen, die die Zeitgenossen Tante zuwiesen „Messers," sollen beispielsweise einmal einige Frauei gesagt haben, „es ist wirklich lieb von dir, datz du nm männliche Teufel zu Dienern der Hölle gemacht Haft aber nicht eine einzige Teufelin. Tu wolltest erficht lich damit andeuten, oatz wir Frauen nicht entfernt si bösartig sind, wie es die Mehrzahl der Männer Won haben will." — „Die »Sache ist die," soll Dante ohm Zögern erwidert haben, „daß auf Grund uralter Recht« nur die männlichen Teufel in der Hölle Dienst tul dürfen, und dah die Teufelinnen auf der Welt dei Lebenden zu bleiben haben, auf datz die Männer stad einer gleich zwei Höllen haben/' — Eines Tages ba gegnete der Dichter auf einem Spaziergang einem bild» hübschen Mädchen. „Ich bin sicher, datz unsere Statz kein hübscheres Mädchen als dich aufzuweisen hat,' bemerkte er galant zu der Schönen. „Das Lob kani ich dir nicht zurückgeben," war die unhöfliche Ans wort der also Ausgezeichneten. Tante aber pariert« die Ungezogenheit mit den boshaften Worten: „Ws nigstens lügst du nicht so unverschämt, wie ich es ebei getan habe." tk. Kanuten die alten Aegypter schon die TnLer- kulosc? Nach langwierigen Versuchen ist es jetzt einem der hervorragendsten englischen Anatomen, Tr. Ruf fer gelungen, eine Methode herauszufinden, um den altäghptischen Muniicn ihre ursprüngliche Gestalt Wie diw zu geoen. Legt man nämlich einen Teil der Mumie in eine Lösung von Alkalisalzen mit Alkohol, so begin nen die zusammengeschrumpften Gewebe so allgemach anzuschwellen, und zum Schluß ihre ursprüngliche Form wieder anzunehmen. Nachdem dies gelungen war, konnte auch der weitere Schritt getan werden, init fein stem Sezierwcrkzeug und Mikroskop den Mumien nä her nachzuforscheu. Dabei wurde die Entdeckung ge macht, datz die alten Aegypter schon vor 3000-4000 Jahren an den nämlichen Krankheiten litten, wie wir Heutigen. Der Pharao Echnalon verschied an Herz schlag, Meneptah, der zu Mofis Zeiten lebte, starb an Pocken, wie ganz zweifellos sein pockennarbiges Ant litz beweist. Sogar tote Mikroben und Bazillen wurden an den Mumien gefunden; auch sie hatten den Tausende von Jahren währenden Schlaf wohl überstanden. Glatz- kvpslgrelt war übrigens bei den alten Herren in Aegyp ten nicht minder häufig als bei uns; inan half sich durch große und schwere Perücken. Ramses II. litt an Adernvertalkung. Tie Artenen sind stark angeschwollen und ihre Innenseiten kalkig besetzt. Bemerkenswert war die Unteffuchnng der Lungen; bei zwei Munnenlnngen konnte als Todesursache noch heute «ach 3000 Jahren Lungenentzündung festgestellt werden. Ter eine hatte seine Krankheit offensichtlich durch Einatmen von Staub und Rauch bekommen, vermutlich iin Berufe. Sticht selten waren Nierenleiden aller Art, zuweilen sicht lich beuchend auf Erkästnug; akute Nierenerkrankrmgen kamen ungewöhnlich häufig vor. Seltener, aber doch oft genug konnten Spuren von tuberkulöser Rückgratver krümmung, Klumpfutz nnd Rachitis gefunden werden. (Uebrigcns wird schon seit Jahren im Museum von wrzey ein - Kinderskelett gezeigt, und zwar aus der ü. Dynastie — etwa 2700 v. Christus, alfo 4600 Jahr- alt — das ganz nnzweifelhaft die Merkmale einer tuberkulösen Hllstqelcukentzündung trägt.) Eine Vvlks- scuche wie bei uns kann die Tuberkulose aber schon des halb nicht gewesen sein, weil die Art zu wohnen und sich zu betätigen, ja viel gesünder war; das Zu- fammenpserchcn in Massuiquartiere kannte Alt-Nubien nicht. Aus Stadt und Land. " Lin Radrennfahrer schwer gestürzt. Auf des Mailänder Simplon-Bahn unternahm der Italieners Pah unter Führung des deutschen Schrittmachers Hofs, mann einen Angriff auf den 10-Kilometer-Weltrekord hinter Motorführung mit Windschutz. Der Bev, such schien bestens zu gelingen, als Bay bei 9,600 Kilo, Meter mit einem Pedal auf dem Zement ausstietz und einen schweren Sturz tat. Er mutzte mit schwere« inneren und äußeren Verletzungen vom Platze getragen Iverden. Hoffmann blieb unverletzt. ** Einschränkungen im Zeitungsdetried. Nach dent Beispiele großer Provinzzeitungen erscheint auch dl« „Deutsche Tageszeitung", das Blatt der deutsch,national len Landwirte in Berlin, nur noch einmal täglich. Sämtliche Wuppertaler Tageszeitungen »Nit ziveimalb, ger Tagcsausgabe sind vom 1. Oktober ab zum einmal kigen Erscheinen am Tage übergcgangen. ** Ermordung einer Prostituierte«. In Berit« wurde die 32jährige Prostituierte Frau Olga Witt inl ihrer Wohnung, in einem Keller des Seitenflügels» ermordet, an Händen und Füßen gefesselt und miL Knebeln im Munde, aufgefunden. Ter Mord mug bereits in der vorhergehenden Nacht verübt worden sein^ Ermittlungen nach dem Täter führten zur Festnahme» eines Freundes der Toten, eines wegen Einbruchs^ Raubes usw. wiederholt vorbestraften Menschen, den bereits auch eine Zeitlang im Irrenhaus« untergebrackn war. Soziales. -j- Die B-rsicherungSpfibcht für die Mngrstelktewi Versicherung, die nach der inzwischen abgeändecken R« aierungsvorlage init 300 000 M. Jahreseinkommen« begrenzt sein sollte, ist von dem sozialpolitischen Auch Miß des Reichstages dahin geregelt worden, daß dch Berdienstgrenze aufgehoben wird. Danach sollen alle Angestellten ohne Rücksicht auf die Höhs ihres Jahreseinkommens gesetzlich verpflichtet fein, pch in der Angestelltenversicherung zu versichern. . Z