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nt al m m IL n- s« ü >» v, l» tt ck tz k- 's o ei ii I! ö b t h ck n t d s s e l > 284 Martinimarkt ab, da sonst die Seuche nach Freiberg verschleppt werden könne. Der Richter zu Luchau und die Bauern zu Seifersdorf werden vom Rate der Stadt beim Kurfürsten wegen Brauens und Schenkens be klagt, worauf derselbe am 5. Januar 1582 verfügt, daß, wo keine Be rechtigung nachzuweisen, die Uebertretungen zu verbieten sind. — Infolge plötzlich eingetretenen Tauwetters setzte am 20. und 21. Januar 1582 eine Ueberschwemmung im Tale der Roten Weiheritz ein, welche in der Roten Mühle unterhalb der Stadt großen Schaden anrichtete. — Im März und April erhoben die hiesigen Handwerke Beschwerden gegen -en Bürgermeister Markus Hauptvogel und forderten am 3. Mai 1582 feine Absetzung. Derselbe wurde jedoch von der Regierung geschützt. In den entstandenen Auflauf griff auf Befehl des Landesherren, den Bürgermeister zu schützen, der Schösser mit bewaffneten Knechten ein und brachte eine solche Anzahl Bürger zur Haft, daß die Gefängnisse nicht zureichten und die Häftlinge außer zu Dippoldiswalde noch in Reichstädt, Stolpen, Pirna und Hohnstein festgesetzt werden mußten. Sie weigerten sich, Urfehde zu leisten, wie gefordert, wurden zu Gefängnis, Urfehde und Sihgeldzahlung veurteilt, deren beiden letzteren sie sich weigerten. Trotz der Bitten ihrer Frauen verzögerte sich die Angelegenheit bis in den Mai 1583. (Bergl. Handw.) — Wolf Karas zu Reinhardtsgrimma bzw. Reinholdshain hatte beim Rate und den Bürgern Schulden. Der Ritter weigerte sich zu zahlen. Der Schösser von Pirna wurde am 25. Mai an gewiesen, ihn zur Zahlung zu nötigen. — Die Dorfschaften erhoben gegen die Berbietungsrechte der Stadt Dippoldiswalde Widerspruch, wurden aber mit ihrer Klage auf den Rechtsweg gewiesen. — Wegen .gefährlicher Läuffte" gebietet der Landesherr der Ritterschaft und der Mannschaft der Städte die Kriegsbereitschaft. Die Stadt Dippoldiswalde rüstete auch, wodurch viele Kosten entstanden. Nachdem schon ein Teil bezahlt war, betrug die Schuld nach der Wehrrechnung noch 42 Schock 29 Groschen 8 Pf. Es blieb aber glücklicherweise friedlich. — Am 24. Zuni entstand Lurch einen Wolkenbruch nach Bellmanns Zeitbuch «eine Weißerihflut von Gewalt', sodaß .niemand zu Fuß oder zu Roß' den Fluß über schreiten konnte und durch Ueberschwemmung viel Schaden verursacht ward. — Das Ungeld und Scheffelgeld wurde aufgehoben, aber auf das Reuschock in 6 Zähren 2 Groschen, das Jahr 4 Pfennige bewilligt. — In Böhmen hatte die Pest schon lange gewütet. Biele Wohlhabende flüchteten nach Sachsen und verschleppten die Seuche z. B. nach Alten berg, Frauenstein, sowie ins Amt Dippoldiswalde, wo dieselbe vom August bis November umging, auch Dippoldiswalde und Umgebung nicht ver schonte. Hans Röber, der Bader von Dippoldiswalde, versah während -er Seuche in Freiberg die Stelle als Pfleger und Arzt der Pestkranken. Sein Geselle diente in Dippoldiswalde als Pestilenzbarbier fPestkranken- pfleger). — Himmels-Pforte Erbstolln unter Bischofs Mühle erhielt 1582 Belehnung vom Glashütter Bergamt. Die Richter von Seifersdorf, Paulsdorf und Großölsa beschweren sich am 21. Januar 1583, daß ihnen die Bürger soviel altes, nun sauer gewordenes Bier eingelegt haben, und fordern Zurücknahme. — Die