Volltext Seite (XML)
reitet Netteste Zettuug -e» Deztrk» Mittwoch den 23. August 1922 Nr. 196 he". Es wurden bezahlt »8 »lang, — Der Reichsbund für Nationalstenographie, die dritt- LS hne. lichen tung' r der zwei- , daß Bar- Scp- ungs- e des enden OM. Aktion des Gleiches wie folgt gestaltet, fiir ein 20-Markstück in der Zeit ! Roh. rbeitsn nd "VO erhöht lebens, emnach wk g«. ht, an größte stenographische Schule in Deutschland, hat auf seiner Tagung in Erfurt die Regierungsvorlage einer Einheitskurz schrift abgelehnt. — Mo bleibt das neue Hartgeld? Am 11. August sollte das neue Hartgeld (Zwei-, Drei- und Fünfmarkstücke) in den Berkehr gebracht werden. Es hat sehr viele Leute ge- gegeben, die mit großem Interesse dieser neuen Geldart ent gegensahen, um sich schleunigst damit einzudecken und die schmutzigen Scheine dafür auszugeben. Bisher hat man je doch vergeblich auf die Münzen gewartet. Die Oeffentlich- keit hat noch kein Stück gesehen und vielen ist es ein Rätsel, wo das ausgegebene Hartgeld hingekommen sein mag. Die Aufklärung hierüber wird aus parlamentarischen Kreisen mit geteilt: Für den Berfassungstag (11. August) wurden 10 000 der neuen Dreimarkstücke in den Berkehr gebracht. Das Bolk erhielt sie nicht. 1000 Stück erhielten die Angestellten der Generalstaakskasse, 1000 Stück die Angestellten der Münzen, der Rest ging Behörden und Ministerien zu. Gegen ein Aufgeld von 500 kann auch ein gewöhnlicher Sterb licher die Berfassungsdenkmünze erhalten. Demnächst werden weitere Ausmünzungen erfolgen, man will angeblich für jeden Deutschen eine Berfassungsdenkmünze prägen, also sechzig Millionen Stück. Dies bedeutet aber nicht, daß auch jeder eine erhält, denn die Sammler und Händler wollen leben. In den nächsten 6 Wochen sollen auch die anderen Hart münzen folgen und bis Ende des Zahres sollen 500 Millionen ausgeprägt sein. — Das diesjährige 3. Rundschreiben des Sächsischen Elbgau-Sängerbundes an dessen Bundesvereine behandelt u. a. auch den am 9. Zull d. Z. in Rabenau stattgefundenen 53. Sängertag. Nach dem Geschäftsberichte besteht der Elbgau-Sängerbund gegenwärtig aus 260 Bereinen mit 9886 singenden, 10693 unterstützenden und 971 Ehren mitgliedern. Äie «Adolf-Leiberg-Stiftung" hak eine Kapikals- , höhe von 18 482,27 Mark erreicht. Im verflossenen Zahre s wurden sechs bedürftige alte Sängervekeranen aus den Zinsen-Erträgnissen der Stiftung unterstützt. Das Neu städter Elbgausängerfest hat eine Gesamt-Einnahme von 180 267,91 Mark ergeben. Die Gesamtausgaben erreichten die Summe von 178941,63 Mark. Der geringe Ueberschuß ward der Bundeskasse zur Bestreitung ihrer für das Fest gehabten Aufwendungen überwiesen. Da die Abgeordneten von Radeberg die Uebernahme des nächsten Bundessänger festes im Zahre 1923 für unmöglich erklärten, und auch Großenhain, das sich vorher hierzu bereit erklärt hatte, der unsicheren wirtschaftlichen Verhältnisse wegen ablehnte, wird im Zahre 1923 nur ein Sängerkag stattfinden, und zwar in Sachsens Uhrenstadt Glashütte. Im Zahre 1924 übernimmt Tharandt den Sängertag. — Acht geben auf Reisegepäck! Einen empfindlichen Berlust erlitt auf der Fahrt von Hof nach Plauen ein ! Fleischerlehrling, dem aus der vollbesetzten vierten Klasse ein Rucksack mit Wäsche und Ausweispapieren gestohlen wurde. Der Rucksack enthielt einen hellgrauen Herrenanzug, zwei weißleinene Unterhosen, zwei weißleinene Hemden mit Ein satz, zwei weißleinene Fleischerblusen, sieben weiße und blaue Schürzen, ein Paar umgeänderke Militärschnürschuhe, ein Paar Halbschnhe, verschiedene Kragen und Schlipse. Bei den heutigen Preisen ist das für den Lehrling ein recht empfind licher Schaden. — Ueber den Niedergang der Zagd in Sachsen gibt eine Zuschrift aus .Zwinger und Feld" Kenntnis. Es heißt dort: Bom 10. bis 15. Zuli weilte ich auf einer der besten Reh- und Niederwaldjagden Sachsens. In gewöhn lichen Zähren wurden dort jährlich 30 gute Sechserböcke ab geschossen. Diesmal sah ich einen Gabler, einen offenbar ganz alten Bock, mit etwa 22 Zentimeter hohen, kaum ver- eckken, ungeperllen und 3 bis 4 Zentimeter ausgelegten, dicken Stangen, einen richtigen Schädling, außerdem zwei Ricken, 4 Kitze und 8 Zungenken. Karnickel scheinen infolge der Seuche ausgestorben zu sein: der erste und zweite Hasen satz gingen zugrunde. Fasanen- und Rebhuhngelege wurde durch Nässe vernichtet. Seit ich weidwerke, habe ich ein so elendes, schlechtes Zagdjahr noch nicht erlebt. Für gänzlich ausgeschundene, buchstäblich hasenreine Zagden von 500 Hektar, auf denen es keine zwanzig Stücke Niederwald gibt, werden 60 000 bis 80 000 M. Zahrespacht gezahlt und neben bei Vergünstigungen gewährt (Bälle, Barzuwendungen usw.), die in die Zehntausende gehen. Diese Pächterwut ist nachgerade krankhaft, und die Pächter sind selbst schuld,, wenn sie nachgerade ausgebeutet werden. Bon allen deut schen Bundesstaaten sind die Zagdverhältnisse in Sachsen und Braunschweig zurzeit am traurigsten. — Die in den letzten Monaten und Wochen eingetrekene ungeheure Steigerung der Kosten für Baumaterialien und Löhne beginnt jetzt, wie von zuständiger Stelle mitgekeilt wird, ihre unheilvolle Auswirkung auf dem Baumarkt zu zeigen. Insbesondere wird leider der Kleinwohnungsbau hierbei schwer getroffen. Im Ruhrgebiet ist bereits, wie wir vor Tagen schon meldeten, der größte Teil des Baues der Berg manns- und Werkssiedlungen eingestellt worden. Auch bei den sächsischen Bergmannswohnungsbauten wird sich die Ein stellung nicht mehr vermeiden lassen, da der Treuhandstelle Zwickau (Berein zur Errichtung von Bergmannswohnungen e. B. Zwickau) die zur Bollendung der Siedlungsbauten er forderlichen Geldmittel nicht zur Verfügung stehen. Trotz dem die meisten Häuser bereits im Rohbau fertiggestellt oder i doch nahezu rohbaufertig gestellt sind, wird voraussichtlich nur s ein Teil vollendet werden können. Die eingeleiteten Sanie rungsmaßnahmen haben bisher noch zu keinem Ergebnis ge führt. — Baldige Abreise der Zugvögel? Das große Sammeln der Zugvögel für die Abreise ist im Elbtal bei Dresden schon jetzt zu beobachten. Schwalben und Stare veranstalten lebhaft Uebungsflüge, um sich für die große Reise nach Süden zu trainieren. Ueber eine .Storch -Versammlung" auf den Elsterwiesen berichtet der .Bogtl. Anz.": Die Zugvögel rüsten zum Aufbruch. Mittwoch nachmittag wurde eine größere WrmRiworkllLre Redakteur: Paul Sehne» — Druck und Verlag: Lari Sehne in Divvol-lswal-e. Schar von Störchen auf den Elster-Auen vor und hinter Kürbitz beobachtet, wie sie sich, ermattek von langem Fluge, niederließen und dann eifrig auf den Miesen hin- und Her sielzten. Aus dem Turmdach des alten Kürbiher Kirchleins hatten sich etwa 15 der Langschnäbel niedergelaffen. Ange sichts des Wetters ist es kein Wunder, wenn in diesem Fahre die Zugvögel sich vorzeitig für die Abreise nach dem Süden rüsten. Im Borjahre war gerade das Gegenteil der Falk Da verlieh das Gros der Zugvögel erst gegen Ende Sep tember unsere Gegend. Niederpöbel. Der Hausbesitzer Otto Bauer, hier, ver kaufte sein Hausgrundstück mit Garten an den Fleischer und Viehhändler Fritz Jäkel aus Dippoldiswalde. Der Kaufpreis wurde nicht genannt. Hänichen. Gemeindevorstand Zunghans und Gattin konnten am Sonnabend das Fest der goldnen Hochzeit feiern. Dresden. Nachdem vom Gesamtministerium gelegentlich der Beratungen über Maßnahmen zur Bereinfachung und Berbilligung der'Skaatsverwaltung die Errichtung einer Per sonalausgleichsstelle gutgeheißen worden war, ist nach Ab schluß der hierüber unter den Ressorts gepflogenen Verhand lungen diese Stelle am 1. August 1922 beim Ministerium des Innern, 1. Abteilung, ins Leben gerufen worden. Sie führt, da ihr gleichzeitig die Aufgaben der schon seit einiger Zeit jn Aussicht genommenen staatlichen Stelle für die Vermittlung von Beamtenwohnungen übertragen worden sind, die Be zeichnung .Personalausgleich- und Mohnungsvermiktlungs- stelle". Aufgabe der Stelle, die sich über sämtliche Zweige der Staatsverwaltung erstreckt, ist, vornehmlich der Ver billigung der Verwaltung dadurch zu dienen, daß sie Beamte, Behördenangestellte und Verwaltungsarbeiter, die an ihrem bisherigen Platze für entbehrlich erklärt werden, im Falle des Bedarfs in geeigneten anderen Arbeitsstellen der Staatsver waltung unkerbringt, somit also ausgleichend wirkt und dis Neueinstellung hierdurch entbehrlich werdender Kräfte ver hütet. In gleicher Meise hat sie durch ihre Tätigkeit in der Vermittlung von Beamtenwohnungen dafür zu sorgen, dah im Falle von Versetzungen usw. durch Ergründung geeigneter Tauschmöglichkeiten, die Zahlung von Entschädigungen, Unter haltungszuschüssen usw. auf ein der schwierigen Finanzlage! des Staates Rechnung tragendes Matz herabgemindert wird. — Flüchtig geworden ist der 1904 in Freiberg geborene Schreiber Werner Bandel, der bei einem Rechtsanwalt be schäftigt war. Dort sollte der junge Mann gegen Scheck 500 Mark abheben, änderte den Betrag in geschickter Weise aber in 12 500 M. um und flüchtete hierauf mit der ganzen Summe. Die Staatsanwaltschaft zu Dresden hat hinter B. einen Steckbrief erlassen. Wilsdruff. Am Sonntag wurde die von der Allgemeinen Ortskrankenkasse Wilsdruff beschaffte Höhensonnenanlage im Bezirkskrankenhause der Oeffentlichkeik offiziell über geben. Die Orkskrankenkasse, die die kostspieligen Apparate ganz aus eigenen Mitteln beschafft hat, stellt die Anlage dem Krankenhausverband Wilsdruff, dem Wohlfahrtsamt Wils druff sowie den Kassenpatienten in uneigennützigster Meise zur Verfügung. Sollten durch den Gebrauch Ueberschüsse gemacht werden, fällt die Hälfte derselben dem Wohlfahrts pflegeamt der Stadt Wilsdruff zu. Coswig. Schwere Verfehlungen hak sich der in hiesiger Gemeinde kätig gewesene Skeuerkassierer Thieme in seinem Amte zuschulden kommen lassen. In schamloser Weise hat er arme Sozialrentner betrogen. Er benützte die Unkenntnis der Leute und zahlte, nachdem sie die richtige Summe quittiert hatten, ihnen Beträge von 10, 20, 50 bis 100 M. weniger aus. Soweit sich feststellen lieh, hat er gegen 1200 M. für sich gewonnen. Th. wurde natürlich seines Amtes enthoben, und es ist bei der Staatsanwaltschaft Anzeige erstattet. Nach Bekanntwerden der Tak hakte er den Leuten das Geld zurück- gezahlk. Oschatz. Der Vorschlag der Mehrheit des Stadtverord netenkollegiums, den Prinz-Albert-Platz künftig Rathenau- Platz zu nennen, wurde von der Mehrheit des Rakskollegiums abgelehnt. Taucha bei Leipzig. Im hiesigen «Anzeiger' lesen wir folgende Satyre, die sich jedenfalls dem armen, gequälten Geist eines Wohnungslosen entrungen hat: «Wen Gott auf dieser Welt verdammt, den schickt er auf das Wohnungsamt. Eine Wohnung kriegt er ganz bestimmt, wenn Gott ihn wieder zu sich nimmt.' Werdau. In Kürze wird der hiesige Ratskeller geschlossen, um in neue Arbeitsränme für das Rathaus umgebaut zu werden. Auch das .Waldschlößchen", jetzt .Neue Welt", wird von der Stadt angekauft werden, zwecks Wohnungs einbau. 88. Jahrgang " — WmlÜU WtMr AMliWMt Mittwoch den 23. August abends 8 Uhr Usbunrz Erscheinen ist Pflicht. OsrMches nud Sächsisches — Der Raubmörder Kaffka, der früher in Pirna als Schlosser beschäftigt war und, wie noch erinnerlich ist, vor einigen Wochen hier die Schuhmachers-Ehefrau Radestock im Geschäfksladen überfiel, in anderen Gegenden Raubüberfälle und in der Löbauer Gegend einen Raubmord verübte, wurde am Sonnabend in Wiesbaden festgenommen. Auch einige Raubmordversuche kommen auf das Konto dieses Ver brechers. — Die Dresdner Beerdigungsanstalten Pietät und Heim kehr stellten vor etwa 1V- Zahr einen Kraftwagen zur Ueber- führung Verstorbener innerhalt der Stadt und nach auswärts in Betrieb. Diese Einrichtung hat sich außerordentlich be währt: beinahe 400 Ueberführungen innerhalb Sachsens und Deutschlands sind damit ausgeführt worden. Der sehr dezent wirkende Adlerwagen hat einen sehr ruhigen Gang und ist innen "schwarz drapiert. Trotz der hohen Kosten für den Be triebsstoff und die sonstige Unterhaltung des Kraftwagens stellt sich eine Ueberführung mit letzterem billiger als mit der Eisenbahn, da der Zinkeinsah, der bei der Bahnüberführung gesetzlich vorgcschriebcn ist, nicht benötigt wird. — Die 4. Klasse der 181. Sächsischen Landeslotterie wird am 6. und 7. September gezogen. Die Lose sind noch vor dem 29. August bei den Staatslotterieeinnehmern zu erneuern. — Die Gowankaufspreise haben sich seil Beginn der Meses Blatt enthüll die amlttchen BekanulmachmsMs -er Amlshauptmannfchafl» des Amtsgerichts und des Sladlrals zu Dippoldiswalde Dlerteüährlich ^JMK-obneZV» VkMgSptkw* tragen. — Einzelne Dummer» — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Ar. L. Kemeindeverbands-Girokonto Nr. 3. — PssMeck- donto: Dresden 1254», Weitzeritz-Jettung Tageszeitung m- Anzeiger für DWvl-iswMe, Schmiedeberg ».N vom l. 6. bis II. 6. 1921 260 M „ l2. 6. „ 25. 6. 1921 280 „ „ 26. 6. „ 3. 7. 1921 300 „ „ 4. 7. „ 10. 7. 1921 310 „ „ 17- 7. „ 31. 7. 1921 320 „ 1- 8. „ II. 9. 1921 340 „ „ 12. 9. „ 18. 9. 1921 390 „ „ 19. 9. „ 2. 10. 1921 450 „ „ 3. 10. „ 16. 10. 1921 480 „ „ 17. 10. „ 23. 10. 1921 540 „ „ 24. 10. „ 6. 11. 1921 600 „ 7. 11. „ 13. II. 1921 720 „ „ 14. 11- „ 4. 12. 1921 850 „ „ 15.12.21 „ 22. 1. 1922 720 „ „ 23. 1. „ 5. 3. 1922 780 „ >, 6. 3. „ 19. 3. 1922 850 „ „ 20. 3. „ 26. 3. 1V22 950 „ „ 27. 3. 3. 6. 1922 1200 „ „ 5. 6. „ 18. 6. 1922 1100 „ „ 19. 6. „ 25. 6. 1922 1250 „ „ 2b. 6. „ 2. 7. 1922 1400 „ .. 3- 7. „ 23. 7. 1922 1700 „ „ 24. 7. „ 30. 7. 1922 1900 „ „ 31. 7- „ b. 8. 1922 2000 „ 7. 8. „ 20. 8. 1922 2500 „ .. 21. 8. 27. 8. 1922 3500 „