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ri< 8MeszeN«ng mi» Anzeiger sw MpMwtswMe, SchmieSederg «.» NEÜO^E AEÜSSA --S ÄkAitllS -er «mlshaupkmaunfchafl.-es Amtsgerichts und -es Sla-lrats zu Dippol-iswal-e Derantworlllc-er Redakteur: Vaul Sebne. - Druck und Vertag- «arl Sehne in Divvotdlswalde. Sonnabend den 15. Juli 1922 88. Jahrgang j s n! -5 l5i e. ! l! ?l" mä. »altung. Wä. !» Vorsr. n Magner selbst als einen Dekadenten. Von da ab nahm er t. eliebigen te untn n 5006: 16438 2VW: 85312 > 1331? 30743 53408 62872 66760 74072 90457 10227? I17524 124573 d n W M karischei r unge rbrecher jondere« gelang r einzu- «Eiche rs Spie! Schluh >anz be- Dippol- Hingabe ußreiche den. s Turn- ld 1. Eh rm. v'/ Kombi b schwer Sp.Cl s nötige amtlich« rz 1S22 wurden ung be en Zah neu, di« r Koni irgischer in der n Färb oom 15 men au dem du ein Segelboot mieten willst, nicht wie einen Unter gebenen. Wahrscheinlich ist sein Einkommen größer als deines. (»8. das gilt noch von sehr vielen andern, mit denen du in der Sommerfrische zu tun hast!) 6. Spiele mit dem neugewonnenen Bekannten nicht Karten, ehe du weißt, ob er nicht im Privatleben einen Spielklub hätte. Solche Leute dürsten sich besser aufs Gewinnen verstehen als du. Schellerhau, l 4. Juli. Heule vor 25 Jahren brannte die Walthersche Wirtschaft (Nr. 2) ab. Kipsdorf. Eine Weihe- und Feierstunde ganz besonderer Art schenkte seinen zahlreichen Zuhörern am vergangenen Montag Pastor Fischer in seinem letzten Nietzsche-Vortrag: «Nietzsche und Richard Wagner." Schon als Knaben war Nietzsche Richard Magners Musik zu Gehör gekommen. Doch warens zunächst noch unklare Empfindungen, die sie bei ihm auslöste. («Tannhäuser und Lohengrin empfand ich als unterhalb meines Geschmacks.") Von tiefer Begeisterung für Magner ergriffen wurde er erst, als es ihm vergönnt war, in der Stille von Tribschen bei Luzern mit dem Meister auch persönlich des öfteren in Berührung zu kommen. Diese Tage waren nach Nietzsches eigenem Geständnis im Lcce bomo das Schönste und Gewaltigste, was er se erlebt. Aus dieser Zeit stammen seine aus feinstem Verständnis des Wagnerschen Genius heraus empfundene und ihm gewid mete «Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik" und die bei der Weihe des Bayreuther Festspielhauses Magner persönlich überreichte Schrift «Nichard Wagner in Bayreuth." In das dithyrambische Lob des Meisters mischt sich hier aller dings schon mancher kritische Ton, der zum schmerzenden, beiden, Nietzsche und Wagner, wehetuenden Akkord wird in der Schrift «Menschliches, Allzumenschliches', die sich übri gens kreuzte mit dem «seinem treuen Freunde Fr. Nietzsche von Richard Wagner, Kirchenrat" übersandten ersten Exem plar des Parsival-Textes. Vor allem kommt sein Gegensatz zu Wagner zum Ausdruck in dem nach des Meisters Tode geschriebenen Pamphlet: «Der Fall Wagner, ein Musikanten problem", dessen Thema ist: Wagner kein Dichter, kein Musiker, nein, ein Komödiant. — Wie erklärt sich nur. dieser Wechsel in Nietzsche: zuerst begeisterte Liebe, und dann glühender Haß gegen Wagner? Die Verehrung und das Gefühl der innersten Zugehörigkeit zu Wagner entsprang Nietzsches innigem Verhältnis zur Musik und anderseits dem Empfinden, daß Wagner die leibhaftige Erfüllung des Schopenhauerschen Genies für ihn gewesen. In Magners Kunst sah Nietzsche die wahre «Musik der Zukunft", die An kündigung einer neuen Kultur, sah er aber auch immer wieder den Schopenhauerschen Geist durchleuchten, z. B. in Tristan, Nibelungenring und im Parsifal, wo allerdings das christliche Moment gegenüber dem buddhistischen überwiegt. Charak teristisch ist auch Nietzsches gelegentliche Bemerkung: «Mir behagt an Wagner, was mir an Schopenhauer behagt, die ethische Luft, der Faustische Duft, Kreuz, Tod und Gruft." Was aber Nietzsche vdn Wagner allmählich trennte, das war u. a. der Ekel, den er, der große Einsame, empfinden mußte gegen den, der auf die Massen wirken wollte und der auch wirkte, das war Wagners Judenhaß und Liebe zum Reichs- deutschkum, vor allem aber, daß Wagner mit seinem Parsival wieder dem Christentum, vielleicht auch Rom sich zuwandte und «zu Kreuze kroch". Diese neuerwachte Christlichkeit WagnerS bezeichnete Nietzsche als Verfallserscheinung und A promißvorschlag der Demokraten, der wenigstens den not leidenden Gemeinden 150 Millionen Mark zuweisen sollte, statt 100 Millionen Älark, wie der Ausschuß beantragte. Eine Reihe kleinerer Vorlagen wurde ohne Aussprache er ledigt. Ein kommunistischer Antrag, sofort 50 Millionen Mark zur Unterstützung der Witwen, Waisen und Invaliden bereitzustellen, ging an den Haushaltausschuß 8. Ein weiterer rommunistischer Antrag, der von den Abgeordneten verlangte, reisammen zu bleiben, bis die Amnestievorlage und dir Vor lage über die Schutzpolizei erledigt worden sei, fand keine Gegenliebe, sodaß Präsident Fräßdorf, nachdem man noch inen Ausschuß zur Vertretung der Interessen des Landtages gegenüber der Regierung in der Ferienzeit gewählt hatte, das Wort zum Abschied ergreifen konnte. Er teilte mit, daß die nächste Sitzung des Landtages aller Voraussicht nach am 29. August statkfinden werde. Den Abgeordneten wünschte er bis dahin recht gute Erholung. Wie nötig sie so manchem unter ihnen sei, habe er ja von seinem Sitz aus verschiedent lich beobachten können. . — In einer Zusammenkunft der Vorsitzenden der Syndici der sächsischen Handelskammern in Dresden wurde am 11. Juli 1922 erneut zu der Frage der Festsetzung der Ein kommensgrenze zwischen Handels- und Gewerbekammern in dem dem Landtage vorliegenden Gesetzentwurf Stellung ge nommen. Man beschloß, an dem mit den Gewerbekammern geschlossenen Kompromiß, nach welchem für neu hinzuge tretene Betriebe 36 000 M. die Grenze bilden soll und an welchem auch die Gewerbekammern nach wie vor festhalten, gegenüber dem Anträge Kuntzsch unbedingt festzuhaltcn. Die von Kuntzsch beantragte Erhöhung auf 60 000 M. geht von falschen Voraussetzungen aus, indem sie die in letzten Jahren eingelretenen Einkommensverschiebungen bereits berücksich tigen will, während den diesjährigen Handels- und Gewerbe kammerbeiträge noch die Reichseinkommensteuerveranlagung für 1920 zugrunde gelegt wird, wobei das Kompromiß von 36 000 M. bereits eine für die Gewerbekammern sehr gün- )tang Tei wundungen entstehen, oftmals nicht gering sind. Jedenfalls schadet es nichts, die Kreuzotter von den anderen, nicht gif tigen deutschen Schlangen unterscheiden zu können. Die Fär bung ist ganz verschieden. Es gibt dunkle, graue, braungelbe, Bis zuletzt hat er seine schicksalhafte Verbindung mit Magners Person, Wagners Kunst und Problem und seine verhängnis volle Verräterjüngerschaft nicht verleugnet. Auch in -en letzten Dämmerungsjahren konnte er von Magner nie hören, ohne nicht hinzuzusetzen: «Den habe ich sehr geliebt." Dresden. Zu Beginn seiner letzten Sitzung vor den Ferien lehnte der Landtag am Donnerstag die Strafverfolgung zweier sozialistischer Abgeordneter wegen Beleidigung und Beamkenbeleidigung ab und stimmte dann ohne Aussprache den Ausschußanträgen zu den Etatkaplteln 21 (Zuweisungen) und 110 (Rücklagen) zu. Alsdann wandte sich das Haus den beiden wichtigsten Punkten der heutigen Tagesordnung, den Abstimmungen über Gesetze zu den Haushaltplänen 1921 und 1922 zu. Der Demokrat vr. Seifert gab vorher namens seiner Fraktion und des Zenkrumsabgeordneten Hehlein eine Erklärung ab, in der er erneut die Bereitwilligkeit der Demo kraten zu einer politischen Arbeitsgemeinschaft mit den übrigen republikanischen Parteien betonte. Man sek noch weiter gegangen und habe in einem Schreiben an die sozial demokratische Fraktion eine wohlwollende Neutralität ange boten unter der Voraussetzung, daß die Gemeinschaft mit den Kommunisten gelöst, der Landtag auch ohne Volksentscheid innerhalb einer bestimmten Frist aufgelöst und das Gesetz über die HUfspolizei zurückgezogen werde. Die MehrheitsfoZialisten konnten eine Entscheidung aber nicht geben, sodaß für die Demokraten die Möglichkeit entfiel, heute bei den Gesamt abstimmungen für die Staatshaushalte zu stimmen. An der Aeberzeugung der Demokraten, daß die republikanische Arbeitsgemeinschaft komme,: muß, ändere diese Stellung nahme selbstverständlich nichts. Auf der anderen Seite waren die Kommunisten zur Erkenntnis der Notwendigkeit ge kommen, die sozialistische Regierung in Sachsen zu stützen, sodaß das Gesetz zum Haushaltplan 1921 ebenso wie das zum Haushaltplan 1922 ihre Mehrheit fanden. Beim Haus haltplan 1922 entspann sich noch eine längere Aussprache über die Verteilung der Ileberschüsse aus dem Ausgleichsstock. Der deutschvolksparteiliche Abgeordnete Blüher wies darauf )in, daß dem Ausgleichsstock In diesem Jahre ungefähr 900 Millionen Mark aus dem Anteil Sachsens an der Reichsein kommensteuer zufließen werden. Er schlug vor, die über 300 Millionen Mark hinausgehenden Gelder zu gleichen Teilen Staat und Gemeinden zufließen zu lassen. Finanzminister Held bezeichnete die Auffassung Blühers von den Staats finanzen als zu optimistisch. Der Abgeordnete treibe Groß- tadklokalpolitik. Die Parteien sollten doch angesichts der chwierigen Lage des Staates in ihren Forderungen mehr Sparsamkeit beobachten. Der volksparteiliche Anttag wurde denn auch bei der Abstimmung abgelehnt, ebenso ein Kom- springt, vielmehr ist ihr Biß nur eine Verteidigung, wenn man sie berührt oder verletzt. Nach einem Biß vermeide man die oft zu hörenden Vorschläge, wie Aussaugen, Ausbrennen, Unterbinden usw., da sie kaum richtig ausführbar sind. Es genügt fürs erste ein Ausdrücke^ der Munde vollständig: die Hauptsache ist schnelles Zuziehen eines Arztes. — Sechs Gebote für die Sommerreise. 1. Wenn du im Eisenbahnzuge sitzest, sieh nicht jeden, der in dein Abteil will, als einen entsprungenen Schwerverbrecher an. Auch andere Leute haben ihre Fahrkarte bezahlt. 2. Wenn du Kinder nicht vertragen kannst, so geh nicht an die See. Steige lieber auf einen Gletscher. 3. Brumme nicht, wenn du allerlei ver missest, was du von zuhause gewöhnt bist. Willst du au deine häuslichen Bequemlichkeiten nicht verzichten, so bleibe wo du bist. 4. Wenn du in deinem Gasthauszimmer bist, so beschäftige dich nicht damit, alle paar Minuten zu klingeln. Es ärgert zwar das Stubenmädchen, aber du hast nichts davon, sie kommt doch nicht. 5. Behandle den Mann, von 's! OertlichcS mW Sachfisches Dippoldiswalde. Für Donnerstag nachmittag 6 Uhr hakle Lie Handelskammer Dresden die zu ihr wählbaren Kaufleute und Industriellen unseres Bezirks nach dem zur Verfügung gestellten Stadtverordneten-Sihungssaale geladen, um mit den Erschienenen über die Unterstützung der Handelsschule Dip poldiswalde durch die Handelskammer zu beraten. Seitens der Handelskammer war Syndikus vr. Karst erschienen, weiter Vertreter der Stadt und etwa 20 Wahlberechtigte. In längeren Ausführungen legte vr. Karst dar, wie das Wirt- schaftsministerium Gleichstellung der Lehrkräfte an den Fach schulen mit solchen an dem Kultusministerium unterstellten Schulen verlangt, wie es aber gegen früher 602S, jetzt nur noch V- zur Lehrerbesoldung beitrage, je ein weiteres Drittel der Stadt und der Handelskammer zufalle, die es wieder um legen müsse. Im höchsten Maße bedauerlich sei der Stand punkt des Bezirksausschusses, der grundsätzlich die Unter stützung aller Fach- und höheren Schulen ablehne und dar unter auch die Handelsschule Dippoldiswalde rechne. Ein Vergleich mit Uhrmacherschule Glashütte, Gymnasium Frei berg usw. sei aber vollkommen verkehrt und die Handels kammer werde nichts unversucht lassen, den Bezirksausschuß davon zu überzeugen, daß seine jetzige Stellungnahme falsch sei, umsomehr, da ja die Mehrzahl der Schüler aus dem Be zirk, nicht aus der Stadt sei. Weiter führte Redner aus, daß jetzt etwa 100 wahlberechtigte Firmen im hiesigen Bezirk vorhanden wären und daß sonach etwa 450—500 M. auf den einzelnen bei der Umlage entfallen würden, bei einem etwas mehr, beim anderen weniger. Im Interesse der Heranbildung tüchtiger Kaufleute, die ihren Mann im Wettbewerb mit dem Auslande in der durch den Versailler Vertrag ganz besonders schweren Zukunft stellen könnten, bat er um Unterstützung der Anstalt. In der Debatte war man sich im allgemeinen dar über einig, daß der Betrag aufgebracht werden müsse und streifte dabei nur einige andere Fragen. Die Umlage fand aber einstimmige Annahme. Nach Dankesworten für diese Bewilligung und Dank an Bürgermeister Herrmann für sein Erscheinen und Ueberlassung des Saales zu dieser Aussprache sprach vr. Karst die Hoffnung aus, daß die Schule auch in Zukunft segensreich wirken möchte, worauf Kaufmann Walter Schmidt, der die Aussprache leitete, die Versamm lung schloß. — Der zurzeit auf dem Bau der Hainsberger Papier- sobrik beschäftigte Bauarbeiter Georg Felfe von hier brach dort durch einen Unfall beide Beine. Er wurde nach dem Deubener Krankenhaus gebracht. — Sommererkältungen. Man erkältet sich im Sommer meist dadurch, daß dem Märmeunterschiede zwischen Sonne und Schatten nicht genug Rechnung getragen wird. Wer durch schnelles Gehen oder durch irgendwelche Anstrengungen sich stark erhitzte, sucht gewöhnlich den Schatten auf, um sich abzukühlen, ohne zu bedenken, daß gerade diese erfrischende Abkühlung die Erkältung verursachen kann. Mit gleichem Ergebnis kann man im Winter ohne genügend schützende Kleidung von geheizten Innenräumen ins Freie gehen. Wer stark erhitzt ist, suche zum ersten Ausruhen womöglich einen Platz aus, der wärmer ist als der Ort, wo die Anstrengung stattfand, und dann erst den Kühlen Schatten. Durch schnelles Ablegen von Kleidungsstücken nach einem körpererwärmen- den Gange erkältet man sich im Hause öfter als im Freien. Wer erschöpft ist, meide überhaupt rasche Abkühlung, da sie nur schwächt und große Nachteile im Gefolge hat. — Wenn auch die Vergiftung durch Kreuzotterbiß wohl meist überschätzt wird, denn bei genauer Verfolgung der im Sommer sehr häufig wiederkehrenden Nachrichten über solche Bisse und ihre Folgen hat sich herausgestellt, daß diese teil weise bedeutend übertrieben werden, so ist anderseits aber auch zu bedenken, daß der Schreck beim Biß einer Schlange schäd lich sein kann und daß die Schmerzen, die durch solche Ver- >. - .. «VL Nr 163 ... u—ö Ulv einen ^ennoenren. ^on ou UV NUYIN el lichttote Exemplare usw. Das beste Erkennungszeichen ist die ihn gar nicht mehr ernst und nannte ihn einen Schauspieler, schwarze Zickzacklinie, die sich über den Rücken vom Nacken Gleichwohl hat Nietzsche unter dieser Gegnerschaft zu dem bis zur Schwanzspitze hinzieht und eine Schnur aufgereihter ! «großen Wohltäter seines Lebens" unendlich gelitten, als «der Vierecke darstellt. Meist liegt die Schlange geringelt. Ganz tiefsten Enttäuschung seines Daseins", zumal er in Magner falsch ist die Ansicht, daß die Kreuzotter den Menschen an- sich selbst, sein böses Ich, von dem er erlöst sein wollte, sah. WSW zmrMr WBiswM Sonnabend den 15. Juli Punkt 8 Uhr vedun, mit a en-LlL« Vierteljährlich ^MKohneZu» A MDö-Mkls» tragen. — Einzelne Nummer« !: - -pf. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 8. ss Nemeindeverbands-Girokonto Nr. 3. — Postscheck» Konto: Dresden 12548.