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Wmtzeritz-Jeikmg Tageszeitung unö Anzeiger sür Dip-ol-iswal-e, Schmiedeberg «.L 4444444,,4«»444O,4444,44,444444444,44444444444444444444444444 a-rnaenr-ie* MEähriw ^MK.obms>- tragen. — Einzelne Dummem " Pf. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Dr. S. Demeindeverbands-Girokonto Nr. 3. — Poftscheck« Konto: Dresden 12548. «etteste Fetl««- »es Leztr», Vieles Platt eulhSU -le amtlichen BekannkmachmiOe» -er Amtshauptmaunschaft, -es Amtsgerichts und -es Sta-trat» zu Dlppol-tswal-e DeranttoorlliLer Redakteur: Daul Selm«. — Druck und Verlag - Earl Seh« in Kiuvol-isioal-«. Rl. 152 Amtliche AmtniachiWN. Bekanntmachung. Das Landesfinanzamt, Abteilung für Besitz- und Verkehrs- skuern, Dresden hat für seinen Bezirk mit Wirkung vom 1 ^alt 1922 ab die bisherigen, in der öffentlichen Bekannt machung vom 20. Dezember 1921 (s- Nr. 3 der Weißeritz- Zeitung vom 4. Januar 1922) festgesetzten Werte der Natural- und sonstigen Sachbezüge für die Berechnung des Steuer abzugs vom Arbeitslohn um LV vo« Luuckm» »roüdr F1o»»liwttr VivpalülsWait!« vmt am 29. Juni 1922. Gemeinde - Verbands > Sparkasse Schmiedebero Montags bis Freitags vorm. 8—12 und nachm. 3—4 Uhr, «i Tagen vor Sonn- und Festtagen von 8 Uhr vorm. bis 12 Uhr mittags geöffnet. Die Einlagen werden von» »»vk ets* kim- «dlilmng di» »«in vor- Eüvd- imuhni« i 8rwil «nMkißAkm Lntzaim Gemeindegiro-Konto Nr. 2. Postscheck-KontoLeipzig Nr. 27040 Fernsprech-Anschluß Nr. 27 ?lmt Kipsdorf. Ad Mitglied der öffentlichen Lebensversicherungsanstalt der Sparkassen ist die Sparkasse Vermittlungsstelle für Lebens- und Rentenversicherungen. Oerrliches uns Tächfilchetz Dippoldiswalde. Bei der hiesigen Sparkaffe erfolgten im Monat Juni d. F. 1228 Einzahlungen im Betrage von 850629 M. 38 Pf., dagegen wurden 339 Rückzahlungen im Betrage von 517180 M. 51 Pf. geleistet. — Morgen Sonntag wird zum Besten der Orgelpfeifen «b -er Kriegerheimstäkte auf dem Friedhöfe ein Kirchen konzert stattfinden. Ausführende sind unser Kantor Herklotz, dann Konzertmeister Pellegrini, der durch seine Borträge und Mitwirkung in früheren Veranstaltungen ähnlicher Art bestens bekannt ist, Fräulein Mühlfriedel, die hier ebenfalls noch in bester Erinnerung steht, und -er Kirchenchor, lieber -as Programm haben wir bereits in der Mittwoch-Nummer berichtet, über Eintrittspreise gibt das Inserat in dieser Bummer Auskunft. — Das Finanzamt läßt hierdurch sämtliche Arbeitgeber und Arbeitnehmer noch besonders auf seine in der heutigen Bummer unseres Blattes abgedruckte Bekanntmachung über bie am 1. Juli 1922 in Kraft tretende Erhöhung der bis herigen festgesetzten Werte der Natural- und sonstigen Sach- beztige für die Berechnung des Steuerabzugs vom Arbeits- bAr Hinweisen. Für den Bezirk des Finanzamts Dippoldis- «albe berechnet sich nunmehr zum Beispiel der Wert der den hi der Landwirtschaft beschäftigten ledigen männlichen und »eidlichen über 16 Fahre alten Arbeitern gewährten Nakural- rmd sonstigen Sachbezüge auf monatlich 515 M., für Schweizer, Wirtschaftsgehilfen usw. auf 545 M. und für Lberschweizer 555 M. Für n tch t in der Landwirtschaft be schäftigte Arbeitnehmer, z. B. für Gesellen, Gehilfen usw. Monatlich 616 M., weibliche Dienstboten, Aufwärterinnen Hcho. monatlich 225 M. und für Arbeitnehmer unter 16 Zohren monatlich 425 M. — Die Stern-Lichtspiele bringen am Sonntag ein ganz befonLeres, empfehlenswertes Programm. Der bisher über all mit größtem Beifall aufgenommene neue amerikanische Gwßftlm .Das Abenteuer von Bostonville' wird auch hier seine gewalttge Wirkung nicht verfehlen. — Am 1. Füll vor 50 Fahren trat für die «Correspondenz- Karken' das herabgesetzte Porto von V, Groschen in Kraft. — An- heute zum Fubiläumstage? Portoerhöhung! — Eine putzige Geschichte, die aber doch zu denken gibt. Bekommt da ein hiesiger Geschäftsmann von der Fabrik die Mitteilung, daß eine Wagenladung — der Artikel tut nichts Zur Sache — für ihn aus dem Mittelerzgebirge, Gegend Olbernhau, unterwegs sei. Andern Tags schon meldet ihm die Gülerverwaltung den Betrag der nicht gerade niedrigen Fracht und fügt hinzu: .Bis morgen früh 9 Uhr muß der Wagen entladen sein.' Schön, der Frachtbrief wird einge- löst, als man aber die Güler abrollen will — da ist der Wagen owch gar nicht da. Das war am Mittwoch. Ob er heule > 88. Jahrgang Sonntag den 2 Juli 1922 elntreffen wird? Wir fragen nun: Wie macht mans, den Wagen zu entleeren, ehe er überhaupt angekommen ist? Menn man aber selbst über diesen Lapsus hlnwegsehen will, so bleibt doch - t e Frage offen: Wer ersetzt dem Geschäfts mann oder seinem Spediteur den Zinsverlust für den ge zahlten Frachtbettag?? Die Reichsbahn, deren Verschulden ! hier vorliegt? Wenn die Entladezeit auch nur gering über schritten ist, ist sie schnell mit Forderungen für jene Viertel- ' stunden zur Hand. ! Allenberg, 1. Full. Heute vor 50 Fahren trat eine Per- sonen-Postverbindung nach Teplitz ins Leben. Dresden. In der letzten Stadtverordnekensitzung wurde ein kommunistischer Antrag behandelt, einen aus drei Ver tretern der drei sozialistischen Fraktionen zusammengesetzten Ausschuß zu wählen, der gemeinsam mit der sächsischen Regie rung über die Schaffung eines Kontrollorganes beim Dresdner Polizeipräsidium zu beraten hat und der alle wichtigen Ver fügungen allgemeiner Art vor ihrem Erlaß kontrollieren soll. Ferner wird der Rat ersucht, die Verwendung von schwarz- weiß-roten Fahnen im Stadtgebiet zu untersagen und die städtischen Festtäume deutschvölkischen und Kriegervereinen nicht mehr zur Verfügung zu stellen: ebenso den Vortrag nationalistischer Musikwerke zu verbieten. Der kommu nistische Antrag wurde gegen die Stimmen der Kommunisten und Unabhängigen an einen Ausschuß überwiesen. — Die dauernde Erhöhung der Bettiebsfloffpreise, Fahrer und Arbeiterlöhne zwingt die Elsenbahn-Generaldirektion Dresden als sächsische Kraftwagenverwaltung, die Personen- Fahrpreise auf den staatlichen Krafttoagenlinlen ab 1. Full im allgemeinen auf 1.50 M. und die Gepäck- und Expreßgut- frachten auf 50 Pf. auf ein Tarifkilometer zu erhöhen. Für einige Linien mit besonderen örtlichen und Verkehrsverhält nissen sind Ausnahmebestimmungen getroffen worden. Der Mindestfahrpreis beträgt künftig 3 M., die Mindestfracht für ein Stück Reisegepäck bis zu 30 Kilogramm 8 M. Das Nähere ist aus den in den Kraftomnibussen und auf den Bahnhöfen ausgehängten Preistafeln ersichtlich. — Wie -er Telunion-Sachsendienst erfährt, hat die Er mordung Rathenaus zu einer Einigung der drei sozialistischen Parteien in Sachsen geführt. Die praktische Auswirkung dieses Zusammenschlußes wird verabredungsgemäß in der restlosen Annahme des Polizeietats zunächst in Erscheinung treten. Als Gegenleistung für dieses Entgegenkommen der Kommunisten ist diesen statt der .zum Schuhe der Republik geforderten Bewaffnung der freigewerkschaftlich organisierten Arbeiterschaft' die bereits dem Landtage zugegangeno Vor lage über die Bildung einer Aushilfspolizet in Sachsen zuge standen worden. — In selbstmörderischer Absicht ließ sich Freitag früh gegen V-4 Uhr der in Naundorf bei Kötzschenbroda wohn hafte Dreher Curt Fähne auf der Strecke Coswig—Naundorf in der Nähe vom Bahnhof Naundorf vom Zuge überfahren. — Eine besonders frohe und billige Fahrt ins Gebirge machten jetzt die ersten Klaffen der Lichtenstein-Callnberger Schule. Auf dem Zwickauer Bahnhof schenkte eine deutsch- amerikanische Dame, die zum Besuch ihrer alten Heimat Zwickau passierte, den Ausflüglern einen Tausendmarkschein, .aus Freude, zum ersten Male wieder deutsche Schulkinder zu sehen'. Dankbare Karkengrühe mit den Namen aller Be teiligten sind an die freundliche Spenderin nach Aue abge gangen. — Wie aus Dresden gemeldet wird, beschloß die außer ordentliche Hauptversammlung der Könlg-Friedrlch-August- Hütte in Freital-Gittersee die Verschmelzung mit der Eächs. Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann in Chemnitz. Hart mann wird damit die größte reine Maschinenfabrik des euro päischen Festlandes. Die Verschmelzung ist erfolgt, weil Hartmann außerordentllch stark beschäftigt ist und großen Wert auf die Gießerei der Friedrich-August-Hükte legt. Das vor etwa 3 Fahren eingerichtete Dresdner Merk von Hart mann beschäftigt etwa 2700 Arbeiter und wird voraussichtlich mit der .Hütte' organisatorisch verschmolzen werden. — In einer amtlichen Notiz wurde vor einiger Zelt ge meldet, daß das jetzige Moorlager von Bad Elster nach 1V- Fahren eingeebnet und das Gelände alsdann zu einem großen Sport- und Spielplatz für die Kurgäste hergerichtet werden solle. Dadurch ist da und dort der irrtümliche Glaube ent standen, als reiche die Moormcnge in Bad Elster nur noch diese 1V- Jahre. Davon kann natürlich keine Rede sein. Von zuständiger Stelle wird bestätigt,.daß das jehige.Moor- lager deshalb eingeebnet wird, weil andere Moorlager benützt werden sollen, deren Abbau bequemer und billiger ist. Diese Lager reichen für weite Zeiten. Freiberg. Amtlich wird aus Berlin gemeldet: Der Eigen tümer des bet der Ermordung Rathenaus benützten Kraft wagens, der in Freiberg in Sachsen wohnhafte Fabrikbesitzer Fohann Küchenmeister, ist Freitag morgen in Oetz in Tirol ver haftet und in das Bezirksgericht übergeführt worden. Die österreichischen Behörden sehen einem Auslieferungsanttag entgegen. Küchenmeister ist Mitglied -es -eutschvölkischei» Schutz-und Truhbundes. Oschatz. Mit einem Personenzuge ging als beschleunigtes Eilgut ein größerer, schwerer Aeisekorb ein, deffen Schwere in keinem Verhältnis zu dem angegebenen Inhalt stand.. Du auch ein Geräusch im Korbe wahrgenommen worden war, wurde derselbe die ganze Nacht beobachtet. Andern Tags wurde er im Beisein eines Gendarmerie-Oberkommiffars ge öffnet. Man fand darin einen jungen, gut gekleideten Mann, der sich als ein ehemaliger Etsenbahngehtlfe aus Wurzen herausstellte. Er hatte sich eine möglichst bequeme Lagerstatt hergerichtet. Für seine Zwecke hatte sich -er Räuber mit Revolver und Einbrecherhandwerkszeug ausgerüstet. Er wurde sofort festgenommen und dem Amtsgericht zugeführt. Leipzig. Selt mehreren Fahren hat die Linke der Stadt verordneten vom Rat die Einführung der kommunalen Totenbestattung gefordert. Nunmehr teilt der Rat den Stadt verordneten mit, daß er die Vorarbeiten erledigt habe. Die Kosten für die Totenbestattung beliefen sich jetzt auf durch schnittlich 3000 M. Bel nur 8000 Todesfällen würden dem nach jährlich rund 24 Millionen Mark aufzuwenden sein, überdies müßte ein Anlagekapital von 12—14 Millionen Mark aufgebracht werden. Bei den jetzigen Finanzschwierig keiten, in der sich die Stadt befinde, sei die Uebernahme der Totenbestattung in die Aufgaben der Stadt deshalb ausge schloffen. Ende dieses Fahres will der Rat erneut die Frage wieder prüfen. Wiesenbad bei Annaberg. Die Kurgäste des hiesigen Warmbades haben sich in einem gemeinsamen Schreiben an die Generaldlrektion der Eisenbahn Dresden mit der Bitte gewandt, zu prüfen, ob nicht das Lärmen und Qualmen der Lokomotiven auf dem Bahnhofe dieses nur von Kranken und Erholungsuchenden besuchten Bades etwas eingeschränkt werden könnte. In Miesenbad liegt das Bad und Kurhaus in der Nähe des Bahnhofes. Die Generaldirektion ist bereis die bisherigen Mißstände sobald wie möglich abzufiellen. Wolkenstein. Der hiesige allgemeine Turnverein sD. T.) seiert Sonntag den 2. Füll sein 75 jähriges Bestehen. Groß« Teilnahme von auswärtigen Brudervereinen wird erwarte^ hat doch auch der obererzgebirgische Turngau, dem unser Verein angehört, sein Erscheinen zugesagt. Meerane. Rund 10 Millionen Mark wird die Umge staltung der elektrischen Leitung der Stadt beanspruchen. Der Rat will von einer Erweiterung des Elektrizitätswerkes ad- sehen, vielmehr mit dem Staate einen Stromlieferungsvertrag abschließen. Zur Durchführung der staatlichen Stromlieferung macht sich eine Umspannungsanlage nötig, die 7V» Millionen Mark kostet, ferner müssen die Umschalter neu bewickelt werden, was 1V- Millionen Mark kostet, und 8 bezw. 18 Umschalter neu beschafft werden, die mit 1 Million Mark eingesetzt sind. Das jetzige Zweiphasensystem soll beibehalten werden. Mltkeldorf. Einen seltsamen Tod fand die Ehefrau des Gutsbesitzers Steyer, die in dem im Garten des Grundstückes liegenden Gänseteich entseelt aufgefunden wurde. Wie der Arzt feststellte, muß sie beim Füßewaschen in dem Teiche, der übrigens nur sehr wenig Wasser enthielt, vom Schlage getroffen worden sein, worauf sie kopfüber in den Teich ge stürzt ist. Sebnitz. In bedauerlicher Weise mehren sich jetzt auch wieder die Friedhofsdiebstähle. Durch die Wachsamkeit des Friedhofsgärtners wurde hier ein 17 jähriges Mädchen er mittelt und festgenommen, das verschiedene Gräber ihres Rosenschmuckes beraubte und, wie sich später Herausstellke, die Rosen verkaufte und einen Erlös von 50—60 M. erzielte. Der Diebstahl ist in drei Fällen nachgewiesen worden. Das schon mehrfach vorbestrafte Mädchen wurde zur Anzeige gebracht. Liebstadt. Ein Gutsbsitzer im benachbarten Seitenhain hatte in letzter Zeit bemerkt, daß sich sein Hühnerbestand immer mehr verringerte. An einem der letzten Nachmittage fand In einem Gebüsch ein Arbeiter eine Papierhülle, die von dem Hühnerdiebstahl Zeugnis gab. Zur Aufklärung wurde nun der Gendarmerie-Diensthund aus Pirna angefordert. Der Hund nahm eine Spur auf und verbellte den dort be schäftigten Schweizer. Nach hartnäckigem Leugnen gestand der Beschuldigte die Tat. Thum. Die städtischen Kollegien haben den Haushalt der Gewerbeschule verabschiedet, der bei einem Bedarf von