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Tageszeitung unö Anzeiger sür DWoMswal-e, Schmie-eberg «.N «etteste Zettuug -es DezlrLs Dieses Blatt enlhSN -le amtlichen Lekannkmachnnz« -er Amlshauplmannschasl, -es Amlsgerich!» und -es Sla-trals zu Dippol-iswal-e Dsranlworlllcher Redakteur: Daul Je-ne. — Druck und Verlag Earl Äehne in Divvol-lmoal-e. Nr. 143 Donnerstag den 22 Juni 1922 88. Jahrgang 1 > > W !.. , - -lamaLNrala* Merteüäbrlich L^MK-odneZ«. MSUVVlr». Hagen. - Einzelne Nummrm "Pf. — Femsprecher: AmtDippoldiswalde Dr. 2. Gemeindeverbands-Girokonto Nr. 3. — Postscheck» konlo: Dresden 12548. ,»«,»»«»„„,,,„„^4»,«,« Amtliche MMMiU. Zur Deckung bestimmte , Ziegenböcke pnd bis spätestens zum 18. Juli d. I. zur Körung anzumelden. Stadlrat Dippoldiswalde, am 21. Juni 1922. —- verilichcs r;nv Sächsisches Dippoldiswalde. Der letzte Dorirag des Herrn Professor Pellegrini ließ die .Meistersinger von Nürnberg" auf- treten. Zu dieser Oper, schon 1845 in Dresden skizziert und 1881 vollendet, hat Richard Wagner den Stoff aus der Ge schichte entnommen und in eigener Dichtung die Eigenarten des deutschen Volkslebens im Mittelalter treffend gezeichnet und in Musik trefflich illllustriert. Mit den Worten des Schlußchors: .Ehret eure Meister!" beendete Prof. Pellegrini seine Vortragsreihe. Darauf sprach Oberlehrer Schmidt namens der Hörerschaft dem Vortragenden herzlichen Dank dafür aus, -aß er den Kursusteilnehmern in seinen Vorträgen Gelegenheit gegeben habe, aus seiner gottbegnadeten Künstler seele künstlerisches Empfinden und Fühlen zu schöpfen. Des gleichen dankte er Bürgermeister Herrmann für die Vorbereitungen dieser Vorträge. Mit lautem Beifall be kräftigten alle die freudige Zustimmung zu diesen Dankes- worken. — Zn einer Nachsitzung wurde dann von einigen Kunstfreunden die Gründung eines Kunstvereins be schlossen, als Vorsteher Bürgermeister Herrmann, als dessen ^ellverkreter Rechtsanwalt Süß, als Schriftführer Lehrer Gruner und als künstlerischer Beirat außer Pellegrini Amts gerichtsrat vr. Arnold, Medizinalrat vr. Evdler, Kantor Herklotz, Oberlehrer Schmidt und Bezirksschulrat Sturm ge wählt. Aufführungen sollen stattfinden am 1. November, L Dezember, 10. Januar und 7. Februar, und zwar sollen als Künstler gewonnen werden das Strieglerquartett, ein Rezitator, eine Solotänzerin und für den letzten (heiteren) Wend der Opernsänger Rüdiger. In nächster Zeit wird ein Aufruf in den Ortszeitungen erscheinen und eine Zeichnungs- Lpe zum Beitritt in den Kunstverein einladen. Der Betrag fir eine Stammkarte zu allen 4 Konzerten ist auf 50 M., Pir «ine Nebenkarte für die Ehefrau auf 80 M., für eine fokhe für Söhne und Töchter, die nicht ihr eigenes Ein kommen haben, auf 20 M. festgesetzt. Karten für einzelne Aufführungen kosten 20 M. Ausdrücklich sei bemerkt, daß -er Kunstvereln nicht nur irgend einer Bevölkerungsschlcht künstlerische Genüsse bieten will, sondern alle Kreise, die Lust „d Liebe zur Kunst in sich fühlen, find herzlich willkommen «d wir find fest davon überzeugt, daß die Zahl der TeiL- »chmet keine geringe sein wird. — Am Sonntag den 2. Juli wird Prof. Pellegrini in hiesiger Stadtkirche ein Orgel- konzert zum Besten des Fonds für die Prospektpfeifen »d des Kriegerehrenmales veranstalten. — Sonnabend den 24. d. M. wird von dem Männer- gHangverein .Frohsinn" Dresden-Süd auf dem Lerchenberge -et Börnchen ein kleines Sonnwendfeuer abgebrannt werden. AM falschen Feuerlärm zu vermeiden, wird hiermit auf diesen Vorgang hingewiesen. — Zn der Sonntag-Nummer schrieben wir ein paar Z^len über den neuesten Straferlaß Groeners. Das hat Vereinzelt die Meinung erweckt, daß wir uns gegen jeden kahnamtlichen Schutz der Nichtraucher den Rauchern gegen über gewandt hätten. Ganz und gar nicht. Im Gegenteil. Aur monierten wir, daß z.B. ein Raucher, der schon mit -«« Betteten des Nichtraucher-Abteils — was bei dem Andrang ganz absichtslos, ja gegen den Willen geschehen k«m — sich strafbar machen soll. Nach der Verordnung sthiüat das und Aehnliches aber der Fall zu sein. -^-"Der Kirschenpreis. Die Landespreisprüfungs- Heüe hat die örtlichen Preisprüfungsstellen angewiesen, regel- »äfstg als .Elldtenstmeldungen" die in den einzelnen Ge münden geforderten Kirschenpreise zu berichten. Die Be- Mkspelle Ostsachsen wird alsdann sofort nach Eingang der Meldungen dieselben bearbeiten und den Durchschnittspreis, der am Donnerstag jeder vergangenen Woche tm Klein handel gefordert wurde, veröffentlichen. Damit allo Ge meindebehörden des Bezirks Ostsachsen — Regierungsbe zirke Dresden und Bautzen — in die Lage versetzt werden, dse Preisbildung tM Verkehr mit Kirschen zu überwachen, »erden die Durchschnittspreise errechnet s) für kleinere Ge- »M-en, d) für die Städte Riesa, Meißen, Freiberg, Nantzen, Zittau, c) für Dresden. Voraussetzung hierfür ist, -aß sämtliche Prelsprüfungsstellen anordnungsgemäß be schleunigt berichten. In ähnlicher Weise wird auch die Preis gestaltung in den übrigen Bezirken Sachsens veröffentlicht werden. Schmiedeberg. Die nächste Mutterberatungsstunde findet Mittwoch den 28. Juni nachmittags 2—3 Uhr in der Schule statt. Schönfeld. Am Sonntag den 18. Juni fand die Weihe des von Herrn Bildhauer Stein in Frauenstein ausgeführten Ehrendenkmals für unsere gefallenen Krieger auf dem hie sigen Friedhöfe statt. Trotz der ungünstigen Witterung war die Beteiligung seitens der Einwohnerschaft eine sehr rege. Unter Glockengeläut begab sich der aus fast allen Vereinen und Körperschaften des Ortes bestehende Festzug auf den Weiheplah. Das alte sinnvolle Soldatenlied .Morgenrot", stimmungsvoll vom Schönfelder Männergesangverein vorge tragen, und ein von Fräulein Hilde Thiele mit warmer Empfindung gesprochener Vorspruch eröffnete die Festlich keit. Hierauf folgte unter dem Präsentieren der Gewehr gruppe des Militärvereins und dem Gesang des Schulchores von .Ich hatt einen Kameraden" die Enthüllung des Denk mals. Mit markigen, zu Herzen gehenden Worten knüpfte der Geistliche, Herr Pfarrer Fügner, die Weiherede an das Symbol des Ehrenmals an, das einen Engel mit sterbendem Krieger darstellt, und legte ihr das Btbelwork zu Grunde: .Es erschien aber ein Engel vom Himmel und stärkte ihn." Er führte aus, wie sich dieses Wort bei so manchem in Todesnot schwebenden Helden erfüllt habe, die mit Gottver trauen, im Glauben an den Sieg, in Mannestreue hinaus zogen. Dieses Wort gelte auch unserem deutschen Vater lands, das noch immer von äußeren und inneren Feinden bedroht sei: es gelte vor allem im Kampfe gegen den sittlichen Verfall unseres Volkes. Ein Engel vom Himmel möge auch die um unsere gefallenen Kameraden Trauernden stärken, deren alten Munden bei dieser Feier wieder aufbrechen. Nach den; Gesang des Männerchors .Ich kenn einen Hellen Edelstein" übergab Herr Gutsbesitzer E. Zinke im Namen des Denkmalausschusses mit fesselnden Morten das Denkmal der Pflege und Obhut der Gemeinde, worauf Herr Gemeinde- vorsland Jäckel versicherte, daß die Gemeinde stets das Denk mal werthalten werde. Nach dem Männerchor .Im Feld des Morgens früh" wurden von den Vereinen, der Schule und den Angehörigen der Gefallenen unter'sinnigen Worten Kränze niedergelegt. Hierauf sang der Kinderchor: .Auf grüner Heide", Lied von Georg Winter, und die Gewehr sektion des Militärvereins grüßte die Gefallenen mit drei Ehrensalven. Mik dem Meihegesang an das Vaterland, dar gebracht vom Schulchor, und mit Glockengeläut schloß die würdige Feier und die Festgemetnde begab sich zum Weihe gottesdienst mit Abendmahlsfeier in die Kirche. Hermsdorf i.E. Am Johannisfeste nächsten Sonnabend abends V-10 bis V-11 Uhr wird Dresdner und Chemnitzer Jugend, die den hiesigen Iugendverein .Freude und Treue" besucht, eine stimmungsvolle Sonnwendfeier abhalten und auf der 804 Meter hohen Schicksalhöhe unter verschiedenen schönen Sitten und Gebräuchen ein weithin nach Sachsen und Böhmen hinein sichtbares Johannisfeuer anzünden. Bannewitz. Die Eingemeindung von Welschhufe und Boderitz nach Bannewitz, über die zwischen den drei Ge- meinderäten Einverständnis erzielt wurde, hat auch der Be zirksausschuß befürwortet. — Auf ein Gesuch des Kraftwagenlinien-Verbandes Dippoldiswalde um einen Zuschuß zu dem voraussichtlichen Fehlbettag beschloß der Bezirksausschuß Dresden-Altstadt die Hälfte der Haftsumme seiner Bezirksgemeinden (Banne witz, Welschhufe, Nöthnitz) ausnahmsweise auf den Bezirk zu übernehmen. Gittersee erhöht die Hundesteuer von 50 auf 200 M. Dresden, 20. Juni. Nachmittags V- 5 Uhr stand folgendes Abstimmungsergebnis fest: Chemnitz (vorl.) 265 459, Leipzig 221762, Dresden 333 281, insgesamt 820502. 32 Ge meinden um Meißen stehen noch aus. — In einem Artikel der mehrheitssozialistischen .Dresdner Volkszeitung", in dem über den Ausfall des Volksbegehrens Erörterungen angestellt werden, die das Ergebnis nahezu als einen Mißerfolg hin stellen, heißt es zum Schluß: .Schließlich bedarf es aber bei dtr verräterischen Haltung der Kommunisten gegenüber den beiden sozialdemokratischen Parteien garntcht erst des Volks entscheides zur Emeuerung dbs Landtages. Darüber wird die allernächste Zeit Klarheit bringen. Wenn der Landtag aus einandergeht und Neuwahlen veranstaltet werden, ohne daß es erst zum Volksentscheid kommt, dann werden die Parteien der Reaktion im Hinblick auf die Arbeit und die Kosten, die sie sich mit ihrem Volksbegehren machten, wie die be trübten Lohgerber Klagen können. Ein großer Aufwand schmählich ward vertan." — Diese Ausführungen scheinen die Bestätigung der seit einiger Zeit in Dresden umlaufenden Gerüchte zu sein, daß der Landtag in allernächster Zeit von sich aus die Auflösung beschließen wird. — Ministerpräsident Buck hat an den Landtagspräsi denten das folgende Schreiben um Erhöhung eines Darlehns gesuchs gerichtet: Der Landtag hat durch die Verabschiedung des die gewerblichen Schulen betreffenden Kapitels 59 6 des Staatshaushaltplans 3V, Millionen Mark als Darlehn für einen Erweiterungsbau der Uhrmacherschule! Glas hütte genehmigt. Bei der inzwischen eingettelenen weite ren Preissteigerung läßt sich der Bau mit den vorgesehenen Mitteln nicht mehr durchführen und die Uhrmacherschule hat sich mit der Bitte um eine Erhöhung des Darlehns an die Regierung gewandt. Das Wirtschaftsmtnislerium hat im Einvernehmen mit dem Finanzministerium eine Ver doppelung des Darlehns zugesagt, und der Bau hak begonnen. Der Landtag wird ersucht, 1. den Bettag von 3 700 000 M. bei Kap. 59 6 unter Tit. 9e des Staatshaushaltplans für 1921 auf 7 200 000 M. zu erhöhen und 2. die Regierung zu ermächtigen, über den für die Uhrmacherschule in Glashütte vorgesehenen Betrag unerwartet der Verabschiedung des Staatshaushalts zu verfügen. Daß die Genehmigung des Landtags erst nachträglich eingeholt wird, wird damit be gründet, daß ein weiteres Hinausschleben des Baubeginns den Bau weiterhin verteuert haben würde, und wird insofern gerechtfertigt erscheinen, als sich der Landtag bereits in seiner Sitzung vom 25. November 1921 und Ler Haushaltausschuß wiederholt und ausdrücklich für einen Erweiterungsbau der Uhrmacherschule ausgesprochen haben. Heidenau. Bei Uebergabe des Bebauungsplans forderte Stadtbaurat Sierks, der Hersteller desselben, eine 100prozen- tige Erhöhung der seinerzeit mit 80 M. pro Hektar verein barten Kosten. Gegen die bürgerlichen Stimmen bewilligte der Gemeinderak 100000 M. (Da hätte Dippoldiswalde seinerzeit doch recht billig zu einem Plane kommen können.) — 2m Pirnaer Bezirk kostet ein 1900-Gramm-Brot 15 M. Rathen. Am letzten Sonntag liefen 3 Sonderdampfer Rachen an, alle voll von erwartungsfrohen Menschen. Außerdem brachte ein Exttazug etwa 900 Angestellte und Arbeiter aus den Senftenberger Gruben ins Wundergebiet der Sächsischen Schweiz. Aber alle, die gekommen waren, haben infolge des Regens von der Schönheit der Berge so gut wie gar nichts gesehen. Das nennt man zweifelsohne Riesen-Sonntagspech! Bad Schandau. Ein Finger der rechten Hand abgerissen wurde Sonntag nachmittag auf dem hiesigen Schützenplatz einem bei einer Luftschaukel auf der Festwiese beschäftigten jungen Mann. Ein Mitglied der Samariter sorgte für die Ueberführung des Verletzten nach dem Krankenhause. Radeberg. Der Schulhaushaltplan hat über 3 Millionen Mark Defizit. Der Turnverein (D. T.) verlangte für Be nutzung seiner Turnhalle auf das laufende Jahr 15 000 M. Miete. Das ist dem Schulausschuß zu viel. Ein Mitglied schlug vor, zur Entlastung des Schulturnens die Fortbildungs schüler zu einer Vereins-Turnstunde zu verpflichten (wie das in Dippoldiswalde jetzt der Fall ist). Meißen. Der 36. Sächsische Gastwirtsverbandslag wurde am Sonntag mit der Eröffnung einer Fachausstellung einge- leiket. Als Ehrengäste waren u. a. erschienen der Minister präsident Buck, Abgeordneter Ziller, Amkshauptmann Sievert. Die in einem 3000 Quadratmeter fastenden Zelt bau untergebrachte, großzügig angelegte Ausstellung gereicht der Meißner Gastwirtsinnung zur hohen Ehre. Nachdem die Ehrengäste unter Fanfarenklängen die Ausstellung betteten hatten, wurden sie von dem ersten Vorsitzenden des Haupk- ausschuffes, Gastwirt William Burckhardt, herzlich bewill kommnet. Unter Führung des Hauptausschusses wurde -le Ausstellung eingehend besichtigt. Im Anschluß vereinigten sich die Herren im Ausstellungsrestaurank zu einem Imbiß, bet welcher Gelegenheit Ministerpräsident Buck das Wort ergriff. Er dankte für die Begrüßung und die Einladung der Staatsregierung. Am Nachmittag fand ein großer Fest umzug mit Musik und Fahnen zu Ehren Ler Ausstellung statt. Reitzenhain. Das Kurhaus wird mit einem Kostenauf wand von 4V- Millionen zu einem Genesungsheim für -iS Berliner Buchdrucker-Krankenkaffe ausgebaut. Wurzen. Der hiesige VerschönerungSveretn konnte am Sonntag auf ein 50 jähriges Bestehen zurück blicken. Durch seine segensreiche Tätigkeit ist u. a. der prächtige Stadkpark entstanden, der auch von den Fremden