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Weitzeritz-Jeilung Tageszeitung mö Anzeiger jür DWsMsWMbr Schmie-eberg «.L Diertellährllcb ^WKobneZu» jxagen. — Einzelne Nummsrzz Pf. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Ar. 2. Skmeindeverbands-Girokonio Nr. 3. — PoMchM- konlo: Dresden 12548. , . .... Aellesle Zeik««g Kes BezirLs Dieses Blatt enlhäl! die amküchen VekanntmachMWe« -er Amlshauplmannschast, -es Amlsgerich^K u«- -es Slaülrals zu Dippol-iswal-e hemptmannfckxW F Pfp-, im mntlicheN AM HUM Veraniworllkcher Redakteur: Paul Jebne» — Druck und Verlags Tarl ^lebne in DivooldlswalLe. Nr. 135 Dienstag den 13. Juni 1922 88. Jahrgang ^----->.7 -> - - .... —— . E - ° " Ältliche TtkamtijichiiWt«. llllttvovd ä»N 2l Fnvl vorwM»ß!8 >/2U vdr öffentliche Bezirlsausschutzsitznng im amtshauptmannschaftlichen Sitzungssaale. Donnerstag den 15. Juni 1922 vorm. 10 Uhr sollen in Schlottwitz folgende Gegenstände als: ca. 350 Dachziegel, 11 Firstziegel, 2 Teerfässer, 5 Dachletterhaken u. a. m. öffentlich gegen Barzahlung versteigert werden. Sammelort für Bieter- Gasthof. Dippoldiswalde, den l 2. Juni I922. H. 200/22. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts. morgen Dienstag den 13. Juni abends 8 Uhr. NuMohvWeigM Bärerchsser Staatsforsttevier. Gasthaus „zur Post" in Schmiedeberg Sonnabend den l 7. Juni 1922 vorm. 9 Uhr. 218 w. Stämme, 6369 w. Klötze 7/15 cm u. 390 w. Klötze 16/36 cm. Kahlschläge: Abt. 12, 13 u. 48. Durchforstungen: Abt. 54 u. 72. Forstrevierverwaltung Värenfels. Forstrentamt Tharandt. OctMmes mrs Sächsisches Dippoldiswalde. Ein Kammermusik-Abend war auf Sonnabend im Schützenhaus angesagt. Gut, gehen wir hin, wenn uns auch die Namen der Künstler, der Kammer- musici Lucke (1. Violine), Jensen (Violine), Fleischer (Cello) und des Opernsängers Manoff noch unbekannt waren. Die 2. Violine und die Begleitung der SoliS am Klavier spielte Kapellmeister Beege aus Dresden, der die Bestellung dieser Herren übernommen hatte. Als wir zur festgesetzten Zeit den Saal betraten, war derselbe schon so dicht besetzt, datz nur noch an einem Tische Platz zu finden war. Bald begann bas Konzert mit dem Streichquartett ^-moll von Franz Schubert, dem Violin- und Cellovorträge (Lucke und Fleischer) sowie Tenorsolis aus Freischütz und Walküre (Manoff) folgten. Streichquartette von Mendelssohn und Romzak, ge mütreichen Inhalts, schlossen die Vortragsfolge des Abends, der einen recht vornehmen Eindruck Hinterlietz, nicht nur auf die wahrhaft künstlerischen Leistungen der Vortragenden, sondern auch in Bezug auf das Verhalten der Zuhörerschaft, Lie zum größten Teile dem Arbeiterstande angehörte. Im vollständig rauchfreien Saale lauschte man mit musterhafter Ruhe und gespanntester Aufmerksamkeit, den harmonischen Klängen und bewegte mit brausendem Dankesbeifall die Künstler zu einigen schönen Zugaben. Wem haben wir aber diesen musikalischen Hochgenuß zu verdanken? Dem Ge sangverein .Liederkranz', der durch Vermittlung des Bezirks arbeitersängerbundes die Veranstaltung vorbereitete, um auch seine Kreise zum Verständnis der klassischen Musik zu ver helfen. Wie wir hörten, plant man in nächster Zeit noch ein zweites Konzert, das sicher noch zahlreicher besucht werden wird. H fs— Datz man sichßin der Bürgerschaft jederzeit einer ge ziemenden Dankes- und Ehrenschuld an die ehemaligen Kriegs gefangenen bewutzt bleibt, bekundete am Sonntage der dicht besetzte Reichskronensaal zu einem öffentlichen Theaterabend der Ortsgruppe Dippoldiswalde der Neichsvereinigung ehe maliger Kriegsgefangener, trotzdem kein Tänzchen hinterdrein stattfand. Nutzer stets gern gehörten, melodischen Weisendes hiesigen Zitherklubs und einigen Liedern zur Laute von Fräu lein Gertrud Börner vorgetragen, füllten den Abend zwei Theaterstücke aus, eine Posse „Zwangseinquartierung bei Bammels" und ein Schauspiel „Liebe und Heimat". Löste das 1. Stück die grötzte Heiterkeit aus, so gab das 2. zu ernsten Erwägungen Anlaß. Den Darstellern, die sich ihren Rollen geschickt anzupajsen wußten, zollte man am Schlüsse dankbare Anerkennung.! H> — Die Monatsversammlung des hiesigen Militärvereins am Sonnabend abend im Windischhaus erfreute sich trotz des unsicheren Welters eines recht guten Besuchs, was Kam.- Vorstehcr Treupel in seinen Begrützungsworten mit Freude feststellcn konnte. Unter Eingängen wurde eine Einladung des Männergesangvereins „Eintracht" zu dessen Fahnenweihe am 25. Juni und Kommers am 24. Juni bekannt gegeben und zu reger Beteiligung aufgefordert. Alsdann erstattete der Kamerad-Vorsteher einen eingehenden Bericht über die Bezirksversammlung in Possendorf, über deren Verlaus wir ja seinerzeit schon ausführlich berichteten. Endlich wurde noch beschlossen, etwa Mitte August ein Sommerfest abzuhalten. Der Vorstand wird darüber beraten und der nächster- Ver sammlung, die am l.Juli im Vereinslokal stattfinden soll, entsprechende Vorschläge zur Durchführung des Festes unter breiten. Nach der Versammlung blieben die Kameraden noch längere Zeit mit den Gästen des Windischhauses zu sammen, und wurden sie von diesen noch durch mancherlei musikalische, gesangliche und humoristische Darbietungen er freut, wofür Kamerad Vorsteher Treupel herzlichen Dank aussprach. — Am Sonntag früh 3 Uhr verstarb hier Herr Ernst Wilhelm Kerndt. Er war vom 19. April 1892 bis zum 31. Dezember 1919 städtischer Stratzenmeister und hat in diesen nahezu 28 Jahren fein Amt mit seltener Gewissen haftigkeit versehen. Nur wenige Jahre der Ruhe waren ihm nach diesem schweren Dienstjahren vergönnt und ein eigenes Zusammentreffen ist es, datz er seinem einstigen Chef, Herrn Stadtrat Liebel, in noch nicht 4 Wochen im Tode folgte. — Zu der zu gestrigem Sonntag einberufenen Pfingst versammlung der Schmiede-Innung, die vom Ehren- Obermeister Mende mit Begrüßung der Erschienenen eröffnet wurde, waren leider nur wenig Mitglieder, wie mit Bedauern festgestellt wurde, anwesend. Nach Erledigung verschiedener innerer Vereinsangelegenheiten, u. a. Festsetzung der Gebühren für Lehrlings-Aufnahmen und Gesellen-Prüfung, wurden unter ermahnenden Worten des Vorsitzenden 6 neue Lehrlinge aus genommen. Nach Festsetzung der Jahresbeiträge und Vor trag der Jahresrechnung, die mit 2437,83 M. Einnahme, 1815,25 M. Ausgabe, demnach mit 152,58 M. Kassenbestand abschließt, wurden die Kollegen Arthur und Mar Heinrich als Rechnungsprüfer gewählt, für den Vorsitzenden und die Beisitzer die Höhe der Vergütung festgesetzt und beschlossen, nach 30jähriger Zugehörigkeit zur Innung dem Betreffenden die Ehrenmitgliedschaft zu verleihen. Zum Schluß erledigte man noch Preisangelegenheiten, worauf das Quartal ge schlossen wurde. — Eine nahezu zweistündige Stromunterbrechung gab es wieder heute Montag morgen, ohne datz es auch nur in der Ferne witterte. Ja, ja, Lichtenberg!! — Tagesordnung zur 9. Sitzung des Bezirksausschusses der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde Mittwoch den 21. Juni 1922 vormittags '/2l l Uhr im Rathaus zu Frauen- stein. Oeffentliche Sitzung: Sachstand bezüglich der land wirtschaftlichen Stiftung. — Brotpreiserhöhung laut Bekannt machung des Kommunalverbands vom 9. Juni. — Erlaß einer das Baden ini Freien betreffenden Bekanntmachung. — 2. Nachtrag zum Ortsgesetz der Eenieinde Kreischa. — Orts gesetz über die Ruhestandsunlerstützung der Bezirkshebammen im Hebammenbezirke Dippoldiswalde. — 1. Nachtrag zum Ortsgesetz über die Errichtung einer Freibank für die Stadt Altenberg. — Nachträge zur Gemeindesteuerordnung der Ge meinden Stadt Bärenstein und Zinnwald. — Ortsgesetz über die Einführung einer Feuerschutzabgabe im Feuerlöschverband Kreischa. — 6. Nachtrag zur Gemeindesteuerordnung für Bärenburg, Inventar- und Mobiliar-Mertzuroachssteuer betr. — Gesuch des Schmiedemeisters Aich. Br. Nobis—Altenberg um Erlaubnis zur Aufstellung eines Federhammers in der im Grundstück Nr. 212 der Ortsliste für Altenberg gelegenen Schmiedewerkstatt. Nichtöffentliche Sitzung: Neufest setzung des Gehalts des Gemeindevorstandes zu Dittersdorf, sowie zu Fürstenwalde. — Gesuch des Kraftwagenlinienver bandes Dippoldiswalde um einen Zuschuß aus Bezirksmitteln. Verordnung der Kreishauptmannschaft vom 31. 5. 22 betreffs Genehmigung der Einhebung der Bezirksumlage im amts hauptmannschaftlichen Bezirke im Rechnungsjahr 1922/23. — Küchenoerwalterin im Wettinstift. — Unterstühungsgesuche aus Altenberg und Reinhardtsgrimma. — Gesuch Karl Eisolds—Bärenstein um Erlaubnis zum Bierschank in dem Grundstücke Nr. 17 8 der Ortsliske für Bärenburq (Riedel mühle) (neue Konzession bezw. Erweiterung). — Gesuch des Kaufmanns Max Holfert—Kipsdorf um Erlaubnis zum Klein handel mit Spirituosen in dem Grundstücke Nr. 30 der Orks liste für Kipsdorf (neue Konzession). — Desgleichen des Drogen- und Kolonialwarenhändlers Paul Haller—Kipsdorf in dem Grundstücke Nr. 23 der Ortsliste für Kipsdorf (neue Konzession). — Die Kollekte für die Vrüderanstalt in Moritzburg, gesammelt am Sonntag Miseric. Domini, den 30. April 1922, hat in den Kirchen der Ephorie Dippoldiswalde 1255.60 M. ergeben, und zwar in Dippoldiswalde 72.—, Altenberg 35.—, Zinnwald 5.50, Bärenstein 35.—, Börnersdorf 17.—, Breitenau 14.—, Burkersdorf 31.—, Dittersbach 20.—, Dittersdorf 33.—, Döbra 25.—, Frauenstein 30.—,Fürstenwalde IO.—, Fürstenau 20.60, Geising 19.—, Glashütte 48.—, Hartmannsdorf 22.—, Hennersdorf 10.—, Schönfeld 8—, Hermsdorf 38.50, Höcken dorf 20.—, Johnsbach 25.—, Kreischa 200.—, Lauenstein 16.—, Liebenau 15.-, Nassau 20.—, Oelsa 30.—, Possen dorf 120.—, Pretzschendorf 80.—, Rechenberg 15.—, Reich städt 46.—, Reinhardtsgrimma 30.—, Ruppendorf 30.—, Sadisdorf 15.—, Schellerhau 40.—, Schmiedeberg 20.—, Kipsdorf 20.—, Seifersdorf 20.—. — Die Kirchenvorstände von Schmiedeberg und Kipsdorf haben unter dem 5. Juni an die Firma Pietzel L Co., Dresden, folgendes Dankschreiben gesandt: .Der Kirchenvorstand von Kipsdorf — Tochkergemelnde von Schmiedeberg — spricht der Firma Bruno Pietzel L Co. wärm sten Dank und vollste Zufriedenheit mit den im Mal 1922 ge lieferten Glocken in es-L-b aus. Sie sind voll und.nachhamg im Klang und ersetzen nach allgemeiner Meinung das frühere, auch vorzügliche Geläute, an dem die Gemeinde sehr gehangen hat, vollauf. Auch der Schmiedeberger Kirchenvorstand schließt sich diesem Urteil an. Nach Abstellung einiger Mängel freuen wir uns aufrichtig des weichen, warmen und doch kräftigen Tones auch unserer Glocken.' Die Firma Pietzel L Co. ersucht uns um Abdruck dieses Dankes, .um so den ungünstigen Eindruck, den der Artikel in Nr. 88 vom 13. 4. Hervorrufen mutzte, wieder auszu gleichen." Jener Artikel, behandelte Mängel, die sich bei dem Schmiedeberger Geläut herausgestellt hatten und die trotz wiederholter Aufforderung nicht abgestellt wurden. Erst nach langer Zeit wurden sie beseitigt. Wenn der Kirchenvorstand zu Schmiedeberg der Firma Pietzel k Co. jetzt obiges Dank schreiben geschickt hat, so ändert das an der Notiz in Nummer 88 selbst ganz und gar nichts. Das dort Gesagte entsprach völlig der damaligen Stimmung und hat in der Kirchfahrt Schmiedeberg sicherlich keinen „ungünstigen Eindruck" gemacht. — Daß auch bei unserm Dippoldiswalder Geläut, das die gleiche Firma lieferte, bei weitem nicht alles so ist, wie es die Kirchgemeindeglieder erwünscht und erhofft hatten, ist wieder holt in Versammlungen, ain Biertisch und auch an dieser Stelle ausgesprochen worden. Trotz aller Bitten und allen Drängens ist nur teilweise Abhüfe, ebenfalls erst nach langen Zeitläuften, geschaffen worden. Bezeichnend für das Geschästs- gebahren der Firma Pietzel L- Co. ist es, daß, wie sie uns in dem gleichen Briefe mitteilt, Herr Pietzel heute Montag „die Gemeinde Dippoldiswalde aufsuchen wird, um mit ihr die Beschaffung neuer Elockenjoche zu beraten, nach deren Anbringung zweifelsohne auch das Dippoldiswalder Geläut zu feiner rechten Entwicklung kommt." Die Firma gibt hier also offen zu, daß noch Mängel an hiesigem Geläut bestehen, hat aber länger als 4 Monate gebraucht, auch nur Anstalten für deren Abstellung zu treffen. Wenn die Glockenjoche (es waren die der alten, abgelieferten Glocken) nicht zu gebrauchen waren, oder den Klang usw. der neuen Glocken beeinträchtigten, so mußte darauf noch vor dem Aufhängen hingewiefen, zum mindesten aber sogleich nach dem Probeläuten aufmerksam gemacht werden. Jetzt nach nahezu 5 Monaten endlich sich herbeizulassen, eine Abstellung der Mängel zu beraten, ist keine Empfehlung. Glashütte. Die diesjährige Reichstagung des Zentral verbandes der Deutschen Uhrmacher wird vom 24. bis 28. Juni in der Stadthalle in Hannover stattfinden. Mit der Tagung wird eine Ausstellung von Uhren aller Art, Schmuckwaren, optischen Erzeugnissen von Neben- und Be darfsartikeln für Uhrmacher verbunden sein. Dresden. Der Entwurf zum Haushaltplan der Stadtgemeinde und der städtischen Stiftungen und Anstalten auf das Jahr 1922 wurde vom Rate mit 677 260864 M. Einnahme und 870 392085 M. Ausgabe genehmigt. Für den sich ergebenden Fehlbetrag von 193 131 221 M. rechnet man auf Deckung in Höhe von 110 Millionen M. aus dec zu erwartend n Erhöhung des Anteils der Stadtgemeinde aus dem Ertrage der Reichseinkommen- und Kcrperschafts- steuer. Ungedeckt bleibt noch ein Fehlbetrag von rund 39 Millionen M. Klotzsche. Am Pfingstsonnabend war in ihrer Wohnung eine Arbeitersehefrau G. hierselbst mit verschiedenen Schnitt wunden tot aufgefunden worden. In den letzten Tagen fanden wegen dieses Falles durch die Dresdner Staats anwaltschaft Erhebungen statt, und es kam das Gerücht auf, der Tod der in den zwanziger Jahren stehenden Frau sei auf gewaltsame Weise erfolgt. Die behördlichen Ermittelungen haben ergeben, daß die betreffende Frau, die schon seit längerer Zeit Spuren geistiger Umnachtung zeigte und dem nächst einer Anstalt zngesührt werden sollte, den Tod frei- willig gesucht hat. '