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Weiheritz-Zeibmg Tageszeitung mS Anzeiger für DWoMswal-e, Schmie-eberß «.A 444444» » ,4,44444444,444444444,444444444444444444444444 AarttttLNkSie* Dierlellährlich '^MKobneZu. VcgUUVPiciJ. ^ggen. - Einzelne Nummem so Ps. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. Gemelndeverbands-Girokonlo Nr. 3. Postscheck- Konto: Dresden 12548. 004»»»»"""^ ^ ^ —— Aelteste Zettuug -es Bezirk» Dieses Blatt enlhStt -le amtlichen DekanntmachnnH« -er AmlshauptmannfchafI, -es Amlsgerlchis un- -es Sta-trals zu Dippol-lswal-e »» : M, techsaewcckt«» - MaklökWMlk ^aui»«-aibi! ? bavptmcumsLch» Pla^ im amlllch« AM t «,» Behörden) die 3-ile 200Psa.- LüV*»vt Nr 126 Verantwortlicher Redakteur: Baut Jehne. — Druck und Verlag - Lari Nekne in Divvoldiswalde. Donnerstag den 1. Juni 1922 88. Jahrgang MW Mmt!Wchl!l!g. In das Gükerrechksregister ist Heuke eingekragen worden, daß der Bäckermeister Binzens Beith in Ruppendorf und seine Ehefrau Rosa Pauline verw. gew. Schroth geb. Stein dorf, ebenda, durch Beitrag vom 16. Mai 1922 die Ver waltung und Nutznießung des Mannes ausgeschlossen haben. Amtsgericht Dippoldiswalde, am 26. Mai 1922. 2ä.Reg.7i/21. OcttllGes mH sächsisches Dippoldiswalde. Professor Pellegrini beendete in seinem Bortrag am Dienstag mit «Siegfrieds Tod" oder «Götterdämmerung" den Nibelungenring. Dieser Teil zerfällt wieder in ein Borspiel und drei abgeschlossene Akte. Sieg fried, von Tolendrang getrieben, kommt an König Gunthers Hof, empfängt dort von Hagen, dem Sohn des feindlich ge sinnten Alberich einen Trank, der ihn sein Eheverhältnis mit Brunhilde vergessen läßt. Er verschafft diese dem Gunther zur Gemahlin und vermählt sich mit dessen Schwester Gulrune (in der Nibelungensage Krimhilde genannt). Hagen über nimmt es, Brunhildes Nache an Siegfried auszuführen. Der Nibelungencing gelangt wieder in die Hände der Rheinköchter zurück, und die brennende Walhalla verkündet den Untergang der Götter und Helden. Neue Musikmotive treten weniger auf, dafür verwebt aber Wagner an diesem Abend die bis herigen musikalischen Leitgedanken in wunderbarer Meise und endet in einem ergreifenden, musikalisch hochwertigen Trauermarsch. — Am 13. Juni wird «Tristan und Isolde" und ani 20. Juni die Oper «Die Meistersinger" zum Bortrag kommen. Am 14. Juni nachmittags 3 Uhr findet die Führung durchs Opernhaus statt. — Während der Unterrichtspause morgens nach 9 Uhr wurde Dienstag vormittag dem Müllerschüler Trnka ein Reißzeug verdachtlos von seinem Platze im Unterrichtszimmer der Anstalt gestohlen. Es ist in schwarzem Lederetui, gez. O.R., 20 Zentimeter lang, 10 Zentimeter breit und enthält 3 Zirkel, 2 Tuschauszieher, 1 Berlängerungsschiene, 1 Schrau benzieher und 1 Schachtel mit Zirkelspitzen. — Tagesordnung für die 13. Sitzung der Stadtverordneten Donnerstag den 1. Zuni 1922 abends 8 Uhr. Oeffentliche Sitzung: Kenntnisnahme von einem Dankschreiben, von einer Ministerialverordnung, Abschlagszahlung auf die Staatsbei hilfe für die Handels- und Gewerbeschule betr., von der Er höhung der Strompreise ab 1. 4. 1922, vom Unkerrichtsplan -er Bürgerschule, von der Borlage, Aufnahmeprüfung der Müllerschüler betr. — Bad im großen Teiche. — Erhebung einer Gebühr vom Gewerbebetrieb im Umherfahren. — Eine Pachtsache. — Schulkriegsanleihe. — Kriegsspardienst. Hierauf nichtöffentliche Sitzung. — Die nächste Mutkererakungsstunde des Mohlfahrks- pflegeverbandes Dippoldiswalde-Stadt und Umgebung findet am Donnerstag den 1. Zuni 1922 nachmittags 2—3 Uhr im Diakonat statt. — Einheitliche Dauer der S ch u l f e r i e n im Reich. Die Dauer der Schulferien ist für das ganze Reich von den Regie rungen der Länder einheitlich festgesetzt worden. Auf Grund der Beratungen des Reichsschulausschusses haben sie diese auf 85 Tage mit Einschluß der darin enthaltenen Sonn- und Feiertage vereinbart. Den einzelnen Ländern bleibt es über lassen, die Ferien in dieser Gesamtdauer auf das Schuljahr zu verteilen. — Sonntagsfahrkarten. Die Eisenbahngeneral- direklion wird mit Inkrafttreten des Sommerfahrplans am 1. Zuni in Dresden weitere Sonntagsrückfahrkarten zu er mäßigten Preisen einführen, und zwar kommen folgende Ver bindungen in Frage: von Dresden nach Edle Krone, Klingen- berg-Colmnih/Dippoldiswalde (mit wahlweiser Gültigkeit), Rabenau, Langenhennersdorf, Berggießhübel, Sebnitz, Meißen und Gottleuba/Königstein (mit wahlweiser Gültig keit). — (Mann wird sich die Eisenbahn-Generaldirektion endlich bereit finden, auch Sonntagsrückfahrkarten zu er mäßigten Preisen nach Dresden einzuführen? — Lernkschwimmen! Im Sommer vorigen Zahres betrug die Zahl der Ertrunkenen an einem einzigen Tage in der Dresdner Umgebung 24 und in der Umgebung von Berlin 36 Personen. Das Zahr 1921 forderte in Deutschland etwa 8000 Ertrunkene. — «Eilt" darf nicht auf Drucksachen gestempelt werden. Drucksachen, die es kragen, werden künftig als Briefe be handelt und mit Strafporto belegt. — In den Stern-Lichtspielen kommt Donnerstag ein sechs- aktiger Film «Die Erbschleicher" und das Lustspiel «Adolfs Laufbahn" zur Vorführung, auch werden Naturaufnahmen vom Plattensee gezeigt werden. — Auch die Orden steigen im Preise. Wie aus Dresden gemeldet wird, hat das sächsische Gesamkministerlum be schlossen, die Rückkaufspreise für Orden und Ehrenzeichen, die nach dem Tode des Inhabers an sich abzugeben wären, um das Doppelte zu erhöhen. Schmiedeberg. Tagesordnung zur öffentlichen Sitzung des Schulausschusses Donnerstag den 1. Zuni 1922 abends 7 Uhr in der Schulaula: Wahl des Vorsitzenden, stellv. Vorsitzenden ! und Schriftführers. — Gesuche um Ueberlassi^ng von Schul- räumen zu Vereinszwecken. Allenberg. Während des am Sonntag nachmittag gegen 5 Uhr staktfindenden Exerzierens der privil. Schühengesell- schaft wurde an der Rehefelder Straßenkreuzung durch einen Teplitzer Kraftradfahrer ein Unfall herbeigeführt. Der Un vorsichtige fuhr in eine Kinderansammlung hinein, wobei 4 kleine Kinder umgefahrcn und erheblich verletzt wurden. Dem rücksichtslosen Fahrer wurde das Rad als Pfand weg genommen. Er wird jedenfalls hohe Entschädigung für seine Dreistigkeit abführen müssen. Rabenau. Ain Mühlberg wurde hier in einer der ver gangenen Nächte ein Schuhmann von zwei unbekannten Männern überfallen. Er wurde am Kopfe so schwer ver letzt, daß er zusammenbrach. Auch sein Bcgleithund wurde erschlagen. Nur mit Mühe konnte der Niedergeschlagene sich nach Rückkehr der Besinnung nach Hause schleppen. Dresden. Als am Montag früh auf dem Dresdner Haupt bahnhofe ein Personenzug aus Berlin über Elsterwerda ein fuhr, sah man auf dem Dache eines Lazaretkwagens einen Mann liegen, dessen Kopf zertrümmert war. Im Zuge be fanden sich 200 Rückwanderer aus der Ukraine, die über Bodenbach nach ihrer Heimat befördert wurden? Nach Aus sage ihres Führers ist der 34 Zahre alte Petro während dec Fahrt aus seinem Abteil, während seine Kameraden schliefen, herausgegangen und, um sich abzukühlen, auf das Dach des Wagens gestiegen. Bei einer Ueberbrückung ist er dann mit dem Kopf gegen die Brückenmauer angerannt und ihm der Schädel zertrümmert worden. Sein Tod muß auf der Stelle eingekreten sein. Niemand im Zuge hatte von dem entsetz lichen Vorgang nur das geringste bemerkt. Freiberg. Von der 2. Strafkammer des hiesigen Land- gerichtsist der Dienstknecht Karl Eduard Oglos aus Pauls dorf wegen schweren und einfachen Rückfallsdiebstahls und schwerer Urkundenfälschung zu 2 Zähren Gefängnis unter Anrechnung der Untersuchungshaft und 3 Zähren Ehrenrechts verlust verurteilt worden. Leipzig. Alle 4 Wochen fast folgen Lohnerhöhungen der Straßenbahner und Erhöhung der Fahrpreise automatisch auf einander. Die Arbeitnehmer haben ihren erst am 15. April abgeschlossenen Tarif wieder für den 15. Mai gekündigt und verlangen 3 M. Zuschlag für die Stunde, außerdem Erhöhung der Kinderzulagen. Der Rat hat die neuen Sähe bewilligt, wodurch ein Mehraufwand von 49 Millionen Mark entsteht, einschließlich der Erhöhung der Teuerungszulagen der Be amten und der vermehrten Ausgabe für Stromverbrauch und Material. Die Folge davon ist, daß die Preise für die Einzel fahrt ohne Amsleigen auf 4 M. (bisher 3 M.) und mit Um steigen auf 5 M. (4 M.) hinaufgesetzt werden müssen. Nacht fahrten an Wochentagen ohne Umsteigen werden 8 M. (7 M.), mit Umsteigen 10 M. (9 M.) kosten. Die Zustimmung der Stadtverordneten gilt als sicher. — Die Stadt hat einen Fehlbetrag von 250 Millionen Mark zu decken, der lawinenartig anschwillt. Zu diesem Zwecke soll nicht bloß die Hundesteuer verdoppelt werden und ! die Grundsteuer einen Zuschlag von 2526 erfahren, auch die ! Beherbergungssteuer wird von 10 auf 2026 heraufgeseht. Sie soll in 9 Monaten über 3 Millionen Mark einbringen. Aus länder, die die Vorteile ihrer hohen Geldwährung genießen, oder den Tiefstand unserer Mark ausnützen können, werden mit dem fünffachen Satz der erhöhten Bcherbergungssteuer herangezogen, was auf 9 Monate 6 Millionen Mark ergibt. Werdau. Eine unbekannte Frauensperson hat einem in den Anlagen auf einer Bank sitzenden größeren Schulmädchen ein kleines Kind übergeben und dabei geäußert, sie solle es kurze Zeit halten, weil sie einmal zum Arzt nach der Plauen- fchen Skraße gehen müsse. Sie werde baldigst wieder zurück sein. Die Allbekannte ist jedoch nicht wieder zurückgekommen, sodaß das Kind durch polizeiliche Vermittlung einer Pflege anstalt übergeben werden mußte. Das Kind ist ein wenige Tage altes Mädchen. Glauchau. Eine Wohnungsbauanleihe für alle Einwohner hat die Skadk aufgelegt, um im Wege der Selbsthilfe Bau darlehen von 500 M. aufwärts zu erhalten. Man rechnet mit einem Millionen-Ergebnis. Zschopau. Der Dachdecker Max Orgls stürzte vom Bodemerschen Neubau ab und zog sich so schwere Ver letzungen zu, daß er einige Tage darauf gestorben ist. Meerane. Die streikenden Textilarbeiter haben Montag die Arbeit zu einem Stundenlohn von 19,25 M. wieder aus genommen. Aue. Die Stadtverordneten haben gegen 6 Stimmen bei 3 Stimmenthaltungen die Einführung einer sozialen Abgabe für die Stadt Aue beschlossen. Marienberg. Alte, langjährige, von Einheimischen und Fremden gern aufgesuchte Rast- und Gaststätten fallen der Zeit zum Opfer. So schließt die bekannte Schankstälte «Zum Goldkindskein" seine Pforten, nachdem schon seit längerer Zeit der Schankbekrieb eingestellt worden ist. Der hiesige Erzgebirgsverein will nun auf dieser sagenumwobenen, an mutigen Höhe in Kürze eine Zugendherberge eröffnen. — Auch die allen Sommerfrischlern und Ausflüglern bekannte, echt erzgebirgische «Sandschänke" im Orkskeile Gebirge stellt in den nächsten Tagen den Schankbetrieb ein. — Die Holzdiebstähle in den Forsten unserer Umgebung nehmen jetzt stark überhand. Am diesem schädlichen Treiben Einhalt zu bieten, ist jetzt ein behördlicher Waldschutz einge richtet worden. Eine Abteilung Gendarmerie ist aus Flöha hier eingetroffen und unternimmt nun täglich Streifen durch die Wälder. Hohenstein-Ernstthal, 30. Mai. Zu Tode getreten wurde im benachbarten Lobsdorf von seinen scheuen Pferden der 72 jährige Gutsbesitzer Friedrich Traugott Franke. Lengenfeld. In letzter Zeit wird allgemein darüber ge klagt, daß Spirituosen in Biergläsern, besonders auch an Zugendliche, verschänkt werden. Die Amkshauptmannschaft bringt deshalb die Bekanntmachung in Erinnerung, wonach Gast- und Schankwirte, die Schnaps aller Art in Bier- und Trinkgläsern ähnlichen Amfangs verabreichen, die Entziehung der Schankkonzession wegen Förderung der Völlerei zu ge wärtigen haben. Erlbach. Zur Freude aller Naturfreunde des oberen Vogk- landes wurde am 13. Mal der neu angespannte Floßtetch der Oeffentlichkeit übergeben. Leider ist die Freude bereits getrübt, da die Wasseransammlung ihr erstes Opfer forderte. Am Sonntag gegen Mittag erkrank beim Baden der 20 jäh rige K. aus Oberzwota. Man sagt, er sei, durch Stöckegraben erhitzt, zu schnell ins kühlende Wasser gegangen und durch Krampf oder Schlag verunglückt. Augenzeugen konnten keine Hilfe bringen, da sie des Schwimmens unkundig waren. Auerbach. Zur Erhaltung unseres Orchesters wird der Vorschlag gemacht, einen Verein für Orchesterfreunde zu bilden. Mitglied dieses Vereins kann jeder werden durch Entrichtung eines monatlichen Beitrages an eine Stadlkaste oder an eine Bank. Als Gegenleistung des Orchesters werden für die privaten Zeichner etwa 12 Konzerte jährlich erfolgen, zu denen man Mitgliedern ein Vorkaufsrecht einräumk. Der Zuschuß der Stadt soll ausgeglichen werden durch Plahmustk und entsprechende Veranstaltungen. Reichenbach. Montag früh versammelten sich die Fär bereiarbeiter auf dem Marktplätze und zogen dann im Zuge nach ihren Arbeitsstätten, doch wurden diese noch nicht wieder geöffnet. Wegen der Oeffnung der Betriebe sollen welkere Verhandlungen in Greiz stakkfinden, von denen es abhängen wird, wann die Arbeit ausgenommen wird. Kamenz. Das Rittergut Liebegast mit 159 Hektar Flächeninhalt ist für 3 700 000 M. in den Besitz der Braun kohlenwerke «Eintracht" übergegangen. Die Aebergabe ist auf den 1. Zanuar 1923 festgelegt. Der Besitzer Kleeschulze aus Berlin erwarb das Gut 1916 für 180 000 M., eine Summe, die er annähernd aus dem geschlagenen Holze zu rückerhalten hat. Bis 1918 ließ er cs auf eigene Rechnung bewirtschaften, von da ab hat es der jetzige Pächter Rohkohk aus Dessau für eine jährliche Pacht von 10 000 M. inne. Da dessen Pachtvertrag erst 1928 abläuft, ist ihm eine Ent schädigung von 12 000 M. zugebilligt worden. Das Ritter gut Liebegast sollte 1895 in den Besitz der Stadt Wittichenau übergehen, jedoch war dem Rakskollegium der geforderte Preis von 40000 M. zu hoch. Bautzen. Einen bemerkenswerten Vorstoß gegen den Lebensmittelwucher unternahm der neue Amkshauptmann Or. Zungmann—Bautzen gelegentlich einer in Bautzen abge- halkencn Gcmeindcverkretertagung des amtshauplmannschast- lichcn Bezirks Bautzen. Er erklärte u. a., daß er beabsichtige, auch künftig derartige Tagungen regelmäßig ubzuhalten, deren Zweck es sei, eine Verständigung zwischen Stadt und Land,