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Merleüährlich '^WK-ohntZ». MMMMS. ^gen. _ Einzeln« Nummer» Druck und Verlag' Earl ged« in DlvVvwi»wal-e. Deranlworllich« R-daUem: DmiI Seb«. 88. Jahrgang Mittwoch den 29 März 1922 Nr. 78 ,1.«^ Amtliche AeklialitmachmM «mann «In«» irbe». Lo gt den »meldet, esehung Proust lis und I er lm erbaust hat be- umission ichst die hen, die prüfen. ich Ist r2. r , Preise »^Vr- Varia beilt «r s« . Sollte r einem ordneten tte, sah ar sehr irotcktor «nn das schlecht". - l8Ä rrmorde, in Boni i Xante, Röntge, Müller die Regierung sei der Ansicht, daß es gewissen Kreisen un erwünscht sei, wenn solches Zahlenmaterial an die Oefsent- lichkeit gelangen würde. Roßwein. Die Roßweiner Landsmannschaften zu Chem- nih, Dresden und Leipzig haben Erörterungen wegen Veran staltung eines zweiten Heimatfestes in ihrer Vaterstadt ange- pellt; das erste wurde hier im Jahre 1898 abgehallen. Döbeln. Wegen der zum 1. April zu erfolgenden Einver leibung dreier Vororte fand die hiesige Stadtverordnekenwaht erst jetzt statt. Trotzdem in den drei neuen Stadtteilen di« Sozialisten die Oberhand haben, wurde noch eine knapp« bürgerliche Mehrheit von 17 gegen 15 bezw. 16 erreicht (16 Sozialisten und 14 Bürgerliche im Jahre 1919). Di« Sozialdemokraten büßten 4 Sitze ein, die Unabhängigen einen Sitz. Durch die Wahl von 4 Kommunisten wurde die Linke radikalisiert. Es erhielten: Lie Kommunisten 4 Sitze, dl« USP. 2 Sitze, die SPD. 9 Sitze, die bürgerliche Einheitsliste 9 Sitze, Hausbesitzer 4 Eitze, Beamten 4 Sitze, Kriegsbe schädigte 1 Sih. Leipzig. Die abgelehnten Gehälter -es Oberbürger meisters und des Polizeidirekkors standen in -er Etadtver- ordnetensihung zu Leipzig am Mittwoch in einer gemeinschaft lichen Sitzung beider Kollegien zur Verhandlung, um eine Einigung herbeizuführen. Bekanntlich hatte kürzlich eine sozialistische Mehrheit die Gehälter (nebst der der Geistlichen an den städtischen Krankenhäusern) abgelehnt. Da in -er Sitzung am Mittwoch zwei bürgerliche Stadtverordnete zo spät erschienen, blieben die Sozialdemokraten in der Ableh nung wieder in der Mehrheit. Nunmehr wird der Rat bet der Krelshauptmannschaft Beschwerde führen. Es wird kein anderer Weg als die Aussprechung der Pflicht der Gehalts zahlung übrig bleiben, denn die Beamten haben ein klag bares Recht auf ihr Gehalt. Somit bleibt es dann bei einer zwecklosen Demonstration der Linken. Taucha. Der FormerAhl aus Thekla war wegen Teil nahme an einem Einbruchsdiebstahl zu 2V» Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Nachdem er den größten Teil seiner Strafe verbüßt hatte, wurde auf seinen Antrag das Wiederauf nahmeverfahren eingeleitet. In der jetzigen Verhandlung er klärte der Angeklagte, daß er zur Zelt -es Einbruchs krank» gewesen sei. Zeugen, die im ersten Prozeß gegen ihn ausge sagt hatten, konnten ihre damals gemachten Aussagen nicht mehr aufrecht erhalten. Der Schuldbeweis konnte nicht er bracht werden und der Angeklagte wurde daher freige sprochen. Wies«. Zu willkommenem Schmause finden sich bet Mlesa täglich ungezählte Scharen von Vögeln auf einem Felde ein. Sie verdanken diese Genüße einem Landwirt, der — wohl in unfreiwilliger Weife — in reichlichem Maße für Vogelfutter gesorgt hat. Den ganzen Winter durch konnte man auf einem Felde einen großen Haufen Getreide (!) stehen sehen. Die schöne Witterung Milte März hatte den Besitzer veran laßt, die körnerschweren Garben zum Trocknen in Puppen aufzustellen. Inzwischen hat sich das erwünschte «Erntewetter' in reichlichen Schneefall verwandelt und für die nötige Er leichterung der Aehren und Rispen sorgen die gefiederten Sänger in ausgiebigster Weise. Tausende von Vögeln aller Gattungen kann man ln dieser offenen «Brotkammer' be obachten. Wer sollte da nicht seine Freude daran haben! Ehemnltz. Die hiesige Industrie hat sich bereit erklärt, bis zum 31. März nächsten Jahres 70 bezugsfähige Woh nungen von mindestens 50 Quadratmeter Wohnnutzfläche zu schaffen. Das entspricht einer Bausumme von zurzeit zehn Millionen Mark und dem Umfang der üblichen Kleinwoh nungen von mindestens Stube, Kammer und Küche nebst Zubehör. Auswärtige sollen in diese Wohnungen nicht aus genommen werden. Glauchau. Die Grundsteinlegung zum Scherbergbrücken bau, einem Millionenprojekt, erfolgte im Beiseln von Ver OerMqes «uv Sächsisches -Uppoldiswald«. Wie uns von der hiesigen Bahnverwalterei mstgeteilt wird, ist der Autoverkehr nach Dresden wegen der schlechten Witterungs- und besonders der schlechten Straßen- verhältnisse bis auf weiteres eingestellt worden. Sobald sich diese wieder bessern, wird der Verkehr wieder ausgenommen werden. — Geldstrafe für verbotenes Rauchen auf der Eisenbahn. Die Neichseisenbahn führt am 1. April für verbotenes Rauchen auf der Eisenbahn eine Geldstrafe ein. In Nicht raucher- und Frauenabteilen darf selbst mit Zustimmung der Mitreisenden nicht geraucht werden. Auch dürfen solche Ab- leile und die Seitengänge der Magen, in denen das Rauchen untersagt ist, nicht mit brennenden Zigarren, Zigaretten oder Tabakspfeifen betreten werden. Wer diesem Verbote zuwider handelt, wird mit einer Geldstrafe von 20 M. belegt. Die selbe Strafe haben auch Personen zu erwarten, die in Warte- räumenwarten, die ausdrücklich für Nichtraucher bestimmt find. Mit dieser Maßnahme eröffnet sich für die Retchseisen- bahnverwaltung jedenfalls eine sehr ergiebige Elnnahme- ffuelle. Seifersdorf. Am 26. März fand hier die Kirchenvorstands- wahl statt. Von 262 eingetragenen Mitgliedern machten 99 vom Wahlrecht Gebrauch, das sind 38 N. In Seifersdorf wählten von 124 Eingetragenen 66, in Epechtritz von 45 Einge tragenen 6, in Paulsdorf von 38 Eingetragenen 6, in Maller von 25 Eingetragenen 9, in Paulshain von 17 Eingetragenen 7, in Seifersdorf-Seifen von 13 Eingetragenen 5. Als ge wählt sind zu betrachten: In Selfersdorf Standesbeamter Hermann Dietrich mit 64, Gutsbesitzer Theodor Börner mit 63, Gemeindevorstand Hermann Hegewald mit 56, Gutsaus- zügler Ernst Claus mit 55 Stimmen; in Paulsdorf Gemeinde- Vorstand Legler, in Malter Gemeindevorstand Pretzschner, tu Epechtritz Gemeindevorstand Schneider, in Paulshain Ge- mcindevorstand Reichelt (neu) und in Seifersdorf-Selfen Theodor Klotz. Schmiedeberg. Pastor Fischer mit seiner Vortragsreihe «ur Ende. Auch wir sind am Ende, aber nicht am Ziel, erst recht nicht bet Gott. Es führt von uns aus kein Meg zu Gott, und der Mensch kann sich Gottes nicht bemächtigen, denn in dem Augenblick, wo er diesen Gott hat und erlebt haben will, ist er schon nicht mehr Gott. Furchtbar klingt -as, aber wir wollen es gerade in seiner Furchtbarkeit einmal auf uns wirken lassen und beides: das Irdische und das Ewige streng von einander scheiden. Gewiß, man hört es nur zu oft: «Der Mensch muß doch von der Ewigkeit her gewisse Garantien, er muß doch etwas Festes haben, sonst schwebt er kn der Luft. Nein doch, dasandere «st gewiß: der Glaube, »er noch Garantien brauch», ist gar kein Glaube mehr, und rott sollen uns nur gerade mal in die Luft versehen lasten und keinen festen Boden mehr unter den Füßen haben. — Ist bas, diese absolute Fragwürdigkeit unseres Daseins, dieses auf jeglichen Halt Verzichten oder besser Verzichten müssen, ist das nicht aber Pessimismus, wie ihn ein Schopenhauer und andere uns predigten? Nach des Vor tragenden Meinung nicht. Im Gegenteil, er empfindet ge rade in dieser «absoluten Krists' — so lautete das Thema dieses letzten Vortrages — die allergewisteste Befreiung. Venn erst dadurch, daß wir alle unsere menschlichen Lichte «tgelöscht und erschrocken LaS Dunkel unserer Nichtigkeit t. Dr n» ist ii Lehrt, »q auf de» frgcvnHs rkunp dei »s ist dH :n, welch tun? de: fahrzeu^ eiten mt idelslufL rei grotz l, wvmj malitäts ngSgeLis »Ilse Ww es über Oiefe» Bla« enkhüN »le amMchea BekmmlmachmWe» »er rlmlshauplmaanfchaft, des Amtsgerichl» und des Sladlrals z« Dippoldiswalde äs r AO Pf, — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. PEWeindeverbands-Giwkont» Nr. 3. — Postscheck» Konto: Dresden 12S48. tretern der Behörden. Schneeberg. Das Ministerium hak dem Stadkrate mltge- leilt, daß der staatliche Kraftwagenverkehr Aue—Schneeberg, weil er keinen Gewinn abwirfk, gänzlich eingestellt wird. In kurzer Zeit hat er einen Zuschuß von 66000 M. erfordert. Markneukirchen. Die Freiwillige Feuerwehr der Muflk- stadt Markneukirchen kann Mitte Mai d. I. auf ein 50 jäh riges Bestehen zurückblicken: sie wird dieses Jubiläum durch eine besondere Feier auszeichnen. Adorf. Die Erwerbslosenzahl der Stadt ist hier seit An fang dieses Monats erheblich zurückgegangen, und zwar alt Folge einer behördlichen Verordnung, wonach die Unter stützung Verheirateter, die ein halbes Jahr hintereinaichet unterstützt wurden, elnzustellen ist. Es werden in Adorf mm Weitzeritz-Zeitung Tageszeitung mit Anzeiger siir Di-paMswave, SchmieSeberg «I» ,, , Aellepe Aelk»«- öe» Bezirk» n— hab' ich . . hab' «weisen, rrte da. chmitzten Vie Dienstzeit bei der Amtshaupkmannschafk wird vom 1. April 1922 ab festgesetzt: s) Montags bis Freitags auf vorm. 7—12 Uhr und nachm. Vr2—5 Uhr, b) Sonnabends auf vorm. 7 bis nachm. V»1 Uhr. Kaffenschluß zu a nachm. 3, zu b vorm. 11 Uhr. AmtShauptmannschaft Dippoldiswalde, am 23. März 1922. Vom 1. April 1922 wird lm Anschluß an die Erwerbs losenfürsorgestelle Kreischa im Gemeindeamts daselbst eine Nebenstelle Kreischa -es Bezirksarbeilsnachweifes Dlppol-iSwal-e für die bisher der Nebenstelle Niedersedlitz zugewiesenen Ge meinden Bärenklause-Kautzsch, Gombsen, Kreischa, Kleincars dorf, Lungkwitz, Quohren, Saida und Wiktgensdorf errichtet. Die in Frage kommenden Gemeinden sowie die Erwerbs-, losen haben sich vom 1. April d. I. ab an die neue Nebenstelle Kreischa zu wenden. Auch werden die Arbeitgeber um rege Benutzung der neuen Nebenstelle ersucht. AmtShauptmannschaft Dippoldiswalde^ am 25. März 1922. nehmen. Für.Sachsen sind die entsprechenden Zahlen nicht! zu erlangen. Auf eine Anfrage der Deutschen Volkspartei . , teilte ein Regierungsvertreter dem Haushaltausschuß ä mit, ! noch 21 männliche und 7 weibliche Erwerbslose untersucht. empfunden haben, kann -as Licht Gottes,-, t. seine Gnade — auf uns fallen, wie es auch tatsächlich geschehen ist in Jesus Christus. Mit einem kurzen, keuschen, aber eindring lichen Hinweis auf diesen Jesus Christus, durch den unsere alte Welt zum Fingerzeig für die ewige Welt Gottes wird, schloß der Vortrag und damit die ganze Vortragsreihe. — Es war nicht leichte Kost, die da in den Vorträgen geboten wurde, und mancher mag statt der erwarteten Befriedigung eine gewisse Unruhe mit nach Hause genommen, vielleicht auch manchmal nicht recht verstanden haben, denn es waren gewaltige Gedankenkolosse, die da manchmal, anscheinen unvermittelt, nebeneinander gesetzt wurden. Aber den Eln- i druck werden die Zuhörer so bald nicht los werden: wir sind ! ein ums andere Mal heftig erschrocken, peinlich erschrocken. Aber vielleicht ist das ein besserer Boden für das Wachsen und Entgegenreifen der Gotteswelt, als die alte, selbst zufriedene Behaglichkeitsstimmung. Kreischa. Am Sonntag fanden die Wahlen zur ersten Kirchgemeindevertretung statt. Die Wahlbeteiligung war trotz der ungünstigen Schnee- und Witterungsverhältnisse eine hoch erfreuliche rege. In Kreischa wurden gewählt die Herren Schulze, Döhnert, Kühne, Kubenke, Burkhardt und Gustav Richter, in Lungkwitz die Herren Bernhard Lieber und John und Frau Klara Schierge, in Gombsen Herr Emil Leuschke, in Kautzsch Herr Martin, in Hermsdorf Herr Geißler, in Wittgensdorf Herr Hermann Lieber, in Saida Herr Bellmann. Dresden. Das Ministerium des Innern hat verfügt, daß die Zulassung zur Versteigerung auszumusternder Dienst pferde künftighin von der Vorlage einer Bescheinigung des Landeskulturrates abhängig zu machen sei, die besagt, daß das einzukaufende Pferd zur eigenen Verwendung gebraucht wird. Außerdem muß sich der Käufer schriftlich verpflichten, das erstandene Pferd innerhalb Jahresfrist nicht ohne Ge nehmigung der Landespolizeiverwaltung weiter zu verkaufen und, für den Fall der Zuwiderhandlung gegen diese Ver pflichtung, eine Vertragsstrafe in Höhe des Ankaufsvreises zu bezahlen. — Es wird nun darauf hingewiesen, daß die Bescheinigung vom Landeskullurrat nur ausgestellt werden kann, wenn durch die Ortsbehörde der beglaubigte Nachweis erbracht wird, aus welchem Grunde der Erwerber das Pferd für einen Betrieb dringend benötigt. — Auf die Tagesordnung der Sitzung des Landtages am Donnerstag den 30. März ist noch die zweite Beratung des Gesetzentwurfes über die Anerkennung neuer Feiertage ge setzt worden. Die vom Präsidenten zu Berichterstattern er nannten Abgeordneten Drechsler (D. V.) und Bethke (Soz.) werden folgende Anträge stellen: der Landtag wolle be schließen, den Gesetzentwurf abzulehnen; der Mitbericht- erstatter Abg. Bethke: der Landtag wolle beschließen, den Gesetzentwurf unverändert nach der Vorlage anzunehmen. Bekanntlich hat die Fraktion der Deutschnationalen ange kündigt, daß sie im Falle der Annahme des Gesetzes Volks entscheid beantragen würde. Wie verlautet, wird am Don nerstag von der Linken der Anttag auf eine dritte Lesung ge stellt werden, so daß die Entscheidung nochmals verschoben werden würde. — Am vergangenen Montag wurde der Dresdner natio nale Schriftsteller Heinrich Poeschl infolge der Denunziation seines früheren Stenographen, eines 19 Jahre alten gewissen Hermann Bahlser, unter der Anschuldigung verhaftet, den Mördern Erzbergers zur Flucht verhalfen zu Haden. Insbe- sondere sollte Poeschl den beiden Tätern falsche Pässe ver schafft haben. Vor Anzelgeerstattung hatte Bahlser einen Erpresserbrlef an Poeschl geschrieben, aber damit keinen Er folg erzielt. In Ler Anzeige selbst wurde bemerkt, Pöschl habe im Kapp-Putsch eine Rolle gespielt, er sei an der Ein mauerung der Geschützrohre bei Rockstroh in Heidenau be teiligt, ferner habe er bei Kipsdorf ein Militärflugzeug verborgen. Alle diese Anschuldigungen haben sich als völlig aus der Luft gegriffen herausgestellt. Hinsichtlich der Be günstigung der Mörder Erzbergers haben die Ermittlungen der Dresdner Staatsanwaltschaft bisher kein greifbares Er gebnis gezeitigt. Poeschl wurde am Freitag wieder ohne Sicherheitsleistung aus der Untersuchungshaft entlassen. Für Bahlser dürfte die Angelegenheit nunmehr noch ein gericht liches Nachspiel haben. — Warum solch schamhaftes Schweigen? Im preußischen Landtag teilte Unterrichtsminister Or.Bölitz mit, daß in Preußen von 150000 Volkssctullehrern nur 626 die Erteilung von Religionsunterricht verweigern, und das von rund 5 Millionen Schulkinder» nur l 17 000 nicht an Religionsunterricht teil- ,