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April ist für unsere Kirche und für die Kirchgemeinden des Landes ein bedeutsamer Tag: mit ihm tritt die neue Kirchgemeindeordnung in Kraft. Die Einführung des Gesamkbaues der neuen Kirchen oerfassung wird sich noch einige Zeit hinziehen, da es galt, die vielfach verschlungenen Fäden zwischen der Kirche und dem Staake behutsam zu lösen. Der Auf- und Umbau soll von unten, bei den Kirchgemeinden, dieser Grundlage unserer ganzen Landeskirche, beginnen. Die Vorbereitungen dazu sind bereits getroffen, auch in der hiesigen Gemeinde. Nach dem am Sonntag vor 8 Tagen die Wahlen von 17 Kirch- gemeindevertrelern aus Stadt und Land stattgefunden haben, sind nunmehr auch die durch Ortsgeseh vorgesehenen Be rufungen von 8 Gemeindegliedenr erfolgt. Diese sind die Zerren Stadtrat Gietzolt, Postgutsbesitzer Flemming, Fabrik- dlrektor Gräfe, Gemeindeschwester Fräulein Hellriegel, Geo meter Hofmann, Vorsitzender der Christlichen Vereinigung, Baumeister Nitzsche, Arbeiter Karl Straßberger, Oberlehrer Unger. Die feierliche Einweisung und Verpflichtung der be rufenen sowie der bereits gewählten Kirchgemeindevertreter, insgesamt 25, findet am Sonntag den 2. April im Haupt gottesdienst statt. Angesichts der Bedeutung dieses Tages und dieser Feier und mit Rücksicht darauf, daß am Sonntag nachmittag 2 Uhr dis Konfirmandenprüfung und vormittag 11 Uhr Kindergottesdienst für die 2. Abteilung gehalten werden wird, soll am Sonntag die Kirche geheizt werden. Möge auch die Gemeinde durch zahlreichen Besuch des Gottesdienstes ihre Teilnahme an dem Inkrafttreten der neuen Kirchgemeindevertretung bekunden. — Der Entlastungsfeier der Fortbildungsschule folgte am Donnerstag nachmittag die in der Handels- und Ge werbeschule, die von feiten der Eltern und Lehrherren wenigstens einen, wenn auch geringen Besuch zeigte. Nach Harmonium-Vorspiel des Herrn Schulleiter Schmidt und Ge sang des Liedes .Zieht in Frieden eure Pfade' erstattete der Direktor der Schule, Herr Gewerbestudienrat Stadtrat Riekert, einen Schulbericht, dem folgendes zu entnehmen war: Die Schule hat auch im vergangenen Jahre eine günstige Weiterentwicklung genommen. Die Schülerzahl wuchs von 250 auf 269 und zwar 75 Besucher der Handelsschule 69 der Landwirtschaftlichen Abteilung und 125 Gewerbe schüler. In 12 Klaffen wurde von 3 Hauptlehrern und 10 nebenamtlichen Lehrkräften Unterricht erteilt. Inspiziert wurde die Anstalt von Oberregierungsrat Behnisch, Gewerbe schulrat Calletsch und vr. Schmidt. Hätten nicht Eisenbahner- streik und Grippe viele Schüler vom Besuche abgehalken, so wären fast keine Versäumnisse vorgekommen. Groß sind aber die Fehlstunden im obligatorischen Turnunterricht und der Herr Direktor bedauerte dies außerordentlich, da doch die Stählung des Körpers von außerordentlichem Nutzen sei und eS gelte, Versäumtes aus der Kriegszeit nachzuholen. Das Verhalten war gut, auch der Fleiß ließ bis auf wenige Aus- «ahmen nichts zu wünschen übrig. Reiche Unterstützung floß dsr Schule im vergangenen Jahre zu, neben 63 700 M. vom Wirtschaftsministerium und einer außerordentlichen Beihilfe desselben von 30 000 M. zum Schulumbau noch manch klei nere Spende, für die Herr Studienrat Riekert herzlichst dankte, wie er auch den städtischen Kollegien dankte für die Opfer, die sie für die Schule gebracht haben. — Herr Zahn arzt vr. Friedrich hielt darauf einen Vortrag über .Die Pflege der Zähne und des Mundes', ein Thema, das in unserer Zeit dem Heranwachsenden Geschlechte nicht oft und scharf genug eingeprägt werden kann und daher für eine Ent- laffungsfeier ganz besonders geeignet erscheint. Der Redner sprach sehr klar, verständlich und belehrend, und erläuterte das Gesagte auch noch in scharfen Lichtbildern. Ausgehend davon, welch großen Schaden der Krieg auch in bezug auf Zahnerhalkung angerichtet, und wie notwendig die Zähne für Verdauung und Sprache sind, führte er die Zahnentwicklung and dann weiter das Krankwerden der Zähne vor, zeigte aber dann auch gleich, wie erkrankte Zähne wieder geheilt (plom biert) werden können. Auch bet den einzelnen Berufen ist die Krankheitsgefahr verschieden. Zucker und Mehl greifen die Zähne stark an und so findet man besonders bei Zucker bäckern und Müllern viel Laries (Zahnfäule). Förderlich für die Zähne ist anstrengender Gebrauch, Schwarzbrot daher dienlicher wie Weißbrot, gefährlich sind zu kalke und zu heiße Getränke. Nachdem noch manch gute Lehre über Zahn- «chaltung und besonders über das Reinigen der Zähne ge- ! «eben worden war, wies Herr Vr. Friedrich auch noch darauf ! Vin, welch großen Schaden auch kranke Milchzähne unter dr» zweiten Zähnen anrichten könnten und wie daher auch deren Plombieren sehr am Platze sek. Nach Verklingen eines Terzetts: .Hebe deine Augen auf', von jungen Mädchen unter Herrn Lehrer Gruners Leitung klangvoll vorgelragen, nahm Herr Lehrer Michael das Mort zu einer kurzen An sprache an die Abgehenden. Voll Freude zögen sie wohl ins Leben hinaus, voll Freude Mitarbeiten zu dürfen in der deutschen Volksgemeinschaft und ihre Arbeit höher bewertet zu sehen. Die Freude ersticke aber im Hinblick auf die Sorgen des Alltags. Das Wort .Zusammenbruch', jetzt so oft gebraucht, kennzeichne unsere Lage nur zu sehr. Selbst- , sucht, Wuchergerst, Roheit der Gesinnung haben sich breit ge macht in unserem Vaterlande. Wie sei das möglich, bei einem Volke, das früher Muchergeist gar nicht kannte, bet dem pflichtgemäße Ordnung herrschte und das wegen seiner < Ehrfurcht vor Autorität und der Unterordnung von Fremden ! oft über die Achsel angesehen wurde? Unser Volk sei krank, seelisch erkrankt. Da gelte es, den Glauben ans Volk nicht zu verlieren, ihm Treue auch in schwerster Zeit bewahren und mithelfen an seiner Gesundung. Möchten auch die Hinaus ziehenden mithelfen am Aufbau, denn in der Jugend liege unsere Zukunft. Das beste Heilmittel für unser Volk sei die Freude, nicht die des Alltags (Tanz rc.), nicht eine zehrende, sondern eine nährende Freude. Mir fänden sie in der Heimat selbst. Auch im dürftigsten Stück Heimat lägen unendlich große Quellen zur Freude, die uns niemand rauben könne. Und das andere Heilmittel sei Arbeit, ernste Arbeit. Sie tue allen not. Es dürfe keine Müßiggänger geben. Denn auf aller Arbeit baue sich die Kultur auf und die rechtgekane Arbeit gebe uns auch wieder rechte nährende Freude. Möchten auch die Abgehenden schaffen und wirken und zur rechten Zeit der Freude Raum geben, dann würden auch sie mit beitragen zur Volksgesundung. Nach diesen Geleitworten nahm Herr Skudienrat Riekert die Zeugnisaushändigung vor und konnte anschließend Bücherprämlen aushändigen für be sonderen Fleiß, gute Leistungen und Wohlverhallen an Ge werbeschüler Fritz Weißbach und Erwin Klügel Kl. Hu, Walker Brückner llb, Franz Heide, Alfred Sandvoh Kl. Is, Rudolf Sommer Kl. llb, und die Handelsschülerin Meta Eckert. Im Auftrage des Vereins ehemaliger Handelsschüler, der eine Unterstützung der aktiven Schüler bezweckt, über reichte Herr Kaufmann Feller Bücherprämien an Rudolf Gasch, Rudolf Werner und Rudolf Nitzsche. Wie der Herr Direktor dann weiter noch mitteilte, konnten bei 28 Schülern für besonderen Fleiß und Mohlverhalten, bei 18 Schülern für besonderen Fleiß Vermerk auf den Zeugnissen genommen werden. Zu bedauern sei, daß ein Schüler sich eine Bücher prämie verscherzt habe, weil er dem Unterricht ferngeblieben sei, ohne vorher um Urlaub nachgesucht zu haben. Mit besten Wünschen für ferneres Wohlergehen und Ermahnungen zur Pflichterfüllung entließ er dann die Abgehenden, denen mit den Zeugnissen ebenfalls Reichs- und Landesverfassung aus gehändigt worden waren, aus dem Verbände der Anstalk. Im Namen der Scheidenden dankte Franz Heide den Lehrern, der Schule und der Stadk für die genossene Ausbildung, sagte namens der Belobten und Ausgezeichneten besten Dank und wünschte auch den Zurückbleibenden alles Gute. Mit dem Terzett-Vortrag des Liedes .Wohlauf noch gesungen' schloß die Feier. — Der Verkehr auf der Autolinle Dresden—Dippoldis walde wird morgen Sonnabend mit der Fahrt II «r ab Dresden wieder ausgenommen. — Am nächsten Sonntag nachmittag wird im Kaninchen züchter-Verein ein Dortrag über den „Wert der Angora- Kaninchenzucht und ihre Bedeutung in volkswirtschaftlichem Sinne" gehalten werden. Der Vortragende wird auch Muster aus Angora Wolle gefertigter Stoffe vorzeigcn, auch wird das Auskämmen zur Gewinnung der Angora-Wolle vorge führt werden. Interessenten werden auf das Inserat in dieser Nummer aufmerksam gemacht. jW — In der letzten Schulausschußsitzung handelte es sich u. a. um die Festsetzung der Miete usw. für den Mädchenfort- bildungsschulverband. Hierbei wurde von einer Seite ge äußert, daß die Heizung der von letzterer benötigten Lehr zimmer die Stadt eigentlich nicht belaste. Die Kessel müßten doch auf einen gewissen Dampfdruck gebracht werden: da sei es gleichgültig, ob ein Zimmer mehr oder weniger ange schlossen sei. In der Müllerschule sei es genau so. Letzteres trifft zu, ersteres ist ein Irrtum. Die Zentralheizung in der Müllerschule ist eine ältere Anlage. Hier kann in einem einzelnen Zimmer die Heizung überhaupt nicht abgestellt werden — so wars wenigstens früher, und daran wird sich nichts haben ändern lassen —. Die Folge davon ist, daß es auf die Inanspruchnahme der Hetzungsanlage ohne Einfluß ist, ob das einzelne Zimmer benutzt rohd oder nicht. Anders ists in -er Bürgerschule. Auch hier muß selbstverständlich ein gewisser Dampfdruck gehalten werden, das ist aber um so leichter und mit umso weniger Brennstoffverbrauch möglich, je weniger Zimmer jeweils vom Dampf durchströmt werden, und umgekehrt, und hier kann jedes einzelne Zimmer aus- geschalten werden. Das geschieht auch, sobald es nicht mehr benutzt wird. Somit besteht der Einwand des Herrn Lehrer Gruner zu recht, daß die Mädchenfortbildungsschule einen Mehrverbrauch an Brennstoff bedingt, weil ohne sie gewisse Zimmer zu gewissen Zeiten nicht geheizt zu werden brauchten. Die Kosten zu schätzen ist nun aber eine sehr unsichere Sache. In solchen Fällen haben in der Regel beide Teile das Gefühl, - benachteiligt zu sein. Einwandfrei ist ebenfalls die in dieser Sache vom Herrn Schulleiter im allgemeinen vertretene An sicht, die Kosten für die einzelne Unterrichtsstunde zu be rechnen und darnach die Gesamtentschädigung. Bel den heutigen Verhältnissen könnte das allerdings endgültig immer erst bei Ablauf des Schuljahres geschehen. — Kriegsdenkmünze 1914/18. Wie der Deutsche Relchskrlegerbund .Kyffhäuser' milkeilt, fleht er sich infolge der außerordentlichen weiteren Steigerung der Arbeitslöhne, sowie der Preise für Rohmaterialien genötigt, den Preis der Kriegsdenkmünze 1914/18 vom 15. April an auf 30 M. zu er höhen. Bei dieser Gelegenheit sei erneut darauf hingewiesen, daß, Koh Aufbietung aller Kräfte, unter den heutigen Ver hältnissen täglich höchstens 5000 Denkmünzen geprägt und fertiggestellt werden können; diese werden in der Reihenfolge des Eingangs der Verleihungsankräge verliehen. Oelsa. Nach der Wahl am 19. März und nach der Be rufung von 3 weiteren Mitgliedern am 27. März seht sich der hiesige Kirchenvorstand aus folgenden Herren zusammen: Großölsa: Baugewerke Paul Menzer, Fabrikbesitzer Anton Künstner, Fabrikbesitzer Carl Schneider (neu), Kantor Richter (berufen), Gutsbesitzer Bruno Rüdiger (berufen und neu), Gutsbesitzer Oskar Mende (berufen und neu); Klelnölsa: Freigutsbesitzer Theodor Merbitz, Fabrikbesitzer Oskar Wolf, Gemeindevorstand Traugott Moses. Die Wahlbeteiligung war gut. Von 307 Wahlberechtigten Großölsas wählten 183, gleich 60 H; von 47 Wahlberechtigten Kleinölsas 30, gleich 64 H. Die feierliche Einweisung der neugewählken Herre» findet am 2. April im Vormittagsgotkesdienst statt. Kipsdorf. Vergangenen Sonntag fand in unserem GotteS- hause die feierliche Einweisung und Verpflichtung der neue» Kirchgemeindevertrekung stakt. Diese setzt sich laut Orksgesetz aus 10 gewählten und 2 berufenen Mitgliedern zusammen. Bon der Gemeinde wurden gewählt die Herren Lokomotiv führer Georg Schumann, Postmeister Otto Meyer, Hausbe sitzer Karl Wittig, Gutsverwalter Heinrich Grohmann, Guts besitzer Arthur Berger, Gemeindevorstand Bernhard Kühn, Tischlermeister Hugo Böhme, Echuhmachermeister Karl Giebe sowie die Damen Schwester Clara Hoffmann und ArbeiterS- ehefrau Ida Marie Schubert. Berufen wurden die Herre» Kantor Rudolf Hutschenreuter und Forstmeister Otto Zenker aus Bärenfels. Attenberg. Der hohe Kursstand der tschechischen Krone gegenüber der Mark hat auch in der hiesigen Gegend einen starken Auflauf von Waren aller Art durch die böhmischen Nachbarn zur Folge. Da die Ausfuhr fast sämtlicher Gegen stände und Sachen, auch zum eigenen Bedarf, ohne Au» fuhrbewilligung streng untersagt ist, erfolgen täglich zahlreiche Festnahmen. So wurden im hiesigen Bezirk neben vielen Beanstandungen von Reichsdeutschen allein in den letzten 10 Tagen von den Zoll- und Sicherheitsbeamten 55 Personen fast ausschließlich tschecho-slowakischer Herkunft dem Altenberger Eerichtsgefängnis zugeführt. Bei den Angehaltenen sind da bei große Warenmengen, im einzelnen Fall öfter bis zum Betrage von lO OOO M. beschlagnahmt worden. Diese ver fallen ohne weiteres dem Reiche. Außerdem sehen die Täter der Bestrafung mit hohen Geld- und Gefängnisstrafen ent gegen. Frauenstein. Der diesjährige Frühjahrsviehmarkt war beschickt mit I I Pferden, l Rind und 44 Ferkel. Trotz der hohen Preise war der Verkauf ein guter. Meißen. Die Meißener Porzellanmanofaktur wird t» nächster Zelt zu einem neuen Brennverfahren übergehen. Während sie bereits jetzt nur noch Braunkohle verwendete t» Gegensatz zu den meisten Porzellanfabriken, die Steinkohle» feuern, wird sie künftig die Oefen ausschließlich mit GaA Heizen. Der Zweck dieser Umstellung ist, sich von der böh mischen Braunkohle unabhängig zu machen. Die ElnrichtunG der Gaserzeugung wird allerdings ziemlich kostspielig. Bad Elster. Die Beherbergungssteuer ist siir diese Kurze« beträchtlich erhöht worden. Sie bekägt bei einem Zimmer- preise von 50 M. wöchentlich 5», bei einem Zimmerpreipi