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^t » « S S Derankworlllcher Debakkeurr V<m! 3küne« Dienstag den 28 März 1922 88. Jahrgang 7 Schwerverbrecher in Ketten geschlossen.^!!* I' < ?« Wecheritz-Jettung Taaeszewmg miS Anzeiger jür DWvlüiswaUe, Schmiedeberg a.» O —. «elkepe Zet,««g -e» «e-trk» . vom Feldwebel Arthur Schmidt, wurde nochmals alles vor Augen geführt, was in dem verflossenen Jahr innerhalb der Wehr geleistet und geschafft worden ist. Der vom Kassierer Weißbach erstattete Kassenbericht weist einen Bestand der Kompaniekasse von >65,82 M. und einen solchen der Unter stützungskasse von 2299,75 M. auf. Die Fahrerwahl ergibt folgendes Resultat: l. Sektion Führer Robert Schmidt, Stell vertreter Karl Heinrich; 2. Sektion Führer Otto Heinrich, Stellvertreter Mar Rüdiger; 3. Sektion Führer Alfred Weiß bach, Stellvertreter Hermann Reichel; 4. Sektion Führer Richard Köhler, Stellvertreter Adolf Widra; 5. Sektion Führer Mar Kästner, Stellvertreter Albert Weisely; 6. Sektion Führer Heinrich Roche, Stellvertreter Paul Eißner; Obersignalist Alfred Börner, Stellvertreter Herbert Heinke-, Landspritzenabteilung Führer Otto Heinrich, Stellvertreter Alfred Kothe. In den Ausschuß wurden Alfred Kästner und Oskar Taubert gewählt. Die Monatssteuer erhöht man von 30 Pf. auf l M. Auf eine 40jährige Dienstzeit kann Adjutant Moritz Klotz zurück blicken, 30 Jahre dient Führer Heinrich Roche, >5 Jahre Oskar Fischer und 10 Jahre Otto Fleischer und Johannes Hörl. Unter beglückwünschenden und die jüngeren Kameraden zur Treue mahnenden Worten überreichte Kommandant Reichel die vom Verbände gestiftete Litze. Adjutant Klotz dankte im Namen der Dekorierten in kurzen Worten. 3 Führer und 16 Kameraden hatten im verflossenen Jahre sämtliche Uebungen besucht. Als Anerkennung erhielten sie kleine Geschenke. Nach Besprechung und Beratung noch verschiedener innerer Ange legenheiten konnte Kommandant Reichel die gut besuchte Haupt versammlung gegen 12 Uhr schließen. — Das am 19. März veranstaltete Stiftungsfest mit einer Kaffeetafel nahm einen schönen Verlauf. Ein fröhliche Feststimmung, bei der wohl jeder Kamerad auf seine Rechnung kam, hielt die Festteilnehmer bis in die frühen Morgenstunden zusammen. — Das öffentliche Konzert des Gesangvereins .Lieder- Kranz' fand gestern vor vollbesetztem Schützenhaussaale, statt trotz des frühzeitigen Beginns. Die Vorttagsfolge bot viel Abwechslung. Die gesanglichen Darbietungen enttäuschten zu Beginn etwas den, der den Berein wiederholt Hörle, und zwar hauptsächlich des 1. Tenors wegen. Im Piano nicht, aber bei Kraftstellen hatte man den Eindruck, als habe etwa das ungünstige Wetter die Stimmen belegt und das müsse nun mit Gewalt ausgeglichen werden; es klang dann hart. Man hätte gern gesehen, die anderen Stimmen hätten es dem Tenor etwas leichter gemacht. Aber, wie gesagt, das war im Anfang, auch noch etwas bet den Doppelquartetten zu spüren, besserte sich aber, so daß .Zu Slraßbung auf der langen Brück" recht gut gelang, ebenso die Zugabe .Frühling am Rhein", der Ukhmannsche Männerchor .Am Strom" aber volle Wirkung erzielte und auf ein empfängliches Gemüt tat sächlich Eindruck machte — ohne Schmeichelei. Sehr gut gefielen die Slreichzithervorträge — für viele wohl etwas neues. Auch für humoristische Einlagen war gesorgt. Der .Salonhumor' im ersten Teil wird vielleicht noch welcher, er ist ja noch nicht fertig. Dagegen erregte die Soloszene im zweiten Teile wahre Lachsalven. Den Schluß bildete wieder ein humoristisches Singspiel, das, als Ganzes betrachtet, viel Beifall fand. Einige Darsteller waren etwas zu schüchtern. Den Bogel schoflen Friedebachs aus Meißen ab. Das war Spiel. Aber daß die Almer auch schon Zigaretten rauchen!! Hätte bet dem als Einlage gebotenen Solo der Schluß .Für mich gibts keinen Frühling mehr" nicht lieber als Klage etwas leiser verklingen sollen? Wie dem auch sei, als Ganzes war das Konzert wieder eine fleißige Arbeit. — Tagesordnung zur 2. öffentlichen Sitzung des Echulaus- schufles Mittwoch den 29. März 1922, abends 7 Uhr: Mit teilung über Schulversäumniffe usw. — Gesuch der Scheuer frauen um Erhöhung ihrer Bergütung. — Borlage über Durchführung des neuen Unterrichtsplanes — Vorlage, Bau lichkeiten in der Müllerschule bett. (Kleiderhaken usw.). — Festsetzung des Mietzinses für die Mädchenfortbildungs schule. — Beratung der neuen Schulordnung. Hierauf nichtöffentliche Sitzung. l — Wie die Sächsische Kraftwagenverwaltung dem Bor- sitzenden des Kraftwagenlinienverbandes Dippoldiswalde, Herrn Bürgermeister Herrmann, hier, mikteilt, haben die Kraftwagenlinien infolge der unvorhergesehenen sprunghaften Steigerung der Betriebsausgaben außerordentlich hohe Zu schüsse erfordert, die sich für das Geschäftsjahr 1921 bis zu dessen Schluß am 31. März d. Z. auf etwa 4 Millionen Mark belaufen werden. Da unmöglich weiterhin vom Staate solch hohe oder noch höhere Zuschüsse geleistet werden können, hat man auf verschiedenen Linien den Betrieb eingestellt (wie wir bereits mehrfach berichteten. D.A.), auf anderen will man zunächst noch versuchen, die Staatszuschüsse auf ein er- j klägliches Mindestmaß herabzudrücken. Zu letzteren gehören die drei Linien unseres Bezirks. Bis Ende Januar haben nach der Aufstellung der Kraftwagenverwaltung die Linie nach Dresden über 100 000 M., nach Glashütte rund 21000 Mark, nach Bienenmühle nahe an 48 000 M. Zuschüsse er fordert, ohne den Bettag für Abschreibungen und Erneue rungsrücklagen usw. Als Sanierungsmaßnahmen wird vor geschlagen, im Berkehr mit Dresden an einzelnen Tagen Ler Woche nur die Früh- und Abendfahrt von und nach Dippol diswalde durchzuführen, im übrigen den Wagen nur von und nach Possendors fahren zu lassen. Bei den Linien nach Glas hütte und Bienenmühle soll das Ergebnis des Sommer- bettiebs abgewactet werden, doch wird schon jetzt festgestellt, daß auf einen Betrieb dieser Linien in der ungünstigen Jahreszeit künftig nicht wieder zugekommen werden kann. Die vorläufige Wiederaufnahme des tageweifen Be triebs auf dieser Linie ist für die Woche vor Ostern (also wohl ab 9. April) in Aussicht genommen. Zum Schluß be tont die Kraftwagenverwaltung noch, daß die Betttebseln- schränkungen nur solange in Frage kommen würden, wie di» ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnisse anhalten, daß be sonders eine günstigere Gestaltung der Bettiebsstoffpreise ein» Wiederaufnahme des Betriebs auch auf stillgeleglen Linie« herbeiführen würde. Möchte ein solcher Wechsel recht bald eintteten, damit die Einschränkungen im Beklebe -er Kraft- wagenlinlen unseres Bezirks, welch letztere eine anerkannt« Notwendigkeit sind, nicht noch weiter durchgeführt werden, sondem daß bald der volle Betrieb wieder ausgenommen werden kann. — Morgen Dienstag nachmittag wird bet günstigem Wetter eine Sonnenfinsternis zu beobachten fein, wobei für uns in Deutschland etwa ein Drittel der Eonnenscheibe be deckt werden wird. — Nach mitteleuropäischer Zeit wird di» Finsternis etwa V, 3 Uhr beginnen und vor V»5 Uhr be- endet sein. — In Peru, dem nördlichen Brasilien und in der , Sahara ist die Finsternis eine ringförmige. — Der Ankauf von Gold für das Reich durch die Neichsbank und Post erfolgt in der Woche vom 27. März bis 2. April zum Preise von 1200 M. für ein Zwanztgmark- stück und 600 M. für ein Zehnmarkstück. Für die aus ländischen Münzen werden entsprechende Preise gezahlt. — Der Ankauf von Reichssilbermünzen durch die Reichsbank und Post erfolgt vom 27. März bis auf weiteres zum 21 fachen Betrag des Nennwertes. — Die Not der Presse. Der .Dresdner Lokal-Anzeiger", der bereits am 1. Januar wirtschaftlicher Gründe halber aus einer Tageszeitung in eine Wochenschrift umgewandelt wurde, sieht sich infolge der wirtschaftlichen Not der Presse ge zwungen, nunmehr sein Erscheinen vollkommen einzustellen. Dresden. Das Gesamtministerium hat in seiner Sitzung am 24. März beschlossen, dem Landtage 1. den Entwurf ein« Gesetzes zur Abänderung des Gesetzes über vie Dienstbezüge der Gemeindebeamten, 2. den Entwurf eines Gesetzes über die Hundesteuer vorzulegen. -- — Der berüchtigte Ein- und Ausbrecher Willy Engelhardt ist Freitag abend von Kriminalbeamten in einer Schankwirt schaft in Ler Friedrichstadt festgenommen worden. Um sich unkenntlich zu machen, hatte Engelhardt sein dunkles Haar und den Batt rötlich gefärbt. Die Kriminalbeamten erkannten ihn trotzdem. Er hatte einen scharfgeladenen Revolver unb 20 Patronen bei sich. Bei seinem Abtransport wurde der Nr. 74 vieles »la« enthält die amtlichen Dekanalmach«»« -er Amlshauplmannschafl, -es Amlsgerlchls un- »es Sla-lrals zu Dippoldiswalde — Bei der Beratung der Gesetzesvorlage über die Um wandlung der Seminare in der Donnerstagsitzung des Land tages wurde von einem bürgerlichen Redner auf die befremd liche Tatsache hingewiesen, daß der Finanzminisier sich nicht zu dieser Vorlage äußerte, die jährliche Mehrausgaben von mindestens 100 Millionen Mark im Gefolge haben würde. Der Finanzminister Heldt ließ sich während der Erörterung )ieser Frage im Hause überhaupt nicht blicken, erschien aber rann plötzlich im Saale, um als Abgeordneter mit für die Vorlage zu stimmen. Pirna. Der zweite Personentunnel nach dem Inselbahn steig für den Verkehr nach und von Dresden geht nun wirk lich seiner Vollendung entgegen. Zwar hat der erneute Wlntereinbruch die Feststellung der Arbeiten wieder etwa« verzögert, aber man hofft, bis zum Osterfest den neue» Tunnelzugang dem Verkehr übergeben zu können. Meißen. In der Skeingukfabrik A.-G. Sörnewitz-Meitze» sind am Freitag abend V«8 Uhr zwei mit schwarzen Maske» versehene Männer in den Kassenraum eingedrungen. Ei« haben unter Vorhaltung von Revolvern den allein anwesen den Kassierer bedroht und aus dem Kassenschrank eine grofw Summe Geldes (329 639 M.) erlangt. Einer der Täter fast OertlicheS und SSchfischeS Dippoldiswalde. Nicht allein das am Anfang voriger Epoche eingetretene Schneewekter, das alle landwirtschaft lichen Arbeiten im Freien unmöglich machte, sondern auch daS Thema des angekündigten Vortrags: .Grund- und Ge werbesteuer" war wohl Ursache, daß die am vergangenen Sonnabend abgehaltene Versammlung des hiesigen landwirt schaftlichen Vereins erfreulicherweise sehr gut besucht war. Nach Eröffnung der Versammlung und Begrüßung der Er schienenen durch den Vorsitzenden, Herrn Oekonomierat Welde, trat man sofort in die Tagesordnung ein und nahm von einer Zuschrift des Kreisvereins, die Anmeldung von! Wirtschaften bett., die durch Vereine bei Ausflügen besichtigt »erden könnten, Kenntnis, worauf Mitteilung geschah von her beabsichtigten Errichtung einer Versicherung bei Erban fällen, die größte Beachtung verdiene, worauf Herr vr.Pinder Ken gütigst zugesagten Vortrag hielt. In eingehender licht voller Weise besprach derselbe alle in Betracht kommenden Punkte der neuen Gesetze und gab Auskunft, wie eine ein wandfreie Veranlagung zu denselben zu ermöglichen sei. Lauter Beifall folgte den interessanten Ausführungen und sprach nicht nur der Herr Vorsitzende herzlichen Dank aus, auch die Zuhörer dankten durch Erheben von den Plätzen. Eine kurze Aussprache schloß sich an. — Bei der Besprechung «er bevorstehenden Wahlen zum Landeskulturrat gab man Kem Wunsche Ausdruck, daß nunmehr auch einmal ein Ver treter aus der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde in den selben gewählt würde. — Die in der heutigen Nummer veröffentlichte Bekannt machung des Stadtrats über Lieferungen der Stadt Dippol- tttwalde verdient besondere Beachtung, und machen wir des halb hierauf besonders aufmerksam. Alle Bestellungen von Lieferungen und Leistungen für die Stadt und die städtischen Betriebe, für die Schulen, für die städtischen Gebäude usw. türfen vom 1. April an nur noch ausgeführt werden, wenn Ae unter gleichzeitiger Abgabe vorschriftsmäßiger Bestell- ZeAel bewirkt werden. Die Bestellzettel müssen den nach Schluß jeden Vierteljahres einzureichenden Rechnungen bei- «efügt werden. — Der Schneefall in vergangener Woche hatte am gestrigen Sonntag eine große Zahl Sportlustiger aus der Großstadt ins Gebirge gelockt. Anderseits zog der Dresdner Jahrmarkt dk Landbevölkerung dorthin, so daß die Züge in beiden Richtungen recht gut besetzt waren. Das einsetzende Tau wetter ließ beim Spott aber nicht vollen Genuß zu und die Sportler kehrten schon zeitig wieder heim. Besonders der «-Uhr-Zug war dicht besetzt. —77 — Der diesjährige „Frühling" hat uns eine abermalige Ueberraschung gebracht. Gestern Sonntag herrschte ein Tan wetter, daß alle Wege grund- und bodenlos waren und heute Montag früh zeigte sich die gesamte Natur in schlorweißem Schneegewande, fast schöner und tiefer wie vor acht Tagen. Dabei ist der Schnee aber bereits sehr naß. — Ihre 57. Hauptversammlung hielt am Sonnabend die Freiwillige Feuerwehr ab. Unter reger Beteiligung vieler aktiver und passiver Kameraden sowie des Herrn Brand direktors wurde die reichhaltige Tagesordnung erledigt. Kon,. Mandant Arthur Reichel begrüßt die Erschienenen und gedenkt besonders des in Erefeld verstorbenen Gründers der Wehr, de» Herrn Viktor Thurm. Durch den Jahresbericht, erstattet «oruoenroiL' Vierteljährlich -2Mk.obne3«- — Einzelne Nummern LO Pf. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Ar. L. Gemeind everbands-Dirokonto Ar. 3. — Postscheck konto: Dresden 12S48. Oeffermiche Sitzung -es Schnluusschnffes zu Dippol-iswal-e Mittwoch den 29. März 1922 abends 7 Uhr im Rathaussaal. " Tagesordnung hängt im Rathause aus. Amtliche MuMiiiW. Lieferungen für die Stadt Dippoldiswalde. Vom 1. April 1922 ab dürfen Waren und Arbeiten für die Stadt Dippoldiswalde sowie für ihre Anstalten und Be triebe nur gegen Aushändigung eines vorschriftsmäßigen 8v- RlsUttltsI» geliefert werden. Die Bestellzettel müssen vom Bürgermeister oder von dem zuständigen Stadtrate, Schul direktor oder Beamten unterzeichnet sein und sind den Rech nungen beizufügen. 8t»ätr»t VLppolcklsvsläs, am 23. März 1922.