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Vam begegnen, will man wichtige Arbeit im Dienst« der gefährdeten deutschen Jugend leNen und war. «end dirsen oder jenen vor dem drohenden Ab- «rund vielleicht noch in letzter Sekunde zurückreitzen, so mutz man ooc a lem sachliches, ungeschminktes und doch schlagkräftiges Material zur wirksamen Bekämp fung dieser Vo>ks.:«fahr b?si rn. Zu brgrtttzen ist daher, daß ein ausgezeichneter Kenner der franzvsi- sthen Legion, Dc. von Papen, eine ^gerade jetzt in 2. Auflage erst lenen« billig- Schrifc durch ein reichet Beweismaterial zu Wei e.er Verb-eitung gebracht hat Diese Schrift ist in jeder Hinsicht zu empfehlen (Verlax Theodor Schuberth, DreSden-Bla'e. itz). Sie betitel! sich „Die französische Fremdenke non, eine Warnun; an Deutschlands Söhne" und enthält, auf die neuesten Tatsachen gestützt, alles, was ei entlich in diese, schweren Zeit der Anfechtung auf allen Gebieten iedei Deutsche über diese Schandeinrichtung der vielgerührn- ten französischen „Kultur" wissen sollte. Kultur und Arbeit. Die Stadt Essen hat das Hagener Folkvang-Mu 1eum von den Erben seines Gründers für 15 Millio nen Mark erworben. Dieser Ankauf ist geeignet, dei Plick auf e,ne Tatsache und auf Entwickelungen zi senken, die man im übrigen Reiche noch nicht ge fügend kennt und auch noch nicht genügend zu wür Higen gelernt hat. Das Ruhrgebiet will aufhören lediglich ein Reich der nimmer ruhenden Arbeit, de, ewig zitternden Bodens und rauchender Schlote zi sein. Die großen Städte des Ruhrgebietes wollen i, Zukunft al e kulturellen und künstlerischen Bestrs bungen nicht nur in den dem eigentlichen Industrie gebiet angrenzenden Städten mit ruhigerer Lebensar und abgeklärteren Formen ihre Heimat finden lassen Das Wort les tatkräftigen Essener Oberbürgermei, sterS, daß Kultur und Kunst an die großen Stätte, der Arbeit herangebracht werden müssen, soll wähl gemacht werden, und der Ankauf des Hagener Folk Vang-Museums durch die Stadt Essen ist nur ei, Wlied in dieser Kette. Theater und Musik haben in Ruhrgebiet in den letzten Jahren einen starken An trieb erhalten. Das wird am sinnfälligsten durck die Tatsache beleuchtet, daß der Bochumer Theater leiter Schmidt die Jntendantenposten von Mannhein «nd Düsseldorf ablehnte, um im Ruhrgebiet zu bleibe, und dort das Theaterwesen auszubauen. So kam es daß Bochum sich mit Duisburg zusammentat, das sei neu Theatervertraa mit Düsseldorf löste, um an bei den Orten neben der Oper ein Schauspiel zu schaffen das stärkste Beachtung verdient. Dieser Drang nack Kultur und Kunst, nach gehobenen Lebensgenüssen ir einem von Millionen bewohnten Gebiet, das einst nui die Arbeit und reichlich roh und ursprünglich gear tete Lebensgenüsse kannte, ist sicherlich geeignet, den Ruhrgebiet einen ganz anderen Stempel aufzudrücken Richt, daß es an alledem bisher im rheinisch-west fälischen Industriegebiet gefehlt hätte, aber es Ware, früher doch nur Anfänge. Ter Ruhrstedlungsverband der ja in erster Linie die Entwicklung des Rubrge- i tz^tS und seiner weiteren Besiedelung in geordnet« , «ahnen letten soll, damit da» ganze Land ein etwa, freundlicheres Antlitz bekommt, müßte es darum auH als seine Aufgabe betrachten, helfend einzugreisen, wen, es gilt, die kulturellen Ziele zu fördern. Auch ir dieser Hinsicht kann ein Zusammenfassen der Kräft« dem Ganzen nur dienlich sein. Das ganze Reich mus dieser Entwicklung im größten deutschen Industrie gebiet mit allen guten Wünschen gegenüberstehen, tzenr die Nevolutionsjahre haben zu wiederholten Maler bewiesen, daß die Ruhe des Ruhrgebiets eine Vor bedingung für die Ruhe im Reiche ist, und nichts is der Ruhe dienlicher, als die Förderung von geisti gen und körperlichen Erholungsmöglichkeiten, von Kuns und Kultur, die geeignet sind, über die Arbeit hin aus den Blick auf das Leben und alles das zu lew ken, was schön an ihm und in ihm ist. Die Angst um den Staatsbetrieb. Mit der Tatsache, daß von einer Sozialisierung in einem so schwer kämpfenden Staats- und Wirt- schaftswesen wie dem preußisch-deutschen auf sehr lang« Sicht nicht mehr ernsthaft die Rede sein darf, haben sich alle maßgebenden Kreise der Sozialdemokratie im Grunde abgefunden. Selbst in der gröbsten Agitation vernimmt man von der SozialtsierungS-Parole nur noch selten etwas. Ja, es beginnt sogar die Einsicht zu dämmern, daß die wertvollste Errungenschaft der Umwälzung, der Achtstundentag, jedenfalls nicht sche matisch durchgeführt werden darf und in einigen Be trieben vielleicht sogar eingeschränkt werden mutz. Der Handelsminister Siering, der allerdings als weit rechtsstehend gilt, ließ etwas derartiges kürzlich bei der Beratung des Handelsetats im Landtag verlauten. Dafür wachen aber die sozialdemokratischen Arbeiter mit größter Entschiedenheit über die Erhaltung der Staatsbetriebe. Auch dafür gab es in dieser Etatsdebatte bemerkenswerte Beispiele. Unkrontrollier- bare Angaben, daß die Hafenanlagen in Duisburg- Ruhrort in Privatbesitz übergehen sollten, haben sonst besonnene Arbeiterführer wie Hue und Ostenroth in solche Erregung versetzt, daß sie mit den heftigsten Anklagen gegen das Handelsministerium vorgingen, eh« sie genau wußten, was an der Sache war. Sie hätten es nicht getan, wenn sie nicht von den beun ruhigten Massen gedrängt wären. Umsomehr sollte man sich in den beteiligten Kreisen der Regierung und «auch der Industrie hüten, mit voreiligen und praktisch kaum realisierbaren Plänen von der Privati sierung staatlicher Betriebe hervorzutreten. Denn nie mand kann wünschen, gerade die Arbriterkreise, in denen sich ein neues Staatsgefühl langsam ausoildet, aufs neue in Mißtrauen, Verbitterung und Staats feindlichkeit zu Hetzen. In dieser Frage waren auch die christlichen und nationalen Gewerkschaften eine« Sinnes mit den Sozialdemokraten, und es ist kein« Frage, daß jede Krise, die durch ähnliche Anlässe heraufbrschworen wurde, schließlich niemand anders zugute käme als den berufsmäßigen Hetzern und Jün gern Moskaus. Atts Stadt und Land. X Leipzig als internationaler Flughafen. Nu! der Generalversammlung des deutschen Großhandel« wurde mitgeteilt,' daß in Deutschland am S. Ma! ein internationaler Flugdienst eingerichtet wird, de« sich üler die bedeutendsten Plätze Europas erstreckt Leisnig ist als Mittelpunkt dieses Verkehrs vorge sehen. " Keine Russenkinder nach Europa. Im englv schen Unterhause erklärte Chamberlain, daß die eng! lisch« Regierung die Frage der Zulassung russische, Kin« er aus dem Hungergebiet nach England sorafältt, erwogen habe. Mit Rücksicht auf die aus einer solche, Maßnahme für die öffentliche Gesundheit selbst bei ter grüßten Vorsicht erwachsenden Gefahren sei dü Regierung zu dem Schluß gekommen, daß eS leide, nicht möglich sei, diesem Vorschlag Folge zu geben Auch in Teutschland wurde angeregt, Kinder an« Rußland aufzunehmen und zu verpflegen. Der Pla, mußte ebenfalls als undurchführbar erkannt werden; da di« Gefahr der Verschleppung von Seuchen ein, außerordentlich große ist. * Ei« scheußlicher Madchenmord hat sich in Würt temberg ereignet. Dort wurde in Waelde-Winterbach bei Ravensburg des 11jähtzige Pflegetöchterchen del Landwirts Lentze ermordet aufgefunden. Die Pflege- El e n fanden das Kind mit fest zuge schnürten, Hal» zusammengebundenen Händen und einem Knebel im Munke. Der unbekannte Mörder hat außerdem noch verschiedene Diebstähle im Hause begangen. * Ranbiiberfall in Kattowitz. Bewaffnete Ban diten drangen in Kattowitz (Ober sch lesien) in die Ge schäftsräume der Firma Haustorf ein und raubte, 200000 Mark deutsches und eine größere Menge Pol nisckes Geld. Die Täter sind entkommen. ** Morv und versuchter Selbstmord. Der Händls Hänisch erschoß in Scelow (Mark) wegen geschäftliche! Differenzen den Viehhändler Wisch und wollte stö dann selbst erschießen. Er verletzte sich jedoch nm schwer und wurde ins Krankenhaus gebracht. -* Verbotenes Notgeld. Die Stadt Potsdam hatt unlängst Notgeld herausgegeben, auf dem Soldatei der früher dort stationierten Regimenter mit entspr« chenden Versen abgebildet waren. Auf eine Verfü gung der preußischen Negierung mußt« dieses Notgell aus dem öffentlichen Verkehr verschwinden und dar nur noch zu Sammelzwecken verwendet werden. "* Ein Frauenarzt wegen Vergehens gegen dal keimend« Leben verhaket. Der Frauenarzt Dr. Kron heim aus Brandenburg wurde verhaftet. Dr. Kron heim wurde schon in mehreren Abtreibungsprozesse, wegen Verdachts der Beihilfe nicht vereidigt. Er Wirt sich demnächst vor dem Potsdamer Schwurgericht w« gen Abtreibung in vielen Fällen zu verantworte, Halen. In Dresden fand eine ähnliche Verhandlung statt. Dort wurde eine bekannte Frauenärztin ds gleichen Vergehen beschuldigt. Der größt« Balmhof der Welt wurde in Gn« land dem Verkehr übergeben. Es ist der sogenannb