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s Bestürzung in London. Beunruhigung über den Kurssturz de, § Mark. Der aufsehenerregende Kurssturz der Mark, de sofort nach dem Bekanntwerden der Pariser Reparo tionSforderungen eingesetzt hat und von Tag zu Ta katastropha ere Formen annimmt, versetzt die öffeni liche Meinung Englands in große Unruhe. In de Londoner Bresse wird hervorgehoben, daß die B< dingungen der ReparationSkommisston in Berlin fü vollkommen unannehmbar angesehen werden, und da die deutschen politische): Führer der Befürchtung Aul druck geaen, daß die Neparationsfrage zum pvlttischei Chaos führen werde. Der Berliner Berichterftatter des Lloyd George nah« stehenden ,-Daily CHronie le" schreibt: Keine de ui fche Regierung könne es übernehmen, Ford« rungen wie die der ReparationSkommisston l rchzuführo zu versuchen, und die augenblickliche Regierung werde es bestimmt nicht tun. Während der letzt« stürmischen drei Jahre sei die deutsche öffentliche Metnun in keiner Frage so eins gewesen wie in dieser. Wenn Di Wirth vor den Reichstag treten und erklären würde, er beab sichtige, diesen Forderungen zuzustimmen, so würde er »ich Line einzige Stimme irgend einer Partei dazu erhalten. Der Berichterstatter hebt hervor, daß der durch di Forderungen der NeparationSkommijsion erzielte neue Stu« der Mark bedeute, daß die deutsch« Regierung 50 Praxen mehr für alle Devisen bezahlen müsse, die si zu Neparationszivecken kaufe, als dies vor einem Monat de Fall gewesen ist. Diese Frage sei so ernst, daß sich di deutsche Regierung wahrscheinlich nicht in der Lage seh« werde, die nächste Zehntagerate zu bezahlen. Durch dv Sturz de^ Mark werde dem deutschen Budget voll kommen der Boden etngesch lagen und alle finan ziellen Vorkehrungen würden dadurch in Unordnung g« gebracht. Der Ci ty-Verichtcrftat'er der „Westminster Ga zette" schreibt: Die strengeren Bedingungen, Vie Deutsch land jetzt von den Alliierten auferlegt werden sollten, hätte, den neuen Sturz der Mark veranlaßt. Zn der City werd anerkannt, daß infolge der mit der Reparationssrage un trennbar zusammenhängenden Politischen Einflüsse eine b« friedigende Lösung, die das Vertrauen in die Zukunft wieder verstelle, ncch nicht in Aussicht sei. Die City lege sich voll kommen über die Gefahren Rechenschaft ab, die droh« werden, wenn die deutsche Mark den Weg der österreichi sthen Krone oder des russischen RuoelS gehe. Politische Rundschau. — Berlin, den 25. März 1922. — Das NeichSvostministerium erwartet eine Mehrein- nähme von 3 Milliarden aus weiteren Gebührenerhöhun gen, die zur Deckung der Mehrausgaben im Laufe des Reche nungsjahres 1922 noch angenommen werden sollen. — Der Reichstagsausschuß für soziale Angelegenheiten hat beschlossen, daß die Geltungsdauer der Demobilmachungs verordnungen bis zum 31. Oktober 1922 verlängert wird. — Ter Reichspräsident empfing den Gesandten von Mexiko, der den Dank der mexikanischen Regierung für di< deutsche Teilnahme an der Jahrhundertfeier Mexikos über brachte. — Der Arbeitgeberverband deutscher Versicherungs Unternehmungen hat den Schiedsspruch für das Verficht rungSgewerbe abgelehnt. :: Nm Vas deutsche Eigentum in Oberschlesien Unter dem Vorsitz des Präsidenten Calonder hat in Genf die erste öffentliche Sitzung der deutsch-polni schen Konferenz stattgefunden, in oer die beiden Par teien in ausführlicher Weise ihren Standpunkt in de: oberschlesischen Liquidationsfrage darlegten, in der bis. her noch keine Einigung erzielt werden konnte. Tei polnische Bevollmächtigte bestritt die Zuständigkeit del Botschafterrates und des Schiedsrichters in der Liqui dationsfrage und erklärte, daß in der Liquidations- frage der Versailler Vertrag maßgebend und für sein« Auslegung der Oberste Rat allein zuständig sei. Ol- zowsky verlangte von Calonder die Abweisung des deutschen Bermittlungsvorschlages, wonach die Liqui dation während 15 Jahren verschoben bleibe und for- dert die Annahme des polnischen Standpunktes, d. h des völligen Rechtes, über fremdes Gut zu verfügen Reichsminister a. D. Schiffer antwortete mit eine: ausführlichen Darlegung der Rechtslage. Der zu schlie- hende Vertrag müsse sich auf alle Fragen beziehen darunter auch auf die Liqutdationsfrage, und mar könne diese Frage daher nicht vom Schiedsspruch ausschlie'^n. Der Versailler Vertrag sei nicht allge mein zuständig, sondern nur in Verbindung mit den Beschluß der Botschafterkonferenz, der ja gerade di« Anwendung des Versailler Vertrages auf die besow deren oberschlesischen Verhältnisse sestzulegen hätte. Der Bundesrat Calonder gab bekannt, daß er seiner Schiedsspruch am Mittwoch oder Donnerstag kommen der Woche fällen werde, daß aber in der Zwischenzeil die Bemühungen zu einer Verständigung fortgesetzi werden. :: Ter Schutz der Republik. Der Reichsrat Hal den Gesetzentwurf zur Anpassung des Strafgesetzbw ches an die Verfassung, das sogenannte Gesetz zun Schutze der deutschen Republik, angenommen. De: Gesetzentwurf sieht bekanntlich den Schutz des Reichs präsidenten, der an der Gesetzgebung beteiligten Kör perschaften, des Reichsrats, des ReichswirtschaftL. rats, der Reichsregierung und der Regierungen dei Länder vor, ferner den Schutz der Mitglieder dei Regierungen von Reich und Ländern bei Vornahnu von Resierungshandlungen sowie der Staatsform uni der Farben von Reich und Ländern gegen Beschinv pfung. Bon der beantragten Immunität der Staats- ratsmitglieder ist Abstand genommen worden, ebensi von der Ausdehnung, des Schuhes auf die Staats präsidenten der Länder. Neben dem Gesetz fand noä ein Antrag Preußens Annahme, der Bestrafung füi Wegnahme und Zerstörung jeder Fahne in den Fav den des Reiches oder eines deutschen Landes for dert, nicht bloß der Flagge einer zur Flaggensüh- rung befugten Person. :: Gegen Vie Getreiveumkane. Die „Deutsche Ta geSzeitung", das Organ des Reichslandbundes, wen det sich in einer scharfen Erklärung gegen die geplant« Erneuerung der Getreideumlage im neuen Erntejahr Schon im Vorjahre sei die Getreideumlage nur i« der bestimmten Erwartung hingenommen worden^ dch tu diesem Jahre die volle freie Wirtschaft eintretei werd«. Um so aufreizender müsse daher dl« Nach richt wirken, daß die Er.ffährunaSminister do Länder sich für die Fortdauer der Umlage auSgespro ihen haben. Ein Sturm der Entrüstung werde ange NchtS des Beschlusses der ErnährungSminlstet durö die einheimische Landwirtschaft gehen. Ter Durchfük rung der beabsichtigten Zwangsmaßnahmen setze d» deutsche Landwirtschaft einmütig' ein Niemals ent :: Rückkehr der RechtskoMwuqiften zur A. S. P. Tie vor längerer Zett angekündigte Verschmelzung der Kommunistischen Arbeitsgemeinschaft, der fogenann- ten Leviten, mit der Unabhängigen Sozialdemokrati schen Partei ist jetzt offiziell erfolgt. In einem Aus- ruf der NeichSleitung der Kommunistischen ArbeitS- aemeinschaft, der in der „Freiheit" erscheint, wird diese Tatsache mitgeteilt. Einleitend wird erklärt, nach einem Jahr fortgesetzten Zerfalls der Kommunistische« Partei DeutichlandS wie der kommunistischen Inter- nationale sei der Zeitpunkt gekommen, aus diese, Tatsache die Schlüsse zu ziehen. Die K. A. G. Ham den kämpfenden Arbeitern Rußlands viel geopfert, aber sie könne der gescheiterten Partei der Bolsche wisten nicht alles opfern. — Dieser Erklärung folgt ein Auftuf der Zentralleitung der U. S. P. D., der sich an die noch im kommunistischen Lqger Verblie benen wendet und sie gleichfalls zum Anschluß an die U. S. P. D. auffordert. k Sämtlich« Wilnaer Abgeordnete haben jetzt das An schlußdokument unterzeichnet, das die Autonomie Wilna« unter polnischer Oberhoheit vorsieht. * Frankreich: Ler „Minderheitenschutz auf ver Orient!- Konferenz. ; Nach einem amtlichen Konfersnzbericht haben sich di« drei alliierten Außenminister Poincare, Curzon und Sckan- zer über die gesamten Fragen des Schutzes der Minderheiten In der astatischen und europäischen Türkei geeinigt. Der Völkerbund, in den die Lürken ausgenommen zu werden ersuchen werden, sobald sie die Bedingungen des Frieden- angenommen haben, wird aufgesordert werden, bei der An wendung der oben erwähnten Maßnahmen mitzuarbetten. Die interalliierte Milttärkommission hat den drei Ministern ihre Vorschläge bezüglich der Räumung von Kleinasien unter breitet, die sie gebilligt haben. Von den türkischen Regierung - gen in Konstantinopel und Angora und von der griechischen j ! Regierung ist noch keine Antwort auf das grundsätzlich« j Waffenstillstandsangebot der Pariser Orientkonjerenz einge- - troffen. . j England: Eine gemeinsame Antwort an Amerika. ; Nach einer Neutermeldung werden die Alliierten mit Bezug auf die Note der Vereinigten Staaten, in der st« Bezahlung für die Aufwendungen für ihre BesatzunaStruPPen am Rhein fordern, in der Weise verfahren, daß die Regierun gen Großbritanniens, Frankreichs und Italiens nach erfolgter Beratung untereinander eine gemeinsame Antwort auf da- amerikanisch« Ersuchen absenden werden. Nach französischen Meldungen dürfte der Konflikt seine Lösung (?) dahin finden, daß die amerikanische Negierung sich für die Kosten ihrer Garnisonen am R ein nur mit deutschen Waren und deut schen Farbstoffen bezahlen lassen wird. Gegenvorschläge ver deutschen Regierung. i — Berlin, 24. März. Die „Voss. Ztg." glaub! als vorherrschende Auffassung der Reichsregierung fe'L ' stellen zu können, daß die Regierung keine Möglich keit sieht, innerhalb der vorgeschriebenen kurzen Fris , neue Steuervorlagen, die einen Ertrag von 60 Mil liarlen Papiermark bringen sollen, auszuarbeiten uni parlamentarisch durchzubringen. Sie sehe auch keim Möglichkeit, dem deutschen Volke eine neue Steuer« belastung in dieser Höhe aufzubürden. Ebensowenij könne die Regierung jene weitgehenden Eingriffe ir die deutsche Souveränität hinnehmen, die in den For derungen der Reparationskommission enthalten seien Die Regierung sei aber bereit, noch deutlichere Zei, chen ihres guten Willens zu geben und werde dei Neparativnskommission Vorschläge machen, die ihren Inhalte nach noch nicht feststchen und die auf den Wege neuer Verhandlungen zu Vereinbarungen auj einer anderen Grundlage führen könnten. Umwandlung ver StaatsbrrMerke in eine Aktien gesellschaft. — Berlin, 24. März. Im Hauptausschnß des Prem bischen Landtages erklärte Handelsminister Siering daß alle Staatsbergwerke, Hütten unt Salinen in eine einzige Aktiengesell schaft umgewandelt werden müßten. Er denke dqbe an eine öffentlich-rechtliche Körperschaft. Die General versammlung dieser Körperschaft solle durch einen klei nen Ausschuß des Landtages gebildet werden. Ten Aufsichtsrat müßten aber auch führende Männer det Wirtschaftslebens angchören. Die Parteien gaben Er- klürungen ab, in denen sie die Absicht des Ministe riums, die Staatsbetriebe in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln, billigten. Die Umwandlung würde vor aussichtlich in Uebereinstimmung mit dem Landtag noch j in diesem Etatsjahr erfolgen. Tie kommunistischen Postbeamten. — Berlin, 24. März. Bei den vorläufigen Er mittlungen über die Tätigkeit ungetreuer Beamter die unter Verletzung ihrer Dienstpflicht illegalen Or ganisationen Nächrichtcn, Pläne und Zeichnungen aui dem Reichspostministerium verschafft haben, sind den „Berl. Tagebl." zufolge die Namen von zwei Hilfs arbeitern und zwei der Verwaltung angehörende« Beamten festgestellt worden, die sich auch in den bei dem kommunistischen Mechaniker Ahrens gefundener Listen befinden. Weiterhin sind sechs Beamle festge stellt, die mindestens unerlaubterweise Nachrichten aui ihren Amtsstellen an die dem flüchtigen Ahrendt j nahe'iehende Organisation und Partei weite«^egeber ' haben. Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen ' H Berlin, 24. März. (Börse.) Die Beschlüsse de, i Reparationskommijsioa lasen eine groß« Vernt--.munq ar , der Börse hervorgerusen. Jeder vermeidet ängstlich sein« j Engagements zu vergrößern. Jedoch war der Grundtvn fest Auf dem Etnyeitsmarkt waren die meinen Kurse bei stUlen Geschäft durch Nachfrage bczw. Angebot ganz Keiner Sum men besonders starr beeinflußt. Hieraus erklären sich db enormen Kursschwankungen, die fast täglich in einigen Spe zialttüten eintrelen. Die AustvärtSKe veguug am Devisen markt hält an. Der Dollar wurde teiliveise mit 347 tu freien Verkehr gehandelt. i Gedenktag für de« 2V. Mär». 1794 * Der Historienmaler Iuliu» Schnorr von LarokG selb in Leipzig (f 1872) — 1827 s Ludwig van, B«ethvveu tu Men (* 1770) — 1869 * Der rusststh« CchrlftsteN« Maxim Gorkij tn Nishnit Nowgorod — 1871 ErrMrüg der AMinurwi Regierung der Aufständischen tn Bart» — 1881 Rumänien wird Königreich — 1913 Dl« Bulgaveh erobern Adrtanopel. ! FrShlingsschneestÄrm^. M-Lkzenschnee in Süvventschlauv «nv in Schlesien Zn Süddeutschland herrscht in Baden, Bayern unt Württemberg ein ungewöhnlich schwerer Schneesturm wie er fast den ganzen Winter hindurch nicht beob achtet wurde. Die Rhetnebene ist mit fußhohem Ren fchnee bedeckt. Infolge des heftigen Schneesturmes fink vielfach Verkehrsstörungen eingetreten, auch die Draht leitungen sind teilweise gestört worden. Im Hoh« Schwarzwald überschreitet die Schneedecke einen Mä« und es mußten Schneepslüge tn Tätigkeit gesetzt wev den, um die großen Schneemassen der letzten Tag: einigermaßen wegzuräumen. Telephon« und Telegra phenlettungen sind vielfach gestört worden. Auch in Spessart und im Rhöngebirge herrscht heftiges Schn« -gestober bet 8 Grao Kälte. Ebenfalls herrscht la gesamten schweizerischen Alpengeblet ein ununterbro chener Schneesturm. Der Säntis, der Gotthard unt der Pilatus melden Über 80 Zentimeter Neuschn» bei 12—15 Grad Kälte, auch die Engadiner Berg» sind total eingeschnett. In den Hochgebtrgstrahen über steigt die Schneehöhe bereits etwa 4 Meter. Im ganzen Riesengebtrge gehen gewaltige Schnee fälle nieder. Auf dem Hochgebirge ist bei 1Ü—1t Grad Kälte ein halber Meter Neuschnee gefallen. DK Züge verkehren mit erheblichen Verspätungen. DK Bahnstrecke nach Böhmen .ist unter großen Schwio rigkeiten bisher noch offen gehalten worden, doch mus bet andauerndem Schneetreiben mit Sperrung diese Strecke gerechnet werden. Im Tale liegt der Schns etwa 30 Zentimeter hoch. Der Verkehr mit den Land orten ist wegen der Schneeverwehung sehr erschwert Die Bauden sind vollständig eingeschnett. Jnfolg des starken Schneesturmes lieZt der Schnee an einige: Stellen meterhoch. Auf dem Kamme waren bis 1- Grad, im Tale sechs Grad Kälte. In Görlitz herrscht bei scharfem Ostwind und 2—! Grad Kälte ununterbrochenes Schneetreiben. °-"E VL Gerichtssaal. 7^ Die Sowjetpelze freigexebeu. In der Angek» genheit des Verbotes der Rauchwaren-Bersteigeruns für Rechnung der russischen Sowjet-Regierung fani vor dem Landgericht Leipzig eine Verhandlung statt Hierbei gab die Russische Handels-Compagnie in Ko penhagen, auf deren Einspruch hin das Verbot er folgte, an, daß die zu versteigernden Rauchware: ein Zehntel ihres PelzlagerS seien, das sie tm Jahr« 1S18 unter dänischem Schutz in Moskau eingerichts habe und daß sich die russische Regierung dies« Lager zu Unrecht angeeignet habe. Der Sowjetvertre ter behauptete das Gegenteil. Das Gerichtsurteil lau tete aus Freigabe der Pelze für die russische Auktion Letzte Nachrichten Drohender Streik in der mitteldeutschen Landwirlschast. Halle, 23. März. In der mitteldeutschen Landwirts schäft droht ein neuer Streik auszubrechen. Neben dem Deutschen Landarbeiterverband hat sich eine Tarifkommisstoy gebildet, die sich zum größten Teil aus Kommunisten zu- sammensetzk. Diese hat nun besondere Forderungen an die landwirtschaftlichen Arbeitgeberverbände gerichtet und unt Verhandlungen nachgesucht. Am 24. März soll in mehreren Kreiskonferenzen in Eisleben, Harkerode und Merseburg endgültig über die Abeitsniederlegung der Landarbeiter in der Provinz Sachsen Beschluß gefaßt werden. Dor neuen Dergewattigungen? München, 24. März. Der .Bayrische Kurier' und die .Münchner Neuesten Nachrichten" bringen eine Aufsehen erregende Meldung aus Frankfurt a. M. über eine drohende Zerschlagung des Deutschen Reiches. Darnach soll ein ange sehenes Mitglied der Neparationskommission erklärt haben, daß der Einmarsch der Franzosen in Deutschland unabwend bar sei und daß Poincare entschlossen sei, sobald als möglich ein kurzfristiges Ultimatum mit unerfüllbaren Bedingungen zu stellen, um dann sofort das Nuhrgebiet, Frankfurt a.M. und die sogenannte Mainlinie zu besetzen, den Norden vom Süden abzutrennen und das Reich in seiner jetzigen Form zu zerschlagen. England und Italien werden ebenfalls mar schieren, aber nicht gegen, sondern für Deutschland, um zu verhindern, daß Frankreich völlig frei in Deutschland schalten und walken kann. Italien werde wohl bis Kufstein gehen, während England wohl in Norddeutschland sein Interessen gebiet sichern will, da es zwecklos sei, Poincare der Ver- folgung seines Zieles enkgegenzutreken. Ein Rekordliefstand der Mark in London. London, 24. März. In der englischen Hauptstadt er reichte am gestrigen Donnerstag die Mark mit 1445 einen neuen Rekordtiefstand. Verstärkung der französischen Armee durch 200 000 Farbige. Paris, 24. März. Das .Echo de Paris' keilt mit, daß der gestern unter dem Vorsitz des Präsidenten der Republik t« abgehaltene Oberste Kriegsrat einstimmig erklärt habe, daß die 18 monatige Dienstzeit nur dann möglich sei, wenn 100 000 Kapitulanten, 30 000 Milikärbeamte und 200000 Eingeborene als Truppen vorhanden wären. Das bilde eln unerläßliches Minimum, um den Notwendigkeiten der augen blicklichen Stunde Genüge zu leisten und um die Sicherheit Frankreichs auf dem Kontinent, in den Mandatsländern unk jenseits des Meeres zu garantieren. Aus diesem Grund« werde, so erklärt dos Blatt, der Ministerpräsident in der°