Volltext Seite (XML)
,,,,,,,>„7 " IHN *** Derantworlllcher Dedakkem: P«ml geb«. - Druck und Verlag : Earl Selm« tn DlvvoldiLwaUe. 88. Jahrgang Dienstag den 14. Februar 1922 Nr. 38 bauptmamrfch«, * im amwch« «M tzu» iw» Behörden) dN Selle SOO Pf»-«ng»>M Wtz Kieses Bla« enIhilN die Ettichen DekannimachMKe« der «mkshauplmannfchafl.des Amtsgericht, und des Sladlrais zu Dippoldiswalde Weitzeritz-Jeivmg mi» Anzeiger sür Di-MSiswatte, Schmiedeberg »» NelteNe Aeiixa deck KeAirdM »— MertegäbrN» ^Mk.obn«3»- AeMVvreiS. tragen. — Einzeln« Nummer« Ay Pf, — Femlprecher: Amt Dippoldiswalde Ar. 3. Semeindev«rbands-GiroKonto Nr. 3. — Postkdeck- Konto: Dresden,2548. Amtliche MmtlilchWM Breunholzbrrftcigeruug. Rehefelder StaatSforftrevier. Sonnabend den >8. Februar werden im oie^aroa Gwtdol Io 8ovä» von o»onw l Var »o gegen Barzahlung versteigert: ,5 rm harte und 303 rm weiche Brennscheite, S4 harte und 52 rm weiche Brennknüppel, 14 rm harte und Z, rm weiche Zacken, 14 rm harte, 40 rm weiche Beste aus den Abt. 3l, 36, 37, 38, 52, 55, 56, 63, 65, 67, 68, 70 und 72. 8t»»l»Iars1r»vi4rv»r»»ltoor Ladaklck, 9. 2.1922. Vrennholzverftcigeruug. Schmiedeberger StaatSforftrevier. kroitor 6,o 17 kedrusr 1922 7,5 IM Scheite, 56,5 IM Knüppel, 0,5 rm Zacken und 48,0 rm Neste. Abt. 22, 25, 30, 39. Versteigerung im Walde. Treffpunkt 8 Uhr vormittags Buschmühle. konkav arvarwaUoor OertlicheS und Sächsisches Dippoldiswalde, 13. Februar. Gestern hielt die Kranken- Zkdsse sür selbständige Gewerbetreibende ihre Hauptversammlung in der „Goldnen Sonne" ab. Der Vorsitzende, Herr Mende, gedachte zunächst des am 1. Weihnachtsfeiertag verstorbenen Mitbegründers und Vorstandsmitgliedes Lohgerbermeister Fleischer—Schmiedeberg und wies des weiteren hin auf die Schwierigkeiten, die der Kasse entstehen durch die Geldent wertung, besonders durch die steigenben Ausgaben für Arzt, Apotheke und sonstige Heilmittel. Bei der Bemessung der Beitragshöhe aber könne man nicht unberücksichtigt lassen die Leistungsfähigkeit eines Teiles gerade der ältesten Mitglieder. Aach dem von Herrn Stadtrat Gietzolt vorgetragenen Jahres bericht zählte die Kasse Ende I92l 147 volljährige Mitglieder <114 männliche und 33 weibliche) 17 mehr als Ende 1920, und 8 Kinder. Erwerbsfähig krank waren 60 Männer und 25 Frauen, erwerbsunfähig 27 Männer und 2 Frauen. Der Kassenbericht des Herrn Röhringer weist an Gesamteinnahmen 11 026,34 M., an Gesamtausgabe 10 859,27 M. nach. An Beiträgen wurden 7769, 0 M. vereinnahmt, sür ärztliche Be handlung 1730 M. (1918: 500,78 M, 1919: 750,50 M., 4920: 2094,25 M),fürArznei und sonstige Heilmittel 3364,83M. §1918: 445,60 M., 1919: 806,28 M, 1920: 2041,90 M) verausgabt. Das Gesamtvermögen stieg um 68,44 M. auf 3291,71 M. Die Rechnung ist geprüft. Der Kassierer wird entlastet. Die Ausscheidenden, die Herren Vorsitzender Mende, Kassierer Röhringer, stellvertretender Schriftführer Götting, Aus- schutzmitglieder Böhme und Jäckel werden wiedergewählt. Für das verstorbene Ausschutzmitglied Fleischer wählt man Herrn Malke in Schmiedeberg. Der wichtigste Beratungs- gegenstand ist die Sanierung der Finanzen. Nach langer Aussprache beschlicht man Abschaffung der Klasse IV und Ver- schiebung der betreffenden Mitglieder in die anderen Klassen. Bei einem Wochenbeitrage von 80 Pfennigen ist unter den heutigen Verhältnissen aus dem Gebiete der Krankenunter- stützung schlechterdings nicht mehr auszukommen. Weiter sollen bis aus weiteres erwerbsfähige Kranke die Hälfte der Arzt- und Apolhekerkosten selbst tragen. Man hofft, dadurch Mittel frei zu machen, die schon im nächsten Jahr neue Ver günstigungen, vielleicht für die erwerbsunfähig Kranken, er möglichen. Schließlich wird noch beschlossen, zum Zahnersatz wenn er vom Arzte angeordnet wird, einen vom Vorstande yon Fall zu Fall festzusetzenden Zuschuß bis 50 Mark zu ge währen. Zahnziehen und eine Plombe wurden bisher bereits bezahlt. — Der Verkehr auf unserer Bahnstrecke am gestrigen Sonntage, dem ersten Tage, an welchem wieder der volle Zugverkehr ausgenommen worden war, war insolge des Herr- liehen Wetters wieder ein überaus reger, fast alle Züge wurden in zwei Teilen gefahren und auch ein Ertrazug nach Hainsberg am Abend mußte eingelegt werden. — Am Sonntag nahm der Hauptgottesdtenst tn unserer Kirche wiederum eine besondere festliche Gestaltung an, indem nach dem Gesang des Hauptliedes Herr Superintendent Michael die Einweisung des neugewählten Kantors, des Herrn Iohannes Herklotz vornahm. Die Herren Geist lichen und Klrchenvorstandsmitglieder hatten vor Beginn des Gottesdienstes den neuen Herrn Kantor, besten Eltern und Hm befreundete Familien aus Dresden von der Superinten- dentur her in die Kirche geleitet und mit ihnen vor dem Altar Platz genommen. Die Einweisungsrede fußte auf dem Echriftworte der Borlesung Lolosser 3, 16 u. 17: .Lastet das Wort Christi unter euch reichlich wohnen, in aller Weisheit, lehret und vermahnet euch selbst mit Psalmen und Lobge- sängen und geistlichen, lieblichen Liedern, und singet dem Herrn in eurem Herzen. Und alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles in dem Namen des Herrn Jesu, und danket Gott und dem Bater durch ihn? Herr Superintendent erinnerte daran, wie große Meister der Musik ihre Lieder und Weisen zu Gottes Ehre haben erklingen lasten, wie auch ein Kantor in dem ihm gegebenen Kreise die Musik zur Erbauung der Kirchgemeinde zu pflegen habe. Er ge dachte auch des bisherigen Kantors, des Herrn Oberlehrer Schmidt, mit herzlichen Worten, hoher Anerkennung und wohlverdienten Dankes für geleistete treffliche Dienste in der kirchlichen Musik. Mit den besten Wünschen zu segensreicher Wirksamkeit verpflichtete er Herrn Herklotz zur Uebernahme des Kantor- und Organistendienstes. Als Gruß aus der Ver gangenheit über die Gegenwart hinweg für die Zukunft er klang nun vom Kirchenchore Hellriegels Motette, der 121. Psalm: .Sieh, mein Aug, nach Zions Bergen.' Auf Auf forderung des Herrn Superintendenten übernahm dann der Eingewiesene seinen Dienst an der Orgel mit einer Kompo sition Mendelssohns. Nach der Predigt begleitete er noch auf der Orgel einen seelenvollen Cellovorlrag eines Freundes aus Dresden. Auch im Kindergottesdienst begrüßte Herr Pastor Mosen den neuen Herrn Kantor. — Auf Einladung des Kirchenchores hatten sich am Abend die Herren Geistlichen, Kirchenvorstandsmitglieder und Herr Kantor Herklotz mit seinen Gästen in .Stadt Dresden zu einer geselligen Be grüßungsfeier eingefunden. Nach einem Chorgesang in Gebetsform hieß Herr Oberlehrer Buckel den neuen Chor leiter herzlich willkommen, worauf der Chor einen Lobgesang anstimmte. Herr Kantor Herklotz dankte hocherfreut für den Willkommengruß und wünschte gedeihliches Zusammenwirken. Herr Superintendent Michael deutete die Taufnamen des Herrn Herklotz .Iohannes Erich Theodor' als gute Vorzeichen seines Charakters und seines Wirkens und nahm dann auch Gelegenheit, Herrn Oberlehrer Buckel für Verwaltung des Kantor- und Organistendienstes während der Vakanzzeit im Namen des Kirchenvorstandes und der Kirchgemeinde herz lichen Dank auszusprechen. Vor seiner Abreise dankte Herr Obersekrekär Herklotz aus Lauenstein, der Vater Les Herrn Kantor, für die seinem Sohne erwiesene Ehrung. Chorge sänge, Vorträge des Herrn Kantor Herklotz auf dem Klavier, des Herrn Pastor Mosen auf dem Cello und des Herrn Ober lehrer Buckel auf der Violine, sowie humoristische Dar bietungen folgten auf Anregung und unter Mitwirkung des Herrn Stadtkasslerer Schubert schnell aufeinander, so daß der Abend zu allerBefriedigung in schönster Harmonie verlief. — Auch die Schriftleikung der .Meißerih-Zeitung' wünscht Herrn Kantor bei seinem Amtsantritt eine langjährige, reich gesegnete musikalische Betätigung in der Kirche und in der Gemeinde. Dippoldiswalde, 12. Februar. Heute vor 25 Jahren be willigten die Stadtverordneten 12000 M. zum Umbau der Unterrichtsmühle der Müllerschule. — Ein Maschinenschaden in der Elbtalzentrale Pirna, der uns am Sonnabend schon eine kurze Unterbrechung in der Etromzufuhr brachte und besten Reparatur etwas länger dauerte als vorauszusehen war, war Veranlassung, daß gestern Sonntag erst gegen V» 7 Uhr der Strom wieder eln- geschalten werden konnte. Eine Umschaltmöglichkett auf Werk Lichtenberg bestand nicht, da dieses wegen Kohlen mangel sowieso schon seil einiger Zeit nicht liefern kann. Feftstellen und zwar mit Genugtuung feststellen wollen wlr hier aber, daß in der Zeit des Eisenbahnerstreiks, wo dis Mehrzahl der Elektrizitätswerke ihren Betrieb elnschränken oder ganz einstellen mußte, wir ausreichend mit Strom für Licht und Kraft versorgt wurden. — Infolge des etwas verspäteten Einschaltens der elektri schen Beleuchtung <stehe dort) herrschte in der Geflügelaus stellung tn der 6. Abendstunde starke Finsternis. Diese be nutzte ein Langfanger und holte aus einem der Käfige ein Paar Tauben (blaue Straffer) heraus und nahm sie mit. Der Wert beläuft sich auf zirka 100 M. Es kommt ein junger 17—18 Jahre alter Mensch in Frage, der sich längere Zeit dort an dem Käfige aufgehalten hat. — Der diesjährige Winter hat für alle, namentlich aber für die Hausbesitzer, ganz unliebsame Ueberraschungen ge bracht. In manchem Jahre schon war die Kälte strenger und andauernder, aber noch nie war die Kälte so arg in die Häuser gedrungen wie Heuer. Infolgedessen sind aber, in vielen Häusern die Wasserleitungen abgefroren, namenüich in den Grundmauern und damit schwer zugänglich. Das Austauen und Wiederinstandsetzea ist natürlich mit vielen Schwierigkeiten verknüpft. Aber was Hilsts? Gemacht ntuß es doch werden! — Der Turnverein .Jahn' hielt am vergangenen Sonn abend im .Roten Hirsch' unter regster Beteiligung der Mit glieder seine 16. Hauptversammlung ab. Nach kurzen Er öffnungsworten dankt der 1. Vorsitzende, Herr Töpfermeister Arthur Schmidt, den städtischen Kollegien für das im ver flossenen Jahre dem Verein entgegengebrachte Wohlwollen. Die nun folgenden Berichte bezeichnen das Jahr 1821 ein in geleisteter Arbeit dem des Gründungsjahres 1905 gleichendes. Galt es doch, die Zeit bis zum Anturnen auszunahen, um aus dem von der Stadt zugewiesenen Gelände einen Turn platz zu schaffen, um dann durch ihn den Verein auf ein» notwendige Höhe bringen zu können. Die Milgliederzahl er fuhr eine wesentliche Erhöhung. 12 Turnratssihungen schaff ten freie Bahn dem Turnbelriebe und sichteten die Eingänge zu brauchbarem Material für die Monatsversammlungen, von denen 10 stattfanden. Der Turnbelrieb erfuhr durch Ein führung des Kinderturnens und der Gründung einer Spork- und Spielabteilung bedeutende Erweiterung. An 81 Abenden turnten die Mitglieder und Iungmannen, an 38 Nach mittagen die Kinderabteilung und die Mittwoch-Abende fanden die Spielabteilung bei Ausübung ihres Sportes. Trotz ihres kurzen Bestehens stellte sich dieselbe achtmal zu fried lichem Wettstreit; und dies dreimal mit Erfolg. Der Verein beteiligte sich beim Iubelkreis- und Bezirks-Turnfeste aktiv. Die Vorturner verschafften sich durch Besuch der Gau- und Bezirks-Turnstunden fehlende Kenntnisse. Dreimal befand sich der Verein auf froher Turnfahrt. Zweimal trat er in Abendunterhaltungen an die Oeffentlichkeit. Der vom Kassen wart, Herrn Eisenbahnsekretär Zönnchen, gegebene Kassen bericht zeugt von großer Arbeit. Dieser liegt geprüft und als richtig gesprochen vor. Der Turnplatz erforderte eine Aus gabe von 8088,64 M., dem 3617,47 M. Barbestand gegen überstehen. Die Restsumme von 4571,17 M. liegt in zins freien Anteilscheinen. Die Unterstühungskasse wurde in zwei Fällen herangezogen (100 und 25 M.) und hat einen Bestand von 142,36 M. — Die ausscheidenden Turnratsmitgliedei Iohannes Schmidt und Hermann Jänichen wurden wieder und Alfred Schiehel neu in den Turnrat, als Rechnungsprüfer für 1822 Georg Kästner und Fritz Linder, als Gautagsver treter der 1. Vorsitzende und als Gerätewart Max Grundt ge wählt. — Der Antrag des Turnrates, den Monatsbettrag auf 1 M. zu erhöhen, fand gegen zwei Stimmen (diese wäre» für mehr) Annahme. Nach einer Sammlung für die Unker- stühungskafle, nach Verabschiedung interner Fragen und de« Aufforderung zur rastlosen Mitarbeit fand die Hauptver sammlung ihr Ende. — Heute Montag hält der Eisklub sein Stiftungsfest ab. Dasselbe erfteute sich stets zahlreicher Teilnahme aus Stadt und Land und so wird auch diesmal sicher der Besuch ein sehr reger werden. — Am Dienstag werden die Sternlichtspiele nachmittag» 2 und 5 Uhr Schülervorsiellungen und »tt9 Uhr eine Abend vorstellung für Erwachsene veranstalten, in denen der Film „Christoph Columbus, sein Leben und die Entdeckung Amerikas gezeigt v «erden wird. Reinholdshain. Bei der gestrigen Nachwahl zum G* meinderat machten 177 von 216 Wählern, das sind 82 "o, und zwar 79 »o der Frauen und 85 "o der Männer, von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Auf die sozialdemokratische Liste entfielen 77, auf die bürgerliche 100 Stimmen. Von der ersteren wurden Tischler Lorenz, Maschinenarbeiter A. Seifert und B. Heinzig sowie Former Wyciska, von der letzteren Lehrer Günther, Gutsbesitzer P. Dittrich, Erbgerichtsbesitzer Lehmann, Wirtschastsbesitzer M. Schneider und Schmiedemeister I. Müller gewählt. Reichstädt. In herkömmlicher Mise beging vorigen Freitag der hiesige Landwirtschaftliche Verein sein diesjährige» Stiftungsfest im sinnig geschmückten Saale des obere.« Gast hofes. Bei Beginn der Festtafel begrüßte Herr Vorstand Gutsbesitzer Menzer die fast vollzählig mit ihren Ehefrauen erschienenen Mitglieder und Gäste. Dann ergriff der Vereins- kassierer, Herr Gutsbesitzer Wilhelm Voigt das Wort, um nach markiger Ansprache treuen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen eine Ehrenurkunde für langjährige treue Dienste zu überreichen. Die Ausgezeichneten sind Fräulein Meta Fleischer bei Herrn Gutsbesitzer Hermann Bernhardt, Fräulein Martha Rüdiger bei Herrn Gutsbesitzer Paul Berthold, Fräulein Frieda Schiffel und Fräulein Martha Liebscher bei Herrn Gutsbesitzer Ma» Sandig, Herr Oswald Zönnchen bei Herrn Gutsbesitzer Ma»