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"XXXX 88. Jahrgang Mittwoch den 22. Februar 1922 sek. des Begräbniswesens. lb». t der schen »gton ienS, men. ver- istern daß Sold tons ¬ ung rium und enua rung noch ßung ed in Mtn- 4» Ärre- chung n sei. lchen , 20- tritt. > ein- n die Zelt. Ruß- ihrer Zigen müd- nzahl über wird. des e mit rsnot utter, b ». g. Dleriellährlich ^JMK.odne3«- ikls. ftagm. — Einzelne Dummem Verantwortlicher Redakteur: Paul Ieftne. — Druck und Verlag- Lark Ie-ne in Dlvvol-iswalde. listische Gemeinderat hat Mitte Januar d. I. anläßlich eines Begräbnisses folgende Preise ausgestellt: für Grabmachen 200 M., für eine gelöste Grabstelle 600 M. Dieser letztere Preis ist später auf 300 M. ermäßigt worden. In der be nachbarten Mittelstadt, wo sich der Friedhof im kirchlichen Besitz und unter kirchlicher Berwaltung befindet, beträgt der Preis für Grabmachen 45 M., für die gelöste Grabstelle 62 M. — Auch ein Beitrag zu dem Kapitel: .Sozialisierung OertlicheS und Sächsisches Dippoldiswalde, 21. Februar. In der .Alten Pforte' hielt gestern abend die vereinigte Begräbnisgesellschaft .Heimkehr und Herrengesellschaft' ihre Hauptversammlung ab, und zwar unter Leitung ihres wiedetgenesenen ersten Borstehers, Herrn Anders, -er eingangs der im verflossenen Jahre verstorbenen Gesellschaftsangehörigen, der Herren Timm und Sporbert, -er Witwe Klemm und des Kindes Lisbeth Burkhardt, ge dachte, deren Andenken man durch Erheben von den Plätzen ehrte. Der vom Schriftführer, Herrn Stadtrat Schwind, ver faßte Jahresbericht erwähnt u. a., daß das Bereinsjahr mit 67 Mitgliedern begann und mit 66 endete, daß die Gesell schaft 29 Begräbnisse und 10 Ileberführungen besorgte, daß die Wagen in der Autohalle untergebracht sind und das Jahr selbst als ein verhältnismäßig ruhiges bezeichnet werden könne, wenn die Geldentwertung selbstverständlich auch die Gesellschaft berührte. Die Jahresrechnung, gelegt von Herrn Jäckel, zeigt eine gesunde Entwicklung. Sie ist geprüft; der Kassierer wird entlastet. Die ausscheidenden Borstandsmit glieder Jäckel, Schöne, Schubert und Wendler wählt man wieder und zu Rechnungsprüfern die Herren Martin Schmidt und Hermann Reichel. 1000 M. werden vom Bermögen abgetrennt als Grundstock zu einem Erneuerungsfonds. Die Verteuerung des Telephons läßt die Frage wegen Kündigung auftauchen. Sie wird jedoch in richtiger Erkenntnis im Inter esse des ganzen Begräbniswesens verneint. Die Trägerlöhne werden in bescheidener Weise erhöht. Wenn Kassierer Jäckel im Anschluß an seinen Bericht erwähnte, daß bei uns an eine Verstadtlichung des Begräbniswesens wohl niemand denke, eine Berbilligung dadurch auch keineswegs erreicht werden würde, und wenn im Jahresbericht und durch den Herrn Vorsitzenden betont wurde, daß die Gesellschaft auch im ver flossenen Jahre bestrebt gewesen sei, auf der Höhe zu bleiben und dabei doch die Begräbniskosten im Berhältnis zum heu tigen Geldwerte in mäßigen Grenzen zu halten, so kann man das mit gutem Gewissen unterschreiben. Es ist einfach eine Tatsache. Möge es immer so bleiben. Dann wird die Ge sellschaft ihre Daseinsberechtigung haben noch manches, manches Jahr. Und das will heute schon etwas bedeuten. — Am Sonntag hielt die Zweite Begräbnisgesell- schaft ihre Hauptversammlung unter Leiiung ihres Vorstehers, Herrn Maurerpolier Hesse, ab. Der Geldentwertung Rechnung tragend, wurde das Sterbegeld auf 450 M., der Begräbnis beitrag auf 2 M. erhöht. In der freiwilligen Krankenzuschuß' fasse schasste man neben der jetzigen Klasse mit 50 Pfennigen Monatsbeitrag und 3 Mark wöchentlichem Krankei geid eine neue Klasse mit 2 M. Monatsbeitrag und 12 Mark wöchent lichem Krankengeld. Die ansscheidenden Vorstandsmitglieder, die Herren Maurer Fischer und Gaswerkskassenbote Bormann wühlte man wieder. — Das übliche Tanzvergnügen, für so manches Mitglied das einzige im ganzen Jahre, beschloß in heiterer und harmonischer Weise den Tag — Am Sonnabend abend hielt die Bereinigung ehemaliger Handelsschüler zu Dippoldiswalde in -et Reichskrone eine Versammlung ab. Nach Erledigung ge schäftlicher Angelegenheiten, u. a. Festlegung der Hauptver sammlung auf den 25. März, bot der Ehemalige Bruno Donner einen hochinteressanten Bortrag aus der Praxis über das Girowesen, seine Entwicklung, Bedeutung und Wichtig keit im Bergleiche zu den anderen Geldverkehrsarten. Für feine lehrreichen Ausführungen wurde ihm ungeteilte Auf merksamkeit und herzlicher Dank. Die Bereinigung ist be strebt, Borträge ähnlicher Art auch in Zukunft als Mittel punkt der Bersammlungen zu machen. — Heute Dienstag abend wird im Schützenhaussaale eine öffentliche Versammlung, einberujen von der unabhäng. Sozial demokratischen Partei, stattsinden. — Im Gewerbeverein wird am Donnerstag den 9. März Herr Professor Vr. Neumann—Dresden einen Bor trag über .Die Wunder der Tiefsee' mit Lichtbildern halten. — Friedhöfe in Berwaltung der politischen Gemeinden. Von gewisser Seite wird neuerdings immer wieder lebhaft die Forderung geltend gemacht, daß die Friedhöfe, welche sich bei uns in Sachsen größtenteils im Besitz der Kirchge meinden befinden, in die Verwaltung der politischen Ge meinden übernommen werden sollen. Dabei wird mit Vor liebe auf die angeblich sehr hoch gestiegenen Gebührensätze verwiesen, die neuerdings von den Kirchgemeinden unter dem Zwange der Zeit erhoben werden müssen. Ein lehrreiches Beispiel, das zeigt, wie der wirkliche Tatbestand ist, gibt ein kleines Dorf im Erzgebirge mit rund 300 Einwohnern. Es besitzt einen eigenen Gottesacker, der unter der Verwaltung öer politischen Gemeinde steht. Der neue überwiegend sozia- Oseses Bla» enkhütt die amtlichen Dekanntmachme^r» der Amlshaupkmannfchast, -es Amtsgericht» und -es Sta-trats zu Dippol-iswat-e Brikette errechnet. Die Belegschaft arbeitet bereits in dreL Schichten, um das gigantische Unternehmen des Staates so bald als irgend möglich in das Stadium des Baubetriebes hinüberzuführen. Paulsdorf. Herr Lehrer Julius Müller hier ist zum Oberlehrer ernannt worden. Schmiedeberg. Tagesordnung zur öffentlichen Sitzung des Schulvorstandes Donnerstag, den 23. Februar 1922 abends 7 Uhr. Wahl des Vorsitzenden und dessen Stellver treters. — Entlassungsgesuch der Nadelarbeitslehrerin. — Ge such des Stenographenvereins „Gabelsberger" um Ueberlassung eines Unterrichtsraumes. — Desgleichen der Freidenker um Ueberlassung derTurnhalle zu einer Jugendweihe. — Regelung der Gehaltsverhältnisse des Schulhausmannes. — Schulan lagen auf das Rechnungsjahr 1920. — Mitteilungen. — Schmiedeberg. Ms am Montag mittag 1 Uhr ein Kind des Herm Eisendreher Klein aus der Schule kam, fand es keinen Einlaß in die elterliche Wohnung. Nachbam, an die sich das Kind wendete, sahen Frau Klein in der Küche ihrer Erdgeschoß-Wohnung auf dem Sofa sitzen und stiegen durch» Kammerfenster in die Wohnung ein, wo ihnen sofort Gas geruch entgegendrang. Durch Oeffnen des Gashahnes hatte sich Frau Kl. und ihre beiden Kinder im Alter von 4 und 1 Jahren vergiftet. Nach einem hinterlassenen Schreiben ist Eifersucht, die aber völlig unbegründet ist, die Ursache zur Tat. Bärenfels. Mittwoch abend werden in Köbe's Gasthof die Lichtspiele des Herrn Steinert—Schmiedeberg eine Gast vorstellung geben und dabei ein Schauspiel „Die Liebe eine» großen Mannes" sowie ein humoristisches Stück „Kräftiger Mann gesucht" über die weiße Wand rollen lassen. Än ausgesuchtes Beiprogramm wird die Vorstellung vervoll ständigen. (Siehe Inserat.) Dresden. Am Sonntag abend gegen 9 Uhr fand der Wächter des historischen Museums an der Augustusstraße auf seinem Rundzange ein Pult erbrochen vor. Die deshalb benachrichtigte blaue und grüne Polizei suchte darauf die Räume ab, währenddem suchte der Einbrecher, der Monteur Friedrich Wilhelm Bernsee, Mosczinskistraße 5, das Weite, indem er sich an einer mitgebrachten Leine vom 1. Stock des Museumsgebäudes nach dem Stallhof hinabließ und von da das an den Jüdenhof grenzende 6 Meter hohe Tor überstieg. Beim Herabspringen wurde er von Zivilpersonen ergriffen und der Polizei übergeben. 3n seinem Besitze befänden sich zwei wertvolle Broschen, während im Museum ein von ihm zurechtgelegtes Paket mit vier sehr wertvollen Marschallstäben und Zaumzeug gesichert wurde. Nieberlößnitz will zur Gewerbe- und zur Grundsteuer bis 25 «0 Zuschlag erheben. Frankenberg. Der Mulden-Zschopautaler Tumgau hält sein Gautumfest am 2. Juli in hiesiger Stadt ab. Leipzig. Der Rat hatte die Pslichtstundenzahl der Bold- schullehrer von 28 auf 30 erhöht. Dagegen haben sich nun der Bezirksschulrat, der gemischte Schulausjchuß, der städtische Echulbeirat und verschiedene Elternratsversammlungen sowie der Leipziger Lehrerverein gewandt. Brandis. Durch die Aufmerksamkeit des Besitzers der Maschinen- und Automobilfabrtk in Soest (Westfalen) ist e» der Kriminalpolizei Soest gelungen, den am 11. d. M. durch den Landwirt und bisherigen Militärkraftwagenfahrer Rudolf Fritz Dittrich aus Brandis mit großer Frechheit vor dem Hauptbahnhofe entwendeten Heereskraflwagen mit den dort» befindlich gewesenen Pelzen zu sichern. Der Täter ist leider entkommen und vermutlich noch im Besitz des mitentwendeke» Führerscheins auf den Namen Oderkraftfahrer Reinwarth. Stollberg. Der städtische Haushaltplan schließt mit eine» Fehlbeträge von 1036 975 M. ab. Die städtischen Kollegien beschlossen, die Räumung der Realschule und ihre Unter bringung im Seminar beim Ministerium zu beantragen, u» Platz für die Berbandsberufsschule zu erhalten. Plauen i.B. Am 10. Dezember 1922 kann die hiesige Luthergemeinde das 200 jährige Bestehen ihrer Kirche feiern. Ferner wird im Laufe dieses Jahres -le St.-Johannis-Ge- meinde den Tag festlich begehen, an dem vor 800 Jahren dir Johanniskirche geweiht worden ist. Nach der Urkunde im Sächsischen Staatsarchiv in Dresden ist die vom Grafe» von Eberstein gestiftete Kirche Im Jahre 1122 geweiht worden. Die Superlnkendenkur Plauen Ist die älteste in Sachsen, an der Plauener Superintendent ist der einzige in Sachsen, der als Nachfolger deutscher Ordenskomture über eine Anzahl, geistlicher Stellen das Patronat hat. »Der Wer» desGoldes. Bei einem Uhrmacher inMlledo kaufte ein Herr einen Regulator. Er bezahlte mit einem 20-Markstück und bekam noch 130 M. Papiergeld heraus. § M Pf. —Femsprecher: Amt Dippoldiswalde Dr.D. E Gemelndeverbands-GIrokonko Är. 3. — Postscheck- g Konto: Dresden 12548.' , — Der Borsland des Sächs. Landgemeindeverbandes hielt vor einigen Tagen eine Sitzung ab, in der er sich in der Hauptsache mit dem Entwürfe zum Gemeindeverfassungsgeseh beschäftigte. Er war weiter durch einige Mitglieder bet der Beratung dieses Entwurfs im Ministerium des Innern zu gegen. Da auf Grund dieser dort stattgefundenen Aussprache Aenderung des Entwurfs in einzelnen Teilen zu erwarten steht, wird der Borstand seinen Mitgliedern die Borlage dann zugängig machen. Auch zu dem Entwurf zum Schulbedarfs gesetz wurde in der Borstandssitzung Stellung genommen. — Aus vorliegenden Eingaben ist ersichtlich, daß die Ver- sorgungsämter.die Gemeinden mit einer großen Anzahl Er örterungen beauftragen, die durch die Dersorgungsämter selbst zu erledigen sind. Eine Eingabe an das Reichswehrministe rium wird in dieser Sache Klarheit schaffen. Dem Berein für Armenpflege und Wohltätigkeit ist korporativ beigetreten worden. Die Steigerung des Bezugspreises für das Fahn dungsblatt hat Veranlassung gegeben, die Regierung zu er suchen, das Blatt den Gemeinden unentgeltlich zuzustellen, da sie als Hilfsbehörden der Justizbehörden zwar Interesse an dem Bezug haben, andererseits ihnen aber Kosten für diese Hilfe nicht angesonnen werden können. Ebenfalls im Interesse der Kostenersparnis soll auf eine Abänderung des sogenannten Publikationsgesetzes hingewirkt werden. — Der Sächs. Land gemeindeverband war außerdem bei einer Konferenz der deutschen Landgemelndeverbände in Frankfurt a.M. ver treten, in der hauptsächlich die Fragen der Gemeindesteuer verhältnisse und -finanzen zur Beratung standen. — Schöffengericht Dresden. Die 1882 zu Malter geborene, in Dresden wohnhafte geschiedene Arbei terin Selma Hulda Jäpel geborene Schmiedel war im Sommer 1920 im Kurhaus Weißer Hirsch als Aufwäschertn beschäftigt. Dort entwendete sie nach und nach silberne Mester, Gabeln und Löffel im Gesamtwerte von 2500 M., schürfte die Stempel ab und gebrauchte die Bestecke im eigenen Haushalte. Als kürzlich diese Diebereien herauskamen, konnte alles zurück erlangt werden. Das Schöffengericht erkannte nach der neuen Verordnung auf 400 M. Geldstrafe. — Immer nobel! Das muß man schon sagen — wir leben in einem noblen Staate. Nach dem Umstürze übernahm die tschecho slowakische Republik von dem österreichischen Staate alle Aktiven, d. h. alles, was bisher dem österreichischen Staate gehörte. Von den Passiven will er aber nichts wissen, er löst die Kriegsanleihe bisher nicht ein, zahlt keine Zinsen von den Borkrlegsschulden, behält die Hälfte der Noten zurück usw. Mit der soeben erschienenen Verordnung löst er auch das Kleingeld, und zwar die alten österreichischen Zwanzig-Heller, nur zur Hälfte des Wertes ein. Der Staat gleicht sich also mit seinen Gläubigern mit 50 N aus. Das ist wirklich nobel. Und dieser Staat verlangt von uns Deutschen, daß wir zu ihm Vertrauen haben sollen. — Unmittelbar vor den Toren der Stadt Leipzig be findet sich das größte Braunkohlenvorkommen der Welt. Die genauen Messungen haben ergeben, daß an der Eisenbahn strecke Leipzig—Hof in einem Flächenraum von 12 Quadrat kilometer mächtige Kohlenflöze von 7 bis 18 Meter Durch messer lagern, die dem Tagebau zugänglich sind, weil sie höch stens in einer Tiefe von 40 Meter festgestellt sind. Der Frei staat Sachsen wird den Abbau in eigener Regie vornehmen. Man schätzt den zu erfassenden Kohlenreichtum auf etwa eine ! Biertelmiiliarde Tonnen, die man erst in einem Zeitraum > von 100 Jahren abzubauen gedenkt, obwohl die Gesamtanlage so großzügig wie nirgends bisher vorgesehen ist. Die Tages förderung wird auf 7000 Tonnen gleich 700 Eisenbahnwagen geschäht. Da die richtige Ausnutzung der hochwertigen Braun kohle eine Notwendigkeit und Pflicht ist, wird das Riesen werk neben -er Belieferung der nahen Leipziger industriellen Anlagen vor allem auch ein Großkraftwerk versorgen, das mit einer Erzeugungsmöglichkeit von 1 200 000 Kilowatt das ganze westsächsisch-thüringische Industriegebiet mit Energie be liefern wird. Daneben werden noch Brikettfabriken errichtet, die ebenfalls in ihrer Größe alle auf diesem Gebiete existie renden Anlagen in den Schatten stellen werden; denn die Tagesproduktion ist allein schon auf 100 Eisenbahnwagen j Nr. 45 Weitzeritz-Zeikmg ttgeszeitmg an- Anzeiger Mr DWEswatte, Schmie-eberg »L Netteste gettuug -es Bezirk» >abs- ancs nung i er- be- rhelt. ?2^ ferkl