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- Tageszeitung unö Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmie-eber- TN Seltene Iett««U -es Le-trN» Rr.18 Sonnabend den 21. Januar 1922 MW HtlMiMchW Doll- Seil Aart Sein nähme an einer Sitzung wurde auf 2V M. erhöht. Oberbobritzsch bet Freiberg. Hier starb kurz vor endung des 03. Lebensjahres Pfarrer Karl Seyfert. 200 Jahren sind dis Seyfert ein Pfarrergeschlecht. Seyfert war feit 1894 Nachfolger seines Vaters hier. Uebernahme des Krankenbeförderungs- und RettungDwesenS in städtische Verwaltung zu und erhöhten die Aufwandsent schädigung für die unbesoldeten Ratsmltglie-er und den Stadkverordneten-Vorsteher auf 1200 M. und die für dis Stadtverordneten auf 900 M. Der Abzug der Richttell- Bei der am 8. ds. Mts. im Wahlbezirke der Amtshaupk- mannschaft einschließlich der Stadt Dippoldiswalde Lurch die versicherten Angestellten vorgenommenen Wahl sind gewählt worden als De«nt»>oE«»VedaU«r: Vanl Jytzu«. - Druck und Verlag Lari Tetz«» in DkinwwtsoxU-«. Diese» BUM e«th«a -le maMch« Dekamttmach»We» -er Amtshauptmannfchafl,-es SmtsgerüO» m»- -es Sta-lrats zu Dippol-iswal-e OertlicheS und SSchfischeS. Dippoldiswalde. Heuke Freitag abend findet, worauf wir nochmals Hinweisen möchten, eine gemeinschaftliche Sitzung beider städtischer Kollegien statt, die sich mit zwei wichtigen Punkten befaßt, einmal mit der Vorlage wegen Anstellung einer neuen Lehrkraft an der Bürgerschule und dann mit einer solchen, die Gewerbesteuer betr. Erstere hat für alle Eltern, die Kinder zur hiesigen Schule schicken, großes Inter esse, für letztere darf ein solches bei allen Gewerbetreibenden vorausgesetzt werden. Man darf daher wohl erwarten, daß entgegen sonstigen öffentlichen Sitzungen diesmal die .Tri büne' übervoll ist. Reinholdshain. Am vergangenen Sonnabend hielt der Turnverein Reinholdshain u. U. (D.T.) seine Hauptversamm lung ab. An Stelle des verhinderten Borsitzenden begrüßte der stellvertretende Vorsitzende die zahlreich erschienenen Mit glieder. Man trat sofort in die Tagesordnung ein. Aus dem Jahresbericht war zu ersehen, daß die Turnstunden gut brsucht wurden. Hierauf nahm man den Kassenbericht ent gegen. Die Rechnung wurde für richtig befunden und dem Kassierer Entlastung erteilt. Zwischendurch sang man die alt bekannten Turnerlieder „Ein Ruf ist erklungen" und „Turner, auf zum Streite". Der nächste Punkt betraf die Wahlen. E« nahmen 41 Stimmberechtigte teil. Für den eine Wieder wähl ablehnenden Albin Müller wählte man Karl Erler zum 1. Vorsitzenden. Wiedergewählt wurden als Kassierer Kurt Miller, als Turnwart Willi Klotz, als Beisitzer Ewald Schneider und Horst Ulrich sowie als stellvertretender Schriftführer Bruno Kästner und als Zeugwart Erich Fleischer. Allen Wieder und Neugewählten brachte man ein kräftiges harmonisches „Gut Heil!" Nach Erledigung einiger Eingänge ging man zu „Verschiedenem" über, worauf nach ernsten und heiteren Aussprachen dieDersamwlung nach 0-12 Uhr geschlossen wurde. SÄfersdorf. Am 15. Januar verstarb in Dresden, wo er seit seiner Emertierung lebte, nach kurzer Krankheit der frü here hiesige Pfarrer Ernst Alfred Thomas. Dresden. Gegen die Auslieferung der Kriegsbeschuldigten. Die Deutschnationale Volkspartei hat bei Gelegenheit der Reichsgründungsfeier nachstehende Resolution einstimmig an genommen: .Die zur Reichsgründungsfeier der Deutschnatio nalen Volkspartei in Dresden versammelten Frauen und Männer weisen in tiefster Empörung die unerhörte An maßung der Kriegsbeschuldigten-Kommission des Feindbundes ünd die erneut erhobene ungeheuerliche Forderung auf Aus lieferung deutscher Männer an feindliche Gerichte zurück. Ele geloben in ernster Stunde, zum Schuhe unserer bedrohten Brüder alles zu tun, was in ihrer Macht steht. Eie erwarten, däß keiner, der sich mit Recht Deutscher nennt, sich zu irgend welchen Scherchendiensten für die Feinde bereit finden läßt. Die brispielslose Herausforderung muß der äußersten Ent schlossenheit, dem unerschütterlichen .Niemals' des ganzen deutschen Volkes begegnen. Von der Regierung aber ver langen wir, daß sie sich endlich ihrer Pflicht gegen die zu Opfern feindlicher Rachsucht erkorenen deutschen Männer bewußt wird und dem erneuten Vorstoß der Feindmächte von Anfang an bedeutsamen Widerstand entgegensetzt, daß sie endlich von den wirksamen, in ihrer Hand befindlichen Ab- wehrmikteln Gebrauch macht. Wir fordern deshalb von ihr, däß sie ohne Verzug mit allen Mitteln der Aufklärung im eitzeritz-Jeilung Vertrauensmänner: 1. Eurt Dietzel, Buchhalter, Dippoldiswalde, 2. Gustav Lässig, Werkmeister, Schmiedeberg, 3. Paul Echickart, Rechnungsführer, Schmiedeberg. Ersatzmänner: 1. Kurt Junghans, Handlungsgehilfe, Glashütte, 2. Paul Götze, Kalkulator, Schmiedeberg, 3. Alfred Forbriger, Buchhalter, Ulberndorf, 4. Bruno Echenzer, Werkmeister, Dippoldiswalde, 5. Paul Eckardt, Buchhalter, Dippoldiswalde, 6. Reinhold Richter, Handlungsgehilfe, Lungkwitz. Die Vertrauens- und Ersatzmänner aus dem Kreise der Arbeitgeber sind bereits in der hiesigen Bekanntmachung vom 20. 12. 1921 veröffentlicht worden. 84 ?. Die AmtShauptmannschaft Dippoldiswalde, am 18.1.1922. Vierkllichrüch «.JNtK-oduoZu» Erayen. — EineetM LOPf. — gemiveet«: Amt Dippolbtswald« Nr. 3. ««meiudeverbands-Girvkoato Nr. 3. — PoWcheck» b«wr »ms»« 12S48. älterer Sohn, Christian Seyfert, ist 2. Pfarrer der Bethlehem gemeinde, sein jüngerer Sohn, Martin, Student der Theolo gie. Als ein tüchtiger Prediger und eifriger Seelsorger er freute sich Pfarrer Seyfert in seiner Gemeinde großer Be liebtheit. Frankenberg. Im hiesigenWelttheater wurden der gegen wärtig daselbst auftretenden Tänzerin Ellen Nora durch Ein bruch sämtliche Kostüme im Werte von etwa 40000 M. ge stohlen. Hohenstein-Ernstthal. In der Metallgießerei von Wemer L Backofen ist beim Durchsehen -er Echmelzmetalle ein dar unter befindlicher scharfer Zünder explodiert und hat den Arbeiter Richard Werner am Gesicht, Hand und Fuß derart verletzt, daß er ins Krankenstifk Zwickau gebracht werden mußte. Falkenstein. Bei einem der KPD. angehörenden Ein wohner in Fraureuth bei Falkenstein wurden Haussuchungen vorgenommen, die das Vorhandensein von 13 Armeegewehren ergaben. Die Gewehre waren zwischen Dielung und Aohr- decke verwahrt. Zwickau. Die Absicht deS Rates der Stadt, durch Er richtung eines Geschäftshauses aus städtischen Mitteln Büro räume für die hiesige Geschäftswelt zu schaffen, um dadurch auf der anderen Seite Wohnungen frei zu bekommen, wird sich leider kaum verwirklichen lasten, da zwar auf die öffent liche Aufforderung hin sich über 30 Bewerber gemeldet haben, die auf Räume in dem zu erbauenden Geschäftshause reflek tieren, aber fast durchweg auf Läden, nicht auf Büroräume, so daß eine Entlastung des Wohnungsmarktes durch den Bau des Geschäftshauses nicht eintreten würde. Oelsnitz. Nachdem sich die aus Ersparnisgründen ge troffene Einrichtung bewährt hat, wonach die etwas über 1000 Seelen zählende Parochie Tirpersdorf von Arnyldsgrün aus, das nur wenig über 400 Einwohner zählt, kirchlich mit versorgt wird, tritt jetzt ein ähnlicher Plan in den Vorder- grund. Pfarrer Jäger verläßt Ende dieses Monats seinen Wirkungskreis, die 475 Seelen zählende Kirchgemeinde Planschwih-Magwih. Die Nachbarparochie Taltih hat Wen falls nur 580 Bewohner, so daß es dem dortigen Pfarrer ein Leichtes wäre, die Kirchfahrt Planschwih mit zu verwalten. Die oberste Kirchenbehörde ist bisher der Besetzungsfrage oder der Bestellung von Gastpredigern für das Planschwttzer Pfarramt noch nicht näher getreten. Leippg. In der am Mittwoch vorgenommenen Urab, stimmung der Leipziger Straßenbahner wurde der Streik he schlossen, well die seit September v. Js. schwebenden Lohn- Verhandlungen bisher ein die Arbeitnehmer besriedigender Resultat nicht gezeitigt haben. 3600 Stimmen wurden sür und 400 Stimmen gegen den Streik abgegeben Bautzen. Einen Riesengewtnnhat nach ihrem so eben erschienenen Geschäftsberichte die Bautzner Maggon- und Maschinenfabrik A.-G. vorm. Busch im Jahre 1920/21 zu verzeichnen gehabt. Das Geschäftsjahr ist das günstigste seit Bestehen des Unternehmens, heißt es im Geschäftsbericht. Der Reingewinn, der im Vorjahre 3 021922 M. betrug, stieg dieses Jahr auf 15127 048 M. 3 750 000 M. erhalten die Werksangehörigen. Die Aktionäre erhalten 75 A Dividende. Trotzdem das Werk alle reichlich bedacht hat, bleiben ihm noch 2 555 458 M. übrig, die als Vortrag mit ins neue Jahr genommen werden. Dabei sind 4 302 000 M. zu Abschrei bungen verwendet worden. — Hat die Gesellschaft vielleicht Lieferungen für das Reich? . Vermischtes. * Der Genaue. Der Notstandsarbelker Georg Glaser ip von einem Automobil überfahren worden und dabei ums Leben gekommen. Mir als Richter obliegt die richterlich» Leichenöffnung. Der soeben aus dem ersten juristisch«» Examen gekommene Referendar Eifrig will als Protokoll führer mitgehen. Ich bitte ihn, das Protokoll vorzubereiten. Und also lauteten die Eingangsworte meines jungen Mit arbeiters: .Gegenwärtig: GerichtSastessor vr.L. ass Dichter, Referendar Eifrig als GertchtSschreider, Notstandsarbeiter Glaser als Leiche.' In- und Auslande der Lüge von der deutschen Kriegsschuld, der Grundlage des Vertrags von Versailles, und der Lüge von den deutschen Kriegsgreueln entgegenkitt und die wahren Schuldigen an den Pranger stellt. Heraus mit den Doku menten über die Schul- am Weltkriege, heraus mit der amt lichen Gegenliste -er feindlichen Kriegsverbrecher. — Am Donnerstag holte der Landtag unter dem 1. Punkt der Tagesordnung zurückgestellte Abstimmungen nach. Zum Kapitel Höhere Schulen werden die Minderheits anträge der Deutschen Vylkspartei abgelehnt, während die Ankäge -es Ausschusses mit 2 Stimmen Mehrheit ange nommen werden. Es folgte dann die erste Beratung eines ! Gesetzentwurfes über die Anerkennung neuer Feiertage. Abg. Vr. Wagner (D. V.) begründet die Vorlage. Er nimmt hier bei Bezug auf die Sitzung.vom 8. November 1921, in der beschlossen wurde, die Regierung zu ersuchen, dem Landtage eine dementsprechende Vorlage vorzulegen. Der Beschluß wurde damals mit einer Stimme Mehrheit der Linken ge faßt. Vr. Wagner sagt, jede andere Regierung würde so an ständig gewesen sein, von einem Ankag zurückzutreten, der nur mit einer Stimme Mehrheit gefaßt worden sei. Das Volk würde noch das letzte Wort hierzu sprechen. Sämt liche bürgerlichen Redner lehnen die beankagten Feiertage ab und ein Ankag, die Vorlage dem Rechtsausschuß zu überweisen, wird abgelehnt. (Bravo.) — Ein Ankag Fried rich (Dnat.), Erhöhung der Mittel für die Förderung der Landwirtschaft betr., geht nach unerheblicher Debatte an den Haushaltausschuß. Der 3. Punkt der Tagesordnung, Mäd chenhandel betr., rief die Frauen auf den Plan. Ein Ankag, die Reichsregierung zu ersuchen, energisch gegen den Mäd chenhandel einzuketen, wurde einstimmig angenommen. Das Haus beschäftigte sich mit einer Anfrage'des Abg. vr. Rein hold (Dem.), die Zusammenkünfte der Minister aus Sachsen, Thüringen und Braunschweig bek. vr. Reinhold fragt, wer von den Ministern an den Besprechungen teilgenommen habe und ob diese Minister als Staatsmänner oder Privatleute gefahren sind. Ministerkrästdent Buck beantwortet die An frage und sucht die Begründung der Ministerbesprechungen aus Sachsen, Thüringen und Braunschweig in Leipzig und Weimar darin, daß Sachsen in Bayern und Preußen Ver tretungen habe, während dieses in Mitteldeutschland nicht der Fall sei. Gemeinsame Besprechungen der mitteldeutschen Minister mußten hier einen Ausgleich gegenüber Preußen und Bayern schaffen. Bei den Besprechungen handelte es sich in erster Linie um eine eingehende Bekachtung der aktu ellen politischen Lag« und um die Gemeindereform. Scharf wendet sich der Ministerpräsident gegen die Behauptung des Abg. vr. Reinhold, Ministerpräsident Buck sei der offen sichtliche Exponent der Lipinskischen Politik. Er sei der Ministerpräsident Buck. Die bürgerlichen Verketer sprachen sich in der Debatte dahin aus, daß es sich bei den Bespre chungen in Weimar und Leipzig einzig und allein um die Bildung eines mitteldeutschen Blocks gegen Preußen handele. Das sei eine Sabotage der Aeichspolitik. Der Abg. Beutler empfiehlt den Ministern sogar, derartige Besprechungen auch einmal mit Bayern zu pflegen, Sachsen würde vielleicht sehr viel lernen. Die Linken Katen selbstverständlich für einen mitteldeutschen Block gegen Preußen und das Reich ein. Die Aussprache endete damit, daß die ganze Linke unter den Rufen der Bürgerlichen .Raus' das Feld räumte. DaS Haus wurde beschlußunfähig. Nächste Sitzung: Donnerstag den 26. Januar, mittags 1 Uhr. — Der Gesamtrat zu Dresden beschloß die Erhöhung des Wasserpreises auf 2 M. pro Kubikmeter, rückwirkend ab 1. Januar 1922. — Die Oberpostdirektton Dresden hat an den Verband Sächsischer Industrieller die Anfrage gerichtet, wie er sich zu der Frage des früheren Schluffes des Schalterdienstes an Sonnabenden stelle und ob er glaube, daß ein Schalterschluh um 5 Uhr mit den geschäftlichen Interessen vereinbar sei. Der Verband Sächsischer Industrieller hat auf Grond einer von ihm veranstalteten Rundfrage der Oberpostdirektion mit geteilt, daß die Interessen der Industrie einen solchen frühen i Schalterschluh nicht ohne Schädigung erkagen könnten, da j gerade am Sonnabend sich die Post außerordentlich häuft und . es für die Firmen ganz unmöglich ist, die Aufgabe der Post- s sendungen bis um 5 Uhr zu erledigen. Der Verband hat sich , infolgedessen gegen die geplante Regelung ausgesprochen. Heidenau. Die Einwohnerzahl der seit 1. April 1920 durch Verschmelzung der Gemeinden Mügeln, Altheidenau und Gommern entstandenen jetzigen Gemeinde Heidenau be trug am 1. Januar d. I. 15465, gegen 15170 am 1. Januar 1921 und 15 032 bet der Verschmelzung am 1. April 1920. Pirna. Die hiesigen Stadtverordneten stimmten «. a. -er 88. Jahrgang