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Tageszeitung un- Anzeiger für Di-pol-iswal-e, Schmieöebers »L »4444444444444444444444444444444444444444444444444444444444444 Dierteüäbttick 7^2 Mk. olmeIil» _ M^ne Dumm«« so Pf.— Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Dr. 3. Gemei ndeverbands-Girvkonto Nr. 3. — Poftkdeck- konlo: Dresden 12548. 44444444444444444444444444444444444444,44444444444444444444444 «etteft» Aetk»»s Bezirk» Diese» Bla« enlhStt -le amtliche» DekanulmachmGe» -er Amtshauplmannfchast, -es Amlsgerichl» «u- des Sla-lrals zu Dippol-iswal-e 444»E4<I«»<W>M^ MWM k AedlawmSddVl» k ! 44 HW,»«—,««w«» llou tsn re ach Ab- en stets Marl» ebne stner -kl «» « Herd- Isa usw- bei uns Ilt fon 181. ,ei Der- M. l.ra M »ach It« lich ms- »er- ilb. tut In« rof. DerantworlllcherDedaktem: Vaul Jebne. — Druck und Verlag - Lark ye-rre in Dkovol-lurvak-e» Nr. 20 Dienstag den 24. Januar 1922 -----— i 7 I — > " ..... 's' ' ' ' " D'i.n--nn—1^-7-r, 1 ,» ik'' 88. Jahrgang '«Ar Amtliche NmtWchW. Alle am I. April 1922 schulpflichtig werdenden Kinder sind krakuß Sso 27. 7suusr vormUt»«» 1v vdr im Amts zimmer des Unterzeichneten (2. Stockwerk Nr. 24) anzumelden und persönlich vorzustellen. Dabei sind der Impfschein und bei auswärts geborenen Kindern außerdem eine standesamt liche Geburtsurkunde und das Taufzeugnis vorzulegen. Die Anmeldungen erfolgen in Gegenwart des Schularztes. Dippoldiswalde, 22. Januar 1922. -dl Sodmickt, Schulleiter. OrrMches uns TiichsischeS Dippoldiswalde, 23. Januar. Durch die Herren Bezirks vorsteher geianglen gestern die Zinsen der Fehrmann-Stiftung (85 M.) zur Verteilung und zwar stiftungsgemäß an 12 be dürftige Bürger. — 2m Bericht über die gemeinschaftliche Sitzung in der letzten Nummer muß es in dem die staatliche Gewerbesteuer betreffenden Absätze bezüglich der Belriebsanlage nicht 12, sondern 2?L heißen. — Nach Mitteilung des hiesigen Postamtes unterbleibt die Annahme von Paketen und Wertsendungen über Hains- berg hinaus für die Dauer des Eisenbahnerstreiks. — Zu einem Weihnachtsvergnügen hatte der Turnverein «Zahn" seine Mitglieder und Angehörige am vergangenen Sonnabend in die Reichskrone eingeladen. Zahlreich war man der Einladung gefolgt und niemand wird es wohl bereut haben, wurden die Anwesenden doch durch die Darbietungen wiederum in die schöne Weihnachtszeit zurückversetzt. Ein Einakter „Weihnachten in der Waldschänke" wurde recht flott gespielt und fand viel Anklang, ebenso der von Herrn Zänichen eingeübke Reigen „Weihnachtsglöckchen", von Schulmädchen recht graziös ausgeführt. Es war entzückend, zu sehen, wie ungezwungen und mit welcher Wonne sich die Kinder dem Spiel Hingaben. Reicher Beifall wurde ihnen dafür zuteil. Auch einige humoristische Sachen wurden vor getragen und Ball beschloß den gemütlich verlaufenen Abend. — Am Sonnabend hielt der Gesangverein .Liederkranz" seine diesjährige Generalversammlung !m Schühenhaus ab. Nach Eröffnung der Versammlung und Begrüßung der zahl reich erschienenen Mitglieder erstattete der Vorstand, Herr Eberlein, einen ausführlichen Jahresbericht, aus dem zu er sehen war, daß der Verein sich seit Kriegsende wieder gut emporgearbeitet und eine stattliche Mikgliederzqhl aufzu weisen hat. Anter der unermüdlichen Leitung des Dirigenten, Herrn Alfred Börner, wurde in den Itebungsstunden fleißig geübt und man trat im Laufe des Zahres durch verschiedene Konzerte, die immer gut ansprachen und auch gut besucht waren, an die Oeffentlichkeit. Der Bericht des Kassierers zeigte, daß der Verein auch auf finanziellem Gebiete nicht schlecht dastehk. In der Besetzung der Vorstandsämter blieb alles beim alten, da sämtliche bisherigen Inhaber derselben wiedergewählt wurden. -— Am Sonntage trat im Reichskronen-Saale der hiesige Mandolinen-KIub zum ersten Male in einem öffentlichen Konzert selbständig auf. Chöre von 1b Spielern, Quintette, Doppelquartette und Duette sowie Bo-träge von einer fünf gliedrigen Damengruppe folgten in angenehmer Abwechslung schnell aufeinander und brachten Märsche, Tänze und Lieder auf Mandoline, Mandola und Baß-Guitarre zu Gehör. Die Leistungen des noch jungen Klubs wurden, abgesehen von einigen Unstimmigkeiten in Tonreinheit und Akkordsolge, von der zahlreichen Zuhörerschaft dankbar anerkannt. Erfreulich ist die Hauptaufgabe des Klubs, Liebe zur Musikbetätigung zu verbreiten. Besonderes Wohlgefallen erregten ein komisches Duett von zwei Herren, die schön gesungenen Lieder zur Laute von Frl. Gertrud Jäckel aus Berlin lind die mit großer Gewandheit und Geschmeidigkeit geführten Fantasie-Tänze von Frl. Gretchen Jäckel aus Berlin mit effektvoller Beleuchtung. — Sportfest in Geising-Altenberg am vergangenen Sonn tag! Man konnte da wohl mit einem starken Zugverkehr auf unserer Bahnlinie rechnen, und die Bahnverwaltung hatte denn auch verschiedene Sonderzüge vorgesehen. Da setzte am Sonnabend bei dem Fernverkehr der Streik ein. Nach Angaben des Bahnpersonals sol le von Mitternacht ab auch der Vorortverkehr eingestellt werden. Das geschah zwar nicht, aber viele unterließen doch bei der Unsicherheit die geplante Reise. Der Frühzug nach Kipsdorf wurde in zwei Teilen gefahren, > r9 folgte ihm ein Sonderzug, doch waren sie Me nicht besonders stark besetzt. Votier waren die Nachmittags ¬ und Abendzüge nach Dresden. Der 5-Uhr-Zug und ein Sonderzug um >/27 waren dicht besetzt, der 9-Uhr-Zug fuhr in zwei Teilen. — Heute Montag verkehrte der Frühzug nach Kipsdorf verspätet, er brachte aber, wie die gestrigen Züge schon, keine Post, ebenso war gestern auch der Milch wagen nicht eingestellt worden. — Am 21. Januar hielt die Ortsgruppe Dippoldiswalde vom Sächsischen Gemeindebeamtenbund, die die Stadt Dip poldiswalde und die umliegenden Gemeinden umfaßt, im „Hirsch" hier ihre Hauptversammlung ab. Der Obmann, Stadtkassierer Schubert, Dippoldiswalde, erstattete einen aus- ; sührlichen Jahresbericht und Cparkassenkassierec Wehnert den - Kassenbericht. Anschließend daran wurden verschiedene innere ; Angelegenheiten besprochen. Wie bisher sollen auch im neuen Jahre wieder Fortbildungs-Vorträge stattfinden. Die Vor tragenden wurden aus den verschiedenen Verwaltungsgebieten bestimmt. Ergänzungswahlen wurden vorgenommen für den Obmann, den Schriftführer, den Kassierer und einen Beisitzer. Stadtkassierer Schubert, der die Ortsgruppe 20 Jahre lang in vorzüglichster Weise geleitet hat, lehnte die auf ihn gefallene Wiederwahl leider ab. An seine Stelle wählte man einstimmig Obersekretär Zetzsche, Dippoldiswalde. Als Vorstandsmitglieder wurden wieder- bez. neugewählt S adtkassierer Schubert, Spar- kassenkassierer Wehnert und Stadtkassenkassierer'Weißhampel. Im nächsten Jahre haben Ergänzungswahlen stattzufinden für den stellvertretenden Obmann und die Vorstandsmitglieder Gemeindekassierer Eruhnert, Schmiedeberg und Verwaltungs- Assistent Börner, Dippoldiswalde. Am Schlüsse der Haupt versammlung nahm der stellvertretende Obmann Obersekretär Heil, Dippoldiswalde, noch Gelegenheit dem bisherigen Obmann Stadtkassierer Schubert für seine der Ortsgruppe geleisteten, langjährigen und erfolgreichen Dienste namens der Ortsgruppe Dank und Anerkennung auszusprechen. — Eine höchst merkwürdige Uebereinstimmung besteht zwischen dem diesjährigen Kalender und demjenigen vom Jahre 1911. Es ist nicht nur auffallend, daß beide Kalender jahre mit einem Sonntage beginnen, auch sämtliche beweg-, liche Feste fallen in beiden Jahren auf dasselbe Datum. So feierten wir im Jahre 1911 das Osterfest am 16. April, was auch im Jahre 1922 der Fall sein wird. Dementsprechend fällt auf beiden Kalendern das Pfingstfest auf den 4. Juni usw. Wer demnach noch einen Kalender vom Jahre 1911 besitzt, kann diesen auch in diesem Jahre benutzen. Ulberndorf. Die Witterung ist günstig, die Nacht ist hell; also auf zum Skaatskheaker nach Ulberndorf. Zum Staats theater? Nun ja. Eine hier wohnende, mit Mitgliedern des Skaatstheaters befreundete Familie hat die Vorbereitung ge troffen, am Sonnabend in Espigs Gasthof hier ein Gastspiel mit Mitgliedern des Staatskheakers zustande zu bringen. „360 Frauen"/ Lustspiel in 3 Akten von Hans und Johanna Wentzel, wird gegeben. Soviel Personen hätten ungefähr im Zuschauerraum Platz gehabt; leider waren nur gegen 100 er schienen. Es fehlten viele Familien, die sonst gern etwas Gutes hören und die Kunst unterstützen. Ob es an der nötigen Reklame gefehlt hat? Also nach dem am Hochzeits tage erpreßten Geständnis hat der Ehemann monatlich mit 3 Damen geflirtet, das macht im Zahle 36 und in zehn Zähren seines Zunggesellenlebens 360. Natürlich sofortiger Ehezwlst, der aber durch eine gewaltsam hervorgerufene Eifer suchtsszene wieder geebnet und geglättet wird. Die Rollen der Hauptpersonen, dargestellt von Fräulein Erika Rösch und Herrn Kurt Schönbach, sowie des aufgeregten Stuben mädchens Annette (Fräulein Edith Scheppach) wurden aus gezeichnet gespielt. Die beiden anderen Darsteller waren nach der Kundgebung des Herrn Schönbach als Spielleiter erst zur Ergänzung eingesprungen und fühlten sich darum in der Beherrschung ihrer Rollen leider etwas sehr unsicher. Auch war der ganz hübsch dekorierte Rauin der Bühne klein und beengt, so daß die Handlungen der Darsteller beeinträch tigt wurden. All diese Mängel wurden vor und nach dem Theater aber gut gemacht durch vortreffliche Rezitationen von Fräulein Schreck und Herrn Schönbach, der auch in einer echt künstlerisch vorgeführken Pantomime die größte Heiter keit der Besucher erzeugte. Freital schuldet noch die gesamte Bezirksumlage auf 1921 in Höhe von 299000 M., außerdem noch von 1920 261000 M. Dresden. Seit 17. Zanuar tagt wieder die 11. ordent liche evangelisch-lutherische. Landessynode, um in erster und zweiter Lesung den vom Kirchenregimenk ausgearbeiteten und vom Verfassungsausschuß inzwischen teilweise abgeänderten Entwurf einer neuen Verfassung für die evangelisch-luthe rische Landeskirche Sachsens durchzuberaten. Das wichtigste bisherige Ergebnis dieser Beratungen, die sich noch über etwa 8—10 weitere Tage erstrecken werden, ist die Aufstellung des Amtes und Titels eines Landesbischofs für die evangelisch lutherische Landeskirche Sachsens. Es war bedeutsam, daß über das neue Bischofsamt völlige Einstimmigkeit in der Synode herrschte. Es darf daraus geschloffen werden, -aß der Wunsch nach einer persönlichen Leitung der Kirche gegen über einer nur kollegialen in weiten Kreisen der Kirche -och ziemlich lebhaft vorhanden ist. Gegen den Titel wurden zwar in der Synode Bedenken laut, jedoch auch hier ergab sich eine starke Mehrheit von 59 gegen 19 Stimmen für den Titel „Landesblschof". — Als weiterer bedeutsamer Beschluß der Synode darf bezeichnet werden, daß künftighin an der Spitze der Verfassung eine Art Erkenntnissah stehen soll mit fol gendem Wortlaut: Die evangelisch-lutherische Landeskirche Sachsens steht getreu dem Glauben der Väter auf dem Evan gelium von Christus, wie es in der heiligen Schrift erhalten und wie es in der ersten ungeänderten Augsburgischen Kon fession und sodann in den übrigen Bekennlnisschriften der evangellsch-lutherischen Kirche bezeugt ist. — Bei den Be ratungen über die Zusammensetzung der Synode wurde die Frage der Ilrwahlen aufgerollt, jedoch nur in dem Sinne, daß ein Teil der Synodalen unter Führung von Vr. Hedrich- Dresden für die Vollziehung der Wahl durch die wahlbe rechtigten Mitglieder der Kirchgemeinde eintraken, während im Entwurf nur die Kirchgemeindevertretungen die Wahl zu vollziehen hatten. Der Antrag Hedrich wurde jedoch mit starker Mehrheit abgelehnt, ebenso ein Antrag Hickmann auf Einführung des Verhältniswahlsystems. Die Verhandlungen über die neue Kirchenverfassung werden am Montag den 23. Zanuar vormittags V-12 Uhr fortgesetzt. — Der Bezirksausschuß Dresden-Neustadt genehmigte die Bezirkssteuerordnung, wonach die Gemeinden 1922 25 - 0 Zuschlag erheben. — Die Tätigkeit der Arbeitersamariterkolonne Dresden. 2m Jahre 1921 hat die Kolonne bei 3120 Unfällen die erste Hilfe geleistet. Beim Kreisturnfest des Arbeiterturnbundes hat die Kolonne allein in'700 Unglücksfällen geholfen Dienst bei verschiedenen Versammlungen leisteten an 548 Tagen 1451 Samariter und 314 Samariterinnen. Dresden. 2n der Geflügelausstellung hat ein Hahn einen Katalogpreis von 50000 M., ein Taubentrio einen solchen von 180000 M. — Vor 50 Jahren hatte der Dresdner Turngau 1600 Mitglieder. Darunter waren 900 plastische Turner. — Verweigerung der Pensionserhöhung an die Geist lichen und Hinterbliebenen. Nach den Begriffen der SkaatS- dienereigenschaft sind die bisher pensionierten Geistlichen und die Hinterbliebenen von Geistlichen Staatspensionäre wie andere pensionierte Staatsbeamte, weil sie Pensionäre der bisherigen Staatkirche sind. Sie haben infolgedessen ein Recht darauf, daß ihre Pensionen ebenso erhöht würden, wie dies im Rahmen der letzten Gehaltsreform mit den Pen sionen aller Staatsbeamten geschah. Zeht aber hat die säch sische Regierung dem Lnadeskonsistorium die Mitteilung ge macht, daß sie es ablehne, diese erhöhten Pensionen zu zahlen. Die deutschnationale Landtagsfrakkion hat daraufhin den An trag eingebracht, die Kammer solle beschließen: In Anbe tracht, daß das Gesamtministerlum die vom Kultusministerium ausgearbeitete Vorlage über die Pensions- und Hinterblie benenversorgung der Geistlichen dem Landtag nicht vorzu legen beschlossen hat, das Gesamtministerium zur schleunig sten Vorlegung dieser Vorlage zu veranlassen. — Nachdem der Landtag beschlossen hat, bis auf weiteres nur Donnerstags Sitzungen abzuhalten, um Zeit für Aus schußberatungen zu gewinnen, versprechen die Tagesord nungen recht reichhaltig zu werden. Die Tagesordnung für die 93. Sitzung des Landtages am Donnerstag den 26. Zan. nachmittags 1 Uhr enthält u. a. folgende Punkte: Gesetzes vorlagen: Eingemeindung selbständiger Gutsbezirke, Erwei terung der Landeskulturrentenbank, Abänderung des Allge meinen Berggesetzes, Auszahlung der Dienstbezüge der Volks- und Fortbildungsschullehrer unter Mitwirkung von Gehalts rechnern, Mittel zur Verbesserung der Milchversorgung; ferner Antrag Barthel auf Erhöhung der Erwerbslosenunler stützung und folgende Etatkapikel: Verwaltung der Staats schulden, staatliches Fernheiz- und Elektrizitätswerk zu Dres den, Landeslotterie, Auflösung der vormaligen Hofhaltungen ' und Leistungen auf Grun- des vormaligen Königliche» Haus- gesehes, Verzinsung der Staats- und Landeshauptkassen schulden, Tilgung der Staats- und LandeShauptkalsenfchulden, auf den Staatskaffen ruhende Iahresrenten, Hauptstaats archiv, Gendarmerleanstalt, Errichtung von Dimft- und Wohngebäuden für die Gendarmerieabteilungen, Landwirt schaftliche Versuchsanstalten, Landwirtschaftliche rach gtrtne-