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Verantwortlicher Dedakkur: V«U Sed«. - Druck und Verla» Earl Sehne t» DtpVowlswaU«. Mittwoch den 14. Dezember 1921 Nr. 291 -auplmmmschan ' Vl». im amtück« GM <», «m Bebckdech d« Zeile SOO PK.-EkmMmM Mtz WWWWWMWWWWWMMr . 87. Jahrgang Mele» Blatt enkhitU -le amtlichen BelmnntmachunG« der Amlshauptmannschafi. des Amtsgericht» und -es Stadtrats A« Dippoldiswalde Weitzeritz-JeUring MI» Anzeiger Pir DippoUiswalSe, Schmiedeberg Lv " Aelletta Aellang des BeAlrds «wweeeemW»», «ä—aLM»lL« MerteliShrlich ^MK.ob»«3»- MMSSpMS. kagen. - Einzelne Nummer« LV Pf. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. L. Gemeindeverbands-Gkokonto Nr. 3. — Postscheck- Konto: Dresden 1254«. MW MmtmchW. 8kWW MMMW. Der Herr Reichsminister der Finanzen hat bestimmt, daß die Borschristen des Gesetzes über Ata Mtolkommvoewaer vom drdaiwloda vom ll. ^atl IS« mit dem > IßN la Lr»1t trat«, soweit sie nicht schon gemäß Artikel IV Satz l dieses Gesetzes in «rast getreten sind. ktnuvrüwtor Vippnl6i»w»iä« noä Lvickousn, am l 2. Dezember 1921. Oertltchcs und Sächsisches — An schönen Sonntagen durchstreift jeder gern die nähere und weitere Umgebung seines Wohnortes, die meisten aber gehen achtlos vorüber an den Schönheiten, die die Natur uns allen bietet. Erst wenn sie von einem Naturfreunde darauf aufmerksam gemacht worden sind, sei es durch Wort, sei es durch Bild, dann erinnern sie sich, daß sie das Schöne doch auch schon gesehen haben und es erscheint ihnen nun in hellerem Lichte. Solche Schönheiten aus sächsischem Lande, aus Dresdens nordöstlicher Umgebung zu zeigen, dazu ist der Bortrag im Gewerbeveretn am nächsten Mittwoch, 14. Dezember, berufen. In ihm wird Herr Lehrer Fritzsche auf die herrlichen Punkte des Schlosses Moritzburg und die dieses Jagdschloß aus der Zeit Augusts -es Starken um gebenden Wälder und Seen aufmerksam machen. Ueber 100 Lichtbilder werden dazu gezeigt werden und das Gesprochene im Bilde beweisen. Der Dortrag, der vor kurzem auch im Dresdner Gewerbeverein gehalten wurde, hat dort eine sehr günstige Besprechung erfahren und kann der Besuch nur empfohlen werden. Cs sei hier aber noch ganz besonders darauf aufmerksam gemacht, daß dem Abendvortrage um 8 Uhr ein solcher für unsere Kinder um V« 7 Uhr vorausgehen wird. — Literarischer Abe n d. Um unsere Jugend von Dippoldiswalde für Merke guter Literatur zu begeistern, ist am Donnerstag abend in «Stadt Dresden' ein Unterhaltungs- adend geplant. Weihnachtsstimmung und Weihnachtsfreude in Wort und Lied sollen im Mittelpunkt dieses Jugendabends stehen. Näheres wird im Anzeigentell der «Weißeritz-Zettung" am Mittwoch bekannt gemacht. — Jeder Leser unseres Blattes ist berufen, auch unser AMarbeiter zu sein, nämlich insofern, als er uns über allerlei Vorkommnisse allgemeiner oder besonderer Art, wie sie sich fast täglich absptelen, sei es nun ein Unfall, ein Diebstahl, ein Jubiläum, eine Dereinssache oder ähnliches, Mitteilung machen sollte und zwar sofort, wenn etwas geschieht, damit -öS Ereignis möglichst neu ist, wenn es in die Presse kommt. Zn der Stadt sowohl als auch auf dem Lande passiert oft etwas, was verdient, öffentlich bekannt zu werden. Da die Leute von der Zeitung selbst aber nicht zu jeder Zelt und überall dabei sein können, so ist es recht wünschenswert, wenn unsere Leser für die Allgemeinheit geeignete Mitteilungen an uns gelangen lasten. — «Christ der Retter ist da!' So tönt es alljährlich in deutschen Landen bet Arm und Reich, bei Hoch und Niedrig. Und auch in diesen; Jahre soll trotz aller Not, die unser Volk bedrückt, Helles Weihnachtsltcht, Wethnachtsliebe und Weih- nachtsfrtede in die Herzen der Verlassenen, der Gesunkenen and Elenden getragen werden. Wir möchten den armen ver irrten deutschen Mädchen auch diesmal wieder eine Weih nachtsfeier halten und auch den Insassen unserer Mädchen- fchutzheime Helles Weihnachtsltcht strahlen lasten. Dazu muß uns jeder helfen. Wir brauchen Wäsche, Kleider, Schuhe, Strümpfe und all die vielen Kleinigkeiten fürs Leben. Und auch viel Geld. Weil alles so teuer geworden ist, müssen die Mittel reichlicher fließen.. Gaben der Liebe sende man bitte an die Deutsche Mltternachtsmission e. V., Postscheckamt Hamburg Nr. 9201. Schmiedeberg. Tagesordnung zur öffentlichen Sitzung des Schulvorstandes am Freitag den 16. Dezember 1921, abends 7 Uhr: Mitteilungen. — Ouäkerspetsung. — Neugründung ständiger Lehrerstellen. — Die neue Ortsschulordnung. — Anträge über Stenographteunterricht, Anlegung eines Schul gartens, Einrichtung einer Kochlehrküche. — Anzeige gegen 2 Forkbildungsschüler. — Gesuch des Hausmanns Göhlert um Neuregelung seiner Gehaltsverhältniste. — Mlnistertalver- ordnung, den Fortbildungsschulverband betr. — Etwa noch Eingehendes. Glashütte. Am vergangenen Sonntag fand hier eine Hauptmannsversammlung der Feuerwehren -es Bezirksver- ban-es -er Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde statt, -le von den Wehren in Dippoldiswalde (Pflicht- und Freiw.F.), Altenberg, Gelsing, Lauenstein, Bärenstein, Glashütte, Johns bach, Schmiedeberg, Obercarsdorf, Reinhardtsgrimma, Seifersdorf, Postendorf, Retchstädt und Ulberndorf besucht war, so daß nur die beiden Wehren von Kreischa und Höcken dorf fehlten. Der Verbandsvorsitzende, Branddirektor Müller—Schmiedeberg, eröffnete die Verhandlungen mit der Begrüßung aller Erschienenen, insbesondere der Herren Amtshaupkmann v. d. Planitz, Kreisvertreter Jäger—Pirna und Bürgermeister Opitz, gedachte des Ablebens des ehe maligen langjährigen Landesverbandsvorsihenden Lothar Weigand, dessen Andenken die Anwesenden durch Erheben von den Plätzen ehrten. Herr Amtshaupkmann dankt für die Einladung und Begrüßung und versichert auch für die Folgezeit sein tatkräftiges Eintreten für das Feuerlöschwesen tm Bezirke. Sodann berichtet Herr Kreisvertreter Jäger über die. abermalige Ablehnung der Verleihung von Ehren zeichen für 23-' und 40 jährige Dienstzeit bei der Freiwilligen Feuerwehr, über den Stand der Rentenangelegenheit, sowie über die zweimal im Jahre zu erfolgende Anmeldung von zu verleihenden Diplomen und über die Erfolge der Feuer wehrlotterie. Die letztere hat einen Reingewinn von etwa 200 000 M. ergeben, außerdem noch einen solchen von 18 000 Mark von unerhobenen Gewinnen. 1922 wird eine aber malige Lotterie veranstaltet, bet welcher die bisher gemachten Erfahrungen Verwendung finden sollen. Ueber diesen Be richt, sowie über die Zentralisierung der Unfallversicherung entwickelt sich eine eingehende Debatte. Der nächste-sächsische Feuerwehrtag findet am 8., 9. u.10.Junt 1922 in Werdau statt. Bei der Besprechung innerer Verbandsangelegenheiten wurde angeregt, bei der Amtshauptmannschafk um Erhöhung des Aufwandszuschusses an den Verband auf jährlich 2000 Mark zu bitten, auch wird der Mangel an telephonischer Nachtverbindung bitter empfunden, deren Kosten nicht allzu hoch sein würden (?? Die Schrlftleitung). Die Versamm lung wurde darauf geschlossen. Kreischa. An der am Sonntag stattgefundenen Ge meinderatswahl beteiligten sich von 1313 Stimmberech tigten 1154 — 88v/o. Es entfielen auf Liste 1 Or. Lotze 210 Stimmen und 2 Sitze, Liste 2 Handlungsgehilfe Hänel 114 Stimmen und I Sitz, Liste 3 Hermann Pfeifer 180 Stimmen und 2 Sitze, Liste 4 PaukFreymark 466 Stimmen und 5 Sitze, Liste 5 Heinrich König 182 Stimmen und 2 Sitze. Die Zusammensetzung des Gemeinderats hat durch die Neuwahl ein anderes Gepräge bekommen. Die Vertretung der Berufe ist eine vielseitigere geworden. 2 Stimmen waren ungültig. Während das Stimmenverhältnis nach der Wahl am 9. Oktober 8 zu 4 war, ist es jetzt 7 zu 5. Die Liste Freymark hatte 500, König 217, Goldammer 424 Stimmen. Pofsendorf. Einem hiesigen Gutsbesitzer ist ein Brand brief zugegangen, weil er angeblich Kartoffeln für 90 M. verkauft habe. Vorm Friedensrichter angestellte Erörterungen ergaben nicht den geringsten Anlaß zu dieser Beschuldigung. Der betr. Besitzer hat tatsächlich Kartoffeln nur für 45—50 M. verkauft; irgend welcher Grund für einen Brandbrief war also nicht vorhanden. Dresden. Wie die Sächsisch - Böhmische Korrespondenz von zuständiger Stelle erfährt, wird auf Anordnung des Retchsverkehrsministeriums auch tm Bezirk der Eisenbahn generaldirektion Dresden geprüft, ob in Anbekacht der Kohlennot eine Einschränkung des Personenverkehrs wün schenswert oder notwendig ist. Der Kohlenmangel ist gerade in Sachsen ganz besonders arg. Wie wir erfahren, sind die Erwägungen in Dresden noch nicht abgeschlossen. Dresden, 13. Dezember. Wegen Kriegsvergehens begann heute Dienstag vormittag im Schwurgerichtssaale des Dres dener Landgerichts vor -er dritten Strafkammer unter Vor sitz des LandgerlchkSdireklors Or. Mogk ein größerer Prozeß. Die Anklage richtet sich, gegen den Direktor der Dresdner Felsenkellerbrauerei. Ernst Alexander Konstantin Klapp und 8 Genossen und betrifft Ueberschretlung der Höchstpreise bei An- und Erkauf von Gerste. Die übrigen acht Ange klagten, vier Rlttergutspächter, zwei Gutsbesitzer und zwei Kaufleute, sind aus der Umgebung Dresdens. Zur Auf klärung des Sachverhaltes sind eine größere Anzahl Zeugen und mehrere Sachverständige geladen. Der Cröffnungsbe- schluß legt Direktor Klapp zur Last, er habe bei Ankauf von Gerste die vorgeschriebenen Höchstpreise überschritten, die Rittergutspächter und Gutsbesitzer sollen zu höheren Preisen verkauft haben als zulässig ist, während die beiden Kaufleute derartige Geschäfte als Kommissionäre vermittelt haben sollen. Die ganze Angelegenheit war durch eine anonyme Anzeige ins Rollen gekommen, insgesamt handelt es sich um nahezu 8000 Zentner Gerste, währen- die Brauerei selbst im Jahr« rund 140 000 Zentner vrschrotet. Alle Angeklagten bestreiten, sich strafbar gemacht zu haben. Die Verhandlung dürste von längerer Dauer sein. , — Die Meldung der „Times", daß die in Sachsen ge fundenen 353 großen Haubitzen im Jahre I9l9, nach dem Kriege und nach Unterzeichnung des Vertrages von Versailles hergestellt seinen, wird amtlich dementiert. Damit entfällt auch der Borwurf der Verletzung des Friedensvertrages. Kötzsch enbroda. Zum Zwecke der Gründung einer Stad^ «Elblvßnih' suchen bereits die ersten Gemein-evertre-, tungen abgestimml. In Oberlößnitz, daS gar kein Interest« an der Zusammenlegung der Lößnitzortschafien hat, stimmt« -er Gemeinderat mit 11 gegen 3 Stimmen gegen die gei plante Sta-tbildung. Radebeul dagegen ist der treibend« Keil in der aufgeworfenen Frage und stimmten deshalb im Gemelnddrat 18 Stimmen für und 3 Stimmen, bet einer Stimmenthaltung, gegen die Ortsvereinigung. Da die Ein wohner aller Ortschaften sich aber nur einer Urabstimmung fügen werden, sind die bisherigen Abstimmungen zwecklos. Allgemein ist man überhaupt ganz gegen die Gründung einer Stadt, well man neben unabsehrbarer Teuerung in der Verwaltung und kostspieligen Verpflichtungen einer Stadtgemetnde für deren Bewohner nur Erschwernisse er blickt. Pirna. Noch nicht aufgefunden wurde die vor einigen Wochen von hier verschwundene unverehelichte Wähner. Am Tage nach ihrem Verschwinden war die Vermißte in Berg gießhübel gesehen worden, wo sie sich nach der Felsenbrücke erkundigte; ob sie sich dorthin begeben hat, konnte nicht fest gestellt werden. Auf Wunsch des Vaters wurde am Sonntag von Mitgliedern -er hiesigen Santtätskolonne unter Führung des Kolonnenführers B. Wolf und mit Unterstützung älterer hiesiger Pfadfinder das Gebiet des Labyrinths bei Langen hennersdorf nach der Vermißten abgesuchk, da man annahm, daß diese sich dort verirrt und den Tod gefunden hak. Di« Suchenden, die sich unentgeltlich zur Verfügung gestellt hatten, begaben sich früh 8 Uhr in das Geriet und kehrten erst abends 6 Uhr zurück. Das Absuchen gestaltete sich sehe schwierig, war aber leider ohne Erfolg. Freiberg. Nachdem die erforderlichen Genehmigungen -er staatlichen und städtischen Behörden vorliegen, ist das hiesige Hotel «Sächsischer Hof" durch Kauf in den Besitz der Allgemeinen Deutschen Treditanstalt, Leipzig, übergegangen. Es ist beabsichtigt, daS Gebäude niederzulegen, ebenso das an grenzende Grundstück von Reiche, das ebenfalls der Lredlkan- stalt gehört, und auf beiden Grundstücken einen Neubau zu errichten, der sich in seinem Aeußern dem Stadtbild elnfügen wird. Man will den Charater des jetzigen Bauwerkes nach! Möglichkeit wahren. Für Bankzwecke sollen die Erdgeschoß- räume des Neubaues verwendet werden. Die Geschoßwerke werden für Wohnungen eingerichtet. Leipzig. Ein Vorgang auf dem Leipziger Lauptbahnhof, der sich am Freitag vormittag abspielte, wird hier viel belacht. In der Zeit der Kohlennot hatte auch die Bahnverwaltung, trotzdem die kalendermäßige Frist eingetreten, die Züge nicht beheizt. Eine Frau, die bei einer Reise wahrscheinlich sehr gefroren hat, kam auf den Gedanken, der Eisenbahnverwaltung etwas unter die Arme zu greifen und ein leuchtendes Beispiä hochherziger Schenkung zu geben. Die Frau erschien mit einem Paket unter dem Arm, begab sich zu einer Gruppe Eisenbahner, denen sie mit den Motten: „Hier, die Eisenbahn kann es gut gebrauchen", das Paket überreichte. Die verblüfften Eisenbahner öffneten und fanden zu ihrem Erstaunen in dem Paket fein säuberlich eingewickelt 15 Briketts. In der Zeit der Kohlennot sicher nicht übel! Wahrscheinlich wollte die Frau da» gute Beispiel einer Brikettsammlung sür die Eisenbahnverwaltung geben. — Auf Lindenthaler Flur wurden Bohrungen nach Braunkohle vorgenommen. In einer Tiefe von 45 Metern traf man auf Braunkohle. Obgleich das Bohrloch bi« zur Tiefe von 60 Metern vorgelrieben wurde, konnte ein neues Flöz nicht gefunden werden. Die Bohrungen wurden deshalb eingestellt. Zwickau. Die Stadtgemeinde Zwickau wird an den Bezirksverband der Amtshäuptmannschaft Zwickau für das Ausscheiden der Landgemeinde Weißenborn, die am 1. Januar 1922 nach Zwickau eingemeindet werden soll, eine Abfindung von 80000 Mark zahlen. Rieder- und Oberplanitz. Die Verschmelzung der beiden politischen Landgemeinden Rieder- und Oberplanitz zu einer Stadtgemetnde mit dem Namen Planitz erfolgt nun endgültig am 1. April 1922. Die eingesetzten Ausschüsse haben all« in Fräße kommenden Vorarbeiten erledigt, sodaß die Gemeinde-