Volltext Seite (XML)
Tageszeitung un- Anzeiger sür Dippvl-iswal-e, Schmiedeberg »L «elkefte Ietk»»g -e« Le-irk« Diese» Blatt enkhLV -le amtliche« BekamttmachmWe» -er Nml»ha«plma«nfchasl. des Amtsgericht «a- -es Sta-trats z« Di-poldismal-e DerandoorMcherAedaUeM: VmitTeh«. — Dm» «nd Dettag- Vm»ych«ed»Kt»soNimm«e. W» » — Rr. 287 - Freitag den 9. Dezember 1921 87. Jahrgang 1m,,.Ri»'DBWM» 1-ÜS»W«-^ »I uWSSSSSSS^>M^SmNNSW»S>«7^WS1Wff>MSS«»S»>WHWSm«M«»q»SSi>t.»iMM W-Mmm—W»MW«ii'iIkWhl'' 'NE Amtliche MMmchuM. Aus Blatt 14 des Genossenschaftsregisters, den Bauverein für Schmiedeberg und Umgegend, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht, in Schmiedeberg betr., ist heute eingetragen worden: Die Genossenschaft ist ausgelöst. Der Direktor Karl Schaller, der Prokurist Willy Altmann und der Schlosser Hermann Bätterlein sämtlich in Schmiedoberg sind Liquidatoren. WllenserMungeft und Zeichmtngen Mx die aufgelöste Genossenschaft sind verbiWliH wenn sie durch zwei Liquidatoren gemeinschaftlich erfolgen. Die Eintragnngen der Borstandsmitglieder Schaller, Altmann, Nitzsche, Blätterlein und Zscherne sind gelöscht worden. -w»L»rtedt vlxxoläkVettl». den l. Dezember 1921. I ä Reg. Yci/2I. OertlicheS uud Sächsisches Dippoldiswalde. Die bisherige Kälte, die durch einen durchdringenden Wind nur noch fühlbarer gemacht wurde, ist umgeschagen und hat einem regnerischen, ungemütlichen Wetter Platz gemacht. Heute Donnerstag herrschten bei Regen und Finsternis 4 ° k Wärme. — Wie noch erinnerlich ist, wurde im Juni d. I. unter Leitung des Herrn Lehrer Gruner ein Mohltätigkeikskonzert veranstaltet, bei dem unter Hinzurechnung der beim Förster tag verbliebenen Einnahmen ein Reinerlös von 3271 M. 60 Pf. erzielt wurde. Bon dieser Summe wurde nach Abzug eines der Kinderbewahranstalt überwiesenen Betrages von 400 M. Barchent und Molle angekauft, um davon Hemden und Strümpfe anzufertigen. In dankenswerter Weise fanden sich unter Fräulein Hellriegels Leitung eine Anzahl frei williger Helferinnen, die in monatelanger Arbeit Liese Be kleidungsstücke unentgeltlich herstellten. Es konnten im ganzen 51 Hemden und 56 Paar Strümpfe angeferkigi werden, die am 7. d. M. an eine Reihe der bedürftigsten Familien unserer Stadt im Rakhanssaale zur Berteilung ge langten. Den Kindern der bedachten Familien und diesen selbst dürfte in Anbetracht der kaum erschwinglichen Preise für Bekleidungsgegenstände damit eine große Weihnachts- freude bereitet worden sein. — Es sei darauf hingewlesen, bah, wie am vergangenen Sonntage, auch an den nächsten beiden Sonntagen, den 11. und 18. d. M., sämtliche Verkaufsstellen von vormittags 11 bis nachmittas 6 Uhr offengehalten werden dürfen. An den letzten 14 Wochentagen vor Weihnachten, das ist vom 10. d. M. ab, können die Geschäftsstellen bis um 9 Uhr abends geöffnet bleiben. Seifersdorf. In der hiesigen Schule findet am Sonn- «ckend den 10.'Dezember von 3—6 Uhr un- Sonntag den 11. Dezember von 10—11 und 1—5 Uhr eine Buchausstellung statt, zu der alle Eltern und Erzieher wie auch die Kinder hierdurch herzlichst elngeladen werden. Gerade jetzt vor Weihnachten, wo alle Eltern nach Geschenken suchen, kann es nur angelegentlichst empfohlen werden, diese Ausstellung zu besuchen, denn ein gutes Buch ist das schönste Geschenk und dem Kinde am dienlichsten. Poffendorf. -- Im Monats November kamen beim hiesigen Standesamt 9 Geburten <5 männliche, 4 weibliche, unter letzteren eine uneheliche); ^Aufgebote und 7zSterbefällelznr Anmeldung, i — Der Geflügelzüchter-Verein zu Possendorf'veranstaltet am 8. und 9. Januar 1922 in Jurks Gasthosi eine große Geflügel-Ausstellung. Kreischa. Bei der am l. Dezember 1921 erfolgten Viehzählung wurden in Kreischa gezählt 84 Pferde (ein schließlich 13 Fohlen), 295 Rinder, 19 Schafe, 246 Schweine (darunter 38 Ferkel), 158 Ziegen, 447 Gänse, 97 Enten, 1872 Hühner, 118 Perl- und Truthühner, 579 Kaninchen, 100 Bienenvölker mit beweglichen und 28 Bienenvölker mit unbeweglichen Waben. Die Zahl der viehbesitzenden, Haus haltungen betrug 98. . Glashütte. Einen schönen Beweis des Verständnisses der Rottage der armen Bevölkerung lieferten eine Anzahl Land wirte von Luchau, indem sie dem städtischen Wohlfahrtsamts etwa 13 Zentner Korn- und Weizenmehl zur unentgeltlichen Verteilung an besonders Bedürftige zur Verfügung stellten. Diese Spende kommt 30 Familien bezw. Personen zugute. Rabenau. Das Wahlergebnis ist hier: 6 bürgerliche und k sozialistische Gemelndevertreter. WA der Wahlberechtigten Singen wählen, die größere Hälfte Frauen. Dresden. Die Tagesordnung der Landtagssihung am Mittwoch verriet Sturmzeichen. Nicht weniger als 11 kom munistische Anträge standen auf -er Tagesordnung un- der Inhalt -er einzelnen Punkte ließ sagen, daß es ohne erregte Debatten nicht abgehen werde. Die drei kommunistischen Anträge, die Verfassung der Gerichte, Kontrolle -es Straf vollzuges un- die Rechte von Strafgefangenen wurden zu sammen behandelt. Die Abstimmung ergibt die Ablehnung aller drei Anträge. Bisher war die Ruhe -es Hauses ge wahrt worden. Als man aber zur Beratung -es nächsten Blockes.-« Tagesordnung überging, der die Punkte 4—9, umfaßte, and der die Anträge d« Kommunisten auf Erlaß eines Amnestiegesehes, Einsetzung eines Entwaffnungsaus- schusses, Entlassung sämtlich« Beamten und Angestellten, die offen oder insgeheim eine Wiederherstellung d« monarchisti schen Staatsverfassung erstreben, Reorganisation der Reichs wehr und des Landessicherheiksdienstes enthielt, war der Sturm bald entfesselt. Diesmal war es aber ein Kampf zwischen den Mehrheitssozialisten und den Kommunisten. Der Abg. Renner zog in zirka einstündiger Rede in schärfster Form gegen die Mehrheitssozialisten zu Felde. In der Poli tik der Mehrheitssozialisten erblickte er den Grund des Scheiterns der sozialistischen Einheitsfront. Die Kommu nisten hätten immer die Hand zu friedlicher Einigung ausge streckt. Herr Renner sprach vor seinen Wählern, die die Tribünen reichlich besetzt hielten. Diese konnten es nun leider nicht übers Herz bringen, die Ruhe und Ordnung des hohen Hauses zu wahren und mußten die Ausführungen des Abg. Renner über Amnestie, sozialistische Einheitsfront, Hunger, Elend usw. mit andauernden Zurufen bekräftigen, um so sich Luft in ihrem Hasse gegen alles, was der Bour- goisie nahe steht, zu machen. Präsident Fräßdorf sieht sich schließlich nach wiederholten Mahnungen, die Tribünen räumen zu lassen, genötigt, einen der unermüdlichsten Trl- bünenschreier durch zwei Kammerdiener aus dem Saal weisen zu lassen. Natürlich ging dieser Zwischenfall nicht ohne den nötigen Wortschwall von der Tribüne und der äußersten Linken des Hauses von statten. Der Hinausgewiesene mußte aber trotzdem noch das letzte Mort behalten, denn er rief im Hinausgehen dem Abg. Bethke (Soz.) zu, er möge sich vor ihm in Acht nehmen. Das Haus beruhigte sich schließlich und nach kurzen persönlichen Bemerkungen der Abg.Renner, Bethke, Siewert schritt das Haus zur Abstimmung. Die kommunistischen Anträge, ein Amnestiegesetz betr., werden abgelehnt. Ein Zwischenantrag Müller-Leipzig (Unabh.), der ein Amnestiegesetz für Leipzig verlangt, wird mit 36 soziali stischen gegen 35 bürgerliche Stimmen angenommen. Der kommunistische Antrag auf Einsetzung eines Entwaffnungs ausschusses wird ebenfalls angenommen. Die Punkte 7 und 8 werden abgetehnk, während Punkt 9 einstimmige Annahme fand. Zum Schluß beschäftigte sich das Haus mit der Be ratung der kommunistischen Anträge auf Nichkeinstellung von über 45 Jahre alten Arbeitern und Angestellten in Staats bettieben und auf Anstellung von Nachforschungen, nach welchen Gesichtspunkten die Einstellung von Angestellten und Arbeitern im staatlichen.Betriebe und bei der Privatindustrie erfolge. Der letzte Antrag wird dem Haushaltungsausschuß überwiesen, während der vorhergehende Antrag als gegen standslos zu den Akten gelegt wird. — Nächste Sitzung Donnerstag 1 Uhr. Tagesordnung: Aufwandsentschädigung, Mädchenhandel, Abbau der Seminare. — Auf den Höhen um Dresden wurden am Mittwoch früh 14 Grad Kälte festgestellt, in der Stadt 11. — Ueber das Vermögen des Inhabers des Finanzierungs- buerau Stern in Dresden wurde Konkurs eröffnet. — Das Elektrizitätswerk Niederlößnitz setzt ab 1. Dez. den Preis für Lichtstrom auf 4,50 M., für Kraftstrom auf 2,50 M. fest. — In der Konkurssache des Turf-Konzern ist es ermög licht worden, daß bis zum 30. November sämtliche angemel deten Forderungen geprüft werden konnten. Es sind etwa 350000 M. bevorrechtigte Forderungen und etwa 32 Mill. Mark nicht bevorrechtigte Forderungen angemeldet. Die Zahl der Gläubiger beträgt rund 16 000,- 18971 132,55 M. sind bisher endgültig festgestellt worden, 1750 WO M. werden von den übrigen bestrittenen Forderungen noch festzustellen sein. Die Konkursverwaltung wird mit Zustimmung des Gläubigerausschusses eine Abschlagserteilung in Höhe von 50A beim Gericht beantragen. Die nötigen Schritte sind be reits vorbereitet worden. Allerdings wird es kaum möglich sein, die Abschlagszahlung noch vor Weihnachten zur Aus zahlung zu bringen. — Wie die Sächsisch-böhmische Korrespondenz erfährt, ist am Dienstag nach viertägigen Verhandlungen im sächsischen Arbeitsministerium eine Einigung in dem seit Wochen an- -auern-en Konflikt in der Lausitz« Textilindustrie «zielt worden. Die Arbeit soll überall so schnell wie möglich wieder ausgenommen werden. Königstein. Die Stadtverordneten lehnten die Gewerbe steuer ab. Sie beschlossen, die Wahlfäumigea am Anschlag brett des Rathauses zu veröffentlichen. (Die Wahl Pflicht in Ehren! Aber nach .Freiheit' schmeckt ein solch« Be schluß trotzdem nicht!) Schandau. Durch Kentern des Fahrzeuges des Strom- iqeisters Schwa«r stürzten dieser und der Arbeit« Müller ms Wasser. Während Schwager gerettet werden konnte, würde sein Begleiter nur als Leiche ans Land gebracht. Freiberg. Die Braunkohlenstiftung, die von der mittel deutschen Braunkohlenindustrle errichtet worden ist, hat ihr Kapital im letzten Jahre um rund 350000 auf 650000 M. erhöhen können. Das Geld dient zur Deckung -ringender Bedürfnisse des Freiberg« Braunkohlen-Forschungstnstituts. Die Stiftung verwaltet auch die vom mitteldeutschen und ost elbischen Braunkohlensyndikat auf mehrere Jahre zuge- slcherke, zurzeit 450000 M. betragende Beittagsleifhing. Lhemuttz. Der Kassierer eines hiesigen größeren Textil unternehmens hat das ihm von seiner Firma entgegenge brachte Vertrauen in der gröbsten Welse mißbraucht. Um seiner Epielleidenschast am Totalisator zu stöhnen, hat er in ziemlich kurzer Zeit bedeutende Beträge der Kaffe entnommen und das Geld verspielt. Als vor einigen Tagen eine Revi sion angesagt wurde, befürchtete er die Entdeckung feiner Unterschlagungen, weshalb er sich erschoß. Die Höhe der Unterschlagungen beläuft sich auf über eine Million Mark. Hohenstein-Ernstthal. Während 1921 hier 323 Schul- kinder zur Anmeldung kamen, sind es für 1922 nur noch 167. Bis auf drei nehmen sämtliche Kinder am Religionsunter richt teil. Hohenstein-Ernstthal. Die Gründung einer sozialen Bau hütte zwecks Verbilligung der Neubauten ist für den hiesigen und den Stollberg« Bezirk in die Wege geleitet worden. Der Sitz der Bauhütte soll nach hier verlegt werden. Die Ge werkschaften haben hierfür bereits über 100 000 M. un- verschiedene Gemeinden gleichfalls Beträge zur Verfügung gestellt. Llchtenstein-Eallnberg. Die Polizei nahm ein 18jähriges Pärchen, Clementine Dhen und Herbert Reinboth, fest, das als Wahrsager unter dem hochtrabenden Namen „Lenzia de Heros" zahlreichen Dummgläubigen zum Teil erhebliche Be träge abnahm. Zwickau. 3m benachbarten Saupersdorf brachten Industrielle 14 800 M. Gaben zur Unterstützung bedürftiger Invaliden auf. Darauf legte das zuständige Finanzamt 1010 M. Schenkungssteuer. Gegen dieses Steuermanöver ist man bet dem Reichskanzler vorstellig geworden. Zwickau. Am 5. Dezember abends ist auf dem hiesigen Bahnhofe ein Po st sack mit zwei Geldbeuteln in Verlust ge raten. Vermutlich liegt Diebstahl vor. Plauen i. V. Die Vergnügungssteuer, deren Neuregelung die Stadtverttetung beschlossen hat, sieht Zuschläge von 10 bis 100 A für alle Eintrittskarten für vergnügliche Veranstal tungen vor. Eie kitt am 15. d. M. in Kraft. Mittelbach. 2m Ofen des Grünwarenhändlers M. Scheller «plädierte eine Handgranate und richtete im Laden und am Gebäude ziemlichen Schaden an. Von den anwesenden Kunden wurde niemand verletzt. Es ist noch nicht aufgeklärt, ob es sich um einen Racheakt handelt oder ob die Hand granate mit den Kohlen in den Ofen geraten ist. Großenhain. Wegen Preistreiberei mit Kartoffeln wurde der Händler Niklaus aus Cossebaude vom hiesigen Schöffen gericht zu einem Monat Gefängnis, 1000 M. Geldstrafe oder zu weiteren 100 Tagen Gefängnis verurteilt. — Roch nie dagewesene Preise wurden bei der Nutzholz- verstelgerung der v.Rochowschen Forstverwaltung zu Strauch, Amtsh. Großenhain, geboten. Im Durchschnitt kostete -er Festmeter Holz 1000 M., mitunter bis zu 1200 M. Wurzen. Eine ehrliche Person ist das Dienstmädchen Elsa Heyne aus Lüptitz, bei Kaufmann Weyde in Stellung. Sie fand eine Geldtasche mit 1000 M. und lieferte sie an die Verliererin, eine Bahnarbeitersehefrau, ab. Verfehlte Devisenspekulationen. Millionenverlnft« der Pfälzischen Bank. Nachdem bereits vor kurzem der erst vor einiger Zeit gegründete Allgemeine Bankverein in Düsseldorf Verluste aus Devisenoperationen in Höhe von 12« Millionen Mark erlitten hatte, wird jetzt ein zweite, bedeutend ickwieria« Fall gemeldet, in dem eine groft,