Beilage der HOCHSCHULNACHRICHTEN 10/61 Die polilisdl-moralische Erziehung in Theorie und Praxis Beitrag zur Methodik des Chemieunterrichtes Von Hans Wicht, Direktor der Arbeiter-und-Bauern-Fakultät Auf vielseitigen Wunsch, neben theoretischen, pädagogisch-metho dischen Fragen auch schulprak tische Probleme zur Diskussion zu stellen, soll dieser Beitrag ein An fang sein. Für uns Lehrer und Erzieher be steht die Aufgabe darin, unsere Jugend für das Leben im Sozialis mus vorzubereiten. Einen schöne ren und ehrenvolleren Auftrag kann man sich kaum vorstellen. Will der Lehrer diese Aufgabe lösen, muß er seine ganze Persön lichkeit in den Dienst der Bildung und. Erziehung unserer Jugend stellen. Vor allem aber muß er als Lehrender lernen. Er muß lernen, wie man durch den Unterricht das pulsierende Leben in die Schul stube trägt. Er muß sich stets des sen bewußt sein, daß seine Arbeit, die von der Partei der Arbeiter klasse und der Regierung so hoch eingeschätzt wird, ein bedeutender Beitrag für die Erringung des Sie ges des Sozialismus und damit zur Erhaltung des Friedens ist. Walter Ulbricht sagte auf dem V. Parteitag: „Das Kettenglied ist die Qualität der Arbeit — die Arbeit des Wis senschaftlers, des Ingenieurs, des Arbeiters usw. — die Qualität der Arbeit, die darin besteht, das wissenschaftlich-technische Welt niveau zu erreichen.“ [1] Diese Aussage trifft sowohl in der Aufgabenstellung auf das Gebiet der materiellen als auch der nicht materiellen Produktion zu. Das Verhältnis zwischen beiden Gebieten ist identisch dem Ver hältnis zwischen ökonomischer Basis und ideologischem Überbau. Die Theorie der sozialistischen Pädagogik unserer sozialistischen Gesellschaftsordnung ist folglich ein Teil des ideologischen Über baues. Sie geht davon aus, „daß die Praxis im gesellschaftlichen Leben zugleich Quelle und Ziel der Er kenntnis und vor allem das Kri terium der Wahrheit ist. Sie ge langt deshalb zu dem Schluß, daß die gesellschaftliche Praxis sowohl