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(Fortsetzung von Seite 3) Die Redinung wird präsentiert Zu den wesideutsch-amerikanischen Finanzverhandlungen der Widersprüche zwischen dem westdeutschen und amerikanischen Imperialismus bedeuten). In die sem Leitartikel heißt es: „Die bei den wichtigsten Mißverständnisse, nämlich daß (West-)Deutschland zu wenig zahlt und nur widerwillig bereit ist, seinen Beitrag zu er höhen, hat vielleicht der (west-) deutsche Außenminister beim USA- Präsidenten beseitigen können“. An anderer Stelle heißt es: „Und schließlich blieb es ihm nicht er spart, sich mit dem Mißverständnis zu befassen, daß die Amerikaner Hilfe möchten, sie aber nicht als Hilfe ansehen wollen. Also lauter Mißverständnisse.“ Ein bezeichnendes Eingeständnis dieser Zeitung des deutschen Mo nopolkapitals. Hierin spiegelt sich auch die Furcht wider, daß die Amerikaner, wenn man ihre For derungen nicht akzeptiert, sich die gegenwärtigen Differenzen zwi schen den USA und ihrem treue sten Bündnispartner verschärfen könnten und Westdeutschland noch mehr in die Isolierung getrieben würde. Wir müssen uns darüber im klaren sein, daß die finanziel len Erörterungen Ausdruck des veränderten Kräfteverhältnisses in der kapitalistischen Welt sind, her vorgerufen durch die Wirkung des Gesetzes der ungleichmäßigen öko nomischen und politischen Ent wicklung der einzelnen imperiali stischen Länder. Der deutsche Im perialismus hatte im zweiten Weltkrieg eine entscheidende Nie derlage erlitten. Mit Hilfe äes amerikanischen Monopolkapitals ist der Imperialismus in West deutschland wiedererstanden und konnte nach und nach seine Posi tionen soweit ausbauen, daß West deutschland heute hinter den USA den zweiten Platz im kapitalisti schen System einnimmt. Damit erheben sie wiederum Führungs ansprüche, besonders auf West europa, auf die NATO u. a. m. Die polilischen Forderungen des westdeutsden Imperialismus an die Finanzleistungen Die aggressiven Kreise des deut schen Monopolkapitals wollten dem USA-Imperialismus ihre wie dererlangte Stärke fühlen lassen und unternahmen den Versuch, den amerikanischen Führungsan spruch, insbesondere in West europa anzuzweifeln, obwohl ihnen bekannt ist, daß die USA immer noch am „längeren Hebel“ sitzen. Ihnen ging es bei den Verzöge rungen der Finanzverhandlungen darum, soviel wie möglich für sich selbst an politischen Er folgen herauszuholen. Es geht ihnen darum, neue Garantien von der Regierung Kenedy gegen eine friedliche Wiedervereinigung Deutschlands, gegen die Normali ¬ sierung der Lage in Westberlin, für eine schnellere Atombewaff nung der westdeutschen Armee, um den Führungsanspruch inner halb der NATO u. a. m. Dafür sind sie gern bereit, den westdeut schen Werktätigen mehr Steuern aufzuladen, wobei der westdeut sche Werktätige jetzt schon die höchsten Steuern in der Welt auf bringen muß. So mußte die „Deut sche Zeitung“ in dem bereits er wähnten Leitartikel feststellen: „Aber für den jungen Deutschen von heute ist es erst in zweiter Linie wichtig, warum er die höchsten Steuern in der Welt zu bezahlen hat.“ Damit bringt das Blatt die Besorgnis zum Ausdruck, daß die Werktätigen nicht bereit sind für die politischen Forde rungen der aggressiven Kreise des Finanzkapitals noch größere La sten aufzubringen. Denn die „Deutsche /Zeitung“ selbst mußte in ihrer Ausgabe vom 20. 2. 1961 feststellen, „sind nach Auffassung unterrichteter deutscher Kreise Steuererhöhungen nicht zu um gehen.“ Wirft man einen Blick auf die schwindelerregenden Beträge, die Westdeutschland sich zu zahlen verpflichtet hat, so versteht man den Kummer der Zeitung des deutschen Monopolkapitals. Der wesdeufsche Beitrag Dieses Universalspektralphotometer von Zeiss erlaubt die Aufnahme von Absorptionsspektren von Lösungen und Festkörpern im Bereich von 200 bis 1000 mm bei einer maximalen Meßgenauigkeit von + 0,1% ab solute Durchlässigkeit. Zur Zeit werden mit Hilfe dieses Gerätes Mes sungen zur Bestimmung thermodynamischer Daten verschiedener Asso ziationsgleichgewichte bestiriimt. Die dazu nötigen Temperiermäntel für die Küvetten werden im Institut für Physik hergestellt. Welche Lasten trägt nun West deutschland? Es wird noch in die sem Jahr über 8 Milliarden DM an die USA zahlen. Dieser Betrag teilt sich nach Angaben von Brentano folgendermaßen auf: 1. einen Beitrag für die so genannte „Entwicklungshilfe“ in Höhe von über 4 Milliarden DM; 2. Nachkriegsschulden in Höhe von 2,5 Milliarden DM; 3. Rüstungseinkäufe aus den USA in diesem Jahr von über 1 Milliarde DM als Voraus zahlung; 4. 400 Millionen DM für zusätz liche militärische Beschaf fungen und Zahlungen an den von den USA kontrollierten „internationalen Währungs fonds“ ; 5. Aufwertung des DM-Devisen- fonds“. Aufwertung des DM-Devisen- kurses gegenüber dem Dollar von 4,20 : 1 auf 4 : 1. Zu der letzten Maßnahme will ich noch einige Ausführungen machen. Im allgemeinen ist unklar, warum eine Aufwertung der DM für Westdeutschland wirtschaftliche Schwierigkeiten mit sich bringt. Dieser Fakt wird dadurch noch verwirrter, daß im Jahre 1961 die Aufwertung einer kapitalistischen Währung erfolgt, wo doch all gemein bekannt ist, daß die offene oder schleichende Inflation im letzten Stadium des Kapitalismus die Regel ist. Das trifft auch auf den westdeutschen Geldumlauf zu, der seit der Währungsreform, also innerhalb von 12 Jahren, auf das 3%fache anwuchs. Das zeigt, daß auch die westdeutsche Währung von der schleichenden Inflation er griffen ist. Zur Klärung dieser Frage muß man zweierlei beachten: Die Auswirkungen der Aufwertung auf den Export der westdeutschen Waren und die Auswirkungen der Aufwertung auf den Import aus ländischer Waren. Die ersten Gedanken, die man sich darüber macht, wurzeln in der Vorstellung, daß eine Aufwertung doch immer eine Verbesserung der Währung darstelle. Genau dieselbe Vorstellung wird ausgelöst, wenn man nur bei der Tatsache verweilt, daß die Aufwertung eine Verteue rung der ausgeführten und eine Verbilligung der eingeführten Wa ren bedeutet. Wollen wir die Frage einmal theoretisch betrachten, so führt die Aufwertung zu einer 5proz. Verteuerung der für den Export bestimmten westdeutschen Waren und zu einer 5proz. Ver billigung der zu importierenden Waren. Nehmen wir ein Beispiel: Eine westdeutsche Firma expor tiert eine Maschine im Werte von 42 000,— DM, dann erhielt sie bis her 10 000 Dollar dafür. Jetzt aber muß sie dieselbe Maschine für 40 000,— DM verkaufen, um 10 000 Dollar zu erhalten. Die Firma steht vor der Frage: Entweder den Dol larpreis für die Maschine zu er höhen odertauf 5% ihrer Einnahmen zu verzichten. Wenn aber die west deutschen Waren teurer werden auf dem Weltmarkt, so ver ringert sich die Möglichkeit des Exportumfanges für Westdeutsch land, und eine Exporteinschrän kung muß sich unter diesen Um ständen zu einem Rückgang des Produktionsvolumens auswirken. Das trifft besonders hart die export intensiven Industriezweige, wie die Investitionsgüter und den Automobilbau, Schiffsbau u. a. So stellt sich bei näherer Betrach tung heraus, daß die Westmark- Aufwertung negative Folgen für das westdeutsche Exportgeschäft hat. Die negativen Folgen waren es, warum sich die Vertreter der Monopole gegen eine Aufwertung aussprachen. Die Auswirkungen der DM-Auiwerlung im Export und Import In einigen Industriezweigen zeigen sich schon jetzt die ersten Auswir kungen durch Rückgang bzw. Ein schränkung von Exportaufträgen. So dient diese Maßnahme dazu, dem amerikanischen Monopol kapital die Möglichkeit zu geben, neue Märkte zu erobern auf Ko sten des westdeutschen Exports. Selbst auf dem Binnenmarkt kann HOCHSCHULNACHRICHTEN Mitteilungsblatt des Rektors der Hoch schule für Maschinenbau K.-M.-Stadt Das Redaktionskollegium Karl-Marx-Stadt C 1 Straße der Nationen 62 Sammelnummer: 42051, Hausapp.: 378 Verlag: Selbstverlag der Hochschule Redaktionsschluß: am 2. und 18. d. Mts. Erscheint 14tägig Satz und Druck: Druckerei „Freund schaft“, Werdau/Sa. III 29/6 KG 15/9/61 daher das amerikanische Monopol kapital noch mehr Fuß fassen. Praktisch werden die Auswir kungen dieser Maßnahme sehr unterschiedlich sein. Betroffen werden vor allem die kleinen und mittleren Unternehmer und solche Industriezweige, die in der Ver gangenheit keine großen Rationa lisierungsmaßnahmen durchführen konnten. Die Rationalisierung hat zu einer gewaltigen Steigerung der Ausbeutung und zur Ansammlung von riesigen Profiten bei den gro ßen Konzernen geführt. So werden die mächtigsten Finanzgruppen durch die Veränderung des De visenkurses weitaus stärker als bisher den Außenhandel in ihren Händen konzentrieren können, bei Verringerung des gesamten Ex portvolumens. Es versteht sich am Rande, daß dies nur auf Kosten der kleinen und mittleren Unter nehmer geschehen kann, weil diese Betriebe der verschärften Konkur renzlage auf dem kapitalistischen Weltmarkt nicht mehr gewachsen sind. Da aber auch die großen Finanz gruppen auf ihre Profite nicht ver zichten werden, wird sich der Druck auf die Arbeiterklasse ver stärken, um durch erhöhte Aus beutung die höheren Exportpreise wieder wettzumachen. Was die andere Seite, den Import, anbelangt, so muß man die Be hauptung der Westpresse, daß die verringerten Importpreise zu einem Preisdruck auf dem Binnen markt führen werden, als reine Propaganda herausstellen. Hier muß betont werden, daß die Ex portpreise Großhandelspreise sind, deren Fallen keineswegs mit Be stimmtheit ein Fallen der Einzel handelspreise nach sich ziehen muß. Außerdem werden die Ab satzschwierigkeiten für eine Reihe von Industriezweigen selbst auf dem Binnenmarkt größer werden (Ruhrbergbau, Landwirtschaft). Wenn der Großhandel im Ausland billiger einkaufen kann und da durch sein Profit erhöht wird, ge lingt es den einheimischen Betrie ben immer schwerer, ihre Waren auf dem Binnenmarkt abzusetzen. Betrachtet man die anderen Finanz verpflichtungen Westdeutschlands, so sind diese nur durch weitere Steuererhöhungen aufzubringen. Das schließt ein Sinken der Einzel handelspreise von vornherein aus. Was aber für Westdeutschland un bedingt billiger wird, sind die rie sigen amerikanischen Rüstungs einfuhren. Strauß hat aber nicht vor, dadurch die Summen für die westdeutsche Aufrüstung zu sen ken. Im Haushaltplan für 1961/62 wurden allein für direkte und in direkte militärische Ausgaben 27 Milliarden DM veranschlagt. Die wirtschaftlichen Schwierigkei ten für Westdeutschland werden durch die Aufwertung des DM- Devisenkurses sprunghaft anstei gen. Darum ist diese Maßnahme von westdeutschen Finanzkreisen nicht besonders freundlich aufge nommen worden. Die Ausbeutung der Arbeiter wird sich weiter er höhen und die zu erwartenden Absatzschwierigkeiten werden zu einem Ansteigen der Arbeitslosig keit in Westdeutschland führen. So können wir die Feststellung treffen, daß sich das Währungs manöver zu einer Offensive auf den Lebensstandard der Werk tätigen in Westdeutschland auswir ken wird. Unmißverständlich hat das auch Erhard zum Ausdruck ge bracht, indem er sagte, „den Bun desbürgern tut ein Opfer gut, ja sogar not.“ Obwohl die Westmark- Aufwertung auch einige Kapitali sten trifft, richtet sich doch in erster Linie gegen die Interessen der Arbeiter und wird zum wei teren Abbau der Löhne und so zialen Rechte der westdeutschen Arbeiter führen. Abschließend können wir sagen: Die scheinbar nur währungstech nische Maßnahme der Aufwertung ist ein Bestandteil des westdeut schen Beitrages für das intern'atio- nale Monopolkapital und dient der Aufrechterhaltung des aggressiven außenpolitischen Kurses der Bon ner Regierung auf Kosten der Le benshaltung der Werktätigen. In Kürze erscheint: 2. FACHTAGUNG DER FAKULTÄT FÜR TECHNOLOGIE DES MASCIHENBAUES Arbeitsproduktivität und Qualität im Textilmaschinenbau HOCHSCHULE SCHINENBAU Die allseitig unternommenen Anstren- gungen unserer Maschinenbaubetriebe, durch Ausarbeitung der Rekonstruk tionspläne und der Pläne „Neue Tech nik“ die Ziele des Siebenjahrplanes zu erreichen, waren Veranlassung für die Fakultät Technologie unserer Hoch schule, eine ständige Tagungsreihe Ar- beitsproduktivität und Qualität im Ma schinenbau“ zu veranstalten. So erfolgte die erste Tagung im Okto ber 1959 in Zusammenarbeit mit der WB Wälzlager und Normteile, die dies jährige mit der VVB Textilmaschinen bau. Als erstes Heft ihrer Reihe Ta gungsberichte veröffentlicht die Hoch schule in den Hochschulschriften die auf der 2. Fachtagung der Fakultät für Technologie gehaltenen Vorträge mit den dazu geführten Diskussionen. Aus dem Inhalt: Dipl.-Ing. Rümmler „Werkstückstatistik — ein Hilfsmittel bei der Standardisierung der Erzeug nisse und bei der Spezialisierung der Fertigung“. Dipl.-Ing. Podbielski „Die Einführung der Mitrofanow- Methode auf Einspindel-Revolverdreh automaten DAR 18 und DAR 36 in der Berliner Werkzeugmaschinenfabrik“. Dipl.-Ing. Schwager „Steigerung der Arbeitsproduktivität und Senkung des Materialeinsatzes durch Kaltfließpressen von Spindel unterteilen“ und weitere 6 Vorträge mit Diskussionen.