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Fachrichtung Wärmetechnik . (Versuchsingenieure) Fachrichtungsleiter: Prof. Dr.-Ing. habil. Häußler Kollegin Taege, Leiter der Abt. Übersetzungwesen wurde in einer Feier stunde anläßlich des 1. Mai als „Aktivist des Siebenjahrplanes“ aus gezeichnet. Auf unserem Bild gratuliert Se. Magnifizenz, Prof. Nebel und wünscht der Kollegin Taege weitere Erfolge im Beruf und persön liches Wohlergehen. Kommission für Ausländerstudium Unseren ausländischen Studenten mehr Hilfe und Unterstützung Das Studium von Ausländern in der Deutschen Demokratischen Re publik nimmt von Jahr zu Jahr an Bedeutung und Umfang zu. Das wachsende internationale An sehen unserer Republik, ihre kon sequente Politik des Friedens und der Völkerfreundschaft macht un sere Universitäten und Hochschu len immer mehr zu Anziehungs punkten für ausländische Stu dierende. Die qualifizierte Ausbildung die ser Studierenden und die erziehe rische Einflußnahme verlangt von den leitenden Organen unserer Hochschule, vom gesamten Lehr körper und den gesellschaftlichen Organisationen ein hohes Maß po litischer Verantwortlichkeit und ist ein Maßstab für eine wirksame internationale Arbeit im Dienste unserer Republik. Zur Koordinierung aller Maßnah men für die Erziehung und Aus bildung der Ausländer und aller im Rahmen des Ausländerstudiums auftretenden Probleme wurde am 13. April 1961 unter Vorsitz von Dr. Martini, dem Prorektor für Studienangelegenheiten,eine Kom mission für das Ausländerstudium gebildet. An der ersten Arbeitsberatung nahmen u. a. Prof Adler, Dekan der 2. Fakultät, Karl Weinrich, 1. Sekretär der Hochschulparteileitung, Dr. Hübler, Prorektor für Gesellschaftswissenschaften, Gerhard Fischer, Leiter der Abt. Sprachunterricht, teil. Die Tagesordnung hatte die Ein schätzung der bisherigen Arbeit und die Aufgabenstellung für das neue Studienjahr zum Inhalt. Nachdem Dr. Martini die Anwe senden begrüßte und auf die Be deutung des Ausländerstudiums hinwies, gab Günter Paulick, Fa kultätsreferent im Prorektorat für Studienangelegenheiten, einige Hinweise über die politische, pä dagogische und fachliche Arbeit mit den ausländischen Studieren den. Im weiteren Verlauf der Aus sprache gab Inge Ebert, Fakultäts referentin, eine Einschätzung der bisher geleisteten Arbeit mit den ausländischen Studierenden. Gegenwärtig studieren „13 auslän dische Studenten aus 7 Nationen an unserer Hochschule. Davon kommen 11 Studenten aus soziali stischen Ländern und 2 aus afri kanischen Staaten. Als erster ausländischer Student legte der sowjetische Student Juri Smirnow sein Diplom-Examen mit gutem Erfolg ab. Er wurde in der Fachrichtung „Polygrafische und Papierverarbeitungsmaschinen“ ausgebildet. Nach erfolgter Diskussion wurde ein Arbeitsplan angenommen, der die Aufgaben für das Studienjahr 1961 62 festlegte. Ausgehend von dem Beschluß vom 29. 10. 1960 des akademischen Senats der Hoch schule für Maschinenbau über die allseitige Verbesserung der Arbeit mit den ausländischen Studieren den wurden u. a. nachfolgende Schwerpunktaufgaben zur Arbeits- grundlage erhoben: Besondere Hilfe ist den ausländi schen Studenten bei der Aneignung des Stoffes in den Grundlagenwis senschaften zu gewähren, um den unterschiedlichen Bildungsstand der Studierenden weitgehendst auszugleichen und gute Voraus setzungen für das Fachstudium zu schaffen. Dem Sprachunterricht ist beson dere Bedeutung beizumessen. Es muß darauf hingewiesen werden, Die zunehmende industrielle Be deutung der Meß- und Regeltech nik bringt das Bedürfnis mit sich, gut ausgebildete Hochschulkader auf diesen Gebieten einsetzen zu können. Nachdem an unserer Hochschule bereits Fachrichtungen für Fertigungsmeßtechnik und Re gelungstechnik vorhanden sind, soll das Ausbildungsprogramm durch Aufbau einer Fachrichtung am Institut für Angewandte Thermodynamik — Maschinen laboratorium, in der das wärme technische Meßwesen betont ist, abgerundet werden. Da an an deren Hochschulen eine derartige spezielle Fachrichtung noch nicht besteht, ergibt sich gleichzeitig eine Ausweitung der Ausbildungs möglichkeiten innerhalb der DDR. Nach der mit anderen Fachrich tungen gemeinsamen Ausbildung in den Grundwissenschaften des Maschinenbaues im Rahmen der Unterstufe werden am Beginn der Fachausbildung durch zweiseme strige Vorlesungen und Übungen in Wärmelehre die thermodyna mischen Grundkenntnisse ver tieft. Auch die wärmetechnischen daß jeder ausländische Studierende vor der Zulassung zu Abschluß prüfungen die bestandene Sprach prüfung für Fortgeschrittene nach weisen muß. Das trifft auch bei Dissertationen der Aspiranten zu. Durch Exkursionen, Besichtigung von sozialistischen Großbetrieben und nationalen Kultur- und Ge denkstätten ist. den Studenten ein Einblick in das Leben von Wirt schaft und Kultur unseres Staates zu vermitteln. Andererseits soll es der Verbindung von Theorie und Praxis dienen. Im Interesse des notwendigen qua lifizierten Kaderbedarfs des jewei ligen Landes darf eine Studien zeitüberschreitung sowie Verein fachungen der Prüfungsbedingun gen nicht zugelassen werden. Für alle ausländischen Studieren den sind Betreuer auszuwählen und einzusetzen, die nach Mög lichkeit aus dem gleichen Studien jahr und aus der gleichen Fach richtung kommen sollten. Die Be treuung soll möglichst über die ge samte Studienzeit laufen. Periodisch sind die Betreuer durch die Fakultätsreferenten für ihre Aufgaben anzuleiten. . Vielgestaltige ungezwungene For men von Veranstaltungen, wie Diskussionsabende, Rundtischge spräche, Foren, Wochenendtreffen, Theaterabende u. a. sind zu or ganisieren, mit dem Ziel, ein enges Vertrauensverhältnis zu den ausländischen Freunden zu schaf fen. Der Wunsch dieser Kommission sollte nicht unausgesprochen blei ben, indem alle gesellschaftlichen Organisationen und Angehörigen der Hochschule gebeten werden, diese Arbeit weitgehendst zu unter stützen. Günter Paulick, Fakultätsreferent Meßverfahren werden in einer Spezialvorlesung erweitert ge boten. Anwendungen der Thermo dynamik behandeln Vorlesungen und Übungen über Kolbenmaschi nen, Strömungsmaschinen, Dampf erzeuger, Wärmetauscher und über Energiewirtschaft. Die für diese Gebiete bedeutungsvolle Strömungslehre ist ebenfalls im Lehrplan enthalten. Außerdem sind Vorlesungen in Elektrotech nik (Stark- und Schwachstrom) und Regelungstechnik mit aufge nommen. Der Schwerpunkt der Oberstufenausbildung liegt aber bei der Klimatechnik, Trok- kentechnik und Kältetechnik. Auf diese Gebiete sind auch die For schungsarbeiten des Institutes aus gerichtet, da die volkseigene In dustrie besonders dringend einer wissenschaftlichen Unterstützung bedarf. 10 Übungen im Maschinenlabora torium an Prüfständen für wärme technische Anlagen im Rahmen der Oberstufenausbildung bereiten auf den Großen Beleg und die Diplomarbeit vor, die grundsätz- lieh experimentell durchgeführt werden sollen. Die Kandidaten haben dabei die erforderlichen Meßeinrichtungen selbst auszu arbeiten, die für die in den Auf gaben festgelegten Untersuchun gen notwendig sind. Der Einsatz der Absolventen als Versuchsingenieure ist zuerst in den als Fachrichtungen an unserer Hochschule vertretenen Industrie zweigen gedacht. Wärmetechnische Aufgaben au« der Textilindustrie, der Polygraphie, bei der Plastver arbeitung sowie im Zusammen wirken mit der Regelungstechnik werden deshalb als Abschluß arbeiten bevorzugt übernommen werden. Die vermittelten wissen schaftlichen Grundkenntnisse er möglichen aber auch einen vielsei tigen Einsatz für alle Aufgaben, in die das wärmetechnische Meß wesen hineinspielt, beispielsweise in der chemischen Großindustrie, in der Nahrungsmittelindustrie, in der Energiewirtschaft und natür lich auch in der Meßgeräteindu strie. Befähigte Kräfte werden in Forschungsinstituten und Entwick lungsstellen arbeiten können und dabei ein weites wissenschaftliches Betätigungsfeld finden. Bei dem akuten Mangel an Hochschulleh rern auf dem Gebiete der ange wandten Thermodynamik ist auch Herr Prof. Dr.-Ing. habil. W. Häuß ler hat auf der Kältetagung 1961 am 13. 4. 1961 in Leipzig einen Vortrag „Einsatzmöglichkeiten der Wärmepumpe“ gehalten. Die inter national besuchte Veranstaltung gab Gelegenheit zu persönlichen Kontakten mit Herrn Ing. Du- breueq vom Chambre Syndicale des Entreprises D’ Installations Thermiques in Paris, der auch un sere Hochschule besuchte und für die Versuchseinrichtungen im Ma schinenlaboratorium großes Inter esse zeigte. Herr Dubreucq wird in der Zeitschrift „Industries Thermi ques“ einen Tagungsbericht ver- die Perspektive einer späteren Lehrtätigkeit gegeben. Mit dem Anlaufen der Fachrich tung erhöhen sich die vom Insti tut zu leistenden Lehrveranstal tungen um das Dreifache. Die da für erforderlichen Dozenten befin den sich in der Qalifizierung, so daß 1963 mit der Oberstufenaus bildung begonnen werden kann. Vom jetzigen 2. Semester sollen etwa 10 Studenten als erster Jahr gang übernommen werden, ab Herbst 1961 werden dann 15 bis 20 Bewerber jährlich neu immatriku liert. Auch für das Abendstudium ist ab 1963 die Ausbildung in der Fachrichtung Wärmetechnik vor gesehen. ERNENNUNGEN Entsprechend den Anträgen der II. und III. Fakultät und nach Be stätigung durch den akademischen Senat unserer Hochschule hat der Stellvertreter des Staatssekretärs für das Hoch- und Fachschul wesen, Herr Dipl.-Ing. Tschersich, für die laufende Amtsperiode Herrn Dr.-Ing. Trumpold zum Dekan der Fakultät für Technologie, Herrn Prof. Schläfer zum Prodekan der Fakultät für Technologie, Herrn Prof. Dr.-Ing. habil. Kühne zum 2. Prodekan der Fakultät für Technologie und Herrn Prof. Dr.-Ing. habil. Vocke zum 2. Prodekan der Fakultät für Maschinenbau ernannt. Der Herr Staatssekretär für das Hoch- und Fachschulwesen hat auf Grund des Antrages der III. Fa kultät Herrn Professor August Schläfer, zum Professor mit vollem Lehrauf trag für das Fachgebiet Betriebs wissen schäften an der Fakultät für Technologie ernannt und Herrn Dipl.-Ing. Piegert, mit Wirkung vom 1. April 1961 mit der Wahrnehmung einer Professur mit vollem Lehrauftrag für das Fachgebiet Werkzeug maschinen an der Fakultät für Maschinenbau der Hochschule für Maschinenbau Karl-Marx-Stadt beauftragt. öffentlichen und dabei auch auf die Eindrücke an unserer Hochschule eingehen. Der Gegenbesuch wird von Herrn Prof. Dr.-Ing. habil. W. Häußler im Rahmen einer internationalen Tagung über „Wärmeaustausch“ Ende Juni in Paris durchgeführt. Herr Dubreucq wird dabei Besich tigungen vermitteln, die für die sonstigen Kongreß-Besucher nicht vorgesehen sind. Die Zeitschrift „Industries Thermiques“ wird ko stenlos an Herrn Prof. Häußler im Austausch gegen eigene Veröffent lichungen übersandt. INSTITUTSNACHRICHTEN 125 Jahre »Staatliche Akademie für Technik« Festkolloquien im September an der Hochschule für Maschinenbau Karl-Marx-Stadt Vor 125 Jahren, am 2. Mai 1836, wurde im ehemaligen Chemnitz eine „Königliche Gewerbeschule“ eröffnet. Sie war nicht die erste technische Schule im alten Chem nitz. Als solche gilt die 1796 ge gründete „Kurfürstliche Anstalt“, die später nach ihrem wichtigsten Lehrer „Kästnersche Fabrikzei chenschule“ genannt wurde und schließlich einen Bestandteil der Gewerbeschule bildete. Der Anschluß, die Unterordnung der älteren unter die neuere An stalt ist ein äußeres Merkmal da für, daß das Jahr 1836 einen Wendepunkt, den eigentlichen Be ginn der Geschichte des technischen Schulwesens unserer Stadt, dar stellt. Die Gewerbeschule wurde bis 1862 zur Höheren Gewerbe schule ausgebaut. 1900 zur Ge werbeakademie und 1929 zur Staatlichen Akademie für Technik, die bis 1945 bestand. Indessen lag auf dieser Entwick lung der Schatten der politischen Geschichte Deutschlands im 19. Jahrhundert, die durch das Unver mögen der Bourgeoisie gekenn zeichnet ist, die politische Herr schaft der feudalen Großgrundbe sitzer zu stürzen und die staatliche Zersplitterung Deutschlands auf revolutionärem Wege zu überwin den. Deshalb entstand in dem indu striell fortgeschrittenen Sachsen die notwendige Technische Hoch schule in der Residenzstadt Dres den und nicht im Zentrum der In dustrie des Landes, in Chemnitz. Diesen Widerspruch zu überwin den, blieb dem Staat der Arbeiter und Bauern Vorbehalten. 1953, mit der Gründung der Hochschule für Maschinenbau, begann er diese Aufgabe zu lösen. Ungeachtet ihrer zweitrangigen Stellung als technische Schule, war die Akademie der Technik, vor al lem Dank der Bemühungen des Lehrkörpers auf wissenschaftlich- technischem Gebiet, von großer Bedeutung für die Wirtschaft Sachsens und weit darüber hinaus. In Anerkennung dieser wissen- schaftlich-technischen Traditionen bereitet die Hochschule für Ma schinenbau unter der Leitung des Rektors, Genossen Prof. Dr.-Ing. W. Nebel, Verdienter Techniker des Volkes, anläßlich der 125. Wie derkehr der Gründung der Ge werbeschule von 1836 eine Fest veranstaltung vor. Bei mehreren Festkolloquien über verschiedene aktuelle wissenschaftliche und tech nische Fragen und bei einer Fest veranstaltung im Opernhaus wer den im September Absolventen und Lehrkräfte der ehemaligen Akademie Gäste der Hochschule und unserer Stadt sein. Die Hochschule für Maschinenbau bittet die an der Feier interessier ten Herren des Lehrkörpers und Absolventen der ehemaligen Aka demie um die Übermittlung der gegenwärtigen Anschrift an das Rektorat der Hochschule, Karl- Marx-Stadt, Str. der Nationen 62. Dr. phil. R. Ludloff