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<FUR M4s HOCH SCHUL NACHRICHTEN 4. Jahrgang Karl-Marx-Stadt, 26. Mai 1961 Nummer 9 /N Genosse Rolf Weihs, 1. Sekretär der BL der SED: Sozialislisdhe Gemeinschailsarbeit muß revolutionär sein! Assistentenforum an der Hodhschule für Maschinenbau Karl-Marx-Stadt (HN) Auf einem Assistentenforum sprach der 1. Sekretär der Bezirksleitung der Sozia listischen Einheitspartei über die Beziehungen der Arbeiterklasse zur jungen Intelligenz. Se. Magni fizenz, Prof. Dr.-Ing. Nebel, begrüßte unter den An ¬ in seinen Ausführungen unter strich Gen. Rolf Weihs die Bedeu tung der wissenschaftlichen Ar beit an der Hochschule für die Steigerung der Arbeitsproduk tivität durch Wissenschaft und Technik. Er führte u. a. aus: „In den ver gangenen Jahren hat es sich ge zeigt, daß die Löhne der Arbeiter schneller gestiegen sind als die Arbeitsproduktivität. Dieses Miß verhältnis gilt es zu beseitigen und Westdeutschland in der Arbeitsproduktivität einzuholen. Einen wertvollen Beitrag dafür stellen die Promotionsarbeiten der Assistenten an der Hochschule dar, die meist den Charakter eines Forschungsauftrages tragen. In den wenigen Jahren des Be stehens der Hochschule sind be reits 120 Nachwuchswissenschaft- wesenden: Gen. Wappler, Sekretär der Bezirksleitung der SED, die Vertreter der Gewerkschaft Wissen schaft, der FDJ-Bezirksleitung, der Hochschulpartei organisation, der FDJ-Grundorganisation und die Herren Dekane und Prorektoren. 1er herangebildet worden, die heute gemeinsam mit den älteren Wissenschaftlern für die För derung der Wissenschaft und ihrer Anwendung in der Praxis ar beiten.“ Eingehend auf die pädagogische Arbeit analysierte er einige Fra gen der Hochschulpädagogik und beglückwünschte die Assistenten zur Gründung ihres Assistenten klubs und war der Auffassung, daß er in kurzer Zeit zur Sache aller Assistenten an unserer Hoch schule werden wird. „Gerade un sere junge Intelligenz ist es,“ führte Genosse Rolf Weihs aus, „die für den Aufbau des Neuen eintreten muß.“ Auch die sozia listische Gemeinschaftsarbeit ist noch weiter zu entwickeln, ihr In halt muß gehaltvoller werden, sie muß revolutionär sein “ Der Dekan der II. Fakultät, Herr Prof. Adler sprach anschließend zum Thema: „Was erwarten die älteren Kollegen vom wissen schaftlichen Nachwuchs?“ „Das Profil des Wissenschaftlers“ führte er unter anderem aus, „ist nicht allein durch seine Kennt nisse, sondern auch ganz wesent lich durch seine Persönlichkeit ge kennzeichnet.“ In der anschließen den Diskussion wurden freimütig alle, die Hindernisse vorgebracht, die den Assistenten an einer plan mäßigen Arbeit in Richtung Pro motion hindern. „Die Parteiorganisation unserer Hochschule“ erklärte Gen. Karl Weinrich, „ist bereit, jegliche Hilfe zu leisten, um vorhandene Schwierigkeiten überwinden zu helfen.“ Zehn fahre slndentisdie Körpererziehung 1961 jährt sich zum zehnten Male die Einführung des obligatorischen Sportunterrichtes an den Univer sitäten und Hochschulen der Deut schen Demokratischen Republik. Mit dieser Einrichtung wurde erst malig die harmonische Erziehung von Körper und Geist, wie sie der Arbeiterklasse schon immer vor schwebte, auch an den Universitä ten und Hochschulen geschaffen. Das war nur möglich, weil die Ar beiterklasse, im Bündnis mit den Bauern und der Intelligenz, in der Deutschen Demokratischen Repu blik die Macht übernommen und der Körpererziehung einen neuen Inhalt gegeben hat. Können wir sagen, daß der Körpererziehung schon immer eine so wesentliche Rolle bei der Ausbildung der Stu denten zugedacht war, wie es unter der Arbeiter - und - Bauern - Macht der Fall ist? Natürlich nicht! Auch der Inhalt der Körpererziehung ist abhängig von der jeweils herr schenden Klasse. Dies geht eindeu tig aus vorhandenem Archivmate rial der Staatlichen Akademie zu Chemnitz hervor. Die studentische Körpererziehung ist den humanistischen Zielen des Deutschen Turn- und Sportbundes unterstellt. Mit dem Aufbau unserer Hoch ¬ schule wurde gleichzeitig die stu dentische Körpererziehung mit dem Ziel aufgebaut, ihren Anteil bei der Heranbildung einer neuen sozialistischen Intelligenz in Form der körperlichen Ausbildung bei zutragen. Daß dieses Ziel erreicht wurde, beweist die aktive Teil nahme an dem in jedem Jahr statt findenden „Tag der Körperer ziehung“ und die Teilnahme am fakultativen Sportunterricht. Nach Abschluß des Studiums und beim Einsatz unserer Absolventen in den Betrieben und Institutionen muß es deren vornehmste Aufgabe sein, für die Gesunderhaltung ihrer Mitarbeiter Sorge zu tragen. XIV. Internalionale Friedensfahrt Empfang der innischen Mannschaft an der Hodhschule für Maschinenbau Karl-Marx-Stadt (HN) Jubelnder Bei fall empfing die finnischen Friedensfah rer im Physikhörsaal unserer Hoch schule. Studentinnen und junge Pioniere überreichten ihnen große bunte Früh lingssträuße. Mit herzlichen Worten be grüßte der Leiter der Hochschulsport gemeinschaft die finnischen Radsport ler. „So wie die Bürger unserer Stadt, freuen auch wir uns, Sie als Teilneh mer der diesjährigen Friedensfahrt, als Gäste unserer Hochschule begrüßen zu können. Mit Ihrer Teilnahme an der Friedensfahrt beweisen Sie, daß auch Sie zum Kreis der großen Radsport familie gehören, die sich jedes Jahr ein Stelldichen auf den Straßen Polens, der CSSR und der Deutschen Demo kratischen Republik gibt. Sie beweisen aber auch damit, daß Sie, wie alle Menschen, guten Willens bereit zur Freundschaft mit allen Völkern sind, denn nichts ist besser geeignet als der Sport, um Freundschaften über alle Grenzen zu knüpfen und sich mensch lich näher zu kommen. Ich wünsche Ihnen noch einige nette Stunden bei uns und hoffe, daß wir Sie auch 1962 wieder als Gast und dann zum dritten Mal an unserer Hochschule begrüßen dürfen.“ Im Anschluß daran hatte der Rektor und die Hochschulgewerkschaftsleitung zu einem Empfang der finnischen Mann schaft geladen. Mehr darüber lesen Sie in unserer nächsten Ausgabe. Der Leiter der finnischen Mannschaft in Begleitung des 2. Vorsitzenden der Gewerkschaft Wissenschaft (links) und des Leiters der Abteilung Körpererziehung, Werner Richter (rechts). Die indischen Doktoranten Dewan, Surinder Nath und Sethi, Harbaksh Singh promovieren am Instut für Technologie des Maschinenbaues. Auf dem Bild sehen wir sie beim gemeinsamen Fachstudium in einem der modern eingerichteten Einzelzimmer unseres Gästehauses. Die Redinung wird präsentier! Zu den wesldeulsdi-amerikanisdien Finanzverhandlungen Von Karl-Heinz Griebner In letzter Zeit sind wiederholt Fragen aufgetaucht, die Bezug neh men auf den neu festgesetzten DM (Deutsche Bundesbank) - Devisen kurs. Auf den ersten Blick scheint es so, als ob diese währungstech- nische Maßnahme, die Aufwer tung der DM-West zum Dollar für die westdeutsche Wirtschaft gün stige Auswirkungen hätte. Ehe wir diese Frage beantworten, wollen wir einen Blick auf die Vorgeschichte der westdeutsch amerikanischen Finanzverhandlun gen werfen, weil die Veränderung des Devisenkurses nur ein Teil der umfangreichen westdeutschen Fi nanzierungsleistung an die USA ist. Sie zeigen uns gleichzeitig die Wi dersprüche zwischen dem west deutschen und dem USA-Monopol kapital. Es ist eine alte Weisheit unter kapitalistischen Verhältnis sen, daß die Freundschaft dann auf hört, wenn es ums Geld geht. Unter diesen Gesichtspunkten müssen wir die langwierigen Finanzver handlungen betrachten. Die Auseinandersetzungen began nen im Spätherbst des vergange nen Jahres. Der damalige Finanz minister der USA, Anderson, und der damalige stellvertretende Außenminister Dillon (heute Fi nanzminister der Regierung Ken nedy) kamen nach Bonn mit ame rikanischen Finanzforderungen und wurden schroff abgewiesen. Ihre Aufgabe bestand darin, die westdeutsche Regierung zu veran lassen, Geld aufzubringen, um die amerikanische Zahlungsbilanz zu stabilisieren und den Dollar zu stützen. Hinzu kam, daß sich die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der USA am Ende des vergangenen Jahres häuften. Dies führte zu einem verstärkten Goldabfluß aus den USA. und der Goldwert des Dollars schrumpfte zusammen. Die Goldvorräte der USA verringerten rieh im vergangenen Jahr auf 18 Milliarden Dollar und damit auf die als unterste Sicherheitsgrenze für die Stabilität des Dollars angesehe nen Goldreserven. Es häuften sich die Gerüchte einer Dollarabwer tung und verstärkten die Flucht aus dem Dollar. Damit konnte der Goldabfluß nicht aufgehalten wer den. Gegenwärtig betragen die amerikanischen Goldreserven nur noch rund 17,4 Milliarden Dollar. Die USA waren nicht mehr in der Lage, die wirtschaftlichen Schwie rigkeiten allein zu meistern. Sie stellten Forderungen an ihre Bünd nispartner und verlangten das zu rück, was sie über Marshall-Plan und andere Hilfsmaßnahmen zum Wiedererstehen des deutschen Im perialismus beigetragen hatten. Die Ursachen der prekären wirt schaftlichen Situation der USA (Fortsetzung auf Seite 3)