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Dem VI. Pädagogischen Kongreß entgegen Mathemalisdier Wettbewerb Von Werner Kunze Fadhgruppenleiter für Mathematik an der AUF Entsprechend den Anregungen, die wir als Fachgruppe Mathematik der Arbeiter-und-Bauern-Fakultät unserer Hochschule seit mehreren Jahren aus Berichten über die in verschiedenen Ländern des sozia listischen Lagers durchgeführten mathematischen Schülerolym piaden bekamen, veranstaltete un sere Fakultät bereits in den Jah ren 1957/58 einen ersten mathe matischen Wettbewerb. Dieser stellte damals einen bescheidenen Anfang dar. Wir ersuchten nun in den folgenden Jahren, den For derungen unserer staatlichen Bil dungseinrichtungen und -Organe gerecht zu werden, das Fach Mathematik durch Beschreiten zu sätzlicher außerunterrichtlicher Wege noch mehr als bisher in den Mittelpunkt der gesamten elemen taren Grundausbildung zu stellen. Im vergangenen Kalenderjahr wurde in der Zeit vom April bis Juni 1960 der II. mathematische Wettbewerb durchgeführt, aus dem wir so viele Erfahrungen sammeln konnten, daß wir damals beschlos- ... eine Klausur Der Wettstreit findet jedesmal an einem Nachmittag statt und wird in Form einer Klausur über 180 Minuten durchgeführt. Über den Verlauf und den jeweiligen Stand der Auswertung berichtet die Fachgruppe in aktueller Form im Fakultätsfunk. Die Sieger wer den bei feierlichen Anlässen un serer Fakultät / öffentlich prä miiert. Die Vorbereitung zum diesjähri gen Wettbewerb wurde in einer neuen Form vor sich genommen. Es wurden alle Studiengemein schaften innerhalb der einzelnen Arbeitsgruppen zur aktiven Mit arbeit aufgerufen. Vorgesehen war. idaß jeweils innerhalb von ca. 6 Wochen zwei mathematische Probleme in gemeinschaftlicher Arbeit zu lösen sein sollten. Lei der konnte auf Grund der studien losen Zeit in den Monaten Januar und Februar die Vorbereitung sen, eine entsprechende Veranstal tung in jedem Kalenderjahr aus zuschreiben. Zur Zeit läuft an un serer Fakultät der III. mathe matische Wettbewerb, an dem erstmalig Gäste aus anderen Bil dungseinrichtungen von Karl- Marx-Stadt teilnehmen. Die Wettbewerbe werden als Ein zelwettbewerb ausgeschrieben. Die Teilnahme ist freiwillig. Für die Durchführung sind drei' Stufen vorgesehen: Unterstufe, Mittel stufe und Oberstufe. Die Problemstellungen in der Unterstufe I entsprechen den stoff lichen Kenntnissen, die der Lehr plan für das erste Studienjahr der dreijährigen Ausbildung vorsieht, die der Mittelstufe (II) denen des zweiten Studienjahres und die der Oberstufe (III) denen des dritten Studienjahres. Der Schwierigkeitsgrad lag in ca. 50% aller Aufgaben über dem normalen Niveau des sonstigen Unterrichtsstoffs über 180 Minnien nicht im geplanten Maß erfolgen. Die Ergebnisse solcher mathemati schen Wettbewerbe werden in erster Linie von zwei Hauptfak toren beeinflußt. Das sind zum ersten die fachlichen Voraus setzungen und das Denkvermögen der Teilnehmer und zum zweiten die Auswahl der Problemstellun gen. Die Auswahl der Teilnehmer wird von uns nur insofern indirekt eingeschränkt, als wir im Zusam menhang mit der Werbung nach drücklich auf das zu erwartende Niveau hinweisen. Die von jedem Studenten selbst getroffene Ent scheidung zeigte bisher, im gan zen gesehen, ein normales Bild, wenn sich auch einige Studenten bezüglich ihrer mathematischen Leistungsfähigkeit überschätzt hatten, wie es vor allem die Unter stufenwettbewerbe zeigen. Neben den direkten bewertbaren Ergebnissen ist das erfreulichste indirekte Ergebnis darin zu Unser Bild zeigt Herrn Proi. Dr. rer. nat. habil. Jäckel während seiner Vorlesung suchen, daß der Wettbewerb zeit weilig auf die gesamte Fakultät ausstrahlt, daß über eine gewisse Zeit hinweg Teile des Dozenten kollegiums und der Studenten schaft sich mit den drei Wettbe- werbsstufen gestellten Aufgaben beschäftigen, daß also große Teile unserer Fakultät indirekt für eine außerunterrichtliche Beschäftigung mit der Mathematik werben. Darüber hinaus können wir mit Freude feststellen, daß viele Stu denten, durch die Wettbewerbe bei uns angeregt, öfter als früher Bücher aus der Fachbücherei un serer Fachgruppe zum Selbststu dium entleihen, daß sich mehrere Studenten an der Lösung der Pro blemstellungen in der Jugendzeit schrift „Wissenschaft und Fort schritt“ beteiligen und daß auch einer freiwillig an einer zentralen Olympiade in Leipzig teilnimmt. Darüber hinaus erhalten wir als Dozenten aus den Ergebnissen im mer aufs neue wertvolle Hinweise für die fortwährendeVerbesserung unserer praktischen mathemati schen Arbeit. Ans dem Auigabenkomplex des Wettbewerbes 1960 (I) Unterstufe: 1. Ein Vieleck hat zwei Seiten und 11 Diagonalen mehr als ein anderes. Welche Vielecke sind es? (II) Mittelstufe: 1. Ein Einheitskreis rollt auf der x-Achse im ersten Quadranten füllt dafür 90prozentigen Alkohol ein. Wird dieses Verfahren mehrfach wiederholt, so steigt der Alkoholgehalt der Mischung allmählich an. Wann beträgt er 600/? 2. Bestimme rechnerisch die Koordinaten der Schnittpunkte der Kurven zu y = x2 — 12 x + 40 und y2 — 12 y = x — 40! 3. Beweise, daß für die drei Innenwinkel eines Dreiecks die Beziehung tan a + tan ß + tan Y = tan a • tan ß ■ tan Y gilt! a (III) Oberstufe: 1. Ein Einheitswert rollt auf der x-Achse im ersten Quadranten von hohen positiven x-Werten an die Parabel y = x 2 heran. Welche Koordinaten hat der Berührungspunkt? Wie lautet die Gleichung der gemeinsamen Tangente? 2. Wie erklärt es sich, daß man in dem Ausdruck 2 2 (x4—x3—x2+x1-—-) (x4—x34x2—xH1 — x—1 x - 1 die beiden Brüche weglassen kann, ohne den Wert zu ändern? Werner Kunze, Fachgruppenleiter für Mathematik Symposium - Spannungsoptik Konstiluierung der Koniliktkommission - Ihre Aufgaben Die neugewählte Konfliktkommis sion erachtet es als notwendig, al len Angehörigen der Hochschule für Maschinenbau noch einmal die Aufgaben und die Tätigkeit der Konfliktkommission zu erläutern, nachdem in der Sondernummer vom November 1960 bereits eine grundsätzliche Betrachtung vom Kollegen Karl-Heinz Ludwig er folgte. Mit der Neuwahl der Kon fliktkommission soll zugleich eine bedeutende neue Arbeits- und Er ziehungsmethode erfolgen, die sich aus der gesamten Politik unserer Regierung ergibt. Hatte früher die Konfliktkommission die Aufgabe, „Fälle“, die an sie herangetragen wurden, zu bearbeiten, so ist die jetzige Aufgabenstellung eine we sentlich andere. Das Ziel der Kon fliktkommission besteht im Grund sätzlichen darin, nicht zu bestra fen, sondern zu erziehen. Jeder Angehörige unserer Hoch schule hat das Recht, eine Be schwerde, ob mündlich oder schrift lich, jedem Mitglied der Konflikt kommission zu übergeben. Das wird besonders dann erfolgen, wenn eine die Arbeitsmoral beein trächtigende Handlung vorliegt oder aber auch bei Spannungen, die zum Konflikt führen können. Dieses Mitglied der Konfliktkom mission hat die Aufgabe, entweder allein oder in Verbindung mit der gesamten Konfliktkommission die bestehenden Spannungen zu be seitigen oder den Konflikt zu lösen. Grundsätzlich ist jedoch von allen Angehörigen unserer Hochschule folgendes zu beachten: Alle Zwischenfälle, die bestehen oder auch Spannungen, die zum Konflikt führen können, gilt es in erster Linie erst in den Gewerk schaftsgruppen zu behandeln und versuchen zu beseitigen. Wobei es vorteilhaft ist, ein Mitglied der Konfliktkommission bei derartigen Aussprachen einzuladen. Erst wenn dort keine Einigung erzielt wird, ist die nächsthöhere Instanz die Konfliktkommission. Kommt es zu Konflikten, die die Konfliktkommission gemeinsam lö sen muß, dänn werden diese Aus sprachen öffentlich durchgeführt. Das Gesetz sagt hierzu folgendes: „.. . die Beratungen sind unter ak tiver Einbeziehung der Angehöri gen des Kollektivs, besonders der Kollegen, die unmittelbar mit dem Werktätigen zusammenarbeiten, durchzuführen. Jeder Betriebsangehörige ist be rechtigt, vor der Konfliktkommis sion seine Auffassung darzulegen.“ (GBl. Teil I Nr. 33/21. 5. 1960) Die Konfliktkommission kann in Ausnahmefällen beschließen, die Beratung mit einem kleinen Kol lektiv oder mit dem Werktätigen allein durchzuführen. Aus obigen Grundsätzen ist er sichtlich, welche große Erziehungs aufgabe neben der Konfliktkom mission alle Angehörigen des Be triebes zu leisten haben. Nur durch Auf Initiative der Bibliothek der Hochschule für Maschinenbau Karl-Marx-Stadt wurde am 21. 4. 1961 ein regionaler Arbeitskreis gegründet, in dem alle technisch- wissenschaftlichen Bibliotheken des Bezirkes Karl-Marx-Stadt zu sammengefaßt sind. Der Arbeits kreis wird innerhalb der „Arbeits gemeinschaft Dokumentation“ des Bezirkes Karl-Marx-Stadt be- ihre Mithilfe in Zusammenarbeit mit der Konfliktkommission kön nen die Erziehungsaufgaben durch geführt und gelöst werden. Damit die Konfliktkommission ihre Aufgabe besser lösen kann, führt sie alle vier Wochen regelmäßig Schulungen durch. Weiterhin ha ben sich die Mitglieder der Kom mission die Aufgabe gestellt, in allen Gewerkschaftsgruppen über die Aufgaben und (Ziele der neu gewählten Konfliktkommission zu sprechen, damit alle Angehörigen unserer Hochschule bei der Er ziehung und Umerziehung unserer Menschen mithelfen können. In der Sitzung am 19. Januar hat sich die Konfliktkommission fol gendermaßen konstituiert: Zettel, Heinz, Vorsitzender Wagner, Wolfgang, Stellvertreter Rätz, Irmgard, ständ. Mitglied Polster, Wolfgang, ständ. Mitglied Hunger, Johannes, ständ. Mitglied Gerhard, Wolfgang, Vertreter Thalemann, Wolfgang, Vertreter Ebert, Inge, Vertreter Dietrich, Wilhelm, Vertreter Zettel, Vors. der Konfliktkommission stehen. Aufgabe dieses Arbeits kreises ist, alle Fragen der Biblio thekswissenschaft und Bibliotheks praxis für den Bezirk einheitlich zu lösen, Anleitung für die Arbeit in der eigenen Bibliothek zu geben und in sozialistischer Zusammen arbeit sich gegenseitig in allen Belangen der Literaturermittlung und -erschließung zu unterstützen. Die wirtschaftspolitische Lage ver- Erstmals auf deutschem Boden veranstaltete die Deutsche Akade mie der Wissenschaften zu Berlin vom 10. bis 15. 4. 1961 in Berlin ein Spannungsoptisches Symposium Es erhielt durch die Teilnahme von Wissenschaftlern aus sozia listischen und kapitalistischen Staaten internationales Gepräge. Am Symposium nahmen die Herren Prof. Dr.-Ing. habil. Vocke, Dipl.-Phys. Hausmann und Dipl.- Ing. Heymann teil. Die einzelnen Vorträge, die stets mit anschließender Diskussion verbunden waren, behandelten Probleme auf praktisch allen Teil gebieten der Spannungsoptik, wie neue Verfahren zur Bestimmung der Hauptspannungen, Ermittlung der rheologischen Eigenschaften der Kunststoffe, Zweischicht und Reflexionsverfahren bei Platten untersuchungen, Untersuchung von Stoßvorgängen, Ermittlung von Wärmespannungen, Photo- Plastizität, spannungsoptische Untersuchungen jenseits des sicht baren Bereichs (Ultrarot) und ver fahrenstechnische Fragen der Mo dellherstellung. Herr Dipl.-Phys. Hausmann sprach über „Spannungsoptische Versuche langt, intensiv darüber zu beraten, wie die vorhandenen Literaturbe stände, vor allem Zeitschriften des kapitalistischen Auslands und Westdeutschlands, umfassender ausgenutzt werden können. Des halb wurde als erste Arbeit die Zusammenstellung eines Bestands verzeichnisses der im Bezirk Karl- Marx-Stadt vorhandenen kontin- gentpflichtigen Zeitschriften in Angriff genommen. Arbeitskreis tedhinisdhi-wissensdhaitlicher Bibliotheken Verzeichnis der im Bezirk vorhandenen kontingentpilidtigen ZLeitsdhriiten geplant im ultraroten Spektralgebiet“ und Herr Dipl.-Ing. Heymann über die „Spannungsoptische Untersuchung eines Federbundes aus Epoxyd harz EG 1“. Während der Pausen konnten in einer Ausstellung weiterentwik- kelte spannungsoptische Geräte und Zubehör besichtigt werden. Ein Nachmittag galt der Besichti gung des Spannungsoptischen La boratoriums der Deutschen Aka demie der Wissenschaften in Erk ner bei Berlin. Die vorbildliche und großzügige Ausstattung des Labors rief vor allem bei den west deutschen Teilnehmern Anerken nung hervor. Den Abschluß der Vorträge bilr dete die Vorführung zweier Filme über spannungsoptische Probleme, die an den Technischen Hoch schulen München und Dresden ge dreht wurden. Das Symposium bot reichlich Ge legenheit zur Kontaktaufnahme, sowohl mit Spannungsoptikern aus der DDR, als auch mit auslän dischen Wissenschaftlern. Es kann als ein voller Erfolg für die Deutsche Akademie der Wissen schaften und für alle Beteiligten gebucht werden. Heymann HOCHSCHULNACHRICHTEN Mitteilungsblatt des Rektors der Hoch schule für Maschinenbau K.-M.-Stadt Das Redaktionskollegium Karl-Marx-Stadt C 1 Straße der Nationen 62 Sammelnummer: 42051, Hausapp.: 378 Verlag: Selbstverlag der Hochschule Redaktionsschluß: am 2. und 18. d. Mts. Erscheint 14tägig Satz und Druck: Druckerei „Freund schaft“, Werdau/Sa. ' KG 15-8-61 III 29/6 1579 2500