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Zum 15. Jahrestag der Gründung der SED: Einheit - Unterpfand unserer Erfolge Von Karl Weinrich, 1. Sekretär der Hochschulparteiorganisation D ie Vereinigung der beiden Ar beiterparteien am 21. und 22. April 1946, so wird in den Thesen des ZK festgestellt, ist die höchste Er rungenschaft der deutschen Arbei terklasse seit Verkündung des Kommunistischen Manifestes und der Entstehung der revolutionären Arbeiterbewegung in Deutschland. In einem Teil Deutschlands, in der DDR, wurde gemäß den Erfahrun gen der geschichtlichen Entwick lung in Deutschland die Lehre ge zogen, daß die Arbeiterklasse in Deutschland ihre Mission nur erfüllen kann, wenn sie die Ein heit herstellt und sich in ihrer Ar beit von den wissenschaftlichen Lehren von Marx, Engels und Le nin leiten läßt. In den April tagen des Jahres 1946 wurde somit das jahrzehntelange Streben nach Einheit der Arbeiter klasse, die in den Erfahrungen des Klassenkampfes gegen den deut schen Militarismus und Imperia lismus, insbesondere in der Zeit der faschistischen Diktatur und des zweiten Weltkrieges zur ge schichtlichen Notwendigkeit ge worden war, in die Tat umge setzt. Die russische Arbeiterklasse wies bereits 1917 mit der Großen So zialistischen Oktoberrevolution auch der deutschen Arbeiterklasse und. allen werktätigen Menschen den einzig möglichen Weg, wie für die deutsche Nation eine dauer hafte friedliche und demokratische Entwicklung zu erreichen ist. Durch die Spaltung der Arbeiter klasse aber besaßen wir im No vember 1918 nicht die Kraft, dem russischen Beispiel zu folgen. Die Spaltung der Arbeiterklasse er möglichte die Errichtung der Hit lerdiktatur, die zur Katastrophe des zweiten Weltkrieges führt. Als nach 1945 die Arbeiterklasse wiederum vor der nationalen Auf gabe stand, den Imperialismus und Militarismus, den Todfeind des deutschen Volkes, zu beseitigen und eine demokratische Ordnung zu schaffen, galt es die Lehren zu ziehen. Die geschichtlichen Erfahrungen hatten eindeutig gezeigt, daß nur die Arbeiterklasse die Kraft dar stellt und in der Lage ist, diese Aufgaben zu lösen. Die wichtigste Frage aber war die Herstellung der Einheit der Arbeiterklasse. So ist es wohl verständlich, daß die Vereinigung der beiden Arbeiter parteien zu dem entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung und des gesamten deutschen Volkes wurde. Unter der Obhut der Partei konnte sidi die Wissenschait frei und schöpferisd entwickeln Anläßlich des 15. Jahrestages der Gründung der SED ist es beson ders für uns an der Hochschule wichtig, festzustellen, daß unter Führung der SED die geeinte Ar beiterklasse im Bündnis mit der Bauernschaft und der Intelligenz den ersten Arbeiter-und-Bauern- Staat in der Geschichte Deutsch lands schuf, in dem die Wissen schaft eine beispiellose Förderung erfährt. Durch das Wirken unserer Partei wurde die Achtung und An erkennung der Wissenschaft und ihrer Träger zu einer Angelegen heit des ganzen Volkes. In der DDR wurde mit der Tradi tion des Mißbrauches der Wissen schaft durch Imperialismus und Militarismus ein für allemal Schluß gemacht. Unter Führung der SED wurde ein Staat geschaf fen, in dem die geistigen Fähig keiten gedeihen und die wissen schaftliche Arbeit sich frei und schöpferisch entwickeln kann. Wir sehen unsere nationale Aufgabe darin, mit Hilfe des Siebenjahr planes den Beweis zu erbringen, daß das deutsche Volk in Wohl stand, sozialer Sicherheit und in Frieden leben kann, wenn es auf Atomrüstung, Grenzforderungen und andere Revanchegelüste ver zichtet und die Hitlergenerale und Kriegsverbrecher aus Staat und Wirtschaft beseitigt. Der klugen Voraussicht unserer Parteiführung ist es zu danken, daß in unserer Republik eine An zahl neuer technilscher Hochschulen gegründet wurden, zu denen auch die Hochschule für Maschinenbau in Karl-Marx-Stadt gehört. Die vergangenen Jahre und die sich aus dem 11. und 12. Plenum er gebenden Aufgaben auf dem Ge biet der Standardisierung, Mecha nisierung und Automatisierung der Hauptzweige unserer Industrie, beweisen die Richtigkeit der in den fünfziger Jahren gefaßten Be schlüsse der Partei. Im Gegensatz zur DDR wird in Westdeutschland durch den Milita rismus und Imperialismus eine dem Volke und dem Frieden die nende Wissenschaft mißachtet. Solche Forderungen, wie „Zugang zu den Hochschulen muß Begabten jeder Herkunft offenstehen“, „der Lehrkörper muß verbreitert wer den“ oder „völlige Schulgeld- und Gebührenfreiheit ist anzustreben“, werden seit 1948 in einer Reihe von Gutachten aufgestellt, von denen bisher nicht eine einzige in Westdeutschland verwirklicht wurde. Bei uns sind sie seit Jahren verwirklicht und zu Selbstver ständlichkeiten geworden. Schon immer- ist die Entwicklung von Wissenschaft und Kultur als ein entscheidender Wertmesser für die Ziele und Interessen einer Par tei, eines Staates und seiner Re gierung anzusehen. Ziehen wir einen Vergleich zu Westdeutschland, was seit der Gründung unserer Partei und un ter ihrer Führung allein auf dem Gebiet des Hochschulwesens ge leistet wurde, so zeigt sich, daß nur in der DDR die wahren und guten Traditionen der deutschen Wissenschaft verwirklicht und fortgesetzt werden. Gegenwärtig kommen in der DDR 60 Studenten auf 10 000 Einwohner, in West deutschland nur 37. Die Ausgaben für Stipendien belaufen sich bei uns auf rund 180 Millionen, wäh rend dafür nur 60 Millionen in Westdeutschland ausgegeben wer den. Das heißt nichts anderes, als daß auf jeden Bürger der DDR 11,— DM entfallen, während es in Westdeutschland nur 1,25 DM sind. Gab es in der früheren „Staat lichen Akademie“ kaum einen Stu denten aus der Arbeiter-und- Bauern-Klasse, so studieren gegen wärtig an unserer Hochschule über 60% Arbeiter- und Bauernkinder. Im allgemeinen studieren heute an allen Hochschulen und Universi täten der DDR wesentlich mehr Kinder von Angehörigen der In telligenz als zu Zeiten der Wei marer Republik. Nur in der Deutschen Demokraliscen Republik können die wahren und guten Traditionen der deutschen Wissenschait verwirklicht und iorigesetzt werden Die Entwicklung, die wir seit Gründung der SED genommen ha ben, zeigt anschaulich, daß zwi schen Staat und Wissenschaft kein Gegensatz besteht; im Gegenteil. Wer z. B. das 12. Plenum unserer Partei verfolgt hat, wird feststel len, daß dem Forschungsrat — dem mitregierenden Gremium der Wissenschaftler — noch größere Be fugnisse und Aufgaben übertragen wurden, damit die Schöpferkraft der gesamten wissenschaftlichen und technischen Intelligenz zu noch größerer Entfaltung und Nutzan wendung gelangt. Die Entwicklung der beiden deut schen Staaten zeigt, welche Folgen die Verhinderung der Vereinigung der Arbeiterparteien in West deutschland für das Hochschul wesen hat. Es gibt genügend Beispiele, die da von zeugen, daß in Westdeutsch land jene Kräfte des Krieges auch an den Hochschulen am Werk sind, die das deutsche Volk in zwei furchtbare Weltkriege stürzten. Sie versuchen mit allen -Mitteln — Marburg ist ein Beispiel dafür — skrupellos die Wissenschaft und die studierende Jugend der Vor bereitung eines neuen Krieges dienstbar zu machen. Der nationale Grundwiderspruch zwischen Militarismus und Impe ¬ rialismus- und den Kräften des Friedens in ganz Deutschland fin det deutlich seinen Ausdruck auch zwischen den Interessen der Wis senschaftler und der wissenschafts feindlichen Haltung des Bonner Staates. Der 15. Jahrestag der Gründung der SED ist uns Anlaß; darauf hin zuweisen, daß die seit 1946 geeinte Arbeiterklasse in der DDR unter Führung der SED allen am Frie den interessierten Kräften in West deutschland den Weg aus der na tionalen Katastrophe weist. Die entscheidende Voraussetzung, da mit die Wissenschaft in West deutschland dem Frieden und dem Volke dienen und der Ungeist des Militarismus und Imperialismus beseitigt werden kann, besteht darin, daß die Aktionseinheit zwi schen der KPD, den sozialdemo kratischen Organisationen und den Millionenmassen der gewerk schaftlichen Verbände hergestellt wird. Nur im Bündnis mit diesen Kräften werden die Wissenschaft ler eine grundlegende Änderung der Verhältnisse in Westdeutsch land erreichen. Die Verschärfung vieler Wider sprüche, deren Auswirkungen zeit weilig durch die kapitalistische Hochkonjunktur in Westdeutsch ¬ land verschleiert werden, muß un weigerlich zur Zuspitzung der 'Klassengegensätze und zum An wachsen des Klassenkampfes füh ren. Die Arbeiterklasse und die üb rigen Werktätigen, auch die Wis senschaftler, werden im Kampf gegen den Militarismus und Impe rialismus immer mehr Erfahrun gen sammeln. Das stürmische Wachstum des so zialistischen Weltsystems und der erfolgreiche Aufbau des Sozialis mus in der DDR gewinnen zuneh menden Einfluß auf das Denken und Handeln der westdeutschen Werktätigen. Das alles erfüllt uns mit der Ge wißheit, daß die Arbeiterklasse — wie in der DDR — auch in West deutschland ihre historische Mis sion erfüllen wird. Es erfüllt uns mit Optimismus, daß ausgehend von der Moskauer Erklärung des ZK der SED auf seiner 11. Tagung die Perspektiven der historischen Entwicklung Deutschlands in der gegenwärtigen Epoche der Welt geschichte begründete und nach wies, daß der Sieg des Sozialismus nicht nur in der DDR absolut ge wiß ist, sondern in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts der Sozialismus in ganz Deutschland siegen wird. Unser Dank: Modi besser arbeiten und lernen Von Harald Geißdori, 1. Sekretär der HSGL der FD] In diesen Tagen feiert die Partei der Arbeiterklasse, die Soziali stische Einheitspartei Deutsch lands, ihren 15. Jahrestag. Die Würdigung dieses großen Er eignisses bleibt nicht auf die Mit glieder der SED beschränkt. Men schen aus allen Bevölkerungsschich ten gedenken in diesen Tagen in Dankbarkeit der heroischen Arbeit der Partei, die uns aus den vom Faschismus hinterlassenen Trüm mern zielstrebig auf den Weg zum Sozialismus führte. Viele, die in den Tagen der Grün dung der SED zur Darlegung der Perspektiven unseres Lebens un gläubig den Kopf schüttelten und verzagt abseits standen, sind in zwischen selbst Mitglied der Partei geworden oder lösen heute als. Mit glieder der Blockparteien oder der gesellschaftlichen Organisationen in fester Kampfgemeinschaft mit der Partei der Arbeiterklasse die uns gestellten Aufgaben. Wenn alle Menschen unserer Re publik zu diesem Ehrentage ihre Glückwünsche übermitteln, so steht dies in erster Linie auch dem so zialistischen Jugendverband, der Freien Deutschen Jugend, zu. Es ist symbolisch, daß die Partei der Arbeiterklasse und der sozia listische Jugendverband ihren 15. Jahrestag im gleichen Jahr feiern können. War es doch die Partei, die sofort nach der Zerschlagung des Faschis mus der besonders in den Reihen des Bürgertums vertretenen Theo rie von der „verlorenen und ver seuchten deutschen Jugend“ ent- gentrat. Auf der 1. Funktionärkonferenz der KPD am 25. Juni 1945 brachte unser großer Freund der Jugend, Walter Ulbricht, die Meinung der Partei zum Ausdruck: „Besonders wichtig ist auch die Schaffung von Jugendausschüssen. Wohl hat die deutsche Jugend nichts anderes gehört als den Un geist der Nazipropaganda. Aber auch in der deutschen Jugend gibt es Kräfte, die am antifaschistischen Kampf teilgenommen haben. Wir haben das Vertrauen zur deutschen Jugend, daß sie mit Hilfe der er- fahrenen Antifaschisten aus der Katastrophe, in die Hitler Deutsch land getrieben hat, lernen wird. Pflicht der Erwachsenen ist es, der Jugend überall und immer zu hel fen. Wir verzichten auf die Schaf fung eines kommunistischen Ju gendverbandes, denn wir wollen, daß eine einheitliche, freie Jugend bewegung entsteht.“ Es ist nicht beim Aufruf zur Hilfe und Unterstützung geblieben. Es gibt keine Etappe im Leben der FDJ, in der nicht - die Partei rich tungweisend zur Seite stand. Auf dem Jungarbeiterkongreß 1948 in Zeitz sagte uns die Partei: „Aus euren Reihen müssen die künfti gen Betriebsleiter hervorgehen. Ihr müßt so lernen, daß aus euren Reihen die Ingenieure, die Tech niker. aber auch die Lehrer und Volkspolizei stellen. Ihr seht also, in Zukunft die Kommandeure der Volksnolizei stellen Ihr seht also, welche großen Aufgaben vor euch stehen und welche große Verant wortung ihr für den endgültigen Sieg des Fortschritts in Deutsch land habt.“ Immer wenn neue, große Aufgaben vor dem Jugendverband standen, kamen die führenden Parteifunk tionäre zur FDJ und legten ihre Auffassung dar. Die Rede Walter Ulbrichts auf der 1. Funktionärkonferenz der Freien Deutschen Jugend, am 26. Novem ber 1950 in Berlin, leitete im Ju gendverband eine breite Lern bewegung ein. Auf dieser Konferenz nahm Wal ter Ulbricht auch ausführlich zur Arbeit an den Hochschulen Stel lung. Es ist nicht möglich, in diesem Ar tikel all die vielen Beispiele dar zulegen. Erst vor kurzem hat wie derum das Politbüro der Partei grundsätzlich zu Problemen der Jugend Stellung genommen. Das darüber veröffentlichte Kommu nique hat zu einer großen Be lebung der Arbeit des Jugendver- bandes geführt. Es spiegelt das große Vertrauen der Partei zur Jugend wider und setzt sich in aller Offenheit mit der falschen Auffassung auseinander, die Ju gend sei schlecht. Wenn wir in diesen Tagen mit der Partei den 15. Jahrestag feiern, ist unser Dank die Verpflichtung die wir übernehmen, noch besser zu arbeiten als bisher. In diesem Sinne möchte ich allen Mitgliedern und Kandidaten der Parteiorganisation unserer Hoch schule im Namen des sozialisti schen Jugendverbandes unserer Hochschule die herzlichsten Glück wünsche übermitteln. Sie sind es, die als Wissenschaftler, als Ar beiter und Angestellte und als Fortsetzung Seite 5