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nisse des im Institut für Maschi nenelemente unter Leitung des Herrn Dr.-Ing. Hagedorn, durchge führten Forschungsauftrages „Hy draulische Pfeife“ u. a. bei der Margarmeherstellung verwenden lassen. Die Vorversuche zeigten, daß die Möglichkeit einer Ein sparung des kostspieligen und zum großen Teil aus Westimporten stammenden Emulgators besteht. Die Parteileitungen und die Lei tungen der Massenorganisationen müssen dafür Sorge tragen, daß solche Beispiele und die vielen an deren hervorragenden wissen schaftlichen Arbeiten, die uns in ihrer Vielfalt leider oft nicht be kannt werden, veröffentlicht und verallgemeinert werden, damit alle daraus lernen können und eine entsprechende Würdigung der Leistungen der betreffenden Hoch schulangehörigen erfolgen kann. In der Entschließung des 11. Ple nums wird gesagt, daß im Lichte der Leitsätze der Erklärung der kommunistischen und Arbeiter parteien die Beschlüsse des 9. Ple nums des ZK noch höhere Bedeu tung gewinnen. Für uns muß das ein Anlaß sein, die vielen guten Beschlüsse und Empfehlungen der Hochschulpar teiorganisation und des akade mischen Senats, die in Vorberei tung und Auswertung des 9. Ple nums gefaßt wurden, von diesen neuen Gesichtspunkten zu durch denken und verstärkte Anstren gungen für deren Verwirklichung zu unternehmen. Natürlich kann es nicht nur darum gehen, an die Er füllung der alten Beschlüsse zu denken. Müssen wir nicht in bezug auf unsere gesamte Ausbildung, was Inhalt und Form betrifft, Überlegungen anstellen, ob sie mit dem wissenschaftlichen Stand und der Entwicklung von Wissenschaft und Technik übereinstimmt? Als ein wichtiger Schritt zur Verbes- serung der Ausbildung muß in diesem Zusammenhang der Be schluß des akademischen Senats gewertet werden, bis zu Beginn des Studienjahres 1961/62 über alle Lehrveranstaltungen Manu skripte von den einzelnen Herren des Lehrkörpers anfertigen zu las sen, um die Lehrveranstaltungen besser abzustimmen, und konkrete Diskussionen über Inhalt und pädagogische Formen führen zu können. Allen Hochschullehrern wurde ferner durch den akade mischen Senat die Empfehlung ge geben, entsprechend den For derungen des 9. Plenums weit stärker als bisher in den tech nischen Vorlesungen auch öko nomische Fragen zu behandeln. Auf die Mitarbeit aller Hochschul lehrer stützend, sollten sich mehr als bisher die akademischen Gremien der Hochschule mit solchen Fragen beschäftigen, die allen Instituten, Fachrichtungen, Fakultäten, der gesamten Hoch schule klare wissenschaftliche Per spektiven vermitteln. Als neue technische Hochschule er wartet man zu Recht von uns, daß neuen Ausbildungs- und Studien formen zum Durchbruch verhelfen wird, die für das gesamte Hoch schulwesen entwicklungseestim- mend sind. Deshalb sollte mit Unterstützung aller in der Ausbil dung Tätigen sowohl das gegen wärtig bestehende praxisverbun dene Studium als auch das Abend studium verbessert werden. Ferner sollte viel stärker die schöpferische Arbeit des einzelnen Studierenden in den Vordergrund gerückt wer den, damit er nicht nur über eine Vielzahl von theoretischen Grund lagen verfügt, sondern vielmehr die Grundlagen für sein Aufgaben gebiet anwenden kann. Es sollten deshalb bereits an der Hcchschule die letzten Studienarbeiten so er teilt werden, daß sie vom Studen ten die komplexe Anwendung des in den verschiedenen Vorlesungen gebotenen Stoffes verlangen, und daß er damit für seine spätere Tätigkeit (bestens vorbereitet wird. Seit jeher war die Hochschule be müht, eine enge Verbindung zwi schen Hochschule und Industrie herzustellen. In den einzelnen In stituten ist von Anfang an eine große Anzahl von Großen Belegen und Diplomarbeiten für die In dustrie durchgeführt worden. Wir müssen uns heute jedoch fragen, ob sie in allen Fällen die Aufgabe erfüllt -haben, den Studenten zum schöpferischen Arbeiten anzuregen und auf der anderen Seite, ob wirklich der gesamten Industrie oder unter Umständen nur einem Betrieb damit geholfen wurde. Bi einer exakten Analyse solcher Studentenarbeiten müssen wir feststellen, daß der Betrieb für die gestellten Aufgaben bereits Ge danken für die prinzipielle Lösung vorgefaßt hatte und in dem Stu denten mehr oder weniger nur noch den Mann suchte, der die Aufgabe praktisch ausführte. Das ist selbstverständlich für die In dustrie eine wesentliche Hilfe, der Student jedoch wurde durch den Praktiker bereits so weit beein flußt, daß er sich selbst über opti male Lösungen nicht mehr ein eigenes Bild verschaffen mußte. Auf der anderen Seite haben wir mit diesen Arbeiten einzelnen Be trieben geholfen. Bei der Durch führung grundlegender Arbeiten aber wären für ganze Industrie zweige bzw. für den ganzen Ma schinenbau wesentliche Vorteile entstanden. Wir sind deshalb der Auffassung, daß mit den Großen Belegen und Diplomarbeiten mehr grund legende Probleme der Industrie »behandelt werden sollten, die einerseits ein weitgehend selbstän diges Arbeiten des Studenten er möglichen und andererseits von allgemeiner Bedeutung sind. Es erscheint sinnvoll, solche Themen in Forschungsauf (ragen zusam menzufassen und mehrere Absol venten durch Teilaufgaben an der Lösung des Gesamtproblems mit arbeiten zu lassen. Durch die Bearbeitung solcher Aufgabenkomplexe wird die Kapa zität der Hochschule stärker auf die Forschung gelenkt und die Ent schließung des 11. Plenums bzw. die Beschlüsse des 9. Plenums kön nen weitgehendst realisiert wer den. Eine entscheidende Frage bei der weiteren Verbesserung der Aucoil- düng unserer Studenten bildet die Zurverfügungstellung geeigneter Lehrbücher. Wir müssen feststel len, daß ein großer Teil der in Vor lesungen empfohlenen Lehrbücher aus Westdeutschland eingeführt werden muß. Da die verschiedenen wissenschaftlichen Bücher verhält nismäßig teuer sind, werden auch hier Unsummen benötigt, und bei Störung des Handelsabkommens sind die Studenten nicht in der Lage, wichtige Unterlagen für das Selbststudium zu erhalten. Es muß hier das Bestreben jeden Institutes sein, die für die Vorlesungen not wendigen Bücher, soweit sie in der DDR oder den sozialistischen Län dern nicht vorhanden sind, selbst, oder in Verbindung mit anderen Hochschulen und Instituten zu schaffen. Dabei sollten auch Mög lichkeiten erörtert werden, wie man in der Übergangszeit mit Manuskripten, Unterlagen des Fernstudiums oder ähnlichem aus- kommen kann. Es gibt eine Reihe von Wissenschaftlern, die auf ihrem Gebiet solche Lehrbücher bereits geschaffen haben. An un serer Hochschule können wir Gen. Prof. Dr. Woschni, Herrn Prof. Dr. Häußler, Gen. Prof. Dr. Pietsch, Gen. Dr. Hofmann und Gen. Prof. Dr. Klitzsch dazu zählen. In viel größerem Umfang als bisher müs sen wir auch in der Lehr- und For schungstätigkeit die Forschungser gebnisse der sozialistischen Län der studieren und auswerten. Es muß immer wieder festgestellt werden, daß eine Vielzahl von Forschungsergebnissen der Wissen schaftler und Erzeugnissen der In dustrie sozialistischer Länder bei uns nicht bekannt sind. Bei der Überprüfung der Liefer möglichkeiten der sozialistischen Länder bei Artikeln, die bisher aus Westdeutschland bezogen wur den, konnte festgestellt werden, daß mehr als ein Drittel aus dem sozialistischen Lager gedeckt wer den kann. So, wie wir die Produk tion der sozialistischen Länder nicht kennen, so ist es in vielen Fällen auch mit der Literatur. Es muß deshalb die Verbindung zu den Hochschulen der sozialisti- 3