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HOCH SCHUL .MARX ZG TTACHRTCH"TETT 4. Jahrgang Karl-Marx-Stadt, 27. Februar 1961 Nummer. Angehörige der Hochschule für Maschinenbau versammelten sich im großen Physikhörsaal zu einer Protestversammlung gegen die Mörder des kongo lesischen Ministerpräsidenten Patrice Lumumba. Prof. Dr. rer. nat. habil. Jäckel würdigte den Kampf Lumum bas um ein freies Afrika. „Die Mörder", führte Prof. Jäckel aus, „mögen sich nicht zu früh über ihre Schandtat freuen. D.eser Mord wird gesühnt wer den. Das kongolesische Volk wird das in die Tat umsetzen, was Patrice Lumumba, der große Tote anstrebte." In einer an das Sekretariat der UNO abgesandten Entschlie ßung der Wissenschaftler, Ar beiter und Angestellten der Hochschule für Maschinenbau heißt es: „Die Ermordung Lu mumbas und seiner Kampfge fährten verurteilen wir auf das energischste als die verbre- chenchste Tat des Kapitalis mus. Die Mörder und ihre Auf traggeber sind bekannt. Verantwortlich für dieses Ver brechen sind die belgische Re gierung und ihre Hintermän ner. Eine besonders schändliche Rolle spielt der UNO-General- Sekretär, der alle Beschlüsse des Sicherheitsrates zur Kongofragesabotierte und den Verrätern am kongolesischen Volk Waffen in die Hände gab. Wir fordern die Absetzung des UNO-Generalsekretärs Ham- marskjoeld, als Helfer und Or ganisator des Mordkomplottes gegen führende Staatsmänner der Republik Kongo. In den Mördern Lumumbas und ihren Hintermännern erkennen wir jene Kräfte, die auch in West- deutschland den Förtsch rittund d.e Entwicklung zu hemmen versuchen. Der Kampf des kongolesischen Volkes um Freiheit und Frieden ist unser Kampf. Wir rufen Aachen Brief der FDJ an die TB Aachen - Vertreter des »ASTA« eingeladen Verehrte Komilitonen! Wir, die Studentenschaft der Hochschule für Ma schinenbau in Karl-Marx-Stadt, sind überzeugt, daß sich auch die Studenten der Technischen Hochschule in Aachen von den Marburger Studenten distanzieren, die an den Ausschreitungen gegen den Präsidenten unserer Volkskammer, Herrn Dr. Johannes Dieck mann, teilgenommen haben. Wir betrachten das Auftreten dieser Studenten als unwürdig. Jeder von uns, der von den Ereignissen in Marburg hörte, erinnerte sich an die Methoden der Machtergreifung durch die Faschisten 1933. Sollten Vertreter der Regierung der Bundesrepublik die Einladung an nehmen, in der DDR zu sprechen, nzuneal[n[Ea:E .versichern wir Ihnen, daß es nie mals zu solchen Ausschreitungen kommen wird. Es gibt eine ganze Reihe von Pro blemen, die für uns Studenten aus beiden Teilen Deutschlands von Interesse sind. Solch wichtige Pro bleme, wie der Abschluß eines Frie densvertrages zwischen den beiden deutschen Staaten auf zehn Jahre und der Verzicht auf. gegenseitige Gewaltanwendung, die Einstellung jeglicher Kriegspropaganda und der Kampf gegen die atomare Be waffnung der Kräfte in der Bun desrepublik. die uns bereits schon einmal ins Unglück stürzten, stel len nach unserer Meinung eine gute Grundlage für künftige Gespräche dar. Zu einem solchen freien Meinungs austausch möchten wir hic/mit Vertreter des ..ASTA" der TU Aachen recht herzlich an unsere Hochschule einladen. Wir sind auch bereit, uns zu e^nem solchen Gespräch in Aachen einzufinden. Darüber hinaus wären wir erfreut, wenn wir durch einen gegensei tigen Austausch von Studenten gruppen in die Lage versetzt wür den, Ihre Hochschule kennenzu lernen bzw. Sie mit unseren Ein richtungen vertraut zu machen. Diese Zusammenarbeit könnte durch die Teilnahme einiger Ihrer Studenten an unserem Ferienlager vertieft werden. Wir hoffen, daß Sie unseren Vor schlag als einen Beitrag betrach ten, der verständigungsfeindlichen Politik der Bundesrepublik ent gegenzuwirken. Die Delegierten der VII. Delegiertenkonferenz der FDJ-Organisation der . Hochschule für Maschinenbau in Karl-Marx-Stadt Hoher Senal wählte neuen Rektor Prof. Nebel Rector magniiicus für die Amtsperiode 1961/63 (HN) Karl-Marx-Stadt Der akademische Senat der Hochschule für Maschinenbau Karl-Marx- Stadt wählte in seiner Sitzung am Mittwoch, dem 22. Februar 1961 zum Rektor für die Amtsperiode 1961/63 den Verdienten Techniker des Volkes, Herrn Prof. Dr.-Ing. W. Nebel. Herr Prof. Nebel übernimmt als Rector magnificus die Amtsgeschäfte ab 1. März 1961. Die Investitur des neuen Rektors unserer Hochschule findet am 29. 3.1961, 14.30 Uhr, auf einem Festakt im Opernhaus zu Karl-Marx-Stadt statt. 5. Jahreslag der Nationalen Volksarmee Gruß den Reservisten an unserer Hodsdhule Am 1. März 1961 begehen wir den 5. Jahrestag unserer Nationalen Volks armee. Während die Werktätigen unserer Republik, die Wissenschaftler und Studenten unermüdlich am Aufbau des Sozialismus schaffen, stehen die Soldaten und Matrosen der Nationalen Volksarmee auf Wacht für unsere Republik. Mit der Waffe in der Hand schützen die Soldaten der NVA das friedliche Aufbauwerk der Werktätigen, das Leben und Lachen unserer Kinder. Viele Angehörige unserer Hochschule und viele Studenten leisteten mit Erfolg den Ehrendienst in der Nationalen Volksarmee. Nachdem sie das Waffenhandwerk erlernten, wirken sie beim' Aufbau des Sozialismus weiter, jederzeit bereit, das Leben und Werk unseres Volkes ggen jeden frechen Eindringling zu schützen. Zum Jahrestag der Nationalen Volksarmee entbieten wir allen Reser visten die herzlichsten Kampfesgrüße! Wir wünschen ihnen Gesundheit und recht viel Schaßenskraft und weitere große Erfolge auf unserem gemeinsamen Weg zum Sozialismus. Der Vorstand GST-Organisation d. HfM, i. A. W. S c h r o c k Leilsdhriit für Isolopentednik „Isotopentechnik“ heißt eine neue Zeitschrift, deren erste Nummer kürzlich im VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie erschien. Herausgeber ist das Amt für Kern forschung und Kerntechnik. Die Zeitschrift erscheint vierteljährlich, hat einen Umfang von 32 Seiten und kostet je Heft 3,— DM. „Isotopentechnik“ wendet sich an Wissenschaftler und Praktiker aus allen Zweigen der Industrie, Land wirtschaft und Forschung. Durch Erfahrungsberichte, in denen auch der ökonomische Nutzen nachge wiesen wird, sollen vor allem die verantwortlichen Mitarbeiter der Betriebe vom Vorteil einer sinn vollen Isotopenanwendung über zeugt werden. „Isotopentechnik“ veröffentlicht ne ben Beiträgen zur Isotopenanwen dung auch Artikel zu Fragen des Arbeitsschutzes, zur Problematik des Nachweises radioaktiver und stabiler Isotope; Tagungs- und Reiseberichte, Besprechungen so wie Informationen des Amtes für Kernforschung und Kerntechnik vervollständigen das Bild der Zeit schrift. Proi. Dipl.-Ing. H. Neumann: Unsere Frauen bewußt fördern • Als interessant, wissenswert und aufschlußreich erwies sich eine Unterhaltung der Redaktion mit Herrn Prof. Dipl.-Ing. H. Neumann, Direktor des Instituts für Textil- , maschinenkonstruktion und der jungen Studentin und Hiifsassi- stentin Gisa Günther. : Die großen Perspektiven des Tex- , tilmaschinenbaues im Siebenjahr plan und Probleme der weiteren ; Entwicklung und Förderung der Frauen standen im Mittelpunkt der Aussprache. Ein aktuelles Thema, das gerade in Anbetracht des bevorstehenden Internationa len Frauentages, am 8. März, noch mehr an Bedeutung gewann. W ir erhielten einen kleinen Ein blick in das Institut für Textil maschinenkonstruktion und Tech nologie der Faserstoffe. „Die gewaltigen Entwicklungsauf gaben im Textilmaschinenbau“, führte Prof. Neumann aus, „sind durchaus angetan, unsere Frauen und Mädchen für die Technik zu begeistern. Wir sind deshalb sehr daran interessiert, Frauen für ein Studium an unserer Fachrichtung zu gewinnen.“ Gestützt auf eine jahrelange praxisreiche Erfahrung (nimmt sich Prof. Neumann beson ¬ ders der Studentinnen seiner Fach richtung an und bemüht sich äußerst um ihre Weiterentwick lung und ihren späteren Einsatz in Industrie und Wirtschaft. I Gisela Schmidt, die zur Zeit, so wie auch Jekaterina Kulikowa, an ihrer Diplomarbeit schreibt, und Gisa Günther, die mit Beginn des Herbstsemesters die Fachrichtung Textilmaschinenkonstruktion be legen wird, beweisen, daß sie in ihren Leistungen keinesfalls denen der Männer nachstehen. Gisa Günther studiert zur Zeit noch in der Unterstufe im sechsten' Semester. Sie ist nicht nur eine lernbegeisterte Studentin, sondern auch eine fleißige Hlfsassistentin am Institut des Herrn Prof, Neu mann. „Eigentlich wurde ich von meinem Mann beeinflußt, diese Fachrich tung zu belegen“, sagte sie uns, aber jetzt habe ich Gefallen daran gefunden, weil der Textilmaschi nenbau immer mehr an Bedeutung gewinnt und auch für uns Frauen eine große Zukunft bedeutet.“ Als Hilfsassistentin betreut sie die Ringspinnmaschine am Institut und führt diese gleichzeitig in Be trieb vor. Neben ihrem Studium, hier steht sie zur Zeit auf einer Durchschnittsnote von 2,6 —, über setzt sie russische Fachliteratur ins Deutsche. Nach ihrem Berufsziel gefragt erklärte Frau Günther, daß sie alle Anstrengungen unterneh men wird, ihr Studium termin gemäß zu beenden. Danach will sie als Konstrukteurin an der Ent- wicklung neuer moderner Maschi nen mithelfen. ,.E S besteht die berechtigte Aus sicht, den Anteil der Frauen am Studium der Fachrichtung Textil maschinenkonstruktion zu heben“, meinte Prof. Neumann am Schluß der Unterredung. „Wir sind verpflichtet und bestrebt alles zu tun, um das Interesse der Frauen und Mädchen für die Kon struktion zu wecken, um den Auf gaben, die unser Arbeiter - und- Bauern - Staat unserer Hochschule gerade auf diesem Gebiet gestellt hat, voll zu erfüllen.“ H. T. <