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Weitzeritz-Jeiwng Tageszeitung un- Anzeiger sür Di-pol-iswal-e, SchMe-eberg »L «4444444444444444444444444444444444444444444444444444444444444 MgzMg«g>Hl4»4 DttrtEährück -^JMK.ob»«3»- tra^««. - EdMl«Wmm«m SO W. — Semlprech«: Am« Dippotdiowald« «r. L. Semet«d«v«b<md»t<Strvtum1o Dr.L. — PoWcheck- Kontor Dresd« 12648. , «444444444444444444444444444444444444444444444444444414444444V «eilen» Aerr»g >»» Le-lr»» «Ne-e» Bla« errthSll die amtNch«, BekmmtmachrmDü» der A«t»ha«Vtmam»fchafi, de» Amtsgericht» mrd de» Stadtrat» zu Dippoldiswalde MU VehVebenf PtE 200 Ws— WUWiWW »8 RebkmitU 200 W» Verantwortlich« Redabttur: Vaal getme. — Druck und Verlag- Sark 8«dae in Diavoldisweld«. ! « Nr. 280 Donnerstag den 1. Dezember 1921 87. Jahrgang 1 - Me NmImchllM rr»N»L äü» r. v»«wdor tbLt »deoS» 5 Ndr LtffMW Ahiil der zs AMMM. Tagesordnung hängt im Rathaus« aus Versteigerung harter Rntz- uud Brennhölzer. dnaoudemi ü«o L. vordr. nachm. 3 Uhr werden im tttniINüüI» üoi 8»td»u«e» die in der 8od»»»d»od hinter dem Schießstand liegenden Nutzhölzer: 6 Itrstao 21-26 st., 6-8 l., 4 Ltodav 24-64 st., 3—7,5 l„ r Irlao 25—42 st., 6,7—8 l., t Nied» und l VeiLdaod« 34 und 29 st., 7 und 3,3 I. und vaedw. 4 Nkr 19 'M h. Rollen, 68 Langhaufen h. Reisig meistbietend versteigert. Vor herige Besichtigung an Ort und Stelle wird empfohlen. Dippoldiswalde, den 29. Novbr. 1921. Var >t»4tna Bckanuimachuug. i Der nächste Versorgungs-Sprechtag in Dippoldiswalde findet am 8. Dezember >921 im Gasthaus s„zum Amtshof" in der Zeit von vorm. 8 Uhr bis nachm. 4 Uhr (Pause von 12—1 Uhr nachm.) statt. Pirna, den 29. November 1921. 75k V»rHarguoW,wt kiro» ls------ OertlicheS und Sachfisches Dippoldiswalde. Unsere städtischen Kollegien haben be kanntlich eine Gewerbesteuer beschlossen und, wie andere Ge meinden, auch die Landwirtschaft herangezogen. Da letzteres «tt dem geltenden Landesrecht in Widerspruch steht, gehört jedeSmal eine ministerielle Ausnahme - Bewilligung dazu. Dresden hat sie erhalten, .well hier besonders örtliche Ver hältnisse vorlagen'. Kürzlich besaht« sich der Kreisausschuh Dresden mit der Angelegenheit. Er billigt den Standpunkt des Ministeriums durchaus nicht, ermächtigte vielmehr die Kretshauptmannschaft, die Besteuerung der Landwirtschaft in olle« derartigen Fällen zu befürworten und es auf die Ent- scheldung des Ministeriums ankommen zu lasten. Infolge- -^se« wurde daS Gewerbesteuergesetz der Stadt Meißen, de« ein Gesuch um Ausnahmebewilltgung detgegeben war, befürwortet, während bei Dippoldiswalde die betref fend« Bestimmung beanstandet werden mußte, well es an einem derartigen Gesuche fehlte. — In der Be- «tung tm Etadtverordnetenkolleglum wurde auf die betref fende« lanbesrechtlichen Bestimmungen nicht htngewiesen. Wahrscheinlich hat st« niemand hier gekannt. Darauf läßt fa auch der Umstand schließen, daß ein entsprechendes Gesuch nm Ausnahmebewilltgung unterblieb. Jedenfalls wird das nunmehr sofort nachgeholt. Aus Genehmigung desselben ist ober durchaus nicht mit Bestimmtheit zu rechnen nach der Stimmung im Ministerium. Das wäre unangenehm für anfere Finanzen. — Tagesordnung für die 24. Stadtverordnetensitzung am Freitag den 2. Dezember 1921, abends 8 Uhr. ^) Oeffentliche Sitzung: Kenntnisnahme von einem Dankschreiben, von einer Mttellung über Erhöhung deS Gaspreises, von einer Nteder- fchrift, Stromunterbrechung betr., von einem Schreiben d« Estenbahngeneraldirektton, Straßenübergang am Bahn- hohb betr., und von einer Niederschrift über die Gesamtver- luM beim VerelnSbank-Konkurs. — EtnfAhrung einer neuen ZtnSderechnungsart bet der Sparkaste. — Kapitalertrags- peuer für übernommene Kommunal-Kredttbriefe. — Er höhung des Bekvstigungs- und Wäschegeldes an den Kran- kenhauSverwalter sowie Erhöhung der Vergütung der Nacht wachen. — Vomahme von Baulichkeiten in der Bürger schule. — Bestimmung des Wahltages für die vorzunehmende Ergänzungswahl des Ratskollegiums und nach Befinden Auf forderung zur Einreichung von Wahlvorschlägen. — 6) Richt- Lffentltche Sitzung. — Am 1. Dezember hält der Militärverein im „Stern"- Saale Monatsversammlung ab. Herr vr. Pinder wird in dieser einen Dortrag über „Ernstes und Heiteres au» dem Wegerleben" bieten. Beginn 8 Uhr. — Infolge der neuerdings eingeiretenen außerordentlichen Steigerung der Preise für Be riebsstosfe, Oele, Fette und sovsHze Materialien, sowie der Erhöhung der GehäUrr und Löhne sieht sich die Eisenbahn-Generaldirektton al« Sächsische Kraftwagenverwaltung genötigt, vom 1. Dezember 1921 an auf ihren Linien die Personenfahrpreise auf 1 M. für einen Tarifkilometer zu erhöhen. Auf einigen Linien, bei denen besondere örtliche Verhältnisse vorliegen, wird der Fahrpreis auf 70 Pfennige für 1 Tarifkilomeier erhöht Die Gepäck- und Erpreßgutfrachtsätze bleiben unverändert. Der Preis der Sammelkarten für Schüler wird allgemein auf der Grund lage von 70 Pf. für 1 Tarifkilometer berechnet. — Wahrsagen lst Betrug. Das Wahrsagen hat das Reichsgericht für Betrug erklärt In einer Entscheidung, die jetzt den Polizeibehörden mitgeketlk wird. In dem Fall« hatten die Kunden des Wahrsagers selbst erklärt, daß sie sich nur einen Scherz machen wollten und dafür das Geld gegeben hätten. Sie hätten gar nicht an Lie Fähigkeit des Ange klagten geglaubt. Das Landgericht hatte trotzdem versuchten Betrug angenommen. Auch das Reichsgericht erklärte den Tatbestand des versuchten Betruges für einwandfrei fest- gestellt. - Morgen Donnerstag, den 1. Dezember 192K, nachm. 2 3 Uhr Mutterberatungsstunde im hiesigen Diakonat. — Wetterleben der Seele, Wiederverkörperung und andere Fragen beschäftigen die Menschen unserer Tage wie lange nicht Freilich werden darüber auch die verworrensten Ge danken verbreitet- Was „christlicher Ewigkeitsglaube" hierzu sagt, wird den Inhalt des Vortrag» bilden, den Herr Pastor Fischer au» Kipsdorf auf Veranlassung der hiesigen christ lichen Vereinigung Donnerstag den 1. Dezember abend» 8 Uhr in der Reichskrone halten wird. — Tschechischer Kohlen-Katzenjammer. Der tschechische Uebermut hat wieder einmal einen gehörigen Dämpfer erhalten. Bekanntlich sind -le tschechschen Kohlen- großhändler vor kurzem gegenüber Deutschland von -er Mark- zur Kronenwährung übergegangen beim Verkauf der böhmischen Braunkohle, während sie für oberschlestsche Stein kohle nur Mark zahlen wollen laut einem Beschluß -er Regierung. Der deutsche Widerstand hat aber den Tschechen solchen Schaden gebracht, -aß der tschechische Katzenjammer schon jetzt nach 14 Tagen laut und immer lauter wird. DaS Regierungsblatt .Prager Presse' spricht bereits von einer .akuten Krise unserer Baunkohlentndustrle infolge des Exportausfalles' un- weist darauf hin, daß das Inland gar nicht imstande sei, die sehr bedeutende Ausfuhr nach Deutsch land auch nur zum Teil zu tzhernehmen, da es auf ganz andere Sorten eingestellt sei. ES sei eine weitgehende Pro duktionseinschränkung un- damit eine Verteuerung der Kohle zu befürchten. Die Werke, namentlich tm Falkenauer Gebiet, seien schon lauge in einer so schweren Finanzkrisis, daß sie die Verträge mit den Arbeitern gekündigt haben. Die Prager Presse fordert HUfe von der Regierung. — Für die deutschen Verbraucher gilt es nun, zusammenzuhalten un- möglichst keine böhmischen Braunkohlen zu beziehen. Dann werden die Tschechen schon nachgeben. Sie haben damit schon begonnen, denn seit Freitag berechnet, wie die .Sächs.- Böhmische Korrespondenz' erfährt, Weinmann für Falke nauer Kohle schon wieder Markpreise. KSelftrsdorf. Die hier in Dienst stehende l 5 jährige Erna Böhme au« S«ifen sollte am Sonnabend mit anderen Personen SSgespäne au» der Mühle holen. Sie saß auf dem Wagen, während die anderen an der Deichsel waren. Als sie nun da» zu scharf angezogen« Schletfzeug löste, kam der Wagen plötzlich ins Rollen, sie fiA vom Wagen herab und dieser fuhr über sie hinweg. Dabet trug dar Mädchen so schwere innere Verletzungen davon, daß sie an deren Folgen am Montag verstarb, j« Obercarsdorf. Für Sonntag den 11. Dezember 1921 ladet der Turnverein Obercarsdorf (D.T.) zu einem Unter- Haltungsabend mit Tanz ein. Nach dem uns vorliegenden Programm wird neben turnerischen Vorführungen und Bühnen- tänzen ein Singspiel aufgesührt. Als sehenswerte Ueber- raschung wird der Verein lebende Bilder stellen, wozu dem Verein indische, chinesische und japanische Originalkostüme, echte Teppiche und Stickereien von einer befreundeten Dame zur Verfügung gestellt wurden. Wir wünschen schon jetzt einen recht guten Besuch diese» Abends, da ein etwaiger Ueberschuh dem Turnhallenbaufond» für die neugebaute Turnhalle zufließt. — Kartenverkauf beginnt Sonnabend den 3. Dezember. Allenberg. Bei der Sta-tgemetn-eratswa-l am vergan genen Sonntag machten etwa 92« -er Wahlberechtigten vom Stimmrechte Gebrauch. Es erhielten -le Mehrheits- sozialtsten 475 Stimmen und 6 Sitze, die List« Noack (bürger lich) 280 Stimmen und 2 Sitze, die Liste Bauernfeind (bürger lich) 117 Stimmen und 1 Sitz, die Unabhängigen 64 Stimmen und keinen Sitz. Wendischcarsdorf. Bei der hiesigen Gemeinderatrwahl hatten sich sämtliche Berufe auf einen Wahlvorschlag geeinigt, sodaß eine Wahl nicht nötig wurde. Hirfchbach. Da in der vorgeschriebenen Zett bi» zum 27. November nur ein Wahlvorschlag für die diesjährige Go- meinderatrwahl eingereicht wurde, hat sich diese dadurch er ledigt und gelten damit die Dorgeschlagenen al» gewählt. Den neuen Gemeinderat bilden ab 1. Januar 1922 die Guts besitzer Otto Pöschel und Otto Steinich, die Wirtschaftrbesitzer Robert Uhlemann und Paul Ullrich, Hausbesitzer Emil Eich horn, Stellmachrrmeister Mar Klengel, Oekonomie-Inspektor Kurt Schleider und Schuhmacher Otto Pretzsch. — Mit Ab lauf dieses Jahres scheidet altershalber auf eigenen Wunsch der privatisierende Stellmachermeister Ernst Hartmann au» dem Gemeinderate, dem er fett >877 angehörte, aus. Zu gleich Gemeindekassierer und Mitglied der Schulvorstande», hat er in seltener Treue und Gewissenhaftigkeit seine Aentter verwattet. Fast 50 Jahre war er erster Spritzenmeister der Gemeind«, welch«» Amt erst kürzlich auf seinen Enkel, Stell machermeister Lllar Klengel, überging. Hartmann ist noch einer der wenigen Mitkämpfer unserer Orter aur dem Feld zug von 1870/71, wie auch der Wirtschaftrbesitzer Ernst Hillig, der gleichfalls auf «ine Wiederwahl in den Gemeinderat alters halber vrrzichtete. Sein Amt als 2. Spritzenmeister übernahm der Wirtschaftrbesitzer Paul Ullrich. Den beiden aurschriden- den Gemeindevertretern Hartmann und Hillig wird die Ge meinde Hirschbach stet» ein dankbare» Gedenien für ihre Dienste zum Wohle der Gemeinde brwahren. Möge beiden ein ungetrübter Lebensabend beschieden sein! Krelftha. Bei -er Lockwitztalbahn gllt ab 1. Dezember folgen-er Fahrpreistarif: Fahrpreise für Erwachsen« auf der Strecke Bahnhof Niedersedlitz bis Gemeindeamt Lockwttz 70 Pf., steigend bis S M. auf der Strecke Bahnhof Nieder sedlitz bis Kreischa; Monatskarten 82 bezw. 84 M^ Lehr lingskarten un- Schülerkarten 30 bezw. 42 M., Arbeiter wochenkarten 7 bezw. 19H0 M.,Enwohnerkart«n für zehn Elnzelfahrten 6,30 bezw. 27 M. Lehrlings» un- Schüler karten sind Sonn- und Festtags ungültig. Dresden. Vor Eintritt in die Tagesordnung der Land- tagssihung am Dienstag stimmt das Haus zu, daß ^je beiden Vorlagen, die Abänderung des Besoldungsgesetzes und die Neuordnung der Aufwandsentschädigung für Abgeordnete betreffend, ohne vorherige Beratung sofort an einen Elfer- Ausschuß überwiesen werden. DaS Haus tritt dann in dl« Tagesordmrng ein. Auf Punkt 1 der Tagesordnung steht di« erste Beratung eines Gesetzentwurfes über eine Wohnungs bauabgabe. Der Entwurf fleht nach Maßgabe des Reichs gesetzes über die Erhebung einer Abgabe zur Förderung des Wohnungsbaues eine Abgabe in Höhe von 10X des jähr lichen Nutzungswertes derjenigen Gebäude vor, dle vor dem 1. Juli 1918 in Sachsen fertiggestellt sind. Ftnanzmtnister Heldt begründet den Entwurf. Sachsen fei verpflichtet, für das Rechnungsjahr 1921/22 mindestens 140 109 330 M. zur Förderung des Wohnungsbaues aufzubrtngen. Es würden pro Kopf 30 M. zu zahlen sein. Der Landtag hat aber am 17. März 1921 -«schlossen, den vorgeschriebenen Bettag für Sachsen zu verdoppeln und pro Kopf 60 M. zu erheben, um eine größere Zahl Wohnungen Herstellen zu können. Insge samt würden also aufgebracht werden 280 Millionen Mart un- 140 Millionen Mark, -ie die Gemeinden berettpellea müßten. Dle Redner d«r einzelnen Parteien suchten selbst verständlich ihren Interessen entsprechend irgend etwa« an dyn Entwurf zu deuteln. Die Vorlage geht schließlich an den Rechtsausschuß. Die erste Beratung der Vorlage, den Weiterbetrirb des Kunst- und Kalkstrinwerkes Copitz durch Bewilligung von 2 Millionen Mark betreffend, wird rasch erledigt. Dle Redner der Rechtsparteien hoben die Unwirt schaftlichkeit des Betriebes hervor. Die Vorlage geht an den Haushaltsaurschuß. Ein Ankag der Deutschen Volkspartet, die Regierung zu ersuchen, dafür zu sorgen, daß dl« von den Freien Gewerkschaften bei den letzten Gemeindewahlen übernommene Ueberwachung der Wähler, die zu einer unzu lässigen Wahlbeeinflussung führt, nicht wiederholt wird, führte zu einer etwas lebhafteren Debatte. Während dle Rechts parteien von einem Mißbrauch de« Rätegesetzes sprachen, äußerte sich die Linke dahingehend, daß der Anttag völlig in sich zusammengebrochen sei. Weiterhin wurde von der Rechten geäußert, daß es nicht zu umgehen sein würde, daß die Wahlpflicht eine gesetzliche Regelung findet. Auch die Mehrheitssozialisten waren derselben Meinung. Der Anttag ging daher an den Rechtsausschuß. Ein An trag Müller—Ehemnitz (Soz.), die Regierung zu ersuchen, eine. Verordnung zu erlassen, wonach die Disziplinarstrafen ausHden Personalakten der Beamten zu streichen sind, und