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Das „Aktuelle Gespräch" mit Dr. Nagy Es dürfte schon längst kein Geheim nis mehr sein, daß allmonatlich eine Veranstaltung des Deutschen Kul turbundes stattfindet, in der alle Angehörigen unserer Hochschule Gelegenheit haben, sich über das weltpolitische Geschehen zu infor mieren und sich gleichzeitig aus berufenem Munde Aufklärung über verschiedene Fragen und Probleme zu verschaffen. Über das hohe Niveau dieses Gespräches mit Herrn Dr. Nagy ist schon viel gesprochen und auch an dieser Stelle schon geschrieben worden. Mir ist es, allerdings erst nach vielen Schwierigkeiten, die sich durch den Stundenplan ergaben, gelungen, auch eine Anzahl von Studenten für diese Veranstaltung zu gewinnen, wobei ich mich von dem Gedanken leiten ließ, daß es den Erziehungs zielen unserer Deutschen Demokrati schen Schule entspricht, wenn sich unsere Jugend über den gewöhn lichen Rahmen (Presse und Rund funk) hinaus mit den weltpolitischen Ereignissen, ihren Hintergründen und Zusammenhängen befaßt. Außer dem ist es, vom erzieherischen Standpunkt gesehen, wichtig, daß sich Erzieher und Studenten auch außerhalb des Unterrichts kennen lernen und erstere diese Gelegenheit benutzen, um ihre Erfahrungen und Erkenntnisse der jungen Generation auch auf einem Gebiet zu vermitteln, das nicht direkt zu ihrem Fach gebiet gehört. Das trifft auf alle Angehörige unserer Hochschule all gemein und auf die Angehörigen des Institutes für Gesellschaftswissen schaften insbesondere zu, da ja in diesem Gespräch an erster Stelle gesellschaftspolitische Probleme be handelt werden. Um so verwunderlicher, ja beschä mender ist es, wenn bei den letzten Veranstaltungen mit Dr. Nagy die Anzahl der anwesenden Studenten mit ausschlaggebend für die Durch führung des „Aktuellen Gesprächs“ war. Am 10. Februar 1960 beispiels weise nahmen an dieser Veranstal tung dreizehn Studenten und zwei Angehörige unserer Hochschule teil, von denen nur einer Angehöriger des Lehrkörpers war! Ähnlich war es bei allen vorhergehenden Veran staltungen dieser Art, bei denen, wenn es sich stundenplanmäßig er möglichen ließ, die Abteilung Sprach unterricht meist über 50 Prozent aller Anwesenden aus dem Lehr körper ausmachte. Es ist auch an unserer Hochschule schon viel über sozialistische Erzie hung der Studenten gesprochen und geschrieben worden. Hat man sich schon überlegt, daß man allein mit Reden und Artikeln keine sozialisti schen Studenten erziehen kann, sondern daß dabei vor allem das Vorbild des Erziehers eine aus schlaggebende Rolle spielt? Sehr verwunderlich ist es, daß es die Partei und die gesellschaftlichen Organisationen bis jetzt noch nicht fertiggebracht haben, in Hinsicht auf die Wichtigkeit dieser Veranstaltung erfolgreich auf ihre Mitglieder und Funktionäre einzuwirken. Wozu verzettelt man sich in ver schiedene Veranstaltungen? Warum sucht man nach neuen Formen politischer Aussprachen, wenn man die alte, von der man weiß, daß sie gut ist, nicht ausnützt, wo doch die Zeit eines jedes einzelnen sowieso schon knapp bemessen ist? Es wäre erfreulich, wenn sich jeder einmal Gedanken über die hier auf ¬ geworfenen Probleme machte und als Ergebnis dieser Überlegungen in Zukunft eine recht große Anzahl von Angehörigen unserer Hochschule am „Aktuellen Gespräch“ mit Dr. Nagy teilnehmen würde. Karl Forner Seminargruppe 4/V Seit dem Herbstsemester 1959 gehört unsere Seminargruppe zu den stän digen Besuchern des „Aktuellen Ge sprächs“ mit Dr. Nagy. Diese gute, so gar nicht schulisch ablaufende Veranstaltung, wurde zu unser aller Verwunderung, bisher nur mäßig besucht. Wir möchten daher der Hoffnung Ausdruck verleihen, daß in Zukunft mehr Studenten und vor allem ein größerer Teil des Lehrkörpers an diesem Gespräch teilnehmen. ... kennst du deine Perspektive? Im Januar dieses Jahres fand auf Anregung der FDJ- Fakultätsleitung ein Forum der Studenten der Fach richtung „Werkzeugmaschinen“ mit Vertretern einiger WB statt. Neben den Vertretern des Instituts für Werkzeugmaschinen, Dipl.-Ing. P i e g e r t und Dipl.- Ing. Neubert, waren Kollegen Lasch als Ver treter der WB Wälzlager und Normenteile und ein Vertreter der VVB Eisen-, Blech- und Metallwaren anwesend. Ziel dieses Forums war es, eine Aussprache zu führen über • die Perspektive des Werkzeugmaschinenbaues in nerhalb des Siebenjahrplanes, • die Aufgaben der Rekonstruktion im Werkzeug maschinenbau, • die Möglichkeiten des zukünftigen Einsatzes nach Absolvierung des Studiums und • die fachlichen und gesellschaftlichen Forderungen an den jungen Absolventen. Der Vertreter der VVB WMW bewies an Hand von Beispielen, welche Produktionssteigerung in den ein zelnen Zweigen des Werkzeugmaschinenbaues durch geführt und wie die Entwicklung automatisierter Werkzeugmaschinen gesteigert werden sollen. Herr Dipl.-Ing. Piegert wies darauf hin, daß die Absolven ten ihren zukünftigen Einsatz nicht nur in den Betrie ben der VVB WMW sondern auch in anderen volks eigenen Betrieben sehen müssen. Es kam dort zum Ausdruck, daß sich die Absolventen in den Betrieben zum größten Teil von der gesellschafts-politischen Arbeit fernhalten und der Verbindung mit dem Pro duktionsarbeiter zu wenig Beachtung schenken. Die Fragen der Studenten, die sich im wesentlichen auf die Einsatzmöglichkeiten im Betrieb bezogen, konnten am Verhältnis der Steigerung der Hochschulkader zu den Produktionsarbeitern eindeutig beantwortet werden. Das große Interesse unterer Studenten an solchen Aussprachen, sollte andere Fachrichtungen anregen ähnliche Foren durchzuführen. Dipl.-Ing. Neubert Vom Arbeitskreis der Hochschulbibliotheken In der Zeit vom 27. bis 29. Januar 1960 fand in der Bibliothek der Hochschule für Architektur und Bau wesen Weimar die 3. Tagung des „Arbeitskreises der technischen und ökonomischen Hochschulbibliotheken“ statt. Es waren Vertreter des Staatssekretariats für das Hoch- und Fachschulwesen, Sektor wissenschaftliche Bibliotheken, Museen und Publikationen sowie Ver treter der Kommission für Dokumentation und Biblio graphie eingeladen. Die wichtigsten Punkte der Tages ordnung waren: 1. Aufbau von Dokumentationsstellen an Hochschul- bibliotheken 2. Erarbeitung einheitlicher Arbeitsmethoden für die Ingenieur- und Fachschulbibliotheken 3. Erarbeitung des Studienprogrammes für eine Dele gation nach Polen. Unsere Hochschulbibliothek ist im Arbeitskreis ver treten durch Kollegen Scheffel, zugleich Vorsitzender des Arbeitskreises und Kollegin Dorst als Sekretärin des Arbeitskreises.