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fnapmq HOCHSCHULE FÜR MASCHINENBAU KARL-MARY-STADT 3. Jahrgang Mitteilungen Februar 1960 Nr. 2 Der akademische Senat der Hochschule für Maschinenbau Karl-Marx-Stadt befaßte sich in seiner Sitzung am 25. Januar 1960 mit der gegenwärtigen politischen Lage in Deutschland, vor allem mit der derzeitigen gefährlichen Entwicklung in Westdeutschland. In der sehr ernsthaft geführten, grundlegenden Diskussion kamen die Senatoren einmütig zu folgender Auffassung: Durch die beharrlichen Bemühungen der Sowjetunion und des gesamten sozialistischen Lagers ist eine merkliche Entspannung in den internationalen Beziehungen unter den Völkern eingetreten. Der Beschluß des Obersten Sowjets zur Reduzierung der Streitkräfte um 1,2 Millionen Mann ist ein weiterer entscheidender Beitrag des sozialistischen Lagers zur internationalen Entspannung. Heute wird die friedliche Koexistenz von verantwort lichen Kräften im westlichen Deutschland als die einzige Möglichkeit einer friedlichen Entwicklung, als Grundlage der Beziehungen zwischen beiden Weltlagern anerkannt. Die stärksten Kräfte gegen eine Entspannung in der Welt gehen heute von Westdeutschland aus. Dort wurden nach dem zweiten Weltkrieg die im Potsdamer Abkommen aufgestellten Forderungen nach einer demokratischen Neugestaltung Deutschlands nicht durchgeführt und damit die Voraussetzungen für die Restauration der Kräfte geschaffen, die Deutschland bereits zweimal in einem Jahr hundert an den Rand des Ruins und der nationalen Katastrophe führten. Heute haben diese reaktionären Kräfte in Westdeutschland die Staatsgewalt voll in der Hand und betreiben eine ideologische und materielle Aufrüstung in einem unvorstellbaren Ausmaß. Diese Kräfte widersetzen sich konsequent jedem Gedanken der Entspannung. Aus Anlaß der bevorstehenden Gipfelkonferenz setzen sie „die nationale Welle“ in Bewegung, unter den alten nazistischen Losungen des Kampfes gegen die Juden und einer wüsten antikommunistischen Hetze. Offen werden in Westdeutschland Rassenhaß und aggressive Absichten gegen die Länder der sozialistischen Gemeinschaft ver kündet. Der Bonner Staat stellt heute faktisch eine Neuauflage des faschistischen Staates dar. Seine ideologische und militärische Aufrüstung ist mit einer brutalen Unterdrückung aller demokratischen und friedliebenden Kräfte verbunden. Westdeutschland ist zum Hauptkriegsherd in der Welt geworden, und das Tempo seiner Aufrüstung stellt eine ernsthafte Bedrohung nicht nur für die anliegenden Völker, sondern auch für die weitere Entwicklung einer Normalisierung der Beziehungen in der Welt dar. Der westdeutsche Militarismus fühlt sich stark genug, um vom kalten zum heißen Krieg überzugehen. Der Bonner Minister Strauß erklärte mit zynischer Offenheit: „Wir rüsten verstärkt auf und nehmen alle Konsequenzen, die sich für die deutsche Nation ergeben, auf uns!“ Die Existenz der deutschen Nation ist in Gefahr Der Senat appelliert an die Herren des Lehrkörpers der Hochschule für Maschinenbau Karl-Marx- Stadt und darüber hinaus an alle Hochschullehrer in der Deutschen Demokratischen Republik, die studierende Jugend zum Kampf gegen den aggressiven, klerikalen Militarismus in Westdeutschland und seine Ideologie aufzurufen und sie von der Siegesgewißheit des Sozialismus zu überzeugen. Dr. rer. nat. G. Junghähnel Amtierender Rektor Prof. Dr.-Ing. habil. Woschni Dr.-Ing. Hofmann Dr. Hübler Prof. Dr.-Ing. Altmann Prof. Dipl.-Ing. Neumann Prof. Dr.-Ing. Nebel Direktor Wicht Verwaltungsdirektor Masur Karl Weinrich 1. Sekretär der HPO der SED Dr.-Ing. Baumgartl 1. Vorsitzender der HGL Dipl.-Ing. Beschnitt 1. Sekretär der HSGL der FDJ Prof. Schläfer Prof. Dipl.-Ing. Adler Dipl.-Ing. Piegert Prof. Dr.-Ing. Gläser Prof. Dr. phil. habil. Rupp Prof. Walther Werkdirektor Schade