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Dressen ,,,,,17 Dm» mü> Verlas - Sarl Jeime ln DtBUotti»»«!»«. 1625-17 87. Jahrgang Sonntag den 27. November 1S21 1300-14 Rl 277 Amtliche VekmImchnM and Die Liste mit den «ingegangenen Erklärungen für Herrmann, Bürgermeister. FMk l»iMc is kr Nikir SI» »7t m Schlllh. !> herzlich leit ^ain 1400-1 1250-13 1050-1« 1400-1 1175-13 «0-1V 700-850 1400-147 1050-117 050 IVM 1625-1 1200-13 «8-IM 725 1050-2050 »50 2150 !700-1S >550-1650 650-1850 gegen Errichtung einer Zwangs-Innung für das Schuhmacher»Handwerk Frankenberg. 3m Rat-Kollegium scheint eine merkwür dige sozialdemokratische Parteipolitik getrieben zu werden. 3n der letzten Ratssitzung wurde Kenntnis genommen vor» der Amtsniederlegung deS unbesoldeten, von der Mehrheits- sozialdemokratie seinerzeit aufgestellten StadtratS Bach, der seinen Schritt damit begründet, daß zwischen ihm und -er sozialdemokratischen Mehrheit im Kollegium tiefgehend« Meinungsverschiedenheiten bestehen, und -atz er es ablehnen müsse, anstatt eine allgemeine, alle Schichten der Bevölke rung berührende Kommunalpolitik, eine einseitige Partei politik zu treiben. Stollberg. Ein tschechischer Offizier, -er sich in einem Flugzeuge auf dem Wege von Prag nach Eger befand, hatte infolge des parken Nebels -le Orientierung verloren und war auf -eutsches Gebiet geraten. Am Mittwoch mittag gegen 1 Uhr wollte er auf einer Anhöhe bei Niederdorf landen. Da der Rebel dem Flieger die Sicht erschwerte, hatte der Offizier die starke Steigung im Gelän-e nicht gesehen. 3n- folgedeffen bohrte sich der Vorderteil der Maschine in den weichen Ackerboden. Das Flugzeug überschlug sich und wurde beschädigt. Der Flieger konnte rechtzeitig heraus- springen; er blieb unverletzt. Großschönau. Ein Erpresser konnte hier festge nommen werden. Die Gutsbesitzerin Ernestine veno. Menzel erhielt am Donnerstag einen Brief, worin sie aufgefordert wurde, in der darausfolgenden Nacht am Bahnübergang auf ihrem Feldwege, und zwar bei einer dort angebrachten Warnungstafel, 5000 M. in einer Pappschachtel niederzu legen. 3m Falle der Weigerung wurde ihr mit dem Anzündern der Scheune oder der Ermordung ihres Sohnes Hermann ge droht. Unterzeichnet war -er Brief mit «Anarchistenbun- Zittau'. Den Bemühungen des Gendarmerie-Haupkwacht- meisters Prüfer ist es gelungen, in dem Brlefschreiber den im Grundstück Nr. 237 wohnenden 25 jährigen Zimmermann Richard Michel zu ermitteln. Bei einem Verhör durch den Beamten hat er sich jetzt auch als Täter bekannt. Schellenberg. 3m Juli dieses Jahres war in einem Fabrikgrundstück in Schellenberg ein Militärwagen sowie eine gröhere Anzahl von Pferdegeschirren durch die zustän dige Polizeibehörde beschlagnahmt worden, da die Annahme vorlag, dah es sich um verschobenes Heeresgut handle. Bet den angestellten Erörterungen ist jedoch festgestellt wordeu, daß weder ein Eigentumsvergehen noch Vorbereitungen in gegenrevolutionärer Absicht vorlagen. Da ein polizeiliches Interesse an den Gegenständen nicht mehr bestand, ist auch die Aufhebung der Beschlagnahme der Pferdegeschirre aus gesprochen. — Man hat also wieder einmal Gespenster ge sehen. Falkenstein. Montag mittag explodierte in einem Haus« der König-Albert-Strahe ein Fallofen. Der Druck war so gewaltig, daß einige Fenstertafeln, darunter ein großes Schaufenster zersprangen und auch noch anderer Schaden an- gerichtet wurde. Die Ursache der Explosion konnte noch nicht festgestellt werden. Man nimmt an, daß sich in der Kohle ein Sprengstoff befunden haben muß. — Die kommunale Totenbestattung bildete den Gegenstand einer längeren Beratung des Städtischen Ver eins. Da unsere Stadt noch vor wichtigeren Aufgaben steht und bekanntlich die Gemeinden mit der Erhebung von direk ten Steuern lahmgelegt worden sind, wurde beschlossen, von der Einführung der kommunalen Totenbestaltung bis auf weiteres absehen zu wollen. Kontor Dresden 12S4L I»»«»»» »rf. r Lager OertlicheS und sächsisches. Dippoldiswalde. Ein Achtzigjähriger. An einem lauen Augustabende des Jahres 1841 kamen unter den Linden der Steinschen Schankwirtschaft (jetzt Einhorns Hafen- schänke) vier Männer (Dittrich, Meyer, Fischer, Bellmann) zu traulicher Geselligkeit zusammen. Um die gemütliche Unterhaltung noch zu verschönern und das Freundschaftsband noch fester zu knüpfen, zog der eine, Musiklehrer Dittrich (als Organist in Chemnitz verstorben) vier Notenblätter aus der Tasche, und, da alle musikkundig waren, erklang bald vierstimmiger Männergesang in die sternenhelle Sommer nacht hinein. Von den harmonischen Akkorden angezogen, weihten sich bald noch mehr sangesfreudige Männer dem deutschen Gesänge und gründeten so im Männer-Ge- fangvereine der edlen Freundschaft ejn trautes Asyl. Von den Gründern des Vereins wird den eingesessenen Markkbewohnern noch in guter Erinnerung sein Herr Chri stian Friedrich Fischer (f 1896) mit seinem rankenumstickten Sammetkäppchen, wie er (von Beruf Musiker) in seinem Kramladen seine Kunden mit freundlicher Miene bediente. Hatte er in den Jahren 1880—90 auch keine Gewalt mehr über seinen 2. Tenor, so kann sich der Berichterstatter doch »och lebhaft erinnern, wie Fischer bet Musikaufführungen des Vereins seine Violine kräftig erklingen ließ. Das älteste Mitglied des Vereins ist gegenwärtig Herr Baumeister Otto Schmidt (seit 1866), der zu seiner Zelt nicht nur mit seines Baffes Grundgewalt des Gesanges Stühe war, sondern durch feine Festspieldichtungen auch den festlichen Veranstaltungen eine neubelebende Richtung gab. Durch die Pflege des Männer-, bisweilen auch des gemischten Gesanges hat der Verein nicht nur seinen Mitglieder selbst, sondern auch der Oeffentlichkeit schöne Stunden bereitet, so daß ihm alle an feinem am 26. und 27. d. M. stattfindenden 80. Stiftungs feste ein weiteres Blühen und Gedeihen von ganzem Herzen wünschen. — Morgen Sonntag veranstaltet der Turnverein .Jahn' in der Reichskrone eine öffentliche Abendunterhaltung. Das vorliegende Programm fleht neben Musik- und Gesang- darbtetungen eine Soloszene und ein Lustspiel vor, während der turnerische Teil in Gruppen, Reckturnen und Sonder vorführungen der Zöglinge wie der Mitglieder (Stababungen) besteht. Den Schluß bildet, wie bei Turnerkonzerken üblich, ein Reigen. Er betitelt sich .Rheinweben und -Leben' und führt den Zuschauer in Gedanken an die Ufer des Rheines Aeinnlxen werden ihm von der Loreley erzählen und Winzler und Winzerinnen in ihrem Reigen die Wahrheit tebendig werden lassen, daß es sich am Rhein doch herrlich leben läßt. Der Beginn des Konzerts ist auf 7 Uhr festge setzt. Es ist aber jedem zu raten, rechtzeitig zu kommen, um Montag, den 28. November 1921, vorm. 10 Uhr, sollen in Schmiedeberg folgende Gegenstände, als: 22 Körbe und Schwingen mit verschiedenen Granwaren, je ein Posten Ftfch- waren, Sauerkraut, leere Fässer, Kisten und Bretter, 7 Holz böcke sowie 1 Marktwage mit Gewichten öffentlich gegen Barzahlung versteigert werden. i Sammelort für Bieter: Gasthof Schmiedeberg. Dippoldiswalde, den 26. November 1921. 0 425/21. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts. orträgen. DEN." 7'/» Uhr. D. S. Weitzeritz-Jeitung m>» MM« M Di-P»l»iswal»e. Schmieted«, »L u". Paukdorf gen «inladet im Bezirke des Amtsgerichts Dippoldiswalde mit Ausnahme der . Orte Cunnersdorf, JohnSbach, Luchau, Hausdorf un- Schlottwlh, jedoch mit Einschluß der Orte Bärenfels und Scheüerhau aus dem Amtsgerichtsbezirk Altenberg liegt vom 28. November 1921 ab 2 Wochen lang werktags vormittags von K—12 Uhr im Rathause, 2. Stockwerk, Zimmer Nr. 17, hier zur Einsicht und Erhebung etwaiger Widersprüche der Beteiligten öffentlich aus. Einsprüche, die nach Ablauf der oben festgesetzten Frist eingehen, bleiben unberücksichtigt. Dippoldiswalde, den 25. November 1921. Der Kommissar. 1100- «0-105 750-850 Von Woche zu Woche. Randbemerkungen zur Zeitgeschichte. Der Achtstundentag war eine der ersten „Errungenschaften" der Revolution. Diese gleichmäßige Beschränkung der täglichen Arbeitszeit trifft manchen, der gut uno gern noch etwas länger auf dem Posten sein könnte. Andererseits kommt sie manchem nicht zugute, dem sie wohl zu gönnen wäre. So haben kürzlich die Gesetzgeber im preußischen Landtag eine Sitzung gehalten, die den Normalarbeitstag um fast zehn Stunden überschritt. Bon zwölf Uhr mittags bis « Uhr morgens. Das hält kein Pferd aus, sagt man in der Volkssprache. Allerdings gönnen die Abge ordneten, wenigstens die größere Masse davon, sich zeitweilig längere Erholungspausen. Aber schön ist dieses Schwanken von einem Extrem in das andere doch nicht. Der Parteikampf, sagt man, bringe da- so mit sich; nur durch solche Dauersitzungen könne man die Obstruktion überwinden. Dann liegt also die Schuld bei den Quertreibern, die mit beiden Händen Sand in die Maschine zu streuen suchen. Die gewerbs mäßige Obstruktion gehört in da» Kapitel der Keit- MerieSSbrüch ^Mk.od««^ AWMlrv. trag«». - Stnreln« Dumm«« «0 Pf. - Senifpr*»«: Amt DippoldiswaldeVr. S. sich «inen guten Platz zu sichern, denn ein Besuch -es Kon zerts lohnt un- ist nur zu empfehlen. — 3n -en Stern - Lichtspielen gelangt am morgenden Sonntag der große SensatlonSftlm .Der fürstliche Abenteurer Buffalo, der stärkste Mann -er Welt' mit seinen, wie eS im 3nserat heißt, unbegreiflichen Abenteuern, sowie ein tolles Lustspiel zur Darstellung. — Am gestrigen Freitag abends gegen 7 Uhr ist vor einem Geschäft in der Bahnhofstraße nachstehend beschrie benes Fahrrad entwendet worden: Marke Avanti, hochge- , bogne, vernickelte Lenkstange, schwarze Felgen, ziemlich neue Gummibereifung, Kontinental - Satteldecke aus braunem ! Sammet mit rotem Band, Luftpumpe am Rad befestigt. Das Rad war neu vernickelt und emailliert. Der Bestohlene hat 200 M. Belohnung für Wiedererlangung des Ra-es ausgesetzt. Vor Ankauf wird gewarnt. Personen, welche in der Lage sind, Auskunst zu geben, werden gebeten, die Polizeiwache hiervon benachrichtigen zu wollen. Dresden. Der Landtag arbeitete am Freitag im Eil- tempo. Zu bedeutenden Debatten kam es nicht. Etwas leb haft ging es nur bei Punkt 1 der Tagesordnung zu, die erste Beratung über den Anttag Blüher (D. V.), bett. Aufstellung von Grundsätzen über die Beamtenbildung. Der Anttag wurde schließlich dem Haushaltausschuß überwiesen. Abg. Blüher begründete darauf ebenfalls einen Antrag feiner Fraktion auf Beantwortung von Beschwerden gegen Reichs verwaltungsstellen durch Vertreter der Retchsregierung' Da die Angelegenheit eine staatsrechtliche Frage ist, wird sie dem Rechtsausschuß überwiesen. Der Anttag der Frau Abg. Salinger (Dem.) auf Schaffung einer dem Artikel 128 der Reichsverfaffung entsprechenden Rechtsgrundlage für -le verheiratete Lehrerin wird in Echlußberakung angenommen. Zuletzt beschäftigte sich das Haus ohne Aussprache mit der zweiten Beratung über dis Gesuche des Ortsausschusses freier Gewerkschaften für Glashütte ri. Umg. und der Städtischen Zndustriezentrale Glashütte m. b.H. um Bewilligung staat licher Mittel zur Erweiterung der deutschen Uhrmacherschule in Glashütte. Auch dieses Gesuch wurde angenommen. — Nächste Sitzung Dienstag, 29. Nov., 1 Uhr. — Der Aeltestenausschuß des Landtages beschäftigte sich am Donnerstag mit dem demokratischen Anträge auf Ver schärfung der Geschäftsordnungsbesttmmungen, um eine ruhige und sachliche Arbeitsmöglichkeit des Landtages zu ge währleisten. Nach eingehender Besprechung kam man zu dem Resultat, diesen Ankag zunächst dem Landtagsplenum nicht zur Abstimmung vorzulegen, sondern den Fraktions führern aufzugeben, auf die Fraktionsmttglieder dahin ein zuwirken, daß sich eine Verschärfung der Geschäftsordnungs- bestimmungen nicht nötig mache. (Ein völlig zweckloser Weg, den man da beschreiten will.) — Der falsche Tillessen dürfte heute Sonnabend von der Staatsanwaltschaft wieder entlassen und der Polizei zur wei teren Erörterung der wirklichen Personalien übergeben wer den. Am gestrigen Freitag weilte der Untersuchungsrichter in Dresden, der die Mordsache Erzberger führt bezw. be arbeitet. Der falsche Ttllessen hat übrigens eine Armwunde, diese soll durch eine Kreissäge entstanden sein, er bat dieser- halb um Ueberweisung nach dem Krankenhause, verweigerte aber nach wie vor sonstige Angaben über seine Person. Nach alledem besteht Verdacht, daß jener Mann doch irgend etwas auf dem Kerbholze haben kann und dies zu verbergen sucht. — 3m Bezirksausschuß Dresden-Neustadt gab der Amts- Hauptmann die Erklärung ab, daß die Entstehung der Lößnitz stadt das Ende der Amtshauptmannschaft bedeuten werde. Man werde um eine Verschmelzung mit der Amkshaupt- mannschast Dresden-Altstadt nicht herumkommen, die durch > den Verlust von 15 Gemeinden infolge Eingemeindung und - Gründung der Stadt Freital ebenfalls schwer getroffen wor den sei. Bischofswerda. Zur Anschaffung einer Automobllfeuer- sprthe, deren Gesamtkosten sich auf 300 000 M. stellen, haben 5 hiesige 3ndustrielle zusammen 100 000 M. gezeichnet. Chemnitz. Das Reichsschahministerium hatte der Stadt gemeinde Chemnitz die ehemalige Kronprlnzenkaserne zum Kaufe angeboten. Die Verhandlungen waren sehr langwierig, sind aber jetzt zu einem gewissen Abschluß gekommen, und man hofft, daß der Vertragsabschluß demnächst die Zu- stimmung des Reichsschahministeriums und der städtischen Körperschaften finden wird. Lausa. Der Gemelnderat beschloß die Erhöhung des Zins fußes für ausgeliehene Sparkassengelder von 4'/, auf 4'/« und von 4'/- auf 5A. Ebenso wird eine Gebühr für hinter- < legte Wertpapiere erhoben. Ferner wurde die Erhöhung der Blerfleuer beschlossen.